Malaria wird durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen.
  1. Was ist Malaria?
  2. Malaria Verbreitung weltweit
  3. Malaria-Symptome
  4. Malariaprophylaxe
  5. Häufige Fragen zu Malaria
Malaria wird durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen.

Laut WHO gab es im Jahr 2020 weltweit 241 Millionen Neuinfektionen mit Malaria.

Malaria ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Es gibt wirksame Prophylaxen und Therapien für Malaria, dennoch verstarben 627.000 Menschen im Jahr 2020 an dieser Krankheit, ein Großteil davon in Afrika.

Auf einen Blick
  • Malaria-Erreger sind verschiedene Parasiten der Gattung Plasmodien.
  • Plasmodien werden durch den Stich einer weiblichen Anopheles-Mücke übertragen.
  • Es gibt verschiedene Arten von Malaria mit unterschiedlichen Verläufen und Schweregraden.
  • Malariagebiete befinden sich hauptsächlich in Afrika, aber auch in Teilen von Asien sowie Süd- und Mittelamerika.
  • Bei Reisen in Malariagebiete sollte eine Prophylaxe erfolgen.

Was ist Malaria?

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die besonders in tropischen und subtropischen Regionen der Erde auftritt. Am stärksten betroffen sind Afrika, Asien und Südamerika.

Die Tropenkrankheit Malaria wird durch sogenannte Plasmodien hervorgerufen, bei denen es sich um Parasiten handelt. Diese Plasmodien werden durch infizierte Stechmücken übertragen. Nur weibliche Mücken der Gattung Anopheles können Infektionen mit Malaria verursachen. Sie werden auch als Malaria-Mücken bezeichnet und sind besonders in der Dämmerung und der Nacht aktiv.

Man kann drei verschiedene Arten von Malaria unterscheiden, deren Erreger verschiedene Krankheitsbilder hervorrufen:

  • Malaria tropica, ausgelöst durch den Erreger Plasmodium falciparum

  • Malaria tertiana, ausgelöst durch die Erreger Plasmodium ovale und vivax

  • Malaria quartana, ausgelöst durch den Erreger Plasmodium malariae

Diese Malaria-Erreger unterscheiden sich in ihrem Krankheitsverlauf und in ihrer geographischen Verbreitung. Plasmodium falciparum zählt zu den gefährlichsten Erregern und löst Malaria tropica aus. Die Malaria tropica verläuft häufig mit schweren Komplikationen wie Nierenversagen, Schock, Lungenödem und Fieberschüben. Todesfälle kommen fast ausschließlich bei dieser Malariaform vor.

Sind die Malaria-Erreger einmal im Körper, gelangen sie über das Blut in die Leber. Dort dringen sie in die Leberzellen ein um sich anschließend ebenda zu vermehren. Die gereiften Abkömmlinge des Erregers treten in die Blutbahn und in die roten Blutkörperchen ein, wo sie sich weiter vermehren und entwickeln. Diese Vermehrung innerhalb der Erythrozyten führt dazu, dass die Blutkörperchen platzen und den Inhalt freigeben. Zu diesem Zeitpunkt treten in der Regel die ersten spürbaren Symptome in Form von Fieber und Abgeschlagenheit auf.

Auch wenn Europa nicht zum typischen Malariagebiet zählt, kann es in seltenen Fällen zu Malaria-Erkrankungen kommen. Die Infektionen sind jedoch nicht auf Übertragungen durch Stechmücken in Europa zurückzuführen, sondern werden in der Regel bei Fernreisen aus Risikogebieten mitgebracht. Um das Risiko einer Infektion in Malariagebieten zu senken, wird bei Reisen in bestimmte Länder eine Malariaprophylaxe empfohlen.

Malaria Verbreitung weltweit

Malaria zählt zu den weltweit bedeutendsten Infektionskrankheiten. In etwa 100 Ländern ist Malaria endemisch. Das bedeutet, dass in diesen Ländern die Krankheit gehäuft und regelmäßig auftritt. Dazu gehören insbesondere Länder in Afrika, aber auch in Asien und Süd- sowie Mittelamerika gibt es endemische Gebiete.

