Meningokokken werden durch engen Körperkontakt übertragen.
  1. Was sind Meningokokken?
  2. Symptome einer invasiven Meningokokken-Erkrankung
  3. Meningokokken Ansteckung
  4. Behandlung bei invasiver Meningokokken-Erkrankung
  5. Meningokokken Impfung
  6. Meningokokken in Deutschland
  7. Häufige Fragen zu Meningokokken
Meningokokken werden durch engen Körperkontakt übertragen.

Im Jahr 2022 erkrankten 141 Personen in Deutschland an einer invasiven Meningokokken-Erkrankung (Meldestand Juni 2023).

Meningokokken sind Bakterien der Spezies Neisseria meningitidis. Sie können schwere invasive Erkrankungen verursachen. Zu den gefährlichsten Erkrankungen durch Meningokokken zählen Hirnhautentzündung (Meningitis) und Blutvergiftung (Sepsis). Gegen viele der weltweit vorkommenden Meningokokken-Serotypen gibt es wirksame Impfstoffe.

Auf einen Blick
  • Meningokokken können eine bakterielle Meningitis auslösen.
  • Eine Meningitis ist eine schwere, lebensbedrohliche Erkrankung.
  • Gegen viele der Meningokokken-Serotypen stehen Impfstoffe zur Verfügung.

Was sind Meningokokken?

Meningokokken werden fachsprachlich als Neisseria meningitidis bezeichnet. Diese Bakterien besiedeln den Nasen-Rachenraum von Menschen und können schwere Krankheiten auslösen. Gefürchtet ist vor allem die bakterielle Meningitis, also eine durch Bakterien hervorgerufene Hirnhautentzündung.

Die Erkrankung kann Personen jeglichen Alters betreffen, besonders häufig kommt sie bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. Eine Besiedlung des Nasen-Rachenraums mit Meningokokken führt nicht immer zu einer akuten Erkrankung. In Europa tragen 10 Prozent der Bevölkerung das Bakterium in sich, ohne entsprechende Symptome zu entwickeln. Dennoch können die Bakterien auf andere Personen übertragen werden und bei diesen Krankheitszeichen verursachen.

Die Art Neisseria meningitidis wird in 12 verschiedene Serogruppen, auch Serotypen genannt, unterteilt. Die Serogruppen A, B, C, W, X, Y sind beim Menschen für fast alle Meningokokken-Infektionen verantwortlich.

Was ist Meningitis?

Bei einer Meningitis handelt es sich um eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute. Sie wird durch unterschiedliche Viren oder Bakterien, seltener auch durch Pilze, ausgelöst. Typische Symptome einer Meningitis sind Fieber, Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübungen sowie eine schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus).

Eine bakterielle Meningitis wird hauptsächlich durch 4 Erreger hervorgerufen:

  • Neisseria meningitidis (Meningokokken)

  • Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)

  • Haemophilus influenzae

  • Streptococcus agalactiae (Gruppe B Streptokokken)

Symptome einer invasiven Meningokokken-Erkrankung

Die Inkubationszeit, also der Zeitraum von Übertragung der Meningokokken bis hin zum Auftreten von Symptomen, beträgt durchschnittlich 3 bis 4 Tage (min. 2 Tage, max. 10 Tage).

Charakteristisch bei einer Meningokokken-Infektion ist ein plötzlicher Beginn der Erkrankung mit anfangs sehr unspezifischen Symptomen und schnellem Verlauf. Invasive Meningokokken-Erkrankungen äußern sich durch unterschiedliche Symptome bzw. Symptomkomplexe. Invasiv bedeutet, dass sich die Erreger in normalerweise sterilen Körperflüssigkeiten (Blut, Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) ausbreiten.

Etwa 2 von 3 invasiven Meningokokken-Erkrankungen verlaufen in Form einer Hirnhautentzündung. Die Sterblichkeit in Deutschland beträgt bei einer isolierten Meningokokken-Meningitis etwa 1 Prozent.

Symptome einer Hirnhautentzündung (Meningitis):

Bei Säuglingen sind oft keine typischen Symptome ausgeprägt. Mögliche Krankheitszeichen sind hier Appetit- und Teilnahmslosigkeit, Nahrungsverweigerung sowie Berührungsempfindlichkeit.

