Creme für trockene Haut. Man cremt sich juckende Haut am Ellenbogen ein.
  1. Wie entsteht trockene Haut?
  2. Symptome von trockener Haut
  3. Was kann man gegen trockene Haut tun?
  4. Wie kann man trockener Haut vorbeugen?
  5. Was ist der Unterschied zwischen trockener Haut und einem Ekzem?
  6. Wann sollte man mit trockener Haut zum Arzt?
Creme für trockene Haut. Man cremt sich juckende Haut am Ellenbogen ein.

Trockene Haut nimmt im Alter zu. In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind 3 von 4 Personen von trockener Haut betroffen.

Das Problem der trockenen Haut ist weit verbreitet. Trockene Haut entsteht durch einen Feuchtigkeitsverlust der Haut und tritt vermehrt in der kalten Jahreszeit auf. Sie äußert sich durch Spannungsgefühl, juckende Haut und schuppende Haut, Rauheit und Risse und kann die Lebensqualität von Betroffenen signifikant beeinflussen.

Auf einen Blick
  • Trockene Haut zeigt sich durch Spannungsgefühl, Juckreiz, Rauigkeit und Risse
  • Sie entsteht durch Feuchtigkeitsverlust oder Probleme der Fett- und Feuchtigkeitsregulation
  • Bei trockener Haut hilft es, das Dusch- und Badeverhalten anzupassen
  • Ekzeme sind Entzündungen der Haut und von trockener Haut abzugrenzen, werden aber durch diese begünstigt

Wie entsteht trockene Haut?

Trockene Haut tritt sowohl saisonal als auch chronisch, krankheitsbedingt oder selbstverursacht auf, wie etwa durch Bade- und Dusch-Angewohnheiten.

Trockene Haut entsteht, wenn zu wenig Feuchtigkeit im Stratum corneum, der äußersten Hautschicht, vorliegt. Optimal ist ein Wassergehalt von 20 bis 30 Prozent. Die Trockenheit kann durch den Verlust von Wasser entstehen, oder durch Verletzung der äußeren schützenden Fettschicht der Haut.

Mögliche Ursachen für trockene Haut:

  • Heizen: Heizungen, Öfen und Kamine reduzieren die Luftfeuchtigkeit.

  • Bad- und Duschroutine: Heißes Wasser trocknet die Haut aus. Sehr häufiges Duschen und Baden (mehr als einmal täglich) stört die schützende Fettschicht der Haut.

  • Klima: Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit. Die trockene Luft führt dazu, dass Feuchtigkeit aus der Haut in die Luft aufgenommen wird und die Haut deutlich trockener wird. Zudem reduziert die Haut die Produktion von Fett bei niedrigeren Temperaturen, was die Trockenheit zusätzlich fördert.

  • Kosmetika und Pflegeprodukte: Trockene Haut im Gesicht kann durch zu häufiges Auftragen und Abtragen von entsprechenden Produkten entstehen, da dies zur Reizung und teilweise auch ungewollten Entfernung der Fettschicht führt. Einige Körperpflegeprodukte sind sogar darauf ausgelegt, aus kosmetischen Gründen die schützende Fettschicht der Haut zu entfernen.

  • Bestimmte Erkrankungen: Einige Krankheiten erhöhen das Risiko für trockene Haut bzw. gehen mit dieser einher, z. B. die atopische Dermatitis (Neurodermitis). Diabetes mellitus sowie Schilddrüsen- und Nierenerkrankungen können ebenso für eine trockene Haut sorgen.

Es gibt Lifestyle-Faktoren, die das Auftreten trockener Haut begünstigen können. Dazu zählt zum Beispiel das Rauchen. Zigaretten enthalten Schadstoffe, die zu einer verfrühten Hautalterung und somit trockenen Haut führen können. Auch eine Unterversorgung mit Vitaminen (A, D, B3) oder Mineralstoffen (Zink, Eisen) kann zu trockener Haut führen. Etwa ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko für extrem trockene Haut. Bei Tätigkeiten, bei denen vermehrt Kontakt der Haut zu Wasser und Seife oder anderen Flüssigkeiten besteht (z. B. FriseurInnen, KrankenpflegerInnen), ist die Gefahr von trockener Haut ebenfalls erhöht.