In den folgenden Ländern sind die Malaria-Inzidenzen, also die Neuinfektionen pro 1.000 Menschen, besonders hoch:

Länder mit Malaria-Inzidenzen über 300

  • Burkina Faso (389,92)
  • Benin (388,31)
  • Liberia (358,05)
  • Mali (357,45)
  • Zentralafrikanische Republik (335,99)
  • Sierra Leone (328,19)
  • Demokratische Republik Kongo (324,21)
  • Niger (324,11)
  • Mosambik (320,19)
  • Guinea (319,54)
  • Nigeria (313,76)

Länder mit Malaria-Inzidenzen über 200

  • Burundi (294,87)
  • Malawi (288,45)
  • Elfenbeinküste (287,05)
  • Südsudan (286,89)
  • Uganda (283,82)
  • Kamerun (259,96)
  • Angola (251,58)
  • Äquatorialguinea (240,84)
  • Ruanda (230,54)
  • Togo (228,86)
  • Gabun (215,46)
  • Republik Kongo (213,18)
  • Tschad (206,28)

Länder mit Malaria-Inzidenzen über 100

  • Sambia (186,90)
  • Salomonen (167,67)
  • Papua-Neuguinea (164,31)
  • Ghana (162,85)
  • Madagaskar (133,46)
  • Tansania (120,17)

Bis auf Papua-Neuguinea liegen alle Länder mit Inzidenzen über 100 in Afrika.

Deutschland gilt seit 1964 als Malaria-frei. Das bedeutet jedoch nicht, dass Deutschland vorher ein Malaria-Endemiegebiet war. Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt in dieser Liste sowohl Länder auf, in denen niemals Infektionen mit Malaria registriert wurden, als auch solche Länder, in denen in drei aufeinanderfolgenden Jahren keine Neuinfektionen auftraten.

Die folgenden Länder gelten laut WHO als Malaria-frei. Bei der Einteilung der Kontinente ist zu beachten, dass die WHO eine eigenständige Einteilung von Territorien nutzt, die nicht unbedingt mit den politischen oder geographischen Kontinenten übereinstimmen.

  • Algerien (seit 2019)
  • La Réunion (seit 1979)
  • Lesotho (seit 2012)
  • Mauritius (seit 1973)
  • Seychellen (seit 2012)

Europa ist laut WHO komplett Malaria-frei. Das letzte Land, das offiziell als frei von Malaria anerkannt wurde, war Usbekistan 2018.

Betrachtet man die politischen Kontinentgrenzen, so ist Europa seit 2012 frei von Malaria.

  • Bahrain (seit 2012)
  • Jordanien (seit 2012)
  • Katar (seit 2012)
  • Kuwait (seit 1963)
  • Libanon (seit 2012)
  • Libyen (seit 2012)
  • Marokko (seit 2010)
  • Tunesien (seit 2012)
  • Vereinigte Arabische Emirate (seit 2007)
  • Antigua und Barbuda (seit 2012)
  • Argentinien (seit 2019)
  • Bahamas (seit 2012)
  • Barbados (seit 1668)
  • Chile (seit 1968)
  • Dominica (seit 1966)
  • El Salvador (seit 2021)
  • Grenada (seit 1962)
  • Jamaika (seit 1966)
  • Kanada (seit 1965)
  • Kuba (seit 1973)
  • Paraguay (seit 2018)
  • St. Kitts und Nevis (seit 2012)
  • St. Lucia (seit 1962)
  • St. Vincent und die Grenadinen (seit 2012)
  • Trinidad und Tobago (seit 1965)
  • Uruguay (2012)
  • Vereinigte Staaten von Amerika (seit 1970)
  • Malediven (seit 2015)
  • Sri Lanka (seit 2016)
  • Australien (seit 1981)
  • Brunei (seit 1987)
  • Volksrepublik China (seit 2021)
  • Cookinseln (seit 1963)
  • Fidschi (seit 1963)
  • Japan (seit 2012)
  • Kiribati (seit 2012)
  • Marshallinseln (seit 1963)
  • Mikronesien (seit 1963)
  • Mongolei (seit 1963)
  • Nauru (seit 1963)
  • Neuseeland (seit 1963)
  • Niue (seit 1963)
  • Palau (seit 1963)
  • Samoa (seit 1963)
  • Singapur (seit 1982)
  • Tonga (seit 1963)
  • Tuvalu (seit 2012)

Sichelzellanämie: Wie eine Mutation gegen Malaria schützt

Die Sichelzellkrankheit ist eine vererbbare Erkrankung der roten Blutkörperchen. Eine Mutation im Hämoglobin-Gen führt dazu, dass die Erythrozyten eine veränderte Form aufweisen. Liegt die Mutation homozygot vor, also sind beide Genkopien betroffen, kommt es zu schwerer korpuskulärer hämolytischer Anämie.

Diese Krankheit ist vor allem in Subsahara-Afrika weit verbreitet und geht dort mit einer hohen Sterblichkeit einher. Bei heterozygoten Mutationen ist nur eine Genkopie betroffen und die Krankheit deutlich milder ausgeprägt. Das durch die Mutation andersartige Hämoglobin verhindert die Vermehrung der Plasmodien in den Erythrozyten und somit eine Malaria-Erkrankung.

