Seborrhoisches Ekzem im Gesicht bei einem Mann.
  1. Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
  2. So entsteht ein seborrhoisches Ekzem
  3. Seborrhoisches Ekzem Symptome
  4. Seborrhoisches Ekzem Diagnose
  5. Seborrhoisches Ekzem Therapie
  6. Häufige Fragen zu seborrhoischen Ekzemen
Seborrhoisches Ekzem im Gesicht bei einem Mann.


ICD-10-Code: L21.- Seborrhoisches Ekzem

Weltweit sind etwa 1 bis 3 Prozent der Erwachsenen und bis zu 20 Prozent der Kinder von Neurodermitis betroffen.

Seborrhoische Ekzeme sind wiederkehrende Erscheinungen der Haut, von denen überwiegend Männer betroffen sind. Sie können verschiedene Ursachen haben, welche mit einer Überaktivität der Talgdrüsen (Seborrhö) einhergehen.

Auf einen Blick
  • Ursachen sind Überaktivität der Talgdrüsen und Besiedlung mit einem Hefepilz
  • Rötung der Haut mit gelb-fetter Schuppung
  • Auftreten bevorzugt im Gesicht oder an Orten, an denen sich Schweiß sammelt
  • Therapie durch Cremes oder Shampoos mit Ketoconazol
  • Bei Säuglingen meist in den ersten drei Lebensmonaten und dann folgenloses Ausheilen

Was ist ein seborrhoisches Ekzem?

Ekzeme beschreiben Entzündungen der Haut und Seborrhö eine Überaktivität der Talgdrüsen. Dementsprechend sind seborrhoische Ekzeme rötliche plattenartige Erscheinungen der Haut, die mit einer gelb-fettigen Schuppung einhergehen können. Seborrhoische Ekzeme treten häufiger bei Männern auf. Insgesamt sind etwa 5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland betroffen, der Altersgipfel liegt in der vierten und sechsten Lebensdekade.

So entsteht ein seborrhoisches Ekzem

Es gibt Faktoren, die mit seborrhoischen Ekzemen in Verbindung stehen, ein ursächlicher Zusammenhang ist allerdings nicht bekannt:

  • Überfunktion der Talgdrüsen (Seborrhö)

  • Besiedlung mit dem Hefepilz Malassezia furfur

  • Androgener Haarausfall

  • Morbus Parkinson (neurologische Erkrankung mit vermehrter Talgdrüsenproduktion)

  • Immunschwäche, z. B. HIV-Infektion

Beeinflusst werden seborrhoische Ekzeme durch äußere Faktoren (Verbesserung durch Sonneneinwirkung) und innere Faktoren (Verschlechterung durch Stress).

Es wird davon ausgegangen, dass die Seborrhö zusammen mit der unverhältnismäßigen Besiedlung durch den Hefepilz Malassezia furfur zur einer Immunreaktion führt. Diese zeigt sich in der Form von seborrhoischen Ekzemen.

Seborrhoisches Ekzem Symptome

Seborrhoische Ekzeme sind wiederkehrende Hauterscheinungen, die sich bei Erwachsenen durch gerötete, plattenartige Herde mit kleieförmiger Schuppung äußern. Bevorzugt treten seborrhoische Ekzeme im Gesicht und and Orten, an denen sich Schweiß sammelt, auf. Zu diesen sogenannten Prädilektionsstellen zählen:

  • Haaransatz

  • Bartbereich

  • Augenbrauen

  • Wangen

  • Falte zwischen Nase und Lippen (Nasolabialfalte)

  • Hinter den Ohren

  • Vordere und hintere Schweißrinnen (im Bereich des Brustbeins bzw. zwischen den Schulterblättern)

Sollte der Kopf betroffen sein, so können die Hauterscheinungen mit starkem Juckreiz einhergehen. Ein sehr ausgedehnter Befall kann bei jüngeren Menschen ein Hinweis auf eine HIV-Infektion sein.

Auch Säuglinge können von seborrhoischen Ekzemen betroffen sein. Dies betrifft hauptsächlich die ersten drei Monate des Lebens, da die Talgdrüsen danach bis zum Eintritt der Pubertät inaktiv sind. Seborrhoische Ekzeme bei Babys zeigen sich in den ersten Lebensmonaten typischerweise an der behaarten Kopfhaut, der Stirn, Nase und Windelregion als fettige, gelblich fest haftende Schuppenkrusten mit feinen Einrissen. Dabei liegt keine oder nur eine geringe Rötung vor.