In etwa einem Drittel der invasiven Meningokokken-Erkrankungen entwickelt Betroffene eine Blutvergiftung. Hierbei liegt die Sterblichkeit in Deutschland bei 13 Prozent. Kommt es zum schweren septischen Schock (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom), was in 10 bis 15 Prozent der Erkrankungen der Fall ist, so steigt die Sterblichkeit auf 33 Prozent.

Symptome einer Blutvergiftung (Sepsis):

  • Bewusstseinstrübung

  • Punktförmige Hautblutungen

  • Kreislaufkollaps

  • Absterben von Gewebe (Nekrosen)

Symptome vom Waterhouse-Friderichsen-Syndrom:

  • Hohes Fieber, plötzlich einsetzend

  • Erbrechen

  • Kopfschmerzen

  • Bewusstseinstrübungen

  • Lichtempfindlichkeit

  • Nackensteifigkeit

  • Starke Einblutungen der Haut (Purpura fulminans)

  • Kreislaufkollaps

  • Sehr schneller Verlauf!

Neben einer Hirnhautentzündung sowie einer Sepsis (mit oder ohne Waterhouse-Friderichsen-Syndrom) können Meningokokken weitere Erkrankungen auslösen.

Seltene Erkrankungen durch Meningokokken:

  • Lungenentzündung (Pneumonie)

  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

  • Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)

  • Herzbeutelentzündung (Perikarditis)

  • Gelenkentzündung (Arthritis)

  • Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis)

In bis zu 30 Prozent der Fälle kommt es zudem zu Spätfolgen, dazu zählen:

  • Gehörverlust

  • Kognitive Störungen

  • Paresen, Lähmungen

  • Anfallsleiden

  • Verlust von Gliedmaßen (Amputation nach Nekrose durch Sepsis)

  • Psychische Auffälligkeiten

    • Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

    • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Da eine invasive Meningokokken-Erkrankung schnell und oft tödlich verläuft, ist es wichtig, schon bei ersten Anzeichen oder einem aufkommenden Verdacht unverzüglich notfallmedizinische Maßnahmen einzuleiten.

Meningokokken Ansteckung

Meningokokken kommen nur bei Menschen vor. Sie werden via Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Mögliche Ansteckungswege sind demnach Tröpfchen in der Luft durch Husten, Niesen oder Sprechen. Auch Küssen sowie die gemeinsame Nutzung von Besteck oder Trinkgefäßen könne Meningokokken übertragen.

Meist geschieht dies an Orten mit viel und engem menschlichen Kontakt. Dazu zählen Kindergärten und weitere Kindereinrichtungen, Schulen, Discotheken oder Bars. Auch bei Personen, die eng zusammenleben, etwa innerhalb eines Haushaltes oder Gemeinschaftseinrichtung, ist die Übertragungswahrscheinlichkeit erhöht.

Allerdings ist eine invasive Meningokokken-Erkrankung insgesamt betrachtet sehr selten. In Deutschland sind jährlich rund 4 von 1 Millionen Menschen betroffen. In den meisten Fällen breiten sich die Erreger übergangsweise oder längerfristig im Nasen-Rachenraum aus, ohne zu Krankheitserscheinungen zu führen.

Das Risiko für eine Meningokokken-Ansteckung ist erhöht durch:

  • Rauchen

  • Staubige Umwelt

  • Enge bzw. längere Sozialkontakte (z. B. Bar, Disco, Zusammenleben)

  • Niedrige Luftfeuchtigkeit

  • Vorhandensein von Atemwegsviren

  • Stark geschwächtes Immunsystem

Behandlung bei invasiver Meningokokken-Erkrankung

Eine schnelle und korrekte medizinische Behandlung ist bei einer invasiven Meningokokken-Erkrankung lebenswichtig!

Besteht ein begründeter Verdacht, so werden umgehend Antibiotika verabreicht. Mittel der Wahl sind Cephalosporine der 3. Generation, beispielsweise Cefotaxim oder Ceftriaxon. Bei septischen Verlaufsformen werden intensivmedizinische Methoden zur Vermeidung eines Kreislaufversagens durchgeführt. Weiterhin können zusätzliche Behandlungen, je nach Ausprägung der Krankheit, erforderlich sein.

