Was bringen die Klassiker Apfelessig und Cranberrys?
Apfelessig wirkt antibakteriell und zählt zu den ältesten Hausmitteln bei Blasenentzündungen. Die Säure des Essigs kann Bakterien und Keime unschädlich machen.
Bei einer akuten Blasenentzündung kann dreimal am Tag eine Mischung aus einem Esslöffel Apfelessig und lauwarmem Wasser getrunken werden. Dies soll auch Krankheitsrückfällen vorbeugen können.
Cranberrys liefern nicht nur Vitamin C und Eisen, sondern enthalten auch einen Stoff, der die Blasenentzündung verursachenden Bakterien umhüllt. Die Erreger können sich so nicht mehr in der Schleimhaut der Harnwege niederlassen und werden direkt ausgeschieden.
Es können bis zu zwei Gläser Cranberry-Schorle am Tag getrunken werden.
Wirken Kräutertees gegen Harnwegsinfekte?
Kräutertees zählen zu den häufigsten Hausmitteln bei Blasenentzündungen. Besonders Tees aus getrockneten Bärentraubenblätter, die es in der Apotheke oder im Teeladen zu kaufen gibt, haben sich als hilfreiches Hausmittel erwiesen. Eine Handvoll Blätter in Wasser aufkochen, dann den Tee abseihen und am Tag zwei bis drei Tassen davon trinken.
Darüber hinaus gibt es weitere hilfreiche Kräuter. Birkenblätter wirken beispielsweise Harntreibend. Die Wirkung des Birkenblättertees verstärkt sich, wenn er mit Goldrutenkraut gemischt wird.
Beide Pflanzen sind übrigens feste Bestandteile von sogenannten Blasen- und Nierentees, die in der Apotheke und Drogerie erhältlich sind. Verantwortlich für den harntreibenden Effekt dieser Kräuter sind die sogenannten Flavonoide.
Der positive Beitrag von Heilpflanzen zur Behandlung einer Blasenentzündung konnte in viele Studien auch wissenschaftlich bestätigt werden.
Weitere Heilkräuter, die die Harnausscheidung erhöhen, sind Hauhechel und Orthosiphonblätter.
Können Radieschen und Petersilie Blasenentzündungen vorbeugen?
Wer gerne Meerrettich, Kresse und Radieschen isst, ist klar im Vorteil. Denn die in ihnen enthaltenen Senföle wirken harntreibend und tragen so dazu bei, dass Bakterien aus der Blase gespült werden.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Senfölglykoside in der Lage sind, die Bakterienzahl in den Harnwegen zu reduzieren.
Das Gewürzkraut Petersilie ist reich an Kalium und kann frisch gepresst bei akuten Harnwegsinfekten eingesetzt werden. Sie können Petersilie in einen Entsafter geben und alleine oder zusammen mit anderen Zutaten zu einem Saft verarbeiten.
Wie verändert sich der pH-Wert des Urins bei einer Blasenentzündung?
Während einer Blasenentzündung steigt der pH-Wert des Urins, das heißt er wird basischer. Die meisten Bakterien vermehren sich am besten in leicht (z. B. E.coli-Bakterien) bis stark basischem Urin (z. B. bei Proteus-Bakterien). Basischer Urin steigert also das Risiko einer Infektsteinbildung in den Harnwegen. Daher raten manche Ärzte dazu, den Urin während einer Blasenentzündung saurer zu machen.
Auch eine sehr gemüselastige Ernährungsweise kann den pH-Wert des Urins erhöhen.
Um den pH-Wert des Urins zu senken können Methionin- oder Vitamin-C-Präparate genutzt werden. Zudem säuert beispielsweise auch der Verzehr von Fleisch den Urin an.
Doch auch zu saurer Urin kann Probleme verursachen und zum Beispiel zur Bildung von Harnsteinen führen (z. B. Calciumsteine).
Während der Behandlung mit Bärentraubenblättern wird ein leicht basischer Urin empfohlen.