Ärztin untersucht Leberflecken auf Rücken mit Lupe.
  1. Was ist Hautkrebs?
  2. Wie zeigt sich schwarzer Hautkrebs?
  3. Sind Leberflecken gefährlich?
  4. Wie unterscheiden sich Leberflecken und schwarzer Hautkrebs?
  5. Tipps zur Selbstuntersuchung: Leberfleck oder Melanom?
  6. Was sind Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs?
  7. Wie kann man schwarzem Hautkrebs vorbeugen?
  8. Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
  9. Wie wird die Diagnose schwarzer Hautkrebs gestellt?
  10. Wie wird schwarzer Hautkrebs behandelt?
Ärztin untersucht Leberflecken auf Rücken mit Lupe.
Auf einen Blick
  • Melanome können aus Leberflecken entstehen und ihnen ähneln Die ABCDE-Regel hilft, einen Leberfleck einzuschätzen.
  • Regelmäßige Hautkontrolle ist wichtig.
  • Bei Verdacht auf Hautkrebs ist eine rasche Diagnose wichtig.
  • Je früher die Therapie beginnt, umso besser sind die Heilungschancen.

Was ist Hautkrebs?

Hautkrebs umfasst verschiedene Krebsarten, die von den Zellen der Haut ausgehen. Als besonders schwerwiegend gilt der schwarze Hautkrebs (maligne Melanome). Er ist für 90 Prozent aller Todesfälle durch Hauttumore verantwortlich. Die veränderten Hautzellen können in umliegendes Gewebe wachsen und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Je früher der Hautkrebs erkannt wird und die Therapie beginnt, desto größer sind die Heilungschancen.

Wie zeigt sich schwarzer Hautkrebs?

Maligne Melanome erscheinen in der Regel als dunkelbraune oder schwärzliche Flecken und ähneln Leberflecken. Sie kommen auch in anderen Farben vor: von grau-weißlich bis hin zu rötlich. Maligne Melanome können an jeder Körperstelle auftreten, auch an schwer sichtbaren Stellen wie hinter den Ohren, unter den Nägeln oder auf den Schleimhäuten.

Sind Leberflecken gefährlich?

Leberflecken sind harmlos, allerdings können aus ihnen maligne Melanome entstehen. Menschen mit vielen Leberflecken haben ein höheres Risiko, dass sich daraus ein Melanom entwickeln könnte. Von daher sollte man Leberflecken aufmerksam und regelmäßig kontrollieren.

Wie unterscheiden sich Leberflecken und schwarzer Hautkrebs?

Leberflecken sind in der Regel einfarbig, gleichmäßig geformt – rund oder oval – und in sich geschlossen. Melanome hingegen erscheinen oft asymmetrisch und ohne festen Rand. Sie können nässen, Krusten oder Knötchen bilden. Für Laien ist es oft schwer unterscheidbar, ob es sich um einen Leberfleck oder ein Melanom handelt.

Tipps zur Selbstuntersuchung: Leberfleck oder Melanom?

Wichtig ist, dass man regelmäßig den ganzen Körper untersucht, auch die Haut zwischen den Zehen, unter den Nägeln und auf dem Kopf. Die ABCDE-Regel hilft, einen Leberfleck einzuschätzen. Nicht immer treten alle Kriterien auf. Folgende Punkte können auf ein Melanom hinweisen:

Übersicht über Merkmale für Hautkrebs

  • A = Asymmetrie (Ist der Fleck asymmetrisch? Hat er eine ungleichmäßige Form?)

  • B = Begrenzung (Sind die Ränder ausgefranst oder verwaschen?)

  • C = Colorierung (Weist der Fleck verschiedene Farben auf? Hat sie sich verändert?)

  • D = Durchmesser (Ist das Hautmal größer als 5 Millimeter?)

  • E = Entwicklung (Hat sich der Fleck verändert, in Größe, Farbe, Form, Aussehen?) bzw. Erhabenheit (Ist die Oberfläche rau oder schuppig? Ragt der Fleck mehr als einen Millimeter über das Hautniveau?)

Eine Blutung und/oder Juckreiz der Hauterscheinung sind ebenfalls verdächtig auf ein Melanom.

Was sind Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs?

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Melanomen:

  • Hauttyp: Personen mit den helleren Hauttypen I bis III tragen ein höheres Risiko für schwarzen Hautkrebs als Personen, die eine dunkle Haut haben und selten Sonnenbrand bekommen (Typ IV bis Typ VI).

  • Angeborene Hautmale: Sehr große (ab ca. 20cm), bereits bei der Geburt vorhandene Hautmale können die Entstehung von Melanomen begünstigen.

  • Melanom in der Familie: Hatten schon Familienmitglieder ersten Grades (Eltern, Geschwister) ein Melanom, so ist das Risiko erhöht, selber zu erkranken.

  • Melanom in der Vorgeschichte: Wer bereits einmal von schwarzem Hautkrebs betroffen war, hat ein erhöhtes Risiko für eine erneute Erkrankung.

  • Hohe natürliche UV-Strahlung: Häufige und intensive Aufenthalte in der Sonne führen zu Schädigungen in den Hautzellen und begünstigen die Entstehung von Hautkrebs.

  • Künstliche UV-Strahlung: Die UV-Strahlungen in Solarien führen genauso zu Hautschädigungen wie die der natürlichen Sonne.

  • Ein geschwächtes Immunsystem: Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, können Hautschädigungen durch die Sonne nicht so gut repariert werden.

Wie kann man schwarzem Hautkrebs vorbeugen?

