Junge Frau am Meer, die einen Sonnenhut trägt und Sonnencreme im Gesicht hat.
  1. UV-Einstrahlung auch an bewölkten Tagen gefährlich
  2. Sonneneinstrahlung beschleunigt Hautalterung
  3. Sonneneinstrahlung trotz Sonnencreme hautschädigend
  4. Sonne als Auslöser für Irritationen, Erkrankungen und Allergien
  5. Sonnenschutz wichtig für Hautkrebsvorsorge
Junge Frau am Meer, die einen Sonnenhut trägt und Sonnencreme im Gesicht hat.

Soll man jeden Tag Sonnencreme benutzen? Die Antwort lautet: Ja! Wird die Haut schutzlos der Sonne ausgesetzt, kann dies zu chronischen Hautschädigungen und langfristig zu Hautkrebs führen. Hautareale, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt werden, sollten daher täglich eingecremt werden. Sparen Sie also nicht mit Sonnencreme im Gesicht, am Hals, im Nacken, an Armen und Händen. Lernen Sie, warum Sie jeden Tag Sonnencreme nutzen sollten und wie Sie diese richtig anwenden.

UV-Einstrahlung auch an bewölkten Tagen gefährlich

Wieso sollte man Sonnencreme tragen, wenn von der Sonne weit und breit nichts zu sehen ist? UV-Strahlung gibt es an sonnigen sowie an wolkigen und kalten Tagen. Selbst in Innenräumen ist man der Strahlung durch die Fenster ausgesetzt. Zwar genügt an weniger sonnigen Tagen ein niedriger Lichtschutzfaktor, wer sich jedoch richtig schützen möchte, sollte an keinem Tag auf Sonnencreme verzichten.

Die Eigenschutzzeit der Haut unterscheidet sich je nach Hauttyp, Alter sowie Zustand der Haut und liegt zwischen 10 bis 30 Minuten bei direkter Sonneneinstrahlung. Alles was darüber hinausgeht, kann ohne Sonnenschutzmaßnahmen zu Hautschädigungen führen. Die Haut muss langsam an Sonne gewöhnt werden.

Einteilung der Hauttypen nach Fitzpatrick. Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe, Sonnenbrandneigung, Bräunung und maximale Eigenschutzzeit.

Ein erhöhter Bedarf für Sonnenschutz besteht in Höhenlagen oder auch bei Schneedecken. Im Urlaub in sonnigen Regionen darf Sonnencreme in keiner Reiseapotheke fehlen.

Sonneneinstrahlung beschleunigt Hautalterung

Übermäßige Sonnenexposition und Rauchen gelten als die größten, äußeren Risikofaktoren frühzeitiger Hautalterung. Die UV-Strahlung wird in UVA- und UVB-Strahlung unterteilt, wobei die UVA-Strahlung für die Hautalterung verantwortlich ist. Sie führt zu chronischen Lichtschäden der Haut, der sogenannten Lichtalterung (“photoaging”).

Die UVA-Strahlung bremst die Kollagensynthese und fördert die Produktion kollagenabbauender Enzyme. So beschleunigt sie die Faltenbildung, schädigt das Bindegewebe und erweitert die Blutgefäße.

Die Haut verliert an Elastizität und wird dünner. Es kann außerdem zu Pigmentverschiebung (z. B. Hautflecken) kommen. Eine Studie der Universität Queensland hat bewiesen, dass das tägliche Auftragen von Sonnencreme die lichtbedingte Hautalterung signifikant mindert.

Sonneneinstrahlung trotz Sonnencreme hautschädigend

Sonnencreme kann exzessive Sonnenexposition nicht wiedergutmachen, egal wie hoch der Lichtschutzfaktor (LSF) ist. Selbst mit Sonnencreme besteht kein hundertprozentiger Schutz.

Bei praller Sonne ist es daher wichtig, mehrere Methoden zum Sonnenschutz zu kombinieren. Kleidung aus dichten Stoffen hilft dabei, die Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch Sonnenschirme, -brillen und -hüte sind gute Mittel, um der Strahlung abzuschirmen. In den warmen Mittagsstunden sollte direkte Sonneneinstrahlung möglichst gemieden werden. Suchen Sie schattige Orte auf.

Wichtig ist auch, die Sonnencreme richtig aufzutragen. Häufig wird zu wenig Produkt verwendet. Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt circa 3 bis 4 Esslöffel Sonnencreme, um den gesamten Körper ausreichend zu schützen. Für Sonnencreme im Gesicht gilt eine Faustregel: Die Menge des verwendeten Produkts sollte etwa zwei Fingerbreit sein.

