Proberöhrchen im Labor, Beschriftung Chlamydien.
  1. Was passiert bei einem positiven Chlamydien-Test?
  2. Partnerbehandlung bei Chlamydien
  3. Häufige Fragen zu Chlamydien-Behandlung
Proberöhrchen im Labor, Beschriftung Chlamydien.

Die Chlamydien-Infektion (Chlamydiose) ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen in Deutschland. Eine Infektion wird oft übersehen, da Betroffene in vielen Fällen beschwerdefrei bleiben.

Auf einen Blick
  • Üblicherweise werden Chlamydien mit Antibiotika behandelt.
  • Die Therapie erzielte in Studien Heilungsraten von 97 bis 100 Prozent.
  • SexualpartnerInnen müssen immer mitbehandelt werden.
  • 8 Wochen nach der Therapie ist ein erneuter Test zur Kontrolle ratsam.

Langfristig kann die Infektion zu Komplikationen führen. Bei Frauen zählen dazu u. a. schmerzhafte Entzündungen des kleinen Beckens, Eileiterschwangerschaften und Unfruchtbarkeit. Häufige Komplikationen durch Chlamydien-Infektionen bei Männern sind z. B. Harnröhrenentzündungen, Prostataentzündungen und ebenfalls Unfruchtbarkeit. Eine Behandlung der Chlamydien ist daher essentiell.

Was passiert bei einem positiven Chlamydien-Test?

In Folge eines positiven Chlamydien-Tests sollte eine Infektion immer behandelt werden – auch dann, wenn keine Symptome bestehen. Für unkomplizierte Chlamydien-Infektionen werden rezeptpflichtige Antibiotika der Wirkstoffgruppen Tetracycline (z. B. Doxycyclin) oder Makrolide (z. B. Azithromycin) genutzt.

Antibiotika zur Chlamydien-Behandlung

Zur antibiotischen Behandlung einer Infektion mit Chlamydien stehen standardmäßig zwei Wirkstoffe zur Verfügung:

  1. Doxycyclin: Das Tetracyclin-Antibiotikum Doxycyclin ist bei Chlamydiosen das Mittel der Wahl, weil es sich als besonders wirksam auch gegen Infektionen des Analkanals und Rachenraumes gezeigt hat. Es wird, falls nicht anders verordnet, 7 Tage lang eingenommen. Bei bestehender Schwangerschaft dürfen Tetracycline, also auch Doxycyclin, nur in Ausnahmefällen und nur bis zur 15. Schwangerschaftswoche eingenommen werden.

  2. Azithromycin: Das Makrolid-Antibiotikum Azithromycin ist bei urogenitalen Infektionen mit Chlamydien das Mittel der zweiten Wahl. Azithromycin kann bei Bedarf und nach ausführlicher Nutzen-Risiko-Analyse auch während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit eingenommen werden. Eine hochdosierte Einzeldosis ist meist ausreichend.

Chlamydien-Behandlung – Dauer (Standardtherapie von Chlamydien mit Antibiotika)

  • Therapie der 1. Wahl: Doxycyclin, 2-mal täglich 100 mg oral, 7 Tage lang
  • Therapie der 2. Wahl: Azithromycin, einmalig 1,0 oder 1,5 g oral

Während der gesamten Dauer der antibiotischen Behandlung von Chlamydien und solange weiterhin Symptome bestehen, sollten sexuelle Kontakte vermieden werden, um einer erneuten Infektion und weiteren Verbreitung der Erreger vorzubeugen. Auch wenn sich Chlamydien im Rachenraum in der Regel nicht als Infektion manifestieren, sollte dennoch auf Oralsex während der Chlamydien-Behandlung verzichtet bzw. auf Schutzmaßnahmen geachtet werden.

Chlamydien-Behandlung ohne Antibiotika

Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards gibt es bei einer Chlamydiose keine Alternative zur antibiotischen Behandlung. Da die möglichen Folgen einer unbehandelten Chlamydien-Infektion sehr schwerwiegend sein können, sollte jeder Verdacht auf Chlamydien ärztlich und/oder durch einen Test abgeklärt und ggf. mit Antibiotika behandelt werden.

"Intime Behandlungen sind oft mit Scham verbunden, ein Grund warum manche Menschen ihre Medikamente lieber online bestellen. In welchen Fällen können also Geschlechtskrankheiten telemedizinisch überhaupt behandelt werden? Eine telemedizinische Beratung und Behandlung kann bei bekannten Infektionen des Partners, vorliegenden positiven Testergebnissen oder sehr eindeutigen Symptomen einer Geschlechtskrankheit stattfinden."

Dr. Laura Götz
Dr. Laura Götz
- Gynäkologin aus Köln

Chlamydien-Behandlung Nachkontrolle

Etwa 8 Wochen nach Behandlung ist eine Therapiekontrolle mit erneutem Chlamydien-Test ratsam. Bei Schwangeren ist diese Kontrolluntersuchung auf jeden Fall durchzuführen.

Wenige Wochen nach einer Chlamydien-Infektion kann es zu einer reaktiven Arthritis kommen. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Trias, also das gleichzeitige Auftreten von drei typischen Symptomen einer Erkrankung. Zur Chlamydia trachomatis-indizierten reaktiven Arthritis (Ct-REA) zählen diese drei Symptome:

  • Gelenkentzündungen (Arthritis), v. a. die unteren Extremitäten betreffend

  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)

  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Weiterhin kann es in diesem Zusammenhang zu Hautveränderungen an Eichel, Fußsohle oder Handinnenfläche kommen. Eine Übertragung von Chlamydien geschieht in den allermeisten Fällen über ungeschützten Geschlechtsverkehr. Deshalb treten sie oft zusammen mit anderen Geschlechtskrankheiten (STI, sexually transmitted infections) auf.

