Frau kratzt sich am Rücken.
  1. Was ist Juckreiz?
  2. Ursachen von Juckreiz
  3. Juckreiz Behandlung
  4. Juckreiz vorbeugen
Frau kratzt sich am Rücken.

Beim Juckreiz, medizinisch Pruritus genannt, handelt es sich um ein unangenehmes Gefühl am Körper, bei dem die Betroffenen das Verlangen verspüren, die Stelle zu kratzen. Er ist Leitsymptom vieler dermatologischer Erkrankungen, kann jedoch auch im Rahmen internistischer, neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen auftreten. Aus diesem Grund sollte die Herkunft immer abgeklärt werden.

Auf einen Blick
  • Bei andauerndem Juckreiz oder gesteigerter Intensität sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
  • Die Auslöser für Juckreiz reichen von Lebensmittelunverträglichkeiten über Hautinfektionen bis hin zu Nieren- oder Lebererkrankungen.
  • Bei der Behandlung gilt es die primäre Ursache zu finden und diese zu behandeln.

Was ist Juckreiz?

Als Juckreiz wird ein unangenehmes Empfinden auf der Haut definiert, das entweder an einer bestimmten Stelle lokalisiert ist oder generalisiert, also verteilt, auftritt. Juckreiz löst immer eine Gegenreaktion des Körpers aus – das Bedürfnis sich zu kratzen.

Generell kann Juckreiz überall am Körper auftreten, wobei auch das Empfinden des Juckreizes individuell unterschiedlich ist. Jeder kennt das Gefühl juckender Kopfhaut im Vergleich zu dem am Rücken, der intensiver wirkt, weil er schwieriger zu erreichen ist und die natürliche Gegenreaktion des Körpers zu kratzen ausbleibt.

Deshalb ist bei der Anamnese eine exakte Inspektion der Haut notwendig. Aber auch die Patientengeschichte kann Aufschluss darauf geben, woher der Juckreiz kommt. In manchen Fällen ist die Ursache psychischer Natur, deshalb lohnt es sich, bei unklarer Ursache auch andere Fachärzte, wie einen Neurologen oder Psychologen, zu Rate zu ziehen.

Es werden allgemein zwei Formen des Juckreizes unterschieden:

Juckreiz durch veränderte Hautareale

Der Juckreiz wird durch eine pathologische Veränderung der Haut ausgelöst, wie beispielsweise eine Hautkrankheit. In diesem Fall sollte immer ein Dermatologe bzw. eine Dermatologin aufgesucht werden, um die Ursache zu ermitteln.

Juckreiz auf “normaler” Haut

Bei starkem Jucken auf normaler Haut kann es zu Hautschäden kommen. Auch hier sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Ursachen zu ermitteln.

Ursachen von Juckreiz

Die Ursachen von Juckreiz sind noch nicht geklärt. Bislang wird von folgenden Möglichkeiten ausgegangen:

  1. Mechanische/thermische Einflüsse und Kontakt zu einem Mediator, einem Transmitter, der bei einem bestimmten Reiz freigesetzt wird und Symptome auslöst, wie in diesem Fall Juckreiz. Dazu zählen beispielsweise Allergien gegen Pflanzen, Nahrungsmittel oder Tiere.

  2. Erkrankungen und Medikamente, insbesondere solche, die eine vermehrte Freisetzung dieser Transmitter begünstigen. In Frage dafür kommen beispielsweise Entzündungen der Haut, Stoffwechselerkrankungen oder Nierenerkrankungen.

  3. Gate-Control-Theorie: Dabei geht es um den Mechanismus des Kratzens. Beim Kratzen werden Schmerzreize übermittelt, welche die Weiterleitung bestimmter Stimuli verhindern. Das heißt, dass die Reizung der Haut durch Kratzen den Juckreiz unterdrückt. Bleibt dieser Mechanismus allerdings aus, kehrt der Juckreiz zurück.

Wichtig ist: Bei unklarer Ursache und einer gesunden, normalen Haut, muss der Juckreiz immer ärztlich abgeklärt werden, um ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können.

Juckreiz Behandlung

Die Therapie hängt von mehreren Faktoren ab. Juckreiz muss nicht direkt behandelt werden. Jeder verspürt im Alltag gelegentlich das Bedürfnis sich zu kratzen. Wichtig ist, bei gehäuftem Vorkommen die Ursache zu finden und diese zu behandeln, um dauerhaft eine Verbesserung der Symptomatik zu erzielen.

Offene und gereizte Hautareale können mit Cremes und Salben, die Glucocorticoide enthalten, behandelt werden. Diese wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Wichtig hierbei ist, sich vor Anwendung solcher Cremes immer ärztlichen Rat einzuholen und sich nicht eigenständig zu behandeln. Vor allem bei offenen Hautstellen ist Vorsicht geboten.

In manchen Fällen kann auch eine Phototherapie erwogen werden. Die UV-Strahlung der Lampe soll die Zellen des Immunsystems daran hindern, Stoffe auszuschütten, die den Juckreiz auslösen können.

Weiterhin werden auch Antihistaminika verschrieben. Histamin ist ein wichtiger Stoff, der bei einer Entzündungsreaktion eine Rolle spielt, aber auch Juckreiz übermittelt. Die Antihistaminika hemmen die Wirkungen und verhindern so den Juckreiz. Das wird vor allem bei generalisiertem Juckreiz zum Einsatz gebracht.

Die Behandlung braucht einige Tage, um Fortschritte zu zeigen. Sollten sich die Symptome auch dann nicht gebessert haben, muss gegebenenfalls ein neuer Therapieansatz erwogen werden.

Juckreiz vorbeugen

Am besten kann man Juckreiz vorbeugen, indem bei Unverträglichkeiten die entsprechenden Lebensmittel vermeiden werden. Gewisse äußere Einwirkungen können ebenfalls zu Juckreiz führen, wie beispielsweise bestimmte Waschmittel, Stoffe oder sogar Kosmetikprodukte. Weiterhin kann trockene Haut auch zu Juckreiz führen. Bei Neigung zu trockenen Haut können Lotionen präventiv eingesetzt werden.

Außerdem sollte bei bekannten Vorerkrankungen darauf geachtet werden, die Therapie gut unter Kontrolle zu haben, sodass der Juckreiz nicht erneut auftritt.

Quellen

  • Oberhofer E: Lichttherapie gegen Juckreiz: UV-B nicht mit UV-A kombinieren! ästhet dermatol kosmetol 2017; 9: 18–18.

  • Pruritus (Jucken). Amboss. 2020. https://www.amboss.com/de/library#xid=hL0cxg&anker=Za1765306fbd1cd9aa3560cb74f4302c0 (zugegriffen 23. April 2020)

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