Personen in Malariagebieten, die eine heterozygote Mutation dieser Art tragen, haben also einen evolutionären Vorteil, da sie nicht durch die weit verbreiteten Malaria-Infektionen versterben. Dadurch konnte sich in den Malariagebieten diese Mutation gegenüber dem Wildtyp durchsetzen. Jedoch führt dies auch dazu, dass Kinder häufig je eine Mutation von der Mutter und eine von dem Vater erben, also homozygot für die Hämoglobin-Mutation sind und so an einer schweren Sichelzellanämie erkranken.

Malaria-Symptome

Die Symptome bei Malaria sind oftmals unterschiedlich und hängen von der Art des Erregers ab. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 7 und 42 Tage. Malaria-Symptome sind meist unspezifisch und grippeähnlich, wie etwa Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.

Als Leitsymptom aller Arten von Malaria gilt hohes Fieber, welches in Schüben auftritt. Typischerweise gelten diese Zeitintervalle:

  • Malaria quartana: periodisches 4-Tage-Fieber, also alle 72 Stunden ein Fieberschub, an Tag 1 + 4 + 7 usw.

  • Malaria tertiana: periodisches 3-Tage-Fieber, also alle 48 Stunden ein Fieberschub, an Tag 1 + 3 + 5 usw.

  • Malaria tropica: die Fieberschübe treten unregelmäßig auf

Aufgrund eines starken schubweisen Zerfalls von roten Blutkörperchen, die mit den Fieberschüben einhergehen, kann es zu Symptomen geschädigter Organe kommen. Hierzu gehören unter anderem

Malariaprophylaxe

Reisende können vor und während eines Aufenthalts in einem Malariagebiet verschiedene Maßnahmen ergreifen, um eine Erkrankung zu verhindern. Bei der Malariaprophylaxe gibt es medikamentöse und nicht-medikamentöse Methoden. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine medikamentöse Malariaprophylaxe bei Reisen in Risikogebiete.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Infektion mit Malaria zu verhindern:

  • Expositionsprophylaxe (nicht-medikamentös): Mückenstiche vermeiden

  • Chemoprophylaxe (medikamentös): Medikamente töten Erreger ab, bevor diese sich im Körper vermehren können

  • Stand-By-Therapie (medikamentös): notfallmäßige Selbstbehandlung mit einem mitgeführten Medikament

  • Malaria-Impfung: seit 2021 gibt es einen von der WHO empfohlenen Impfstoff für Kinder über 5 Monate in Endemiegebieten

Auch Monate nach der Rückkehr aus einem Malariagebiet sollte bei Fieber oder anderen unklaren Krankheitssymptomen der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin darauf hingewiesen werden, dass ein Aufenthalt in einem solchen Gebiet stattgefunden hat.

Häufige Fragen zu Malaria

Malaria ist heilbar, sofern die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Dennoch verstarben im Jahr 2020 weltweit 627.000 Menschen an Malaria.

Unbehandelt kann Malaria tödlich verlaufen. Die gefährlichste Art ist die Malaria tropica. Bei rechtzeitiger Behandlung kann jede Art von Malaria geheilt werden.

In vielen beliebten Urlaubsregionen kann man sich mit Malaria infizieren. Das höchste Ansteckungsrisiko besteht in Afrika, aber auch einige Länder in Asien sowie Süd- und Mittelamerika haben hohe Malaria-Inzidenzen.

Bei einer Ansteckung mit den Malaria-Erregern entwickelt der Körper lediglich eine Teilimmunität, die nicht länger als ein Jahr anhält. Weiterhin gibt es verschiedene Unterarten des Malaria-Erregers Plasmodium. Deshalb kann man sich mehrmals mit Malaria infizieren.

Die Malaria-Erreger können durch den Stich einer weiblichen Anopheles-Mücke übertragen werden. Diese Mückenart ist in bestimmten tropischen und subtropischen Regionen beheimatet. Da diese Mückenart nicht in Deutschland vorkommt, kann man sich hier nicht mit Malaria infizieren.

Bei den Malaria-Mücken handelt es sich um weibliche Exemplare der Anopheles-Stechmücken. Sie kommt in tropischen und subtropischen Gebieten wie etwa Afrika und Asien vor. Die Malaria-Mücke ist vor allem in der Dämmerung und bei Nacht aktiv.

Viele Malaria-Infektionen können eigenständig ausheilen. Der Verlauf ist stark abhängig von der Art des Erregers und dem allgemeinen Gesundheitszustand und Alter der PatientInnen. Im Jahr 2020 verstarben weltweit 627.000 Menschen an Malaria, deshalb ist eine sorgfältige Prophylaxe bei Reisen in betroffene Länder sehr wichtig.

Quellen

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