
- Magenschmerzen äußern sich durch Schmerzen im linken Oberbauch
- Die Ursachen sind vielfältig - von einer üppigen Mahlzeit bis hin zu einem Magengeschwür
- Ein Arztbesuch ist immer dann empfohlen, wenn die Schmerzen häufiger auftreten und lang anhaltend sind
- bei “Red Flags” sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da es sich um einen Notfall handeln kann
- Generell gilt zu Prävention: langsam essen, Alltagsstress reduzieren und auf Nikotin und Alkohol verzichten
Bei Magenschmerzen handelt es sich um Schmerzen in der Magengegend; also dem Oberbauch. Sie gehören damit zur Kategorie der Bauchschmerzen. Es gibt sehr unterschiedliche Ursachen für Magenschmerzen, da der Magen ein empfindliches Organ ist. Stress ist demnach ein häufiger Auslöser für Bauchschmerzen. Jeder kennt schließlich den Spruch: “Das schlägt mir auf den Magen”.
Funktion des Magens
Um das Symptom Magenschmerzen besser nachvollziehen zu können, ist es gut zu wissen, wo der Magen liegt und welche Funktionen er erfüllt.
Der Magen (lat. Gaster) ist ein im Oberbauch gelegenes Hohlorgan. Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, gelangt diese über die Speiseröhre in unseren Magen. Dort wird sie vom Magensaft in einen homogenen Speisebrei (lat. Chymus) zerkleinert und weiter in den Dünndarm transportiert.

Besonders interessant ist die Schleimhaut des Magens. Sie agiert als Schutzbarriere und überzieht den Magen von innen komplett. Sie besteht aus kleinen, feinen Magendrüsen, die den Magensaft bilden und abgeben (Sekretionsprozess). Zu den Funktionen gehört die Aufrechterhaltung der Säurekonzentration und Sekretion von Enzymen, die den Speisebrei zerkleinern und gewisse Bestandteile zersetzen und abtöten, die nicht in den Dünndarm gelangen sollen. Auch hat der Magen eine regulatorische Funktion, indem er über die Sekretion von Hormonen in den Kreislauf beispielsweise das Gehirn darüber informiert, dass wir gesättigt sind. Wenn dieser Kreislauf durch Reize gestört oder sogar unterbrochen wird, kann das schmerzhafte Folgen haben.
Symptome, die auf eine Ursache im Magen hindeuten
Der Magen liegt anatomisch im oberen Bereich des Bauches. Deshalb können Schmerzen im Oberbauch, insbesondere im linken Oberbauch auf den Magen als mögliche Ursache verweisen. Des Weiteren sind folgende Symptome wegweisend für Magenprobleme:
Sodbrennen
Aufstoßen
Völlegefühl
Übelkeit und Erbrechen
Schmerzen kurz nach Nahrungsaufnahme
Magendrücken
Durchfall und Verstopfungen, genauso wie Schmerzen in anderen Quadranten des Bauches sprechen eher für Probleme im Darmtrakt.
Ursachen für Magenschmerzen
Die Ursachen für Magenschmerzen sind vielfältig und nicht immer auf Anhieb zu erkennen. Viele kennen die klassischen Magenbeschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen, Krämpfe oder extremes Völlegefühl.
Generell müssen bei der Diagnose nicht nur die im Bauch gelegenen Organe (lat. intraabdominell) in Betracht gezogen werden, sondern auch Ursachen, die außerhalb des Bauches liegen (lat. extraabdominell), wie das Herz, die Lunge oder das Muskel- und Skelettsystem.
Viele Symptome sind oft harmlos und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Allerdings gibt es auch Symptome, die länger anhalten und mit starken Schmerzen verbunden sind. Bei solchen Symptomen raten wir Ihnen dringend, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
Dazu gehören zum Beispiel:
anhaltende Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust
anhaltendes Sodbrennen
anhaltende/s Übelkeit/Erbrechen
wiederkehrende starke Bauchschmerzen
Magenschmerzen im Oberbauch
Auslöser können u. a. sein:
Zu üppige Mahlzeit (Völlegefühl)
Sodbrennen
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Erosionen aufgrund von Medikamenteneinnahme oder Konsum von Alkohol/Nikotin
Reizmagen
Magen-Darm-Grippe
Das sind nur einige der möglichen Ursachen. Wir raten Ihnen vor allem bei immer wiederkehrenden oder besonders intensiven Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
Bei Fernarzt können Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin über Ihre Beschwerden und mögliche Behandlungsansätze per Telefon- oder Videosprechstunde sprechen.