Enge Kontaktpersonen von Betroffenen sollten unbedingt hinsichtlich möglicher Symptome untersucht bzw. beobachtet werden. Oft ist auch eine vorsorgliche medikamentöse Therapie, also ohne das Auftreten von eindeutigen Symptomen, angezeigt. Diese prophylaktische Antibiotikagabe wird als Postexpositionsprophylaxe bezeichnet. Bis zu 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie sind PatientInnen ansteckend.

Meningokokken Impfung

In Deutschland sind Meningokokken-Impfstoffe gegen die Serotypen C und B sowie ein Konjugatimpfstoff gegen die Serogruppen A, C, W und Y zugelassen. Bei all diesen Impfstoffen handelt es sich um Totimpfstoffe. Diese enthalten inaktivierte Erreger oder deren Bestandteile.

Eine Meningokokken-C-Impfung zählt in Deutschland zu den Standardimpfungen und wird in der Regel bereits im Säuglingsalter durchgeführt. Impfungen gegen Meningokokken B oder gegen die Serotypen A, C, W und Y werden hingegen nur bestimmten Personengruppen empfohlen:

  • Immungeschwächte Personen

  • Gefährdetes Laborpersonal

  • Haushaltskontaktpersonen von Erkrankten

  • Reisende in Länder mit epidemischem Vorkommen, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (z. B. EntwicklungshelferInnen, KatastrophenhelferInnen, medizinisches Personal, bei Langzeitaufenthalt)

  • SchülerInnen und Studierende vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener allgemeiner Impfung

  • In Deutschland auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden, z. B. Personen im Umfeld bestimmter Ausbrüche oder bei regional gehäuftem Auftreten

Neben einer postexpositionellen Antibiotikagabe wird durch die STIKO auch eine postexpositionelle Meningokokken-Impfung empfohlen. Das bedeutet, dass enge Kontaktpersonen von Infizierten eine Impfung gegen die entsprechende Meningokokken-Serogruppe erhalten sollen, um eine mögliche Erkrankung abwenden zu können.

Meningokokken-B-Impfung

Obwohl Meningokokken B die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Serotypen sind, gibt es bisher keine deutschlandweite Impfempfehlung durch die STIKO. Einzelne Bundesländer empfehlen die Meningokokken-B-Impfung als Standardimpfung und für gefährdete Gruppen. Bei der Meningokokken-B-Impfung handelt es sich um eine sogenannte Indikationsimpfung, sie wird durch die STIKO bei Vorhandensein eines gewissen Risikos empfohlen.

Die STIKO begründet die fehlende Integration der Meningokokken-B-Impfung in den Standardimpfplan damit, dass die vorliegende Datenlage dafür nicht ausreiche. Weiterhin scheinen Meningokokken der Serogruppe B eine andere Oberflächenbeschaffenheit aufzuweisen, welche die Immunisierung erschwert. Die Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt eine Meningokokken-B-Impfung für Säuglinge ab 2 Monaten sowie für Kinder und Jugendliche, wenn ein bekanntermaßen erhöhtes Risiko für eine invasive Meningokokken-Infektion vorliegt.

In Deutschland sind zwei verschiedene Meningokokken-B-Impfstoffe zugelassen:

  • ab einem Alter von 2 Monaten
  • Grundimmunisierung mit 2 bis 3 Impfdosen
  • eine Auffrischimpfung
  • ab einem Alter von 10 Jahren
  • Grundimmunisierung mit 2 bis 3 Impfdosen
  • Auffrischimpfung nur bei fortbestehendem Infektionsrisiko

Meningokokken-C-Impfung

Die Impfung gegen Meningokokken vom Serotyp C gehört in Deutschland zu den durch die STIKO empfohlenen Standardimpfungen. Diese sollte in einem Alter von 12 bis 23 Monaten erfolgen; zur Grundimmunisierung ist dann nur eine Impfdosis nötig. In Ausnahmen können Säuglinge ab 2 Monaten geimpft werden, in diesem Fall ist eine Auffrischimpfung notwendig. Bis zu einem Alter von 17 Jahren wird eine Nachholimpfung empfohlen.

