Frau sitzt auf Bettkante und hält sich vor Schmerzen den Unterleib.
  1. Chlamydien bei Frauen – Übertragung
  2. Chlamydien-Symptome bei Frauen
  3. Folgen einer Chlamydien-Infektion bei Frauen
  4. Chlamydien-Behandlung bei Frauen
  5. Häufige Fragen zu Chlamydien bei Frauen
Frau sitzt auf Bettkante und hält sich vor Schmerzen den Unterleib.

Mit einer Infektionsrate von bis zu 13 Prozent sind in Deutschland sexuell aktive jugendliche Frauen am häufigsten von Chlamydien betroffen.

Urogenitale Chlamydien-Infektionen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Sowohl Männer als auch Frauen können von dieser Geschlechtskrankheit betroffen sein. Bei beiden Geschlechtern verlaufen die Infektionen häufig symptomlos. Dadurch kommt es zur unbemerkten Weitergabe der Erreger. Eine mögliche Spätfolge ist Unfruchtbarkeit.

Auf einen Blick
  • Chlamydien-Infektionen werden fachsprachlich als Chlamydiosen bezeichnet.
  • Nur etwa 20 Prozent der betroffenen Frauen haben Symptome.
  • Eine schwere Folgeerkrankung von unbehandelten Chlamydien-Infektionen ist Unfruchtbarkeit.
  • In der Schwangerschaft sind Chlamydien-Infektionen für das ungeborene Kind ein großes Gesundheitsrisiko.

Chlamydien bei Frauen – Übertragung

Chlamydien gehören zu den Bakterien und es gibt mehrere verschiedene dieser Erreger. Wird umgangssprachlich von Chlamydien oder einer Chlamydien-Infektion gesprochen, so ist eine Infektion des Urogenitaltraktes mit Chlamydia trachomatis gemeint. Diese STI (sexually transmitted infection) wird beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Erreger befinden sich in infektiösen Körperflüssigkeiten wie Vaginalsekret oder Sperma und können über Schleimhäute in den Körper gelangen.

Alle ungeschützten Sexualkontakte sind mögliche Übertragungswege für Chlamydiosen. Dazu zählen Vaginal-, Anal- und Oralverkehr. Auch durch andere Wege, bei denen infektiöse Körperflüssigkeiten mit Schleimhäuten in Kontakt kommen, ist eine Übertragung möglich. Sogar die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug wird als Übertragungsweg von Chlamydia trachomatis angesehen.

Besonders gefährlich sind Infektionen mit Chlamydien in der Schwangerschaft. Sie können nicht nur Früh- und Fehlgeburten auslösen, sondern auch bei der Geburt auf das Baby übertragen werden. Bei Neugeborenen kann eine Infektion zu Augenentzündungen und Lungenproblemen führen.

Chlamydien-Symptome bei Frauen

Die Symptomatik bei Chlamydien-Infektionen kann sich mir derer von anderen Geschlechtskrankheiten überschneiden. Deshalb kann nur ein Chlamydien-Test zu einer eindeutigen Diagnose führen.

Erste Symptome einer Chlamydiose treten meist innerhalb von 1 bis 3 Wochen nach der Infektion auf. Häufig äußern sich diese als eitrige Entzündung der Harnröhre, die sich durch eitrigen Ausfluss oder Brennen beim Wasserlassen und im Intimbereich der Frau bemerkbar macht.

Typische Chlamydien-Symptome bei Frauen

Achtung: In bis zu 80 Prozent der Fälle kommt es zu keinen oder nur sehr schwachen Beschwerden!

Sind die Chlamydien aus der Scheide in die Gebärmutter, den Eileiter oder die Eierstöcke aufgestiegen, können starke Unterleibsschmerzen und selten auch Fieber auftreten. Ein charakteristisches Chlamydien-Symptom der Frau ist der Geruch des vaginalen Ausflusses. Zudem kann der Ausfluss verstärkt sein und gelblich-eitrig erscheinen. Die monatliche Regelblutung kann sich intensivieren, Zwischenblutungen sind möglich. Auch während des Geschlechtsverkehrs können Blutungen und Schmerzen auftreten.

Folgen einer Chlamydien-Infektion bei Frauen

Bleibt eine Chlamydiose bei Frauen unbehandelt, so können chronische Unterleibsentzündungen die Folge sein. Mögliche Spätfolge einer unbehandelten chronischen Chlamydien-Infektion bei Frauen ist ein Verkleben und Vernarben der Eileiter. Die Eizellen haben dadurch keine Möglichkeit mehr, den Eileiter zu passieren und in der Gebärmutter befruchtet zu werden. Es folgt Unfruchtbarkeit oder die Neigung zu Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaften.