Magenschmerzen nach dem Essen
Ein Symptom, das wahrscheinlich viele kennen, sind Magenschmerzen nach dem Essen, vor allem wenn die Mahlzeit besonders üppig war. Die Beschwerden äußern sich meist durch Sodbrennen, Schmerzen im Oberbauch und ein ausgeprägtes Völlegefühl. Man spricht dann auch vom sogenannten Magendrücken.
Magendrücken kann mehrere Ursachen haben. Die Symptome müssen aber nicht automatisch mit einer besonders großen Mahlzeit korrelieren. Sie können auch auftreten, wenn man zu schnell, zu viel oder zu fettreich gegessen hat oder wenn man einen empfindlichen Magen hat.
Oftmals ist die Ursache für das Magendrücken organischer Natur. Infrage kommen beispielsweise ein Magengeschwür, eine Bauchspeicheldrüsen- oder eine Gallenwegserkrankung, die entsprechende Beschwerden auslösen können. Allerdings ist bei letzteren Ursachen die Lokalität des Drucks zu beachten: bei der Bauchspeicheldrüse ist der Schmerz eher zentral lokalisiert oder bandartig, und bei der Galle eher links.
Weiterhin kann es passieren, dass der Kreislauf im Magen gestört oder unterbrochen wird. Produzieren zum Beispiel die in der Schleimhaut liegenden Magendrüsen mehr Magensaft als die Schleimhaut vertragen kann, dann kann das zu einer Entzündung an der Magenwand führen.
Wenn Symptome häufiger nach dem Essen auftreten oder noch andere Symptome dazu kommen, die noch nicht mit einem Arzt besprochen wurden, raten wir Ihnen immer sich doch untersuchen zu lassen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.
Stress als Ursache - Wie sich Psyche und Magen gegenseitig beeinflussen
Dass Magenschmerzen auch durch Stress verursacht werden können, wird von vielen Patienten unterschätzt. Die Psyche und der Körper bilden ein Gleichgewicht, nicht zuletzt aufgrund von Hormonen, die im Gehirn produziert werden und den Magen beeinflussen können. Wenn der Körper zu viel Stress ausgesetzt ist, kann sich das dementsprechend durch Schmerzen im Magen bemerkbar machen und zum Beispiel zu vermehrter Säureproduktion führen. Deshalb müssen bei der Diagnostik immer auch die Lebensumstände berücksichtigt werden.
Die “Red Flags” der Bauch-/Magenschmerzen
Auch wenn Sie schon mehrmals Magenschmerzen hatten, gibt es einige Anzeichen, bei denen alle Alarmsignale leuchten und Sie umgehend zum Arzt gehen sollten.
Dazu gehören u. a.:
blutiges Erbrechen
Blut im Stuhlgang
schwarzer Stuhlgang
Kreislaufinstabilität/Schocksymptomatik
hohes Fieber
Wind- und Stuhlverhalt
plötzlich auftretende, anhaltende Schmerzen
neurologische Defizite (Benommenheit etc.)
Magenschmerzen: Was tun?
Generell empfehlen wir Ihnen, Mahlzeiten langsam einzunehmen. Sie können ihren Magen zusätzlich schonen, indem Sie auf Nikotin, Alkohol und scharfe Nahrung verzichten.
Bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten ist es ratsam, vorher etwas zu essen, um eine Reizung der Magenschleimhaut zu vermeiden. Bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten werden zusätzlich magenschleimhautschonende Medikamente verschrieben.
Hinzu kommt, dass der Körper nicht nur auf physische Anstrengung reagiert, sondern vor allem auch auf psychische. Um Magenbeschwerden vorzubeugen, sollten Sie daher versuchen, Stress im Alltag zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
Bei akuten Beschwerden hilft oftmals ein Wärmekissen und Schonkost, um den Magen nicht unnötig zu fordern. Dennoch sollten Sie bei starken, anhaltenden Schmerzen lieber zum Arzt gehen.
Quellen
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Schmitt, J. (08.08.2019), Go Feminin, Was hilft gegen Magenschmerzen? Die 8 besten Hausmittel, unter https://www.gofeminin.de/gesundheit/was-hilft-gegen-magenschmerzen-s2881071.html [abgerufen am 02.03.2020]