Insektenspray schützt vor Mücken und kann so Malaria verhindern.
  1. Expositionsprophylaxe (nicht-medikamentös)
  2. Chemoprophylaxe (medikamentös)
  3. Stand-By-Therapie (medikamentös)
  4. Malaria-Impfung
  5. Malaria-Medikamente
Insektenspray schützt vor Mücken und kann so Malaria verhindern.

Es gibt Malaria-Medikamente, die vorsorglich (prophylaktisch) eingenommen werden, solche die im akuten Bedarfsfall eingenommen werden und Tabletten zur medikamentösen Behandlung von Malaria. Die wirksamste Malariaprophylaxe ist allerdings das Vermeiden von Mückenstichen in entsprechenden Risikogebieten.

Expositionsprophylaxe (nicht-medikamentös)

Bei der Expositionsprophylaxe geht es darum, Stiche der Malaria-Mücken zu vermeiden. Diese Maßnahmen schützen auch vor weiteren durch Mücken übertragenen Krankheiten wie Dengue oder Zika.

Vermeidung von Insektenstichen:

  • Tragen von langer, heller Kleidung, zusätzlicher Schutz durch Imprägnieren mit Permethrin

  • Repellents mit DEET oder Icaridin auf die Haut auftragen

  • Verwendung von Moskitonetzen, zusätzlicher Schutz durch Imprägnieren mit Permethrin

  • Aufenthalt im Freien in der Dämmerung und bei Nacht meiden

Chemoprophylaxe (medikamentös)

Die Chemoprophylaxe beschreibt die medikamentöse Prävention der Erregerausbreitung im Körper nach potentiell infektiösen Mückenstichen. Die Prophylaxe verhindert also nicht die Ansteckung mit dem Erreger, sondern mildert den Verlauf der Erkrankung ab. Die Medikamente töten den Erreger ab, bevor er sich im Körper weiter vermehren kann. Da verschiedene Wirkstoffe in den Medikamenten enthalten sind, kann es zu diversen Nebenwirkungen kommen.

Wichtig ist, dass bereits 1 bis 2 Tage vor Erreichen des Reiseziels mit der Einnahme begonnen werden muss und das Medikament noch weitere 7 Tage nach Verlassen des Malariagebiets eingenommen wird.

Empfohlen wird eine Chemoprophylaxe gegen Malaria in Hochrisikogebieten. Hochrisiko bedeutet in diesem Fall, dass sich jährlich mehr als 10 pro 1.000 Einheimischen oder mehr als 10 von 100.000 Reisenden mit Malaria anstecken. Mit Stand Juli 2021 zählen laut Ständigem Ausschuss Reisemedizin (StAR) und Deutscher Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) folgende Länder dazu:

Stand-By-Therapie (medikamentös)

In Gebieten mit einem geringen Risiko für eine Malaria-Ansteckung wird das Mitführen eines Notfallmedikaments empfohlen. Geringes Risiko bedeutet laut StAR und DTG, dass sich in dem Gebiet jährlich 1 bis 10 von 1.000 Einheimischen bzw. 1 bis 10 von 100.000 Reisenden mit Malaria infizieren.

Diese Art der Vorbeugung wird Stand-by-Therapie oder notfallmäßige Selbstbehandlung (NBS) genannt. Die Wirkstoffe sind die gleichen, die auch bei der Chemoprophylaxe eingesetzt werden. Eine notfallmäßige Selbsttherapie bei Erkrankung ist grundsätzlich möglich, allerdings sollte so schnell wie möglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Zusätzlich zur Chemoprophylaxe und dem Mitführen von Notfallmedikamenten sollte in Malaria-Risikogebieten immer Expositionsprophylaxe betrieben werden, da die verwendeten Medikamente keinen 100-prozentigen Schutz vor Malaria bieten.

Malaria-Impfung

Es existiert ein Malaria-Impfstoff, der seit 2021 durch die WHO für Kinder über 5 Monaten in Endemiegebieten empfohlen wird. Dieser Impfstoff wird unter dem Namen Mosquirix vertrieben und soll sowohl gegen Plasmodium falciparum als auch gegen Hepatitis B schützen. Studien zufolge reduziert die Malaria-Impfung einen tödlichen Verlauf bei Kindern um etwa 30 Prozent. Aktuell ist dieser Impfstoff in Europa noch nicht zugelassen (Stand Juli 2022).

Malaria-Medikamente

Die bei Malaria eingesetzten Medikamente können sowohl zur Vorbeugung im Rahmen einer Chemoprophylaxe eingesetzt werden als auch als Notfallmedikament für eine Stand-by-Therapie. Weiterhin werden diese Wirkstoffe auch zur Malariabehandlung nach erfolgter Infektion und Ausbreitung der Erreger eingesetzt. Malaria-Medikamente werden als Tabletten verabreicht.

Die Art der Wirkstoffe richtet sich auch nach den vorherrschenden Risiken für die verschiedenen Malaria-Arten bzw. nach den identifizierten oder vermuteten Erregern. Weiterhin sind der individuelle Gesundheitszustand und das Alter der PatientInnen zu beachten.

Wirkstoffe in Malaria-Tabletten:

  • Atovaquon in Kombination mit Proguanil

  • Doxycyclin

  • Dihydroartemisinin in Kombination mit Piperaquin

  • Artemether in Kombination mit Lumefantrin

Alternativ kann Chinin oral eingenommen oder bei schweren Verläufen auch intravenös verabreicht werden.

Malaria-Medikamente können, je nach Wirkstoff, verschiedene Nebenwirkungen umfassen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Malariamedikamenten sind gastrointestinale Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. Je nach eingesetztem Wirkstoff können weitere Nebenwirkungen hinzukommen.

Die Behandlung einer Malariainfektion sollte unbedingt unter ärztlicher Aufsicht geschehen. Erkrankungen mit Malaria sind dem Gesundheitsamt zu melden.

Auch Monate nach der Rückkehr aus einem Malariagebiet sollte bei Fieber oder anderen unklaren Krankheitssymptomen der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin darauf hingewiesen werden, dass ein Aufenthalt in einem solchen Gebiet stattgefunden hat.

Quellen

Zum Anfang