Partnerbehandlung bei Chlamydien

Nach einem positiven Chlamydien-Test sollten alle SexualpartnerInnen der letzten 6 Monate auf Chlamydien getestet und, falls eine Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, mitbehandelt werden. Weiterhin gilt es, während der Therapie auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zu verzichten. Aktuelle SexualpartnerInnen sollten mitbehandelt werden, um eine gegenseitige Ansteckung zu vermeiden (Ping-Pong-Effekt).

Häufige Fragen zu Chlamydien-Behandlung

Die Behandlung einer Chlamydien-Infektion mit Antibiotika dauert in der Regel und je nach Antibiotikum 1 oder 7 Tage. Während der Behandlung sollte auf jegliche Form von ungeschütztem Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Falls nach der Antibiotikatherapie weiterhin Symptome bestehen ist eine Wiedervorstellung beim Arzt bzw. bei der Ärztin notwendig.

Eine sichere Therapie von Chlamydien ist nur mit Antibiotika möglich. Das Mittel der Wahl ist dabei Doxycyclin, ein Tetracyclin-Antibiotikum. Bei Kontraindikationen wie etwa Schwangerschaft oder Stillzeit kann mit dem Makrolid-Antibiotikum Azithromycin behandelt werden.

Da Chlamydien-Infektionen oft symptomlos verlaufen, ist bis heute nicht geklärt, nach welcher Zeit und in wie vielen Fällen die Infektionen von selbst heilen. Da aber auch die asymptomatischen Verläufe zu schweren Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit führen können, sollte jedem Verdacht auf eine Ansteckung mit Chlamydien nachgegangen und ggf. eine Therapie mit Antibiotika eingeleitet werden.

Chlamydien sollten immer mit Antibiotika behandelt werden. Von der Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) wird Doxycyclin als das Mittel der Wahl bezeichnet. Eine Behandlung dauert in der Regel 7 Tage. Liegen Gründe gegen eine Therapie mit Doxycyclin vor – etwa bei schwangeren oder stillenden Frauen – wird die Therapie mit einer Einmaldosis Azithromycin empfohlen.

Die Wahl des Antibiotikums bei Chlamydien-Infektionen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei urogenitalem Chlamydien-Befall wird in der Regel mit dem Tetracyclin-Antibiotikum Doxycyclin behandelt. Bei Schwangeren und Stillenden ist Azithromycin das Antibiotikum der Wahl. Je nach Lokalisation der Infektion, Begleitsymptomen und Gegenanzeigen kann auch u. a. mit Erythromycin oder Ofloxacin therapiert werden.

Bei urogenitalen Chlamydien-Infektionen werden die Antibiotika Doxycyclin oder Azithromycin empfohlen. Doxycyclin wird über einen Zeitraum von 7 Tagen zweimal täglich eingenommen. Die Therapie mit Azithromycin besteht, falls nicht anders verordnet, aus einer hochdosierten Einmalgabe.

Typische Chlamydien-Symptome bei Frauen
  • Starker, gelblich-eitriger, übelriechender Ausfluss
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Jucken oder Brennen im Vaginalbereich
  • Schmerzen oder Blutungen beim Geschlechtsverkehr
  • Unterleibsschmerzen
  • Zyklusunregelmäßigkeiten
  • Selten Bindehautentzündung

Achtung: In bis zu 80 Prozent der Fälle kommt es zu keinen oder nur sehr schwachen Beschwerden!

Typische Chlamydien-Symptome bei Männern
  • Ausfluss aus dem Penis (glasig bis trüb, oft auch eitrig)
  • Jucken der Penisspitze
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen, Jucken oder Brennen beim Wasserlassen und in der Harnröhre
  • Schmerzen und Schwellungen der Hoden
  • Bindehautentzündung

Achtung: Bei etwa der Hälfte der infizierten Männer verläuft eine Chlamydiose asymptomatisch!

Quellen

  • Deutsche STI-Gesellschaft e.V. (DSTIG) - Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit: S2k-Leitlinie „Infektionen mit Chlamydia trachomatis“. Langfassung. AWMF-Register Nr. 059-005. 2016.

  • Docycyclin. Embryotox. https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/doxycyclin/ (zugegriffen 31. August 2022)

  • Geisler WM, Uniyal A, Lee JY, et al.: Azithromycin versus Doxycycline for Urogenital Chlamydia trachomatis Infection. N Engl J Med 2015; 373: 2512–21.

  • Lazenby GB, Korte JE, Tillman S, et al.: A recommendationfortimingofrepeatChlamydiatrachomatistestfollowinginfection and treatment in pregnant and nonpregnant women. Int J STD AIDS 2017; 28: 902–9.

  • Mmeje O, Wallett S, Kolenic G, Bell J: Impact of expedited partner therapy (EPT) implementation on chlamydia incidence in the USA. Sex Transm Infect 2018; 94: 545–7.

  • Reaktive Arthritis. AMBOSS. 2022. https://www.amboss.com/de/wissen/reaktive-arthritis (zugegriffen 31. August 2022)

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