Symptome von trockener Haut

Trockene Haut äußert sich durch:

  • Spannungsgefühl: besonders nach dem Duschen oder Baden
  • Juckende Haut: Juckreiz im Gesicht und am ganzen Körper durch fehlende Feuchtigkeit
  • Raue Hautareale: durch den Feuchtigkeitsverlust erscheint die Haut aufgeraut und uneben
  • Rissige Hautareale: treten häufig an Händen und Füßen auf, bei extrem trockener Haut auch an anderen Körperstellen
  • Schuppige Haut: leichte Schuppungen der Haut entstehen durch fehlende Feuchtigkeit und/oder Überbelastung der Haut
  • Fleckige Haut: durch Rötungen und Schuppen entstehen auf trockener Haut Flecken, die fleckige Haut wirkt uneben

Was kann man gegen trockene Haut tun?

Trockene Haut führt nicht nur zu unangenehmen Symptomen wie Jucken und Spannungsgefühl – v. a. extrem trockene Haut im Gesicht ist oft auch mit kosmetischen Unannehmlichkeiten verbunden. Da trockene Haut durch Feuchtigkeitsverlust entsteht, gilt es, diesem vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken.

Tipps für trockene und extrem trockene Haut:

Creme für trockene Haut

Zusätzlich zu individuellen Gegebenheiten ist es altersabhängig, ob die Haut Fett oder Feuchtigkeit benötigt. Bei jungen Erwachsenen benötigt die Haut meist Pflegeprodukte für Feuchtigkeit. Feuchtigkeitsspendende Lotionen und Cremes sollten nach dem Duschen oder Baden und bei Bedarf auch mehrfach täglich auf die Haut aufgetragen werden. Sie legen sich wie eine schützende Schicht auf die Haut und verhindern, dass die Feuchtigkeit entschwindet. Wichtig ist hier auf die pH-Hautneutralität zu achten. Im Alter produzieren die Talgdrüsen weniger Fett; in diesem Fall ist eine fetthaltigere Pflege der Haut angebracht.

Bad- und Duschroutine bei trockener Haut

Es sollte nicht zu lang und zu heiß geduscht oder gebadet werden. Dabei sollte (lau)warmes Wasser heißem bevorzugt werden, da heißes Wasser natürliche Öle von der Haut entfernen kann. Sanfte Körperpflegeprodukte, ggf. mit feuchtigkeitsspendenden Aspekten, sind zur Reinigung bei trockener Haut eher zu empfehlen als aggressive Seifen. Ebenso sollten raue Schwämme und Bürsten vermieden werden, um die Haut nicht zu strapazieren. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, die Haut beim Abtrocknen mit dem Handtuch abzutupfen, statt zu reiben. Es empfiehlt sich, die Haut direkt nach dem Duschen einzucremen.

Luftbefeuchter gegen trockene Haut

Luftbefeuchter helfen der niedrigeren Luftfeuchtigkeit und Austrocknung der Luft durch Heizelemente im Winter zu begegnen. Dadurch wird der Haut weniger Wasser entzogen. Eine günstige Alternative hierzu ist eine Schale mit Wasser auf die Heizung zu stellen. Auch Zimmerpflanzen können das Raumklima verbessern und für eine angenehme Luftfeuchtigkeit sorgen.

bildliche Darstellung

Wie kann man trockener Haut vorbeugen?

Um trockener Haut vorzubeugen, helfen die gleichen Maßnahmen, mit denen man auch trockene Haut behandelt. Die Verwendung von Creme für trockene Haut, vor allem nach dem Duschen und Baden, kann bei Wahl der richtigen Produkte Feuchtigkeit spenden. Vermeiden sollte man exzessives Baden und Duschen sowie aggressive Chemikalien.

