Ein Mann mit Brille sitzt im Bus und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.
  1. Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz
  2. Kopfschmerzen vorbeugen
  3. Hausmittel gegen Kopfschmerzen
  4. Häufige Fragen zur Behandlung von Kopfschmerzen
Ein Mann mit Brille sitzt im Bus und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.

Über 50 Prozent der Weltbevölkerung leiden hin und wieder an Kopfschmerzen. Damit gehören Kopfschmerzen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. Oft gehen sie mit Unwohlsein, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen, und Übelkeit einher. Besonders lästig und einschränkend sind Kopfschmerzen, wenn man sich eigentlich auf die Arbeit fokussieren oder einen Ausflug genießen möchte. Da die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden stark vermindert sind, wollen Betroffene das lästige Schädelbrummen meist schnellstmöglich wieder loswerden. Also was tun bei Kopfschmerzen? Fernarzt informiert.

Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz

Es gibt verschiedene Kopfschmerztypen mit entsprechenden Unterarten. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzerkrankungen.

Primäre Kopfschmerzerkrankungen haben Kopfschmerzen als eines der Hauptsymptome, beispielsweise Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Kopfschmerzen können auch bei Infektionskrankheiten wie Corona oder Grippe auftreten.

Sekundären Kopfschmerzerkrankungen liegt eine strukturelle Krankheit zugrunde, wie beispielsweise Bluthochdruck oder in seltenen Fällen ein Tumor. Das Symptom Kopfschmerz ist eine Begleiterscheinung. Mehr über die verschiedenen Kopfschmerztypen können Sie hier lesen.

Die Ursachen für Kopfschmerzen sind sehr divers, daher unterscheidet sich auch die Wirksamkeit verschiedener Therapiemaßnahmen.

Kopfschmerzen vorbeugen

Mit einer gesunden Lebensweise kann man Kopfschmerzen vorbeugen. Dazu gehören u.a. ein regelmäßiger Schlafrhythmus sowie ausreichend Schlaf. Zwischen schlechtem Schlaf und Kopfschmerzen besteht ein Zusammenhang: Die Schlafqualität leidet unter Kopfschmerzen. Wer zu wenig oder schlecht schläft, neigt eher zu Kopfschmerzen.

Eine Regelmäßigkeit ist auch mit Blick auf das Essverhalten wichtig. Man sollte keine Mahlzeiten auslassen und sich ausgewogen ernähren, sodass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt. Starke Schwankungen oder niedrige Blutzuckerspiegel können Kopfschmerzen begünstigen. Das gleiche gilt für die Flüssigkeitszufuhr. Ist man dehydriert, meldet sich der Körper schnell mit einem schmerzenden Kopf zurück.

Auch der Konsum von Koffein, Nikotin und Alkohol stellt einen Risikofaktor für die Entstehung von Kopfschmerzen dar und sollte möglichst eingeschränkt werden. Verspannungen der Nacken-, Hals- und Schultermuskulatur können Kopfschmerzen auslösen. Ein Hinweis für Muskelverspannung als Ursache ist, wenn die Kopfschmerzen im Hinterkopf auftreten. Verspannungen entstehen durch zu wenig Bewegung, viel Sitzen, eine schlechte Haltung oder eine falsche Schlafposition, beispielsweise aufgrund einer durchgelegenen Matratze. Wer beruflich viel sitzt, sollte auf einen ergonomischen Arbeitsplatz Wert legen und besonders darauf achten, sich körperlich zu betätigen. Stärken Sie Ihre Core-Muskulatur durch Sport, um Verspannungen zu vermeiden. Beim Training ist es wichtig, die Muskulatur richtig zu lockern. Dehnübungen sollten nicht vernachlässigt werden. Yoga, Pilates oder Rückenschule eignen sich gut für eine gesunde Rückenmuskulatur. Aber auch mit Wärme, beispielsweise durch Wärmepflaster oder Saunagänge, und Massagen kann man Verspannungen vorbeugen sowie therapieren.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Um Kopfschmerzen zu behandeln, sollte man nicht immer direkt Schmerzmittel einnehmen. Zwar sind sie aufgrund der schnellen Wirksamkeit verlockend, jedoch sollten sie nicht zu häufig angewendet werden. Die meisten Medikamente gehen mit Nebenwirkungen einher, beispielsweise kann Ibuprofen Entzündungen der Magenschleimhaut hervorrufen sowie Beschwerden und sogar Blutungen im Verdauungstrakt auslösen. Wer zu oft zu Schmerzmitteln greift, kann damit langfristig die Frequenz und Dauer von Kopfschmerzen verschlimmern. Dennoch sollte man Kopfschmerzen nicht unbehandelt lassen, da die Schmerzen chronisch werden können. Stattdessen empfiehlt es sich, öfter auf alternative Therapiemaßnahmen zurückzugreifen.

Zuallererst sollte man die situativen Gegebenheiten hinterfragen. Hat man heute genug getrunken und gegessen? Ein Glas Wasser oder eine Mahlzeit können bereits Besserung verschaffen. PatientInnen, die zu Migräne neigen, sind empfindlicher für Licht und Lärm. Suchen Sie eine ruhige Umgebung auf, lüften Sie regelmäßig und vermeiden Sie es, sich lange in stickigen Räumen aufzuhalten. Reduzieren Sie möglichst die eigene Bildschirmzeit. Kopfschmerzen in der Stirn sind häufig ein Zeichen von Überlastung, die in Zusammenhang mit langer Computerarbeit auftritt. Es gibt verschiedenste Reize (Stressoren), die Kopfschmerzen verursachen können. Lernen Sie Ihre Stressoren kennen und meiden Sie diese bestmöglich.

