
Auch nach über einem Jahr ist das Coronavirus weiterhin das dominierende Thema in der Öffentlichkeit. In den Medien kursieren zahlreiche Informationen über das Virus. Einerseits heißt es seitens der Regierung: Keine Panik, wir haben alles im Griff. Seitens der Medien dringen aber immer wieder Beiträge ans Tageslicht, die die Panik in der Bevölkerung weiter schüren. Wir möchten mit diesem Beitrag helfen, die Flut an Informationen richtig einzuordnen.
Was ist das Coronavirus?
Um richtig auf Corona reagieren zu können, ist eine Aufklärung entscheidend. Deshalb nachfolgend ein paar Fakten:
SARS-CoV-2 ist der Auslöser der Erkrankung COVID-19
Es ist ein Coronavirus, aber es gibt nicht das EINE Coronavirus, sondern viele verschiedene Coronaviren, denn
Viren verändern sich permanent. Sie mutieren (genauso wie Bakterien) und bilden Resistenzen
Aktuell (Frühjahr 2021) ist in Deutschland die "britische Variante" (B.1.1.7) vorherrschend
bislang wenige Fälle der indischen Mutante B.1.617 wurde in Deutschland nachgewiesen
Jeder von uns hatte schon zahlreiche Erkältungen oder sogar Grippe-Infektionen in seinem Leben, welche oft durch verschiedenste Coronaviren verursacht werden
Woher kommt das Coronavirus?
Das Virus ist erstmals in Wuhan, China ausgebrochen, wo im Dezember 2019 eine ungewöhnlich hohe Anzahl an PatientInnen mit Lungenentzündungen unklarer Ursache in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Seitdem verbreitet sich das Coronavirus weltweit.
Der genaue Ursprung des Virus ist noch unklar. Forscher vermuten, dass das Virus erstmals auf einem Tiermarkt übertragen wurde, die dahingehenden Untersuchungen der World Health Organization (WHO) lieferten allerdings keine eindeutigen Ergebnisse.
Was sind typische Symptome?
Coronaviren lösen meist Erkältungen mit milden Verläufen aus, während Influenzaviren zur "echten Grippe” (Influenza) führen. Es gibt es einige Parallelen bei den Symptomen. Hier die wichtigsten Fakten von der Grippe und der durch das SARS-CoV-2-Virus ausgelösten “Corona-Infektion” (COVID-19) im Vergleich.
Wie gefährlich ist das Virus?
Beim Coronavirus handelt es sich um eines von vielen Erkältungsviren. Die durch das Virus ausgelösten Symptome, die bis zu schwerwiegenden und beatmungspflichtigen Lungenentzündungen reichen können, werden Coronavirus disease-2019 (COVID-19) genannt. Hervorzuheben ist, dass der Verlauf sehr unterschiedlich sein kann. Es gibt Infektionen, die komplett ohne oder nur mit milden Symptomen ablaufen. Es gibt aber auch gravierende Formen, bei denen die Atemwege belastet werden und der Verlauf der Krankheit lebensgefährlich sein kann. Der Verlauf und Schweregrad sind stark von der individuellen Patientengeschichte abhängig.
Zur Veranschaulichung: Ein 80-jähriger Patient mit Vorerkrankung der Lunge kann selbst von einer “kleinen Erkältung” schwer betroffen sein, wohingegen eine 25-jährige Frau ohne Vorerkrankungen von einer durch die gleichen Erreger hervogerufenen Erkältung kaum Symptome zeigt.
Aktuelle Statistiken des Robert Koch-Instituts für Deutschland (Stand Mai 2021):
ca. 10 Prozent der übermittelten Fälle hospitalisiert (im Krankenhaus behandelt)
davon 14 Prozent intensivmedizinisch behandelt
mehr als die Hälfte (57 Prozent) der intensivmedizinsch Behandelten werden beatmet
Anzahl der Verstorbenen im Verhältnis zu gemeldeten Fällen altersabhängig:
10 Prozent bei den über 80-Jährigen
0,1 Prozent bei den unter 50-Jährigen
Im Klartext: Ja, das Coronavirus kann für Einzelne tödlich verlaufen. Aber das gilt nicht automatisch für jeden. Der Verlauf der Erkrankung ist von Patient zu Patient vollkommen unterschiedlich.
Sprechen Sie mit unseren erfahren ÄrztInnen per Video- oder Telefonsprechstunde wenn Sie Fragen haben oder verunsichert sind.
Corona (SARS-CoV-2)-Fälle seit Ausbruch Dezember 2019 (Stand Mai 2021):
Weltweit gab es über 150 Millionen bestätige Fälle von COVID-19 und 3 Millionen bestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit der Erkrankung. Deutschland verzeichnet aktuell über 3 Millionen bestätigte Fälle und etwa 83.000 bestätigte Todesfälle. Mit einem Anstieg der Fallzahlen seit dem Frühjahr befindet sich Deutschland im Mai 2021 in der „3. Welle“ der Pandemie.