Problematisch ist auch, dass Sonnencreme oft nicht erneut aufgetragen wird, wenn die Wirkdauer überschritten ist oder durch äußere Einflüsse gemindert wurde, wie bspw. durch Baden und Schwitzen. Cremen Sie regelmäßig nach. Sonnencreme sollte etwa 30 Minuten vor der Sonnenexposition aufgetragen werden, damit das Produkt in die Haut einziehen kann.

Sonne als Auslöser für Irritationen, Erkrankungen und Allergien

Übermäßige Sonneneinstrahlung, vor allem UVB-Strahlung, kann Hautrötungen und Sonnenbrand (Dermatitis solaris) auslösen. Diese äußern sich als entzündliche Reaktionen und können Schwellung, Schmerz und Juckreiz zur Folge haben.

Bei schweren Sonnenbränden kommt es häufig zu Bläschenbildung, Hitzegefühl und Hautschuppung (“sich pellen”). Sonnenschutzmittel verzögern lediglich das Auftreten eines Sonnenbrandes. Daher sollte Sie das Auftragen von Sonnencreme nicht leichtsinnig werden lassen, was die Dauer und Intensität des Sonnenbadens angehen. In einer Studie wurde beobachtet, dass Menschen dazu neigen, bei aufgetragener Sonnencreme andere Sonnenschutzmaßnahmen zu vernachlässigen und sich zu lange der Sonne auszusetzen.

UV-Strahlung kann photoallergische Reaktionen hervorrufen. Die eigentlichen Allergene sind hier meist Kosmetika oder Medikamente. Im Zusammenspiel mit der UV-Einstrahlung können sie allergische Reaktionen hervorrufen. Diese äußern sich durch Rötung, Schwellung, Blasenbildung oder Nässen. Außerdem häufig ist die Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose). Hierbei treten stark juckende Hautirritationen nach der Sonnenexposition auf.

Sonnenschutz wichtig für Hautkrebsvorsorge

Übermäßige Sonnenexposition, vorrangig UVB-Strahlung, ohne entsprechenden Sonnenschutz erhöht das Hautkrebsrisiko.

Die intensive UV-Bestrahlung und Sonnenbrände belasten die Haut und können zur Schädigung des Erbgutes führen. Für kleine Hauschädigungen sind unsere Zelle gewappnet, bei Sonnenbrand hingegen kommen die DNA-eigenen Reparatursysteme nicht hinterher, sodass geschädigte DNA zurückbleibt, die zur Entstehung von Krebszellen führen kann.

Jeden Tag Sonnencreme zu benutzen ist also ein wichtiges Instrument für die Hautkrebsvorsorge.

Quellen

  • Asmuß M: Wirkungen von UV-Strahlung. Umwelt und Mensch – Informationsdienst (UMID) 2012; 2: 10–3.

  • Downs CA, DiNardo JC, Stien D, et al.: Benzophenone Accumulates over Time from the Degradation of Octocrylene in Commercial Sunscreen Products. Chem Res Toxicol 2021; 34: 1046–54

  • Hawaii verbietet bestimmte Sonnencremes. Deutsches Ärzteblatt. 2018. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/96044/Hawaii-verbietet-bestimmte-Sonnencremes (zugegriffen 03. August 2022)

  • Hughes MCB, Williams GM, Baker P, et al.: Sunscreen and Prevention of Skin Aging A Randomized Trial. Ann Intern Med 2013; 158: 781–90.

  • Matta MK, Florian J, Zusterzeel R, et al.: Effect of Sunscreen Application on Plasma Concentration of Sunscreen Active Ingredients: A Randomized Clinical Trial. JAMA 2020; 323: 256–67.

  • Leinmüller R: Licht- und Schattenseiten: Richtiger Sonnenschutz-Faktor. Deutsches Ärzteblatt 1997; 94: 29.

  • Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG), Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG): S3-Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“. Langversion. AWMF-Register Nr. 032-052OL. 2021.

  • Ou-Yang H, Jiang LI, Meyer K, et al.: Sun Protection by Beach Umbrella vs Sunscreen With a High Sun Protection Factor: A Randomized Clinical Trial. JAMA Dermatol 2017; 153: 304–8.

  • Sonne und Sonnenschutz. Bundesamt für Strahlenschutz. 2017. https://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/opt/strko-sonne-und-sonnenschutz.pdf

  • UV-Schutz durch Sonnencreme. Bundesamt für Strahlenschutz. 2022. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/sonnencreme/sonnencreme_node.html (zugegriffen 03. August 2022)

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