Ein Mann hält sich im Sitzen vor Schmerzen den Bauch.
  1. So funktioniert der Magen
  2. Symptome, die auf eine Ursache im Magen hindeuten
  3. Ursachen für Magenschmerzen
  4. “Red Flags” bei Bauch- und Magenschmerzen
  5. Magenschmerzen – was tun?
Ein Mann hält sich im Sitzen vor Schmerzen den Bauch.

Bei Magenschmerzen handelt es sich um Schmerzen in der Magengegend, also dem Oberbauch. Sie gehören damit zur Kategorie der Bauchschmerzen. Es gibt sehr unterschiedliche Ursachen für Magenschmerzen, da der Magen ein empfindliches Organ ist. Stress ist ein häufiger Auslöser für Magen- und Bauchschmerzen.

Auf einen Blick
  • Magenschmerzen äußern sich durch Schmerzen im linken Oberbauch.
  • Die Ursachen von Magenschmerzen sind vielfältig.
  • Ein Arztbesuch ist immer dann empfohlen, wenn die Schmerzen häufiger auftreten und lang anhaltend sind oder sogenannte "Red Flag"-Symptome auftreten.

So funktioniert der Magen

Um das Symptom Magenschmerzen besser nachvollziehen zu können, ist es gut zu wissen, wo der Magen liegt und welche Funktionen er erfüllt.

Der Magen (Gaster) ist ein im Oberbauch gelegenes Hohlorgan. Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, gelangt diese über die Speiseröhre in unseren Magen. Dort wird sie vom Magensaft in einen homogenen Speisebrei (Chymus) zerkleinert und weiter in den Dünndarm transportiert.

Abbildung zur Funktion des Magens

Die Schleimhaut des Magens agiert als Schutzbarriere und überzieht den Magen von innen. Sie besteht aus kleinen, feinen Magendrüsen, die den Magensaft bilden und abgeben (Sekretionsprozess). Zu den Funktionen gehört die Aufrechterhaltung der Säurekonzentration und Sekretion von Enzymen, die den Speisebrei zerkleinern und gewisse Bestandteile zersetzen und abtöten, die nicht in den Dünndarm gelangen sollen. Auch hat der Magen eine regulatorische Funktion, indem er über die Sekretion von Hormonen in den Kreislauf beispielsweise das Gehirn darüber informiert, dass wir gesättigt sind. Wenn dieser Kreislauf durch Reize gestört oder sogar unterbrochen wird, kann das schmerzhafte Folgen haben.

Symptome, die auf eine Ursache im Magen hindeuten

Der Magen liegt anatomisch im oberen Bereich des Bauches. Deshalb können Schmerzen im Oberbauch, insbesondere im linken Oberbauch auf den Magen als mögliche Ursache verweisen. Des Weiteren sind folgende Symptome wegweisend für Magenprobleme:

Durchfall und Verstopfungen, genauso wie Schmerzen in anderen Quadranten des Bauches sprechen eher für Probleme im Darmtrakt.

Ursachen für Magenschmerzen

Die Ursachen für Magenschmerzen sind vielfältig und nicht immer auf Anhieb zu erkennen. Viele kennen die klassischen Magenbeschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen, Krämpfe oder extremes Völlegefühl.

Generell müssen bei der Diagnose nicht nur die im Bauch gelegenen Organe (intraabdominell) in Betracht gezogen werden, sondern auch Ursachen, die außerhalb des Bauches liegen (extraabdominell), wie das Herz, die Lunge oder das Muskel- und Skelettsystem.

Viele Symptome sind harmlos und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Allerdings gibt es auch Symptome, die länger anhalten und mit starken Schmerzen verbunden sind. Bei solchen Symptomen raten wir Ihnen dringend, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.

Dazu gehören zum Beispiel

  • anhaltende Appetitlosigkeit,

  • Gewichtsverlust,

  • anhaltendes Sodbrennen,

  • anhaltende Übelkeit und Erbrechen sowie

  • wiederkehrende starke Bauchschmerzen.