Der wichtigste Faktor, den man selber beeinflussen kann, ist, sich vor der Sonne zu schützen. So lässt sich das Risiko reduzieren:

  • Langsame Anpassung

  • (wasserfeste) Lichtschutzpräparate, auf Hauttyp angepasst, mit ausreichend hohem UV-A und UV-B-Lichtschutzfaktor und regelmäßigem Nachcremen

  • Lichtschutz-Stifte für Lippen

  • Verminderte Exposition durch Kleidung und Kopfbedeckung

  • Sonnenbrille zum Schutz der Augen

  • Intensive Strahlung (Mittagszeit) meiden

  • Kurze, aber mehrfache Aufenthalte in der Sonne

  • Kein Schlafen in der Sonne

  • Vorsicht bei Konsum von Genussmitteln mit Wirkung auf das Gefäßsystem (Alkohol, Nikotin, Kaffee, usw.) während Sonneneinwirkung

  • Solarien meiden

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei Verdacht auf Hautkrebs sollte man sich an einen Hautarzt oder eine Hautärztin wenden. Zudem ist ein regelmäßiger Haut-Check sinnvoll. Ab 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. Diese kann prinzipiell auch bei Ärzten anderer Fachrichtungen durchgeführt werden, wenn diese eine entsprechende Fortbildung besucht haben. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Vorsorge unter bestimmten Bedingungen auch schon ab früheren Zeitpunkten.

Wie wird die Diagnose schwarzer Hautkrebs gestellt?

Nach einer ausführlichen Anamnese inspiziert der Hautarzt oder die Hautärztin die Haut sorgfältig. Für auffällige Leberflecken und Hautveränderungen verwenden sie die Auflichtmikroskopie. Ist ein Hautmal auffällig, sollte das ganze Hautmal mit Sicherheitsabstand entfernt werden. Dieses wird unter einem Mikroskop untersucht – so kann der Verdacht bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Wie wird schwarzer Hautkrebs behandelt?

Melanome können rasch wachsen und Metastasen in andere Körperregionen bilden. Von daher ist eine schnelle Therapie notwendig. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium. Dafür wird der Tumor zunächst klassifiziert.

Dazu gibt es folgende Kriterien:

  • Tumordicke

  • Geschwürbildung (Ulzeration)

  • Lymphknotenbefall

  • Vorhandensein von Metastasen

Die effektivste Behandlung ist die Operation: Der Arzt oder die Ärztin entfernt den Tumor und etwas gesundes Gewebe. Bei einer Tumordicke von mehr als 1 mm wird auch der Lymphknoten mit direktem Abfluss aus dem Tumorgebiet (Wächterlymphknoten) entfernt und untersucht. Sind keine Tumorzellen enthalten, ist der Körper meist frei von Metastasen. Finden sich Tumorzellen, so werden die umliegenden Lymphknoten entfernt.

Ist die Hautkrebs-Erkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium oder eine Operation nicht möglich, können Medikamente eingesetzt werden. Zu den medikamentösen Optionen gehören:

  • zielgerichtete Therapie: Weisen die Tumoren bestimmte Mutationen auf, so können Wirkstoffe wie Dabrafenib und Trametinib gegeben werden. Sie richten sich gezielt gegen die mutierten Strukturen.

  • Immuntherapie: Medikamente wie Interferone oder Antikörper sollen das körpereigene Immunsystem anregen, damit es selber die Krebszellen zerstören kann.

  • Chemotherapie: Dabei werden bestimmte Zytostatika eingesetzt, um die Tumorzellen zu schädigen.

In gewissen Fällen kommt auch eine Bestrahlung infrage, etwa wenn mehr als drei Lymphknoten befallen waren oder die Metastase am Lymphknoten größer als drei Zentimeter war.

Quellen

  • Schwarzer Hautkrebs. Gesundheitsinformation.de. 2019. https://www.gesundheitsinformation.de/schwarzer-hautkrebs.html (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Was erhöht das Risiko für schwarzen Hautkrebs? Gesundheitsinformation.de. 2018. https://www.gesundheitsinformation.de/was-erhoeht-das-risiko-fuer-schwarzen-hautkrebs.html (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Wie kann man sich vor zu viel Sonne schützen? Gesundheitsinformation.de. 2018. https://www.gesundheitsinformation.de/wie-kann-man-sich-vor-zu-viel-sonne-schuetzen.html (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Malignes Melanom. Amboss. 2021. https://next.amboss.com/de/article (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Melanoma Skin Cancer Risk Factors | Melanoma Risk Factors. Cancer.org. 2019. https://www.cancer.org/cancer/melanoma-skin-cancer/causes-risks-prevention/risk-factors.html (zugegriffen am 28.07.2021)

  • S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms. 2020. awmf.org. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLl_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08.pdf (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Krebs - Malignes Melanom der Haut. Krebsdaten.de. 2021. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Melanom/melanom_node.html (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Krebs in Deutschland I Malignes Melanom der Haut. Krebsdaten.de. 2021. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2019/kid_2019_c43_melanom.pdf?__blob=publicationFile (zugegriffen am 28.07.2021)

  • Krampe-Scheidler, A.: Das Maligne Melanom: „Schwarzer Hautkrebs“. krebsgesellschaft.de. 2021. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/malignes-melanom-schwarzer-hautkrebs.html (zugegriffen am 28.07.2021

  • Krampe-Scheidler, A.: Hautkrebs rechtzeitig erkennen. Krebsgesellschaft.de. 2021. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (zugegriffen am 28.07.2021)

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