Hände mit Handschuhen untersuchen einen Hautausschlag an der Schulter.
  1. Was ist ein Hautausschlag?
  2. Welche Arten von Hautausschlag gibt es?
  3. Hautausschlag Symptome
  4. Mögliche Ursachen für Hautausschlag
  5. Diagnose bei Hautausschlag
  6. Wie kann Hautausschlag behandelt werden?
  7. Wann sollte medizinischer Rat eingeholt werden?
  8. Welcher Arzt bei Hautausschlag?
  9. Hautausschlag vorbeugen
  10. Häufige Fragen zu Hautausschlag
Hände mit Handschuhen untersuchen einen Hautausschlag an der Schulter.

ICD-Code für Hautausschlag: R21


Hautausschlag hat viele unterschiedliche Erscheinungsformen und macht den Betroffenen oft zu schaffen. Infektionen, Allergien, Medikamente und Hautkrankheiten können ursächlich sein.

Auf einen Blick
  • Hautausschläge sind Symptome verschiedenster Erkrankungen
  • Zeichen einer Immunreaktion mit Beteiligung der Haut
  • Im Rahmen von Allergien, Infektionen (teilweise ansteckend), Haut- und Systemerkrankungen
  • Begleitend Juckreiz, Rötung, Brennen und Nässen möglich
  • U. a. bei Fieber und Atemnot ärztlicher Rat empfohlen!

Was ist ein Hautausschlag?

Ein Hautausschlag ist eine krankhafte Erscheinung der Haut. Meist sind Ausschläge Zeichen einer Immunreaktion und können Symptom verschiedenster Erkrankungen sein. Oft treten sie zusammen mit Juckreiz auf. Ausschläge können am gesamten Körper, inklusive der Schleimhäute, auftreten. In der medizinischen Fachsprache werden krankhafte Veränderungen der Haut auch als Effloreszenzen bezeichnet.

Welche Arten von Hautausschlag gibt es?

Hautausschläge im weiten Sinne können jede krankhafte Form der Hautveränderung beschreiben. Es gibt verschiedene Arten, einen Hautausschlag zu beschreiben.

Primäreffloreszenzen beschreiben die Art der Hauterscheinungen. Sie sind auf vormals gesunder Haut entstanden und beinhalten:

  • Flecken

  • Quaddeln

  • Knötchen

  • Knoten

  • Tumor (Gewebsvermehrung)

  • Plaques

  • Bläschen

  • Blase

  • Pusteln (mit Eiter gefüllt)

  • Zysten (Hohlraum mit flüssigem oder weichem Inhalt)

Sekundäreffloreszenzen wiederum sind Hauterscheinungen, die sich aus Primäreffloreszenzen entwickelt haben. Beispiele sind:

  • Schuppen

  • Schorf

  • Krusten

  • Geschwüre

  • Narben

Weiter lassen sich Effloreszenzen durch folgende Eigenschaften beschreiben: Größe, Farbe, Form, Kontur, Oberfläche, Konsistenz, Anzahl, Lokalisation und Verteilung.

Ein Exanthem beschreibt das Auftreten gleichartiger Hauterscheinungen in einem Areal. Bei Befall der Schleimhäute spricht man von einem Enanthem.

Ekzeme sind Entzündungen der Haut, die mit Juckreiz, Rötung und Knötchen einhergehen. Sie können als atopisches Ekzem (Neurodermitis), als seborrhoisches Ekzem oder als allergisches und toxisches Kontaktekzem auftreten.

Die zahlreichen Beschreibungsmöglichkeiten zeigen bereits, wie vielseitig Hautausschläge sein können.

Hautausschlag Symptome

Hautausschläge selbst sind Symptome von Erkrankungen. Sie können zusammen mit weiteren Symptomen wie Rötung, Juckreiz, Nässen und Brennen auftreten. Fieber ist zum Beispiel im Rahmen von Infektionskrankheiten auch möglich sowie Atemnot bei allergischen Reaktionen. Deshalb ist es wichtig, einen Hautausschlag im Kontext weiterer Symptome zu betrachten. Es wird zwischen einem akuten und chronischen Hautausschlag unterschieden.

