Medizinische Masken zum Schutz vor dem Coronavirus: OP-Maske und FFP2-Maske.
  1. Warum ist ein Mundschutz sinnvoll?
  2. Gibt es Nachteile?
  3. Welche Masken gibt es und was bringen sie?
  4. Probleme der Maskenpflicht
Medizinische Masken zum Schutz vor dem Coronavirus: OP-Maske und FFP2-Maske.

Obwohl es zunächst Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer allgemeinen Maskenpflicht gab, wurde diese zur Hochzeit der Pandemie in jedem der 16 Bundesländer eingeführt. Inzwischen gilt die Maskenpflicht nur noch in bestimmten Einrichtungen wie z. B. Arztpraxen und im öffentlichen Personennahverkehr.

Fernarzt informiert über Masken und Mundschutz, deren Wirkung und Anwendungsgebiete.

Warum ist ein Mundschutz sinnvoll?

Diverse Studien zeigen, dass das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Leben dazu beiträgt, die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen und Risikogruppen zu schützen. Aus diesem Grund wird das Tragen der Masken in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum empfohlen. Dazu zählen besonders öffentliche Verkehrsmittel und der Einzelhandel, da an diesen Orten die Einhaltung des Sicherheitsabstands nicht immer gewährleistet werden kann.

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Mit Hilfe von Masken kann man sich selbst und andere vor Ansteckung schützen. Hauptsächlich schützt das Tragen medizinischer OP-Masken andere. Die Übertragung der Viren erfolgt über die Luft als Tröpfchen- und Aerosolinfektion. Bei einer feuchten Aussprache, Niesen oder Husten kann auch ein einfacher Mundschutz grobe Tröpfchen des potenziell infizierten Mundschutz-Trägers abhalten. So wird verhindert, dass Aerosole in die Luft kommen.

Die Masken können noch einen weiteren Vorteil haben. Durch das Tragen jeder Art von Maske wird der häufige Griff an Mund und Nase verhindert und so die Wahrscheinlichkeit einer Schmierinfektion verringert. Außerdem fördern sie das Bewusstsein der allgemeinen Bevölkerung und ermutigen dazu, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.

Gibt es Nachteile?

Die Nachteile einer Maskenpflicht können sein, dass ein falsches Sicherheitsgefühl entsteht und die Menschen weniger vorsichtig sind. Es besteht die Gefahr, dass die Verhaltensregeln zur Eindämmung des Virus nicht mehr eingehalten werden. Die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen bleiben jedoch weiterhin eine gute Händehygiene, korrekte Husten- und Niesetikette und das Einhalten eines Mindestabstands.

Es ist ebenfalls zu beachten, dass Masken regelmäßig gewechselt werden müssen, da sie durch die Atemluft feucht werden und ihre “Barrierefunktion” gegenüber Erregern verlieren.

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Nach der anfänglichen Knappheit an medizinischen Masken sind diese inzwischen überall verfügbar. Es werden verschiedene Arten und Größen angeboten, um einen optimalen Sitz im Gesicht zu ermöglichen. Von Stoffmasken, wie sie zu Beginn der Pandemie genutzt wurden, wird inzwischen abgeraten. Sie durchfeuchten schnell und bieten keinen ausreichenden Schutz.

Wichtige Verhaltensregeln trotz Masken

  1. Man sollte sich stets so verhalten, als ob man keine Maske trägt.

  2. Die Maske so behandeln, als wäre sie mit Viren verunreinigt.

  3. Vor und nach dem Absetzen die Hände waschen.

  4. Die Maske nur an den Bügeln anfassen und Berührungen im Gesicht und an der Maske vermeiden.

  5. Die Maske nicht unter das Kinn ziehen und um den Hals tragen.

  6. Sicherheitsabstand zu anderen Leuten weiterhin einhalten.

  7. Trotz Maske in die Armbeuge husten und niesen.

  8. Masken ersetzen nicht die (Selbst-)Isolation bei Symptomen.

Welche Masken gibt es und was bringen sie?

