Corona-Impfung in den Arm.
  1. Arten von Impfungen
  2. Wie wirken Impfungen? 
  3. Welche Impfungen braucht man?  
  4. Welche Impfungen sind wichtig? 
  5. Welche Impfungen sind Pflicht?  
  6. Welche Impfungen brauchen Kinder?  
  7. Welche Impfungen sind wichtig für Erwachsene?  
  8. Schwangerschaft: welche Impfungen sind wichtig? 
  9. Welche Impfungen müssen aufgefrischt werden?  
  10. Welche Impfungen müssen nicht aufgefrischt werden?  
  11. Welche Impfungen kann man kombinieren?  
  12. Impfabstände: Was muss man beachten?  
  13. Wie oft muss man sich impfen lassen?  
  14. Wie wird geimpft?  
  15. Welcher Arzt führt Impfungen durch?  
  16. Welche Impfungen werden von Krankenkassen übernommen?
Corona-Impfung in den Arm.

Impfungen dienen dem Schutz vor ansteckenden Infektionskrankheiten. Hier erfahren Sie im Wesentlichen, welche Arten von Impfstoffen es gibt, wie Impfungen wirken und wann welche Impfungen anstehen bzw. aufgefrischt werden müssen.

Arten von Impfungen

Es gibt sogenannte aktive und passive Impfungen.

Was ist eine aktive Impfung?

Aktive Impfungen machen einen Großteil der Impfungen aus. Sie basieren darauf, dass im Impfstoff eine abgeschwächte oder abgetötete Form des jeweiligen Krankheitserregers vorliegt.

Das Immunsystem kann diese Bestandteile des Erregers erkennen und eine Immunität in Form von spezialisierten Immunzellen und Antikörpern aufbauen, ohne dass die Impfung eine Erkrankung auslöst. Sollte man nach der Impfung mit der jeweiligen Infektionskrankheit in Kontakt kommen, kann das Immunsystem den Erreger durch die entwickelte Immunität bekämpfen. 

Was ist eine passive Impfung?

Passive Impfungen beruhen auf der Gabe von Antikörpern, die der eigene Körper nicht selbst gebildet hat. In der Regel geschieht dies, wenn ein sofortiger Schutz notwendig ist, z. B. bei Kontakt mit Krankheitserregern. Dieser Schutz besteht kürzer als bei aktiven Impfungen (etwa drei Monate).

Impfungen schützen sowohl die geimpfte Person als auch andere Menschen. Es gibt Menschen, die sich nicht impfen lassen können (z.B. Neugeborene, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen). Diese profitieren ebenfalls davon, wenn sich Menschen in ihrem Umfeld impfen lassen und dadurch Schutz vor einer Ausbreitung und Ansteckung der Krankheiten geben. Dies ist die sogenannte Herdenimmunität.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland auf Grundlage evidenzbasierter Medizin. In der Regel veröffentlicht die STIKO einmal jährlich ihre Empfehlungen auf den Kanälen des Robert Koch-Instituts.  

Wie wirken Impfungen? 

Bei aktiven Impfungen enthält der Impfstoff abgeschwächte (Lebendimpfstoffe) oder abgetötete (Totimpfstoffe) Krankheitserreger.

Diese können die Erkrankung nicht mehr auslösen. Das Immunsystem erkennt diese Erreger und löst eine Immunantwort aus, die zur Ausbildung von spezialisierten Immunzellen und Antikörpern führt. Bei einem erneuten Kontakt können diese den Erreger erkennen und beseitigen, sodass die Erkrankung nicht ausbricht.

Impfungen verleihen auf diesem Wege eine Immunität gegen den geimpften Erreger. Manchmal benötigt man nach gewissen Zeiträumen Auffrischungen der Impfung, um die Immunität aufrechtzuerhalten.   Passive Impfungen beruhen auf der Gabe von Antikörpern, die der eigene Körper nicht selbst gebildet hat.

Welche Impfungen braucht man?  

Es gibt einige Impfungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten empfohlen werden. Der Impfkalender gibt einen Überblick:  

bildliche Darstellung

Welche Impfungen sind wichtig? 

Jede Impfung dient dem Schutz vor einer bestimmten Infektionskrankheit. Die Empfehlungen der STIKO werden auf Grundlage evidenzbasierter Medizin und der Verbreitung der Erkrankungen in Deutschland erstellt. Daher sind alle empfohlenen Impfungen aus medizinischer Sicht angebracht, sofern keine weiteren Verfahrensrisiken bestehen und der Nutzen der Impfung (Schutz vor potentiell tödlichen Erkrankungen) mögliche Nebenwirkungen übersteigt (Impfreaktionen, -krankheiten, -komplikationen, -schäden).  

Welche Impfungen sind Pflicht?  

Mit Inkrafttreten des Masernschutzgesetzes am 01. März 2020 besteht eine Impfpflicht gegen Masern. Sie betrifft alle nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden, sowie Personen, die bereits vier Wochen in einem Kinderheim betreut werden oder in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen untergebracht sind. Die Impfpflicht besteht auch für in diesen Einrichtungen tätige Menschen. Weitere Informationen zur Masern-Impfpflicht finden sich auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Für andere Impfungen besteht in Deutschland aktuell eine Impfempfehlung, keine Impfpflicht (Stand März 2021).   

Welche Impfungen brauchen Kinder?  

Grundimmunisierung folgender Impfungen für Kinder (0-2 Jahre):

  • Rotaviren

  • als sechsfach Kombinationsimpfung: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenza Typ b (Hib), Polio, Hepatitis B

  • Pneumokokken

  • Meningokokken C

  • als Kombinationsimpfung: Masern, Mumps, Röteln (MMR) und Windpocken

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) findet zwischen neun und vierzehn Jahren statt. Die Impfungen fallen zeitlich mit den Früherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchungen) zusammen.  