Seborrhoisches Ekzem Diagnose

Da seborrhoische Ekzeme ein charakteristisches klinisches Bild haben, sind sie meist eine sogenannte Blickdiagnose, d. h. es bedarf keiner weiteren diagnostischen Untersuchungen. Bei einem sehr ausgedehnten Befall kann sich gegebenenfalls die Überprüfung des Immunstatus anschließen. Bei Säuglingen kommt differentialdiagnostisch auch eine atopische Dermatitis (Neurodermitis) in Frage.

Seborrhoisches Ekzem Therapie

Da seborrhoische Ekzeme bei Erwachsenen eine häufig wiederkehrende Erkrankung mit chronischem Verlauf sind, ist das Ziel der Therapie nicht die Heilung, sondern möglichst lange beschwerdefreie Intervalle zu erreichen.

Sonnenexposition verbessert die Symptome von seborrhoischen Ekzemen, deshalb empfehlen sich Aufenthalte in der Sonne. Psychischer Stress sollte, soweit möglich, vermieden werden. Zur Behandlung von seborrhoischen Ekzemen gibt es Cremes und Shampoos, die Ketoconazol enthalten. Ketoconazol ist ein Antimykotikum, ein Mittel gegen Pilze. Zur Behandlung von seborrhoischen Ekzemen der Kopfhaut können entsprechende Shampoos verwendet werden. Bei sehr ausgedehntem und stark entzündlichem Befall können zeitlich befristet lokale Glukokortikoide, z. B. in Form von Cortisonsalbe oder -creme, eingesetzt werden.

Zur Behandlung von seborrhoischen Ekzemen bei Babys können die Schuppenkrusten mit Olivenöl über Nacht eingeweicht und anschließend mit Babyshampoo ausgewaschen werden. Auch bei den Kleinen kann für kurze Zeit der Einsatz von schwachen lokalen Glukokortikoiden in Erwägung gezogen werden. Sollten Hautfalten, z. B. im Windelbereich, betroffen sein, kann Zinkpaste zur Pflege aufgetragen werden. Eine Aufstauung von Hitze durch Kleidung sollten vermieden werden. Meist heilen seborrhoische Ekzeme nach einigen Monaten folgenlos aus.

Häufige Fragen zu seborrhoischen Ekzemen

Seborrhoische Ekzeme sind eine Entzündung der Haut, die mit Befall durch den Hefepilz Malassezia furfur einhergehen. Dieser Pilz kann mit dem Antimykotikum Ketoconazol behandelt werden, welches u. a. in Form von Cremes erhältlich ist. Bei sehr starken Entzündungen der Haut können für einen kurzen Zeitraum auch Glukokortikoide eingesetzt werden. Diese sind z. B. in Cortisoncremes und -salben enthalten.

Bei akuter Symptomatik kann ein Shampoo mit dem Wirkstoff Ketoconazol einmal täglich verwendet werden. Dieses wirkt antimykotisch gegen den Hefepilz Malassezia furfur. Ansonsten sollten Personen, die zu Ekzemen der Kopfhaut neigen, die Kopfhaut weitestgehend schonen. Schädlich für die Kopfhaut sind zu häufiges Haarewaschen, heiße Fönluft und aggressive Haarfärbemittel und Blondierungen.

Bei seborrhoischen Ekzemen der Kopfhaut eignen sich Shampoos mit dem Wirkstoff Ketoconazol. Diese können einmal täglich angewendet werden. Ketoconazol wirkt gegen den Hefepilz Malassezia furfur, welcher ein wichtiger Faktor bei seborrhoischen Ekzemen und deren Symptomen ist.

Neben medikamentösen Therapien mit dem Wirkstoff Ketoconazol oder, in schwereren Fällen, mit Cortison, können auch Verhaltensänderungen zu einer Besserung der Symptome führen. Sonnenlicht hat einen positiven Einfluss auf die Beschwerden. Stress sollte vermieden werden, da dieser einen negativen Einfluss auf die Symptomatik hat.

Der Begriff Ekzem beschreibt Entzündungen der Haut. Seborrhö ist eine Überaktivität von Talgdrüsen. Seborrhoische Ekzeme äußern sich durch plattenartige Erscheinungen der Haut, die mit einer gelb-fettigen Schuppung einhergehen können. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Quellen

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