In Deutschland sind derzeit zwei Impfstoffe gegen Meningokokken der Serogruppe C zugelassen: NeisVac-C und Menjugate. Impfstoffe gegen Meningokokken C können gemeinsam mit anderen Impfstoffen in Form von Mehrfachimpfungen verabreicht werden.

Meningokokken-ACWY-Impfung

Eine Impfung gegen Meningokokken der Serotypen A, C, W und Y wird nur bei bestehendem Risiko bzw. für bestimmte Personengruppen empfohlen (siehe oben). In Deutschland sind drei Meningokokken-ACWY-Impfstoffe zugelassen:

  • ab einem Alter von 6 Wochen zugelassen
  • Säuglinge unter 6 Monaten:
    • 2 Impfstoffdosen
    • eine zeitnahe Auffrischimpfung
  • ab einem Alter von 6 Monaten:
    • eine Impfstoffdosis
    • Auffrischimpfung alle 10 Jahre
  • ab einem Alter von 12 Monaten
  • eine Impfstoffdosis
  • Auffrischimpfung alle 5 Jahre
  • ab einem Alter von 2 Jahren
  • eine Impfstoffdosis
  • Auffrischimpfung alle 5 Jahre

Meningokokken Impfung Kosten

Besteht eine Indikation, also eine medizinische Notwendigkeit, so sollten die Kosten für Meningokokken-Impfungen durch Krankenkassen getragen werden. Die Impfung gegen Meningokokken C ist durch die STIKO als Standardimpfung klassifiziert und somit für Versicherte kostenlos.

Für Selbstzahler entstehen bei der Meningokokken-B-Impfung Kosten von rund 113 Euro pro Impfdosis, zuzüglich Behandlungskosten. Eine Impfstoffdosis des Meningokokken-ACWY-Impfstoffes kostet zwischen 45 und 65 Euro. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Vorliegen eines erhöhten Risikos, etwa einem geplanten Auslandsaufenthalt. Eine rechtzeitige Anfrage lohnt sich also in den meisten Fällen.

Meningokokken Impfung Nebenwirkungen

Wie bei allen Impfungen kann es auch bei Meningokokken-Impfungen zu Impfreaktionen kommen. Diese sind ein Zeichen dafür, dass eine Immunabwehr gegen den entsprechenden Erreger aufgebaut wird.

Sehr häufig (mehr als 1 von 10 Personen):

  • Lokalreaktionen wie Rötung oder Schmerzen an der Impfstelle

  • Kopfschmerzen

  • Schüttelfrost

  • Müdigkeit

  • Übelkeit

  • Durchfall

  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Bei Kindern sind weitere Reaktionen möglich, z. B. Essstörungen, Erbrechen, Fieber oder Hautausschlag.

Selten (bis zu 1 von 1.000 Personen):

  • Lymphknotenschwellung

Sehr selten (etwa 1 von 100.000 Personen):

  • Allergische Hautreaktion

  • Allergische Reaktion der Atemwege

  • Allergischer Schock

Einzelfälle:

  • Fieberkrämpfe (bei Säuglingen und Kleinkindern)

  • Leichte Symptome einer Hirnhautreizung (inklusive Nackensteifheit)

Die Nebenwirkungen sind bei den verschiedenen Impfstoffen leicht unterschiedlich. Ausführliche Informationen bietet der Beipackzettel des jeweiligen Impfstoffes. Auch ÄrztInnen informieren über Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen.

Meningokokken in Deutschland

Meningokokken-Infektionen sind in Deutschland eher selten. Die dem RKI gemeldeten Fallzahlen sind seit 2005 rückläufig, vor allem in den Jahren 2020 und 2021 gab es sehr wenige Fälle, was zum Teil auf die Kontaktbeschränkungen und Kita-/Schulschließungen infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Am häufigsten kommen invasive Meningokokken-Erkrankungen bei Kindern bis zum 4. Lebensjahr (Inzidenz 1,84 Erkrankte pro 100.000 EinwohnerInnen) sowie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Inzidenz 0,77 Erkrankte pro 100.000 EinwohnerInnen) vor.

