EIn Mann spricht mit seinem Arzt. Er hat Schmerzen im Intimbereich.
  1. Was ist eine Prostataentzündung?
  2. Prostataentzündung Symptome
  3. Prostataentzündung Ursachen
  4. Prostataentzündung Behandlung
EIn Mann spricht mit seinem Arzt. Er hat Schmerzen im Intimbereich.

Etwa die Hälfte aller Männer erkrankt im Laufe des Lebens mindestens einmal an einer Prostataentzündung.

Die Prostataentzündung wird fachsprachlich Prostatitis genannt. Dabei handelt es sich um eine akute oder chronische, meist schmerzhafte Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostata). Symptome einer entzündeten Prostata, wie Schmerzen beim Wasserlassen, Erektionsprobleme, Blut im Urin und Sperma sowie häufiger Harndrang, sollten medizinisch abgeklärt werden.

Auf einen Blick
  • Die Prostata ist eine Drüse des Mannes, die sich entzünden kann.
  • Symptome können z. B. Schmerzen im Unterbauch, beim Wasserlassen und beim Samenerguss sowie häufigeres Wasserlassen sein.
  • Es gibt bakterielle und abakterielle Ursachen für Prostataentzündungen.
  • Eine Prostatitis ist gut behandelbar.

Was ist eine Prostataentzündung?

Die kastaniengroße Vorsteherdrüse (Prostata) ist ausschließlich bei männlichen Personen vorhanden. Die Drüse umschließt den Anfangsteil der Harnröhre unterhalb der Blase. Anatomisch gesehen ist sie vor dem Mastdarm gelegen, weshalb sie rektal gut abgetastet werden kann. Mithilfe bestimmter Hormone produziert sie ein trübes, flüssiges Sekret, das beim Samenerguss über die Harnröhre abgegeben wird. Dort vermischt es sich mit den Spermien zu dem eigentlichen Sperma.

Kommt es zu einer Entzündung, beispielsweise durch Bakterien, können Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen beim Wasserlassen und beim Samenerguss sowie häufiges Urinieren das Resultat sein. Grundsätzlich kann zwischen bakteriellen und abakteriellen Prostataentzündungen unterschieden werden. Über 90 Prozent der Entzündungen sind abakteriell.

Gemäß der Klassifikation der National Institutes of Health (NIH) kann die Prostataentzündung in vier Formen unterteilt werden:

  • NIH I: akute (bakterielle) Prostatitis

  • NIH II: chronische bakterielle Prostatitis

  • NIH III: chronisches Schmerzsyndrom des Beckens mit oder ohne Entzündungszeichen beziehungsweise chronische abakterielle Prostatitis (CPPS, chronic pelvic pain syndrome)

  • NIH IV: asymptomatische entzündliche Prostatitis

Prostataentzündung Symptome

Mögliche Symptome einer Prostataentzündung:

  • Druck oder Schmerzen in der Blasenregion, zwischen Hoden und After, am Penis, im Unterbauch, im Bereich der Lendenwirbelsäule oder im Dammbereich
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen und beim Samenerguss
  • Schmerzhafte Erektion
  • Häufiger Harndrang bei schwachem Harnstrahl
  • Entzündung der Nebenhoden
  • Häufiger, schmerzhafter Stuhlgang
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Blut im Sperma, Blut im Urin
  • Ausfluss aus der Harnröhre
  • Allgemeine Potenzprobleme

Prostataentzündung Ursachen

Eine bakterielle Prostataentzündung wird, egal ob chronisch oder akut, durch Bakterien ausgelöst. Die Bakterien gelangen in die Harnröhre sowie in die Prostata und verursachen dort eine Infektion. Für gewöhnlich handelt es sich um Darmbakterien, beispielsweise Escherichia coli oder Enterococcus faecalis.

Eine abakterielle Prostataentzündung wird hingegen nicht durch Bakterien, sondern durch Blasenentleerungsstörungen, Verengung der Prostatawege sowie durch prostatischen Rückfluss verursacht. Insbesondere Tumore, Prostatasteine und Verengungen der Harnröhre können bei abakterieller Prostataentzündung die Ursache sein. Auch langfristige psychische Probleme und Belastungen sind mögliche Ursachen einer Prostatitis.

Prostataentzündung Behandlung

Welche Behandlung infrage kommt, hängt im Wesentlichen von der Form der Prostataentzündung ab.

Bakterielle Entzündungen der Prostata werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Bei einer leichten, akuten, nicht chronischen Prostatitis genügt es für gewöhnlich, die Medikamente über einen Zeitraum von 10 Tagen einzunehmen. Eine chronisch-bakterielle Prostatitis bedarf gegebenenfalls einer längeren Antibiotika-Therapie.

Eine abakterielle Prostatitis ist meist wesentlich schwerer zu behandeln. Es kommen beispielsweise Prostatamassagen, warme Sitzbäder, krampflösende Medikamente und Wärmeanwendungen infrage.

Quellen

  • Grabe MB, Johansen T, Botto H, et al.: Guidelines on urological infections. EAU Guidelines Presented at the 26th EAU Annual Congress, Vienna 2013; 78–93.

  • Manski D: Urologie Online-Lehrbuch: mit aktuellen Leitlinien. https://www.urologielehrbuch.de/ (zugegriffen 21. März 2023)

  • Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V.: S2K Leitlinie “Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen”. Langfassung. AWMF-Register Nr. 082-006. 2019.

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