Mögliche Ursachen für Hautausschlag

Die Ursachen für Hautausschlag lassen sich grob in Allergien, Infektionen und Hautkrankheiten einteilen. Ausbreitung und Erscheinung geben erste Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache.

  • Kontaktallergie: nach Kontakt mit einem Allergen kommt es zur Rötung und Juckreiz des betroffenen Hautareals
  • „Sonnenallergie“ (fachsprachlich polymorphe Lichtdermatose): unterschiedliche Hautveränderungen nach UV-Exposition
  • Nesselsucht (Urtikaria): Rötung und juckende Quaddeln
  • Arzneimittel: als allergische Reaktion oder Nebenwirkung
  • Lebensmittelallergie: kann bis zum anaphylaktischen Schock reichen
  • Atopische Dermatitis: häufige chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit ausgeprägtem Juckreiz und trockener Haut
  • Klassische „Kinderkrankheiten“ gehen neben Ausschlag oft mit Fieber und Krankheitsgefühl einher. Es besteht eine Ansteckungsgefahr.
  • Masern
  • Röteln
  • Ringelröteln
  • Dreitagefieber
  • Windpocken
  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Fieber, schmerzhafte Ausschläge im Mund und im Verlauf Ausschläge vor allem an Handflächen und Fußsohlen
  • Gürtelrose: gürtelförmiger Ausschlag, der stark schmerzhaft sein kann
  • Pfeiffersches Drüsenfieber: fieberhafte Mandelentzündung, geschwollene Lymphknoten, Ansteckungsgefahr
  • Lippen- oder Gernitalherpes durch Herpes Simplex Viren
  • Hirnhautentzündung: Fieber, Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübung
  • Virales hämorragisches Fieber: hohes Fieber, generalisierte Blutungsneigung, gehäuft in tropischen und subtropischen Regionen, z. B. Denguefieber
  • Exantheme durch Enteroviren
  • COVID-19: Hauterscheinungen untypisch, in Einzelfällen
  • Unspezifische Virusexantheme
  • Scharlach: klassische Kindererkrankung mit Fieber, Halsschmerzen, Wagenröte, Himbeerzunge
  • Syphilis: sexuell übertragbare Erkrankung mit sehr variablen Erscheinungen
  • Borreliose: durch Zecken übertragen, „Wanderröte“ ausgehend von Stichstelle
  • Gonorrhoe: sexuell übertragbare Erkrankung mit Symptomen im Bereich der Harnwege und des Intimbereichs
  • Ansteckende Borkenflechte: häufige Erkrankung im Kindesalter mit Blasenbildung im Gesichtsbereich und honiggelben Krusten, Ansteckungsgefahr
  • Hirnhautentzündung: Fieber, Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübung
  • Kawasaki-Syndrom: Entzündung der Arterien, die vor allem Kinder unter fünf Jahren betrifft, neben Hautausschlägen u. a. mit Fieber, Bindehautentzündungen und Entzündungen im Mund einhergehend
  • Toxisches Schocksyndrom und Staphylococcal scalded skin syndrome: schwerwiegende Erkrankungen mit Schocksymptomatik
  • Typhus, Paratyphus: in Deutschland seltene Erkrankung
  • Krätze: durch Milben ausgelöster Hautausschlag, überwiegend an Händen lokalisiert
  • Hautpilz: bei gestörter Schutzfunktion der Hautbarriere oder geschwächtem Immunsystem
  • Akne: häufige Erkrankung der Talgdrüsen der Haut
  • Schuppenflechte: häufige, chronisch entzündliche Erkrankung mit Schuppenherden auf roten Plaques
  • Neurodermitis: häufige chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit ausgeprägtem Juckreiz und trockener Haut
  • Knötchenflechte: nicht-entzündliche, chronische Erkrankung mit charakteristischer Hauterscheinung
  • Röschenflechte: Dermatitis unklarer Ursache, meist keine Behandlung notwendig
  • Rosacea: chronisch-entzündliche in Schüben verlaufende Hauterkrankungen des Gesichts
  • Autoimmunerkrankungen, z. B. Lupus erythematodes
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Psychische Belastung
  • Mechanisch, z. B. durch kratzige Kleidungsstücke
  • Idiopathisch (ohne erkennbare Ursache)