Welche Impfungen sind wichtig für Erwachsene?  

Da die meisten Grundimmunisierungen im Kindesalter stattfinden, sind für Erwachsene vor allem die Auffrischimpfungen wichtig.

Auffrischungsimpfungen für Erwachsene:

  • alle 10 Jahre gegen Tetanus und Diphtherie sowie

  • einmalig gegen Keuchhusten

  • für nach 1970 geborene Erwachsene: eine einmalige Masern-Impfung bei unklarem oder unvollständigem Impfschutz (empfohlen)

  • ab dem 60. Lebensjahr eine Pneumokokken-Impfung sowie eine jährliche Influenza-Impfung

Schwangerschaft: welche Impfungen sind wichtig? 

Es gibt einen Unterschied zwischen Empfehlungen vor Beginn und bei bereits bestehender Schwangerschaft.  Vor Eintritt einer Schwangerschaft sollte eine Immunität gegen Masern, Röteln und Varizellen bestehen, entweder aufgrund einer durchgemachten Erkrankung oder aufgrund einer kompletten Impfung. Ansonsten sollten diese Impfungen vor Eintritt einer Schwangerschaft nachgeholt bzw. komplettiert werden, da diese Erkrankungen auf das ungeborenen Kind Einfluss üben können. Fehlende Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio sollten gemäß den Empfehlungen der STIKO nachgeholt werden. 

Bei bestehender Schwangerschaft können Totimpfstoffe weiterhin geimpft werden (z. B. Hepatitis A und B, Keuchhusten, Polio). Die Impfungen gegen Influenza (ab 2. Schwangerschaftsdrittel) und Keuchhusten (Beginn 3. Schwangerschaftsdrittel) sind sogar angeraten. Impfungen mit Lebendimpfstoffen (z.B. Mumps, Masern, Röteln) sind in der Schwangerschaft medizinisch nicht verabreichbar, weshalb die Impfungen vor Eintreten einer Schwangerschaft so wichtig sind.  

Welche Impfungen müssen aufgefrischt werden?  

Da nicht jede Immunität ein Leben lang hält, müssen die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten aufgefrischt werden.

Auffrischung: Tetanus, Diphtherie und Polio(nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter)

  • zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr

  • zwischen dem 9. und 16. Lebensjahr

  • Tetanus, Diphtherie alle 10 Jahre bzw.

  • Keuchhusten einmalig nach dem 18. Lebensjahr

  • Polio (Kinderlähmung) einmalig zwischen dem 9. und 16. Lebensjahr

Welche Impfungen müssen nicht aufgefrischt werden?  

Nach vollständiger Grundimmunisierung benötigen Impfungen gegen folgende Krankheiten keine Auffrischung:

  • Rotaviren

  • Hib

  • Hepatits B

  • Pneumokokken

  • Meningokokken C

  • Masern, Mumps, Röteln

  • Windpocken

  • Humane Papillomviren (HPV) und

  • Herpes Zoster

Bei der jährlichen Influenza-Impfung handelt es sich nicht um eine Auffrischung. Es gibt verschiedene Grippe auslösende Virusvarianten, die innerhalb und mit jeder Saison wechseln können. Daher basiert der saisonale Impfstoff auf den jeweils für die kommende Saison erwarteten Virusvarianten.

Welche Impfungen kann man kombinieren?  

Aktuell (Stand März 2021) empfiehlt die STIKO für Kinder vor allem:

  • sechsfach Kombinationsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hib und Hepatits B sowie den

  • Kombinationsimpfstoff gegen Mumps, Masern, Röteln (MMR) und ggf. Varizellen (MMRV)   

Impfabstände: Was muss man beachten?  

Lebendimpfstoffe können prinzipiell gleichzeitig mit anderen Lebendimpfstoffen verabreicht werden (z.B. MMRV) oder in einem zeitlichen Abstand von mindestens vier Wochen. Totimpfstoffe können ohne zeitlichen Abstand mit allen anderen Impfungen kombiniert werden. Mehrere Impfungen gleichzeitig sind also generell möglich.

Wie oft muss man sich impfen lassen?  

Der Großteil der Impfungen fällt im Säuglings- und Kindesalter an, bei Säuglingen mit monatlichen Abständen. Bei Erwachsenen liegen Jahre zwischen den Impfungen, mit Ausnahme der jährlichen Influenza-Impfung.

Wie wird geimpft?  

Die meisten Impfstoffe werden in den Muskel (intramuskulär) gespritzt. Dafür wird bevorzugt der Oberarm genutzt. Nach einer Desinfektion wird die Spritze mit Impfstoff im 90 Grad Winkel eingestochen und der Impfstoff verabreicht. Idealerweise wird der weniger beanspruchte Arm gewählt. Die Impfung selbst dauert wenige Minuten.

Welcher Arzt führt Impfungen durch?  

ÄrztInnen jeglicher Fachrichtung können Impfungen verordnen und durchführen, sofern die Indikation dafür gegeben ist. Nach ärztlicher Verordnung kann auch weiteres qualifiziertes medizinisches Personal wie Pflegekräfte oder ArzthelferInnen die Impfungen durchführen.  

Welche Impfungen werden von Krankenkassen übernommen?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Impfungen. Einige Krankenkassen erstatten auch die Kosten für Reiseimpfungen. Kosten für Impfungen, die aufgrund von einem erhöhten beruflichen Infektionsrisiko indiziert sind, sind vom Arbeitsgeber zu tragen.  

Quellen

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