Ist der Kopfschmerz einmal da, hilft es oft am besten sich in einen ruhigen, abgedunkelten Raum zu begeben und ein paar Stunden zu schlafen. Wenn es die Situation zulässt, nutzen Sie die Möglichkeit sich auszuruhen.

Es gibt einige pflanzliche Mittel, welche bei Kopfschmerzen Linderung verschaffen können. Die orale Einnahme von Pestwurz, Mutterkraut oder Zimt kann bei KopfschmerzpatientInnen Besserung erzielen. Auch Ingwer verspricht eine wohltuende Wirkung bei Kopfschmerzen. Ein frischer Ingwertee kann bei einem Anflug von Kopfschmerz helfen.

Das Auftragen von Pfefferminzöl auf die Schläfen kann bei Spannungskopfschmerzen eingesetzt werden. Lavendel hat nicht nur einen beruhigenden Effekt, sondern kann auch Kopfschmerzen lindern. Um die Wirksamkeit zu entfalten, sollte ätherisches Lavendelöl verwendet werden. Dieses kann dem Wasser in einem Inhalationsgerät beigefügt werden. Wer kein Inhalationsgerätbesitzt, kann eine Schüssel mit heißem Wasser nutzen, der das Öl beigemengt wird. Beugt man sich mit einem Handtuch über dem Kopf über die Schüssel, kann man den Wasserdampf inhalieren. Bei einem heißen Bad mit ätherischem Öl kombiniert man die Wirkung der Kräuter und der Wärme. Verspannungen können sich lösen und die Schmerzen verfliegen.

Wann sollte ich mich mit Kopfschmerzen in jedem Fall ärztlich beraten lassen?
  • Bei extrem starken, noch nie dagewesenen Kopfschmerzen
  • Kopfschmerzen in Kombination mit Fieber
  • Fokale Ausfallsymptomatik (tritt z. B. bei Schlaganfall auf)
  • Wachstörungen
  • Hinweise auf Hirndruck wie Bewusstseinsstörungen und Übelkeit
  • Kopfschmerzen mit Augenschmerzen

Häufige Fragen zur Behandlung von Kopfschmerzen

Je nach Ursache können verschiedene Maßnahmen gegen Kopfschmerzen helfen. Ein gesunder Lebensstil mit gutem Schlaf, ausgewogener Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr, regelmäßiger Bewegung, der Vermeidung von Stress und dem Verzicht auf Alkohol, Nikotin sowie Koffein kann Kopfschmerzen vorbeugen. Hausmittel wie Pestwurz, Mutterkraut, Zimt, Ingwer, Pfefferminz- oder Lavendelöl können bei Kopfschmerzen Besserung verschaffen. Häufig verfliegt der Schmerz nach ein paar Stunden Schlaf in einem ruhigen und abgedunkelten Raum.

Die Entstehung von Kopfschmerzen wird durch einen ungesunden Lebensstil und Stress begünstigt. Beispiele hierfür sind schlechter Schlaf, viel Sitzen, wenig Bewegung, Computerarbeit, Lärm, hohe Arbeitsbelastung oder eine unausgewogene Ernährung.

Generell gilt, dass dem Körper genug Flüssigkeit zugeführt werden sollte, um der Entstehung von Kopfschmerzen vorzubeugen. Dafür eigenen sich vor allem Wasser und ungesüßte Tees. Zuckerhaltige oder koffeinhaltige Getränke sowie Alkohol können Kopfschmerzen begünstigen. Bei Kopfschmerzen können Ingwer- oder Kräutertees Abhilfe schaffen.

Bei Corona wird vor allem von Kopfschmerzen berichtet, die den gesamten Bereich des Kopfes oder nur den vorderen Teil des Kopfes betreffen. Zudem leiden viele Betroffene bei Corona an gesteigerter Lärm- sowie Lichtempfindlichkeit, die bei körperlicher Betätigung intensiver wird.

Die Dauer von Kopfschmerzen ist individuell und unterscheidet sich je nach Ursache. Umso länger man sich weiterhin möglichen Stressoren aussetzt, desto länger dauert der Kopfschmerz an. Liegt dem Kopfschmerz eine andere Erkrankung wie eine Erkältung zugrunde, kann der Schmerz andauern, bis man auskuriert ist. Hat man zu wenig getrunken oder gegessen, können die Kopfschmerzen in wenigen Minuten verfliegen, sobald man ein Glas Wasser trinkt oder etwas isst. Die Ursache bestimmt die Dauer.

Man muss nicht direkt zu Schmerzmitteln greifen, sobald Kopfschmerzen auftreten. Pflanzliche Alternativen wie Pestwurz, Mutterkraut, Zimt, Ingwer, Pfefferminz- oder Lavendelöl können bei Kopfschmerzen helfen. Eine nahrhafte Mahlzeit, viel Trinken und ein Spaziergang an der frischen Luft können Besserung verschaffen. Ein paar Stunden Ruhe und Schlaf können Kopfschmerzen lindern.

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