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung trockener Haut:

  • Für feuchte Raumluft sorgen

  • Tragen von Handschuhen bei Tätigkeiten mit Chemikalien, Flüssigkeiten und generell beim Aufenthalt im Freien bei kalten Temperaturen

  • Trockene, heiße Luft vermeiden, indem man sich nicht direkt an Heizung, Kamin, etc. setzt

  • Tragen hautreizender Kleidungsstücke (z. B. aus Wolle oder rauen Materialien) vermeiden und hautschonende Stoffe (z. B. Baumwolle) wählen

Trockene Haut: Hausmittel

Ein beliebtes Hausmittel zur Behandlung trockener, juckender und schuppender Haut ist Aloe Vera. Es gibt verschiedenste Cremes mit diesem Inhaltsstoff, man kann aber auch ganz einfach ein Blatt der Aloe-Pflanze aufschneiden und den Saft auf die betroffenen Hautareale auftragen.

Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist es wichtig, bei Hautproblemen auch auf die Ernährung zu achtenhier finden Sie die Top 10 Lebensmittel für schöne Haut.

Was ist der Unterschied zwischen trockener Haut und einem Ekzem?

Ein Ekzem beschreibt die Entzündung der Haut, die mit einer Rötung einhergeht. Es kann sich u. a. durch juckende Haut, nässende Haut und trockene schuppende Haut äußern, auch Bläschen können auftreten. Trockene Haut kann die Entstehung von Ekzemen begünstigen, ist aber nicht damit gleichzusetzen. Während viele Menschen, vor allem im Winter, an trockener Haut leiden, können Ekzeme verschiedene Ursachen oder Ausprägungen haben.

  • Entstehung: im Rahmen der atopischen Dermatitis (Neurodermitis) durch Haut-Stressoren sowie bei bestehender genetischer Veranlagung
  • Vorbeugung: meiden der auslösenden Faktoren
  • Behandlung: mit rückfettenden Substanzen und je nach Ausprägung ggf. weiteren Maßnahmen

Weitere Informationen zu atopischen Ekzemen

  • Entstehung: bei Kontakt mit hautirritierender Substanz
  • Vorbeugung: Kontakt mit auslösender Substanz meiden
  • Behandlung: entzündungshemmende Cremes sowie feuchte Umschläge bei akuten und nässenden Kontaktekzemen

Weitere Informationen zu allergischen Ekzemen

  • Entstehung: Chronisch wiederkehrende Hauterscheinung, die bevorzugt Bereiche mit gesteigerter Talgproduktion befällt. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt.
  • Vorbeugung & Behandlung: Aufenthalte in der Sonne und an der frischen Luft sowie Shampoos mit Mitteln gegen Pilzbefall können helfen, bei besonders starker Ausbreitung kommt auch eine Therapie mit lokalen Entzündungshemmern in Frage.

Weitere Informationen zu seborrhoischen Ekzemen

  • Entstehung: Im Rahmen einer chronischen Insuffizienz der ableitenden Blutgefäße, der Venen, die sich z. B. als Krampfadern zeigen können. Hier staut sich das Blut in den Beinvenen und es kommt in dem Bereich zu einer Entzündung der Haut.
  • Vorbeugung & Behandlung: Neben Kompressionsstrümpfen sollte immer die Ursache, also die chronisch venöse Insuffizienz, behandelt werden.
  • Entstehung: auf dem Boden ausgetrockneter Haut, die Risse und Entzündungen begünstigt
  • Vorbeugung & Behandlung: Verwendung rückfettender und feuchtigkeitsspendender Produkte, um die natürliche Barrierefunktion der Haut zu unterstützen

Sowohl das Ekzem als auch trockene Haut können davon profitieren, wenn man rückfettende und feuchtigkeitsspendende Lotionen, Cremes und Salben verwendet und so die natürliche Barrierefunktion der Haut unterstützt. Darüber hinaus gilt es, die spezifische Ursache des Ekzems herauszufinden und zu behandeln.

Wann sollte man mit trockener Haut zum Arzt?

Wenn regelmäßiges Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten, Anpassung der Dusch- und Badroutine sowie Befeuchtung der Luft durch einen Feuchtigkeitsspender zu keiner Linderung der Symptomatik führen.

Eine ärztliche Beratung von trockener Haut empfiehlt sich bei:

  • Anhaltender Symptomatik trotz der aufgezählten Maßnahmen
  • Verschlimmerung der Symptomatik
  • Deutlicher Einschränkung der Lebensqualität (z. B. durch gestörten Schlaf)
  • Blutenden, nässenden, schmerzhaften Hautbereichen
  • Unaufhörlichem Juckreiz

Quellen

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