Viele Eiswürfel werden in Händen gehalten.
  1. Was ist Kälteurtikaria?
  2. Kälteurtikaria Symptome
  3. Kälteurtikaria Ursachen
  4. Was hilft bei Kälteallergie?
  5. Kälteurtikaria vorbeugen
Viele Eiswürfel werden in Händen gehalten.

In Deutschland sind rund 50.000 Menschen von Kälteurtikaria betroffen.

Auch wenn umgangssprachlich oft von Kälteallergie die Rede ist, so handelt es sich bei Kälteurtikaria nicht um eine Allergie im klassischen Sinne. Bei Allergien werden Antikörper gegen Allergene, also die auslösenden Stoffe, gebildet. Gegen physikalische Reize, wie in diesem Fall die Kälte, können keine entsprechenden Antikörper gebildet werden. Es handelt sich um eine Pseudoallergie.

Auf einen Blick
  • Die Hautreaktion wird durch Kälte oder Temperaturschwankungen ausgelöst.
  • Bei Kälteurtikaria kommt es zu Hautausschlag, Jucken und Rötungen.
  • Kälteurtikaria kann infolge anderer Krankheiten auftreten.

Was ist Kälteurtikaria?

Bei einer Kälteurtikaria handelt es sich um eine besondere Form der Nesselsucht (Urtikaria), bei der die Hautreaktion durch externe Kälte oder Temperaturschwankungen ausgelöst wird. Urtica bedeutet auf Latein “Brennnessel”; daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung der Nesselsucht.

Die Krankheit wird auch Kälteallergie genannt, weil sie immer dann auftritt, wenn die Haut mit dem Auslöser in Berührung kommt. Sie gehört zu den chronischen induzierbaren Urtikaria, wie auch die klassische Hautreaktion auf eine Brennnessel.

Kälteurtikaria Symptome

Es treten meist blasse Quaddeln von unterschiedlicher Größe und Anordnung auf. Dabei handelt es sich um Flüssigkeitsansammlung in der oberflächlichen Haut. Sie können auf der Haut und auf Schleimhäuten entstehen. Nach dem Trinken kalter Flüssigkeiten kann es zu solchen Hautveränderungen im Rachen kommen.

Die Stellen sehen aus, als wären sie mit einer Brennnessel in Berührung gekommen. Zusätzlich jucken die Stellen meistens, können brennen und sind von Rötungen umgeben. Sie vergehen von selbst. Diese Hauterscheinungen treten an den Stellen auf, wo die Kälte einwirkt. Aus diesem Grund sind meist Hände und Gesicht betroffen.

Die örtliche allergische Reaktion auf die Kälte führt zu einer Erweiterung der kleinen Blutgefäße, was die Flüssigkeitsdurchlässigkeit erhöht und die Bildung der Quaddeln bedingt. Neben Hautausschlag und Juckreiz können systemische Begleitsymptome wie Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen, Kopfschmerzen und Komplikationen wie Anaphylaxie oder Atemnot auftreten. In der Regel treten die Symptome kurz nach der Exposition mit der Kälte auf, ein um Stunden verzögerter Verlauf ist aber ebenfalls möglich.

Achtung: Bei einer großflächigen Kälteexposition, wie bei einem Sprung ins kalte Wasser, kann es zu einem generalisierten körperlichen Schock kommen. In dem Fall werden überall die Gefäße erweitert, und es führt zu einem lebensgefährlichem Blutdruckabfall was sich mit Bewusstlosigkeit und Ertrinken zeigen kann.

Kälteurtikaria Ursachen

Der Auslöser für eine Kälteurtikaria ist die akute physische Exposition gegenüber Kälte. Darunter fällt der direkte Kontakt der Haut mit einem kalten Objekt oder kalter Flüssigkeit.

Kälteurtikaria kann ausgelöst werden durch:

  • Kalte Umgebung

  • Konsum kalter Speisen und Getränke

  • Kontakt mit kalten Objekten

Eine andere Form der temperaturbedingten, chronisch induzierbaren Urtikaria, die cholinergische Urtikaria, wird durch nicht-physische Körperkerntemperatur-Erhöhungen ausgelöst. Dazu gehören

  • Sport,

  • warme Bäder,

  • scharfes Essen,

  • Fieber,

  • emotionaler Stress und

  • Alkohol.

Kälteurtikaria können spontan in jedem Lebensalter auftreten und genauso spontan auch wieder verschwinden. Sie sind oft mit anderen Erkrankungen assoziiert, wie Nahrungsmittelallergien, anderen Urtikariaformen oder allergischen Erkrankungen wie Asthma.

Auch werden sie mit viralen Infektionskrankheiten in Zusammenhang gebracht, wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber, Syphilis, HIV-Infektionen oder Windpocken. Atemwegsinfektionen oder Blasenentzündungen können ähnliche Symptome mit sich bringen. Nach einer Behandlung mit Antibiotika klingen die Hauterscheinungen in der Regel ab.

Kälteurtikaria kann durch die Einnahme von Medikamenten wie Aspirin, Diclofenac, Indometacin, Ibuprofen, Metamizol, ACE-Hemmer, orale Kontrazeptiva, Antimykotika oder Antibiotika begünstigt werden.

Was hilft bei Kälteallergie?

Da Kälteurtikaria meist in Folge anderer Krankheit auftreten, sollte die Behandlung der ursprünglichen Krankheit zunächst im Fokus stehen.

Ist dies nicht der Fall, so wird zur Behandlung an erster Stelle ein Antihistaminikum verschrieben, welches antiallergisch, juckreizstillend und entzündungshemmend wirkt. Zusätzlich ist es ratsam, immer Adrenalin bei sich zu tragen, um im Falle einer generalisierten Reaktion handeln zu können. Andere Medikamente wie Mastzellstabilisatoren oder Cortison werden nur in sehr komplizierten Fällen angewendet.

Kälteurtikaria vorbeugen

Um die Kälteurtikaria zu vermeiden, sollten Kälte und schnelle Temperaturwechsel gemieden werden. Da Kälte natürlich oft nur schwer vermieden werden kann, ist ein ausreichender Kälteschutz wichtig. Wenn Betroffene bei kalten Umgebungstemperaturen aus dem Haus gehen, sollte die Haut mit dichter, warmer Kleidung geschützt werden. Ungeschützte Stellen wie das Gesicht können vor dem Gang nach draußen mit einer fetthaltigen Creme versorgt werden. Kalte Speisen und Getränke sollten auch gemieden werden, da diese zu lebensbedrohlichen Schwellungen im Rachenbereich führen können.

Quellen

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