Magenschmerzen im Oberbauch

Auslöser für Magenschmerzen im Bereich des Oberbauchs können u. a. sein:

  • Zu üppige Mahlzeit (Völlegefühl)

  • Sodbrennen

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

  • Erosionen aufgrund von Medikamenteneinnahme oder Konsum von Alkohol/Nikotin

  • Nahrungsmittelunverträglichkeit(en)

  • Reizmagen

  • Magen-Darm-Grippe

Magenschmerzen nach dem Essen

Ein Symptom, das wahrscheinlich viele kennen, sind Magenschmerzen nach dem Essen, vor allem wenn die Mahlzeit besonders üppig war. Die Beschwerden äußern sich meist durch Sodbrennen, Schmerzen im Oberbauch und ein ausgeprägtes Völlegefühl. Man spricht dann auch vom sogenannten Magendrücken.

Magendrücken kann mehrere Ursachen haben. Die Symptome müssen aber nicht automatisch mit einer besonders großen Mahlzeit korrelieren. Sie können auch auftreten, wenn man zu schnell, zu viel oder zu fettreich gegessen hat oder wenn man einen empfindlichen Magen hat.

Oftmals ist die Ursache für das Magendrücken organischer Natur. Infrage kommen beispielsweise ein Magengeschwür, eine Bauchspeicheldrüsen- oder eine Gallenwegserkrankung, die entsprechende Beschwerden auslösen können. Bei der Bauchspeicheldrüse ist der Schmerz eher zentral lokalisiert oder bandartig, bei der Galle eher links gelegen.

Weiterhin kann es passieren, dass der Kreislauf im Magen gestört oder unterbrochen wird. Produzieren zum Beispiel die in der Schleimhaut liegenden Magendrüsen mehr Magensaft als die Schleimhaut vertragen kann, dann kann das zu einer Entzündung an der Magenwand führen.

Wenn Symptome häufiger nach dem Essen auftreten oder neue Symptome hinzukommen, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.

Magenschmerzen durch Stress

Dass Magenschmerzen auch durch Stress verursacht werden können, wird von vielen PatientInnen unterschätzt. Die Psyche und der Körper bilden ein Gleichgewicht, nicht zuletzt aufgrund von Hormonen, die im Gehirn produziert werden und den Magen beeinflussen können. Wenn der Körper zu viel Stress ausgesetzt ist, kann sich das dementsprechend durch Schmerzen im Magen bemerkbar machen und zum Beispiel zu vermehrter Säureproduktion führen. Deshalb müssen bei der Diagnostik immer auch die Lebensumstände berücksichtigt werden.

“Red Flags” bei Bauch- und Magenschmerzen

Red Flags sind Anzeichen und Symptome, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern, da sie auf eine akute oder schwerwiegende Erkrankung hindeuten können.

  • Blutiges Erbrechen
  • Blut im Stuhlgang
  • Schwarzer Stuhlgang
  • Kreislaufinstabilität/Schocksymptomatik
  • Hohes Fieber
  • Wind- und Stuhlverhalt
  • Plötzlich auftretende, anhaltende Schmerzen
  • Neurologische Defizite (Benommenheit etc.)

Magenschmerzen – was tun?

Generell ist es hilfreich, Mahlzeiten langsam einzunehmen. Der Magen wird zusätzlich geschont, indem man auf Nikotin, Alkohol und scharfe Nahrung verzichtet.

Bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten ist es ratsam, vorher etwas zu essen, um eine Reizung der Magenschleimhaut zu vermeiden. Bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten werden zusätzlich magenschleimhautschonende Medikamente verschrieben.

Hinzu kommt, dass der Körper nicht nur auf physische Anstrengung reagiert, sondern vor allem auch auf psychische. Um Magenbeschwerden vorzubeugen, Stress im Alltag vermieden oder zumindest reduziert werden.

Bei akuten Beschwerden hilft oftmals ein Wärmekissen und Schonkost, um den Magen nicht unnötig zu fordern. Dennoch sollte Sie bei starken, anhaltenden Schmerzen ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.

Quellen

  • Amboss (20.03.2019), Magen (Gaster), unter https://www.amboss.com/de/library#xid=XK09US&anker=Z96a8a90b6903aa89cb2c3598b3fa19f7 [abgerufen am 02.03.2020]

  • Amboss (06.12.2019), Akutes Abdomen, unter https://www.amboss.com/de/library#xid=N50-4g&anker=Zd1377b9610a07d91d7c1a824f9cc6dee [abgerufen am 02.03.2020]

  • Schmitt, J. (08.08.2019), Go Feminin, Was hilft gegen Magenschmerzen? Die 8 besten Hausmittel, unter https://www.gofeminin.de/gesundheit/was-hilft-gegen-magenschmerzen-s2881071.html [abgerufen am 02.03.2020]

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