Meningokokken weltweit

Meningokokken kommen weltweit vor. Dabei ist die Verbreitung der unterschiedlichen Serogruppen regional sehr unterschiedlich. Besonders betroffen sind die Länder, die im sogenannten Meningitisgürtel liegen. Vor Einreise in eines dieser 26 Länder der Sahelzone sollte eine Abklärung des Impfstatus erfolgen und bei bestehendem Risiko eine entsprechende Impfung verabreicht werden. Besonders innerhalb der Trockenzeit (Dezember bis Juni) kommt es immer dort wieder zu Meningokokken-Ausbrüchen.

  • Äthiopien
  • Benin
  • Burkina Faso
  • Burundi
  • Elfenbeinküste (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Eritrea (vorwiegend in südwestlichen Landesteilen)
  • Gambia
  • Ghana (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Guinea
  • Guinea-Bissau
  • Kamerun (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Kenia (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Kongo
  • Mali (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Mauretanien (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Niger (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Nigeria
  • Ruanda
  • Senegal (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Sudan (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Südsudan
  • Tansania
  • Togo (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Tschad (vorwiegend südlich der Sahara)
  • Uganda (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)
  • Zentralafrikanische Republik (vorwiegend in nördlichen Landesteilen)

Für Pilgerreisen nach Mekka (Saudi-Arabien) besteht eine Nachweispflicht für die Meningokokken-ACWY-Impfung bei Einreise. Diese gilt für Kinder ab 1 Jahr (Achtung: vor November 2022 galt diese erst ab 2 Jahren).

Nachweispflichten gab es in der Vergangenheit auch im Irak und in Libyen, diese sind neuerdings nicht mehr gültig, wobei diese Angaben für Libyen nicht mal dem RKI eindeutig vorliegen.

Häufige Fragen zu Meningokokken

Eine Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C wird durch die STIKO als Standardimpfung im Alter von 12 bis 23 Monaten empfohlen und kann bis Erreichen der Volljährigkeit nachgeholt werden. Eine Impfung im Erwachsenenalter kann mit behandelnden ÄrztInnen abgestimmt werden, jedoch müssen in der Regel die Kosten selbst getragen werden.

In Deutschland zählt eine Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B nicht zu den Standardimpfungen. Jedoch wird Sie einigen Personengruppen empfohlen, insbesondere vor Reisen in Länder mit einem hohen Ansteckungsrisiko. Dazu zählen immungeschwächte Personen sowie Entwicklungs- oder KatastrophenherlferInnen bzw. medizinisches Personal in den jeweiligen Risikogebieten. Die Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt eine Meningokokken-B-Impfung zusätzlich für Kinder und Jugendliche mit einem erhöhten Risiko für eine invasive Meningokokken-Infektion.

Für Selbstzahlende belaufen sich die Kosten auf 113 Euro pro Impfdosis, zuzüglich Behandlungskosten. Für die Grundimmunisierung sind, je nach Alter der Impflinge, 2 bis 3 Impfdosen erforderlich. In vielen Fällen übernehmen Krankenkassen diese Kosten, etwa bei geplanten Reisen in Risikogebiete sowie bei Laborpersonal oder Entwicklungs- und KatastrophenhelferInnen.

Das Impfschema hängt vom verwendeten Impfstoff ab. Der Impfstoff Bexsero kann bereits ab einem Alter von 2 Monaten eingesetzt werden. Die Grundimmunisierung besteht aus 2 bis 3 Impfdosen, abhängig vom Alter des Impflings, und einer Auffrischimpfung. Der Impfstoff Trumenba ist ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen. Abhängig vom angewandten Impfschema sind 2 bis 3 Impfungen für die Grundimmunisierung notwendig. Eine Auffrischimpfung wird nur bei fortbestehendem Infektionsrisiko empfohlen.

Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien der Spezies Neisseria meningitidis. Diese können per Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) oder Schmierinfektion (Küssen, gemeinsam genutztes Besteck oder Gläser) übertragen werden. Generell ist das Risiko für eine Ansteckung in Deutschland eher gering. Ein hohes Risiko besteht in bestimmten Ländern der Sahelzone (Afrika), welche zum sogenannten Meningitisgürtel gehören.

Quellen

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