Eine weitere mögliche Langzeitfolge einer unbehandelten Chlamydien-Infektion bei der Frau ist die sogenannte PID (pelvic inflammatory disease), womit eine chronische Entzündung der Beckenorgane gemeint ist. Die PID verursacht unspezifische Unterleibsbeschwerden.

Eine komplizierte Folgeerkrankung einer langfristig unbehandelten Chlamydien-Infektion ist das Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom. Dabei kommt es zu einer kombinierten Entzündung des Beckens (PID) und des Bauchfellüberzugs der Leber (Perihepatitis). Weiterhin kann der Symptomkomplex mit rechtsseitigen Oberbauchschmerzen und einer Flüssigkeitsansammlung im Bauch- bzw. Beckenraum einhergehen.

Schätzungen zufolge sind etwa 100.000 Frauen in Deutschland durch die Folgen einer unbehandelten Chlamydien-Infektion ungewollt kinderlos.

Chlamydien-Screening für Frauen

Bis zum Alter von 25 Jahren können Frauen sich einmal jährlich kostenlos auf eine Chlamydien-Infektion testen lassen. Dies erfolgt meistens im Rahmen einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung.

Da dieser kostenlose Chlamydien-Test jedoch nur sehr eingeschränkt wahrgenommen wurde, gibt es sogar Sondervergütungen für Frauenarztpraxen, bei denen mindestens 30 Prozent der Patientinnen unter 25 Jahre an diesem Screening teilnehmen. Dies soll einen Anreiz darstellen, um den jungen Frauen nachdrücklich diesen sinnvollen und kostenfreien Test anzubieten.

Chlamydien-Behandlung bei Frauen

Auch ohne das Vorliegen von Symptomen muss eine Chlamydien-Infektion behandelt werden. Symptomlose Chlamydiosen werden z. B. dann diagnostiziert, wenn beim Partner bzw. der Partnerin eine Infektion durch einen Test nachgewiesen wurde. Um eine gegenseitige Reinfektion zu verhindern, sollten immer der aktuelle Partner bzw. die aktuelle Partnerin mitbehandelt werden. Weiterhin sind alle SexualpartnerInnen der letzten 6 Monate in Kenntnis zu setzen, damit diese sich testen und ggf. eine antibiotische Therapie durchführen können.

Gibt es keine Gegenanzeigen wie Schwangerschaft, Stillzeit oder Unverträglichkeiten, so werden Chlamydien mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt. Die Therapie dauert 7 Tage. Alternativ wird einmalig eine hohe Dosis Azithromycin oral eingenommen.

Häufige Fragen zu Chlamydien bei Frauen

Wird von Chlamydien gesprochen, so sind meist urogenitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis gemeint. Hauptübertragungsweg dieser Bakterien ist Geschlechtsverkehr. Bei Frauen äußern sich Chlamydien-Infektionen u. a. mit übelriechendem Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen und Jucken im Intimbereich. Jedoch zeigen nur etwa 2 von 10 mit Chlamydien infizierten Frauen typische Symptome.

Der Erreger Chlamydia trachomatis führt u. a. zu Entzündungen im Urogenitalbereich. Der mit Abstand häufigste Übertragungsweg ist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Dabei können Erreger aus infektiösen Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Vaginalsekret über die Schleimhäute in den Körper von SexualpartnerInnen eindringen. Diese Übertrageng ist beim Vaginal-, Anal- und Oralverkehr und sogar durch gemeinsam genutztes Sexspielzeug möglich.

Etwa 80 Prozent aller Chlamydien-Infektionen bei Frauen verlaufen symptomlos. Dennoch sind die Betroffenen ansteckend und schwerwiegende Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit möglich. Typischerweise äußern sich Chlamydien-Infektionen bei Frauen 1 bis 3 Wochen nach Ansteckung mit übelriechendem Ausfluss aus der Scheide, Schmerzen beim Wasserlassen sowie Jucken und Brennen im Intimbereich. Weiterhin kann es beim Geschlechtsverkehr zu Schmerzen und Blutungen kommen.

Nach bisherigen Erkenntnissen können Chlamydien-Infektionen nur durch Antibiotika zuverlässig bekämpft werden. Das Mittel der ersten Wahl ist dabei Doxycyclin. Dieses wird 7 Tage lang eingenommen. Bei Schwangeren, Stillenden oder anderen Gegenanzeigen wird üblicherweise Azithromycin verwendet. Die Therapie besteht aus einer hochdosierten Einmalgabe dieses Antibiotikums.

Quellen

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