Mund-Nasen-Schutz (Stoffmasken, Community-Masken)

Bei den Community-Masken handelt es sich um selbstgenähte oder gebastelte Masken, die nur für den privaten Gebrauch vorgesehen sind. Diese Masken sind nicht als Medizinprodukt zugelassen, da sie keine Normanforderungen und keine Nachweisverfahren durchlaufen haben. Aus diesem Grund kann nicht gewährleistet werden, dass man selbst oder andere vor der Übertragung der Viren geschützt sind. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schreibt jedoch, dass geeignete Masken trotz dieser Einschränkungen dazu beitragen können, die Geschwindigkeit des Atemstroms oder Tröpfchenauswurfs zum Beispiel beim Husten zu reduzieren und das Bewusstsein für social distancing sowie gesundheitsbezogenen achtsamen Umgang mit sich und anderen sichtbar zu unterstützen.

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Die selbstgemachten Masken können wiederverwendet werden, jedoch sollten sie nach Gebrauch luftdicht (z. B. in einem separaten Beutel) aufbewahrt werden bis sie gewaschen (bei 60 bis 95 Grad Celsius) oder gebügelt werden.

Achtung! Wenn der Mundschutz nass wird verliert er seine Schutzfunktion. Daher empfiehlt es sich, mehrere Masken vorrätig zu haben, um eine feucht gewordenen Maske direkt austauschen zu können.

Inzwischen sind ausreichend medizinische Masken verfügbar, die besseren Schutz vor Ansteckung bieten. Diese sollten den Stoffmasken vorgezogen werden.

OP-Masken (medizinische Gesichtsmasken)

OP-Masken bestehen aus einer Filterschicht, die zwischen zwei Stoffschichten eingebettet ist. Am oberen Ende befindet sich ein integrierter Metallbügel, den man an die Nase anpassen kann. Diese Masken verhindern in erster Linie, dass Speicheltröpfchen des Maskenträgers in die Umgebung gelangen. Da die OP-Masken jedoch nicht dicht anliegen, wird eine Infektion des Trägers über die Luft nicht ausgeschlossen. Der Mundschutz dient eher dazu, andere vor einer Tröpfcheninfektion zu schützen, etwa bei der Behandlung von offenen Wunden.

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Im Privatgebrauch dienen die Masken der Verringerung der Ansteckungsgefahr anderer Menschen. Der eigenen Ansteckung wird nicht vorgebeugt.

Bei den Masken handelt es sich um Einwegprodukte, die nach einmaligem Tragen entsorgt werden müssen.

FFP2-Masken und FFP3-Masken

Diese Masken werden auch als partikelfiltrierende Halbmasken bezeichnet, es gibt sie mit und ohne Ventil. Bei den Ausführungen ohne Atemventil werden die Aerosole in der Einatem- und Ausatemluft gefiltert und somit auch kaum Viren rein- oder rausgelassen. Dadurch bieten diese Masken sowohl Eigen- als auch Fremdschutz.

Die Atmung kann durch diese Art der Masken erschwert sein. Haben die Masken ein Atemventil, fällt das Atmen leichter, jedoch werden so auch Viren herausgelassen. Aus diesem Grund schützen die Masken mit Ausatemventil nur den Träger.

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Probleme der Maskenpflicht

Eine Maskenpflicht kann dazu beitragen, die Ausbreitung von Viren zu verlangsamen.

Jedoch stehen Personen vor einem Problem, die bei der Verständigung auf die Mimik im Gesicht des Gegenübers angewiesen sind. Die Kommunikation für z. B. Gehörlose wird durch Masken drastisch eingeschränkt, da sie nicht mehr von den Lippen ihres Gegenüber lesen können. Mit der fehlenden Kommunikation gehen auch psychische Probleme einher, da die Betroffenen empfinden, dass ihre Lebensqualität damit eingeschränkt ist und sich durch diese Probleme mehr isolieren könnten. Etwa 80.000 gehörlose Menschen in Deutschland stehen vor diesem Problem.

Um dies zu verhindern, bieten sich Masken mit einem Klarschutzteil über dem Mund an. Face-Shields wurden zwischenzeitlich verwendet, bieten aber allein keinen Schutz vor Ansteckung, da sie offen über dem Gesicht getragen werden

Quellen

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