Diese sehr umfangreiche und doch unvollständige Auflistung zeigt, dass Hautausschläge viele Ursachen haben können. Der Rat von erfahrenen ÄrztInnen kann weiterhelfen, um die möglichen Auslöser einzugrenzen.

Viele viral und bakteriell bedingte Erkrankungen mit Hautausschlägen können ansteckend sein. Dies gilt besonders für die klassischen Kinderkrankheiten. Deshalb sollte in diesen Fällen der Kontakt zu anderen Menschen gemieden werden.

Gegen die Auslöser von Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Gürtelrose und einige Auslöser einer bakteriellen Hirnhautentzündung stehen Impfungen zur Verfügung.

Diagnose bei Hautausschlag

Die Diagnose der zugrunde liegenden Erkrankung eines Hautausschlags kann schwierig sein. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang das ärztliche Gespräch und der dermatologische Befund. Im Gespräch erfragt der Arzt bzw. die Ärztin alles, was für die Diagnosestellung relevant sein könnte:

  • Aktuelle Symptomatik: Dauer, Beschaffenheit, Anzahl, Lokalisation

  • Vorerkrankungen

  • Medikamente

  • Beruf/Arbeitsplatz, Hobbies, Wohnsituation (möglicher Kontakt zu allergischen Stoffen)

  • Reisen (Infektion mit in Deutschland ungewöhnlichen Erregern)

  • Sexualleben (sexuell übertragbare Krankheiten)

  • Familiengeschichte: ähnliche Beschwerden oder Hauterkrankungen bei Familienmitgliedern

Die Untersuchung der Haut beruht stark auf der Begutachtung der betroffenen Areale. Mitunter kann sogar eine Blickdiagnose ausreichen, wenn der Hautausschlag sehr charakteristisch ist für eine Erkrankung. In manchen Fällen wird nicht nur die betroffene Stelle, sondern die gesamte Haut untersucht, um weitere Erscheinungen ausfindig zu machen.

Während die Inspektion eine zentrale Rolle einnimmt, kann abhängig von der Fragestellung noch weitere Diagnostik erfolgen. Möglich sind zum Beispiel Abstriche zur Testung auf Erreger oder Untersuchung von entnommenen Proben. Ob und welche Verfahren notwendig sind entscheidet der untersuchende Arzt oder die untersuchende Ärztin.

Wie kann Hautausschlag behandelt werden?

Die Behandlung eines Hautausschlages ist abhängig von der Ursache. Mögliche Auslöser sollten ausfindig gemacht und beseitigt werden. Weiterhin kann eine symptomatische Behandlung sinnvoll sein, um Beschwerden zu lindern. Hautausschläge können vorübergehender Natur sein, zum Beispiel bei Erkrankungen wie Masern. Sie bilden sich mit Abheilung der Erkrankung zurück.

Wirkstoffe, die bei der Behandlung von Hautausschlägen helfen können:

Wann sollte medizinischer Rat eingeholt werden?

Mit folgenden Hautausschlägen ist es angezeigt, zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen:

  • mit Fieber und/oder Atemnot einhergehend

  • plötzlicher und intensiv auftretend

  • auf Blutungen hinweisend

  • sich ausbreitend/verschlimmernd

  • schubweise Veränderungen

  • unklarer Ursache

  • unter Therapie keine Besserung zeigend

Welcher Arzt bei Hautausschlag?

Oft ist es ratsam, mit Hautausschlägen zunächst bei FachärztInnen für Allgemeinmedizin (HausärztInnen) oder FachärztInnen für Kinder- und Jugendheilkunde (KinderärztInnen) vorstellig zu werden. Diese können die Hauterscheinungen einordnen und gegebenenfalls zur weiteren Abklärung an entsprechende Fachrichtungen verweisen. DermatologInnen sind auf Erkrankungen der Haut spezialisiert.