COVID-19: Wann muss man zum Arzt?
Sie müssen nicht sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt ausuchen, wenn Sie Schnupfen haben oder sich kränklich fühlen. Wenn die Symptome auf eine Erkrankung mit COVID-19 hindeuten, sollten Sie sich untersuchen lassen.
Wenn Symptome wie:
Fieber
Husten
Halsschmerzen
Kopfschmerzen und
Atembeschwerden
auftreten, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt zur weiteren Abklärung zu Rate ziehen. Wichtig hierbei ist, dass Sie zunächst in der Praxis anrufen und besprechen, wie Sie verfahren sollten.
Die Gefahr andere anzustecken, sollte so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb wird dringend davon abgeraten ohne ausdrückliche Anweisung eine Praxis aufzusuchen und sich für mehrere Stunden in ein Wartezimmer zu setzen. Das RKI empfiehlt Personen, die sich in einem Risikogebiet aufhalten, vorher in ihrer Arztpraxis anzurufen und unnötigen direkten Kontakt zu vermeiden.
Im Falle von Corona besteht eine Meldepflicht, denn das oberste Ziel ist, weitere Infektionsfälle zu vermeiden. Das ist nur möglich, wenn infizierte und diagnostizierte PatientInnen adäquat behandelt werden.
Es gibt Anlaufstellen, an welche Sie sich bei Verdacht auf Corona wenden können.
Die sogenannte Berliner Corona-Hotline (030 9028 2828) ist derzeit täglich von 8 – 20 Uhr besetzt.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Telefonnummer 116 117 zu melden.
Bei medizinischen Notfällen kontaktieren Sie die 112.
Wann sollte ein Corona-Test erfolgen?
In diesen Fällen sollte auf eine COVID-19-Erkrankung getestet werden:
In den letzten 14 Tagen enger Kontakt (länger als 10 Minuten, weniger als 1,5 Meter Abstand ohne durchgehend korrekt getragene Maske) zu einem bestätigten COVID-19-Fall und ungeklärten Erkältungssymptome
Schwere COVID-19-Symptome: akute Bronchitis, Lungenentzündung, Luftnot
Akute Störung des Geruchs- oder Geschmackssinns
Atemwegsbeschwerden
Zugehörigkeit oder Kontakt zu Risikogruppen oder erhöhtes Expositionsrisiko
Verschlechterung bei bestehenden Symptomen
Trifft eines dieser Kriterien auf Sie zu, sollten Sie
Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin oder die oben genannten Telefonnummern kontaktieren und
sich bis dahin zu Hause isolieren.
Bei nicht vermeidbaren Kontakten sollten mindestens zwei Meter Abstand gehalten sowie
eine FFP-2 Maske getragen werden.
Handhygiene sowie Husten- und Niesetikette sind zu beachten.
Darüber hinaus gilt die dringende Empfehlung für Menschen mit jeglicher Symptomatik, auch einem leichten Schnupfen, sich für mindestens fünf Tage zu isolieren.
Corona: Wie kann ich mich schützen?
Ziel der Schutzmaßnahmen ist es, die Infektionskette zu unterbrechen. Laut Robert Koch-Institut ist dies am besten möglich, indem man diagnostizierte PatientInnen umgehend isoliert und individuell behandelt.
Corona Schutzmaßnahmen
- Regelmäßiges Händewaschen
- Händedesinfektion
- Nicht ins Gesicht fassen
- Niesen und Husten in Ellenbeuge
- Regelmäßiges Lüften
- Händeschütteln und das Anfassen von Türklinken vermeiden
- 1,5 Meter Abstand halten
- Mund-Nasen-Schutz in vorgegebenen öffentlichen Räumen tragen
Bei diesen Maßnahmen geht es nicht nur um Ihren Eigenschutz, sondern auch um den Schutz der anderen.

Was Sie außerdem machen sollten, ist, sich nicht von den zahlreichen kursierenden Informationen überwältigen zu lassen. Oft verschlimmert die Panik in einer solchen Situation das Gesamtgeschehen. Um richtig mit dem Virus umgehen und darauf reagieren zu können, sind ausreichende Informationen der Schlüssel.
Fazit
Die Ernsthaftigkeit des Virus sollte keinesfalls in Frage gestellt werden. Wir möchten aber, dass Sie so viele Informationen und Fakten wie möglich zur Verfügung haben. Aufklärung ist in einer solchen Situation entscheidend. Wir können das Virus nur behandeln, indem wir zusammenarbeiten, unser Wissen bündeln und einander helfen.
Teilen Sie wertvolle Informationen mit deinen Freunden, Bekannten und Ihrer Familie um sie zu schützen: