Haut mit Alterswarze (Seborrhoische Keratose)
  1. Was sind Alterswarzen?
  2. Wie erkennt man Alterswarzen?
  3. Ursachen von Alterswarzen
  4. Wie werden Alterswarzen diagnostiziert?
  5. Behandlung von Alterswarzen
  6. Häufige Fragen zu Alterswarzen
Haut mit Alterswarze (Seborrhoische Keratose)

ICD-Code für Alterswarzen: L82


Auf einen Blick
  • Alterswarzen sind gutartige Hautwucherungen.
  • Sie entstehen im Laufe des Lebens durch nicht bösartige Mutationen.
  • Es handelt sich um einige Millimeter bis wenige Zentimeter große, pigmentierte Papel oder Platten mit fettig glänzender Oberfläche.
  • Eine Therapie ist bei Alterswarzen nicht nötig.

Was sind Alterswarzen?

Alterswarzen sind gutartige Hautwucherungen, die mit zunehmendem Alter – daher auch ihr Name - vermehrt auftreten. Sie finden sich bei fast jedem Menschen und treten meist beginnend mit dem 30. Lebensjahr auf. Alterswarzen sind unabhängig von äußeren Einflüssen. In der medizinischen Fachsprache sind Alterswarzen auch als seborrhoische Keratose, seborrhoische Warze oder Verruca seborrhoica bekannt. Obwohl sich seborrhoisch auf Talgdrüsen bezieht, haben seborrhosiche Warzen nichts mit diesen zu tun. Ihr Name leitet sich hingegen von ihrer meist glatten und fettigen Oberfläche ab.

Wie erkennt man Alterswarzen?

Alterswarzen können auf der gesamten äußeren Haut auftreten mit Ausnahme der Handinnenflächen und Fußsohlen. Die Papeln oder Platten zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

bildliche Darstellung

Seborrhoische Keratosen wachsen in der Regel sehr langsam und bilden sich nicht spontan zurück. Sie können bei mechanischer Irritation, z.B. Reibung durch Kleidung jucken und leicht bluten. Ansonsten bestehen meist keine weiteren Symptome.

Gelegentlich können Alterswarzen teils oder gänzlich abfallen, oft in Bröckeln. Sie hinterlassen dabei normale Haut.

Ursachen von Alterswarzen

Alterswarzen können Mutationen in bestimmten Genen aufweisen, die zu ihrer Entstehung führen. Diese Mutationen haben kein Potential zur bösartigen Entartung. Ob UV-Strahlung einen Einfluss auf die Entstehung haben, ist kontrovers. Einerseits finden sich in Alterswarzen keine UV- spezifischen Mutationen, anderseits können Altersflecken (Lentigo solaris) in seborrhoische Keratosen übergehen. Lentigo solaris sind Folge längerer UV-Belastung. Ansonsten sind Alterswarzen unabhängig von äußeren Faktoren wie z. B. humanen Papillomviren.

Wie werden Alterswarzen diagnostiziert?

Die Diagnose von Alterswarzen erfolgt durch die ärztliche Begutachtung der Hauterscheinungen. Dabei wird ein sogenanntes Dermatoskop genutzt. Ein Dermatoskop ist eine Art Mikroskop, das die Untersuchung der Haut bis in tiefe Schichten möglich macht. Es wird auf die zu untersuchenden Stellen aufgesetzt. ÄrztInnen können die Alterswarzen dann anhand ihrer charakteristischen Gewebsmerkmale identifizieren. Wichtig ist hierbei die Unterscheidung zu potentiell bösartigen Erkrankungen wie Hautkrebs.

Meist genügt die Begutachtung zur Diagnosestellung. In seltenen Fällen kann eine Probenentnahme notwendig sein, um die Diagnose zu sichern. Dabei kann ggf. die gesamte Hautläsion bereits entfernt werden.

Behandlung von Alterswarzen

Da Alterswarzen nicht bösartig entarten, bedürfen sie in der Regel keiner Therapie. Sollte dies jedoch bei Beschwerden oder aus kosmetischen Gründen gewünscht sein, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Alterswarzen zu entfernen:

1. Operative Entfernung

Bei der chirurgischen Entfernung wird die Hautwucherung mithilfe eines scharfen Löffels oder eines Skalpells abgetragen. Vorher kann mit einer Spritze eine lokale Betäubung der Stelle durchgeführt werden. Es handelt sich um einen kleinen, wenige Minuten dauernden Eingriff. Es entsteht meist eine Narbe.

2. Kryotherapie

Alternativ steht die Kryotherapie (Kältetherapie) zur Verfügung. Dabei wird die Warze mittels flüssigen Stickstoffs kurz vereist, sodass diese abstirbt und leicht entfernt werden kann. Oft fallen die Warzen einige Tage nach der Kryotherapie von selbst ab. Während es bei der Vereisung zu keiner Narbenbildung kommt, kann diese allerdings Schmerzen verursachen und als unangenehm empfunden werden.

3. Laserentfernung

Alterswarzen können auch mittels Laser abgetragen werden. Dies geschieht in der Regel unter lokaler Betäubung. Die Warzen werden mittels Laserlicht gewebeschonend flach abgetragen. Es bleibt eine Kruste zurück, die nach ein bis zwei Wochen abfällt.

Da es sich bei Alterswarzen um gutartige Hautveränderungen handelt, müssen die Kosten der Entfernung meist selbst getragen werden. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen diese nur in seltenen Fällen. Die Entfernung wird meist durch DermatologInnen angeboten und durchgeführt.

Alterswarzen selbst entfernen?

Eine Entfernung von Alterswarzen in Eigenregie ist nicht empfehlenswert. Bei dem Versuch, diese eigenständig zu entfernen, kann es zu Blutungen, Entzündungen und Narbenbildung kommen. Zudem können ÄrztInnen beurteilen, ob es sich überhaupt um Alterswarzen oder andere, potentiell bösartige Hauterscheinungen handelt, die einer weiteren Abklärung bedürfen.

Häufige Fragen zu Alterswarzen

Alterswarzen entarten nicht bösartig. Wichtig hierbei ist, unbekannte Hauterscheinungen zunächst ärztlich begutachten zu lassen, um sicherzustellen, dass es sich um Alterswarzen handelt. Im Zweifel muss eine Probenentnahme und Gewebsuntersuchung stattfinden.

Eine ärztliche Entfernung ist der selbständigen vorzuziehen, da das Risiko für Blutungen, Infektionen und Narbenbildung besteht. Alterswarzen sollten vor jeglicher Intervention ärztlich beurteilt werden, um auszuschließen, dass es sich um potentiell bösartige Erkrankungen wie Hautkrebs handelt.

Ein tägliches Auftragen von Teebaumöl, Schöllkraut sowie Schwedenkräuter kann nach Tagen oder Wochen dazu führen, dass die Alterswarzen austrocknen und abfallen. Ein Erfolg ist jedoch nicht garantiert. Allergische Reaktionen sind möglich.

Die Entfernung von Alterswarzen wird meist nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen und beginnen bei etwa 20 Euro für die chirurgische Entfernung. Die Entfernung mittels Laser beginnt mit Kosten von 50 Euro. Dabei sind die Kosten abhängig von Größe und Anzahl der zu entfernenden Alterswarzen sowie der angewandten Methode. Die genauen Kosten sind auch von Praxis zu Praxis unterschiedlich und sollten erfragt werden.

Alterswarzen entstehen durch Mutationen, die nicht als bösartig zu werten sind. Ob diese Mutationen mit UV-Strahlung zusammenhängen, ist nicht eindeutig. Im Gegensatz zu anderen Warzen spielen Erreger wie humane Papillomviren keine Rolle.

Quellen

  • Fritsch P., Schwarz T. (2018) Neoplasien (Tumoren) und tumorähnliche Läsionen der Haut. In: Dermatologie Venerologie. Springer, Berlin, Heidelberg, 722-724.

  • Riedmiller-Schraven AL., Hamm H. (2017) Nävi und benigne Hauttumoren. In: Goebeler M., Hamm H. (eds) Basiswissen Dermatologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg, 218-219.

  • Gutartige Tumoren der Haut. Amboss. 2021. https://next.amboss.com/de/article/6k0jKT (zugegriffen 16. März 2021)

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