Hautausschlag vorbeugen

Prinzipiell gilt es, eine optimale Hautpflege anzustreben, um die Haut zu schützen und die Regeneration nach Ausschlägen zu fördern. Auslösende Faktoren, z. B. Kontakt zu allergischen Stoffen, Stress oder Kontakt zu infektiösen Menschen sollten gemieden werden. Bei trockener Haut können rückfettende und feuchtigkeitsspendende Hautpflegeprodukte angewendet werden.

Im Sommer sollte langes Sonnenbaden vermieden und Sonnencremes mit entsprechenden Lichtschutzfaktoren angewendet werden. Im Winter hingegen können Hände und Gesicht durch Handschuhe und Bedeckung vor der harschen Kälte geschützt werden. Beim Umgang mit potentiell schädlichen Substanzen wie Putzmitteln, Haarfärbemitteln oder Säuren sind Handschuhe ein guter Schutz.

Häufige Fragen zu Hautausschlag

Virale, bakterielle und durch weitere Erreger ausgelöste Erkrankungen können Hautausschläge auslösen. Häufige Vertreter sind z. B. die bekannten Kinderkrankheiten Windpocken, Masern und Röteln. Weiterhin können Hautausschläge allergischer, medikamentöser oder autoimmuner Genese sein.

Es gibt keine pauschale Antwort darauf, wie gefährlich ein Hautausschlag ist. Hautausschläge können vorrübergehend und ohne medizinischen Handlungsbedarf sein, sie können aber auch im Rahmen lebensbedrohlicher Erkrankungen auftreten. Mit folgenden Hautauschlägen sollte man zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen:

  • mit Fieber und/oder Atemnot einhergehend
  • plötzlicher und intensiv auftretend
  • auf Blutungen hinweisend
  • sich ausbreitend/verschlimmernd
  • schubweise Veränderungen
  • unklarer Ursache
  • unter Therapie keine Besserung zeigend

Ein Ausschlag kann sich innerhalb von Stunden, aber auch Tagen bis Wochen oder Monaten erst zurückbilden. Maßgeblich sind die Ursache und ggf. Therapie. Wichtiger als die absolute Zeit bis zum Abklingen des Hautausschlags ist die Beurteilung des Verlaufs. Sofern ein Hautausschlag eine Tendenz zur Rückbildung zeigt, ist dies als positives Indiz zu werten. Bildet sich ein Hautausschlag nicht zurück oder ist sogar eine Verschlimmerung festzustellen, ist eine (erneute) ärztliche Konsultation empfehlenswert.

Prinzipiell können Menschen auf jedes Lebensmittel allergisch sein und im Rahmen einer allergischen Reaktion einen Hautausschlag entwickeln. Häufige Auslöser sind u.a. Hühnereiweiß, Milcheiweiß, Weizenmehl, Erdnuss, Soja, Haselnuss und Fisch. Kreuzallergien durch ähnliche Molekülstrukturen in Pollen und pflanzlichen Nahrungsmitteln sind möglich. Die Bestimmung der auslösenden Nahrungsmittel ist wichtig, um diese zu meiden und allergischen Reaktionen vorzubeugen.

Hautausschläge sind meist Zeichen einer Immunreaktion. Die Haut ist ein sehr komplexes Organ mit lebenswichtigen Funktionen und kann im Rahmen verschiedenster Erkrankungen mitbetroffen oder primär erkrankt sein.

Allergien, virale, bakterielle und andere Infektionen, autoimmune Erkrankungen, Medikamente sowie Hautkrankheiten können Ausschläge am gesamten Körper auslösen. Die Haut reagiert dabei auf einen immunologischen Reiz, was sich als Ausschlag äußert. Ein Ausschlag kann auch mechanischer Ursache sein, z. B. bei Reizung durch kratzige Kleidung.

Quellen

Zum Anfang