ICD-Code für Genitalwarzen: A63.0 - Anogenitale (venerische) Warzen
Genitalwarzen treten bei etwa 1 bis 2 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen im Alter von 15 bis 49 Jahren auf. Das Lebenszeitrisiko, also die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an Genitalwarzen zu erkranken, liegt bei 5 bis 10 Prozent.
Genitalwarzen werden auch als Feigwarzen oder Kondylome bezeichnet. Auslöser für diese gutartigen Wucherungen sind humane Papillomviren (HPV). Die frühzeitige Behandlung von Feigwarzen ist von großer Bedeutung, da die Gefahr bösartiger Wucherungen besteht. Um die Warzen effektiv zu behandeln, können rezeptpflichtige Medikamente helfen.
- Genitalwarzen werden durch bestimmte Typen von humanen Papillomviren ausgelöst.
- Eine Ansteckung erfolgt meist durch sexuelle Kontakte.
- Es gibt eine Impfung gegen die auslösenden Viren.
- Die Behandlung kann medikamentös oder chirurgisch erfolgen.
Was sind Genitalwarzen?
Genitalwarzen, auch Feigwarzen oder Kondylome, anogenitale Warzen oder Condylomata acuminata genannt, sind gutartige Wucherungen der Haut. Ausgelöst werden diese durch bestimmte Typen des humanen Papillomvirus (HPV), welches vor allem sexuell übertragen wird.
Sie treten vorwiegend im Genitalbereich auf und sind, vor allem im Frühstadium, nicht immer eindeutig zu identifizieren. Am häufigsten treten die Warzen als erhabene, weiche, meist stecknadelkopfgroße Warzen auf. Sie können mit roter, bräunlicher oder weißer Färbung in Erscheinung treten. Oft treten sie anfangs einzeln und im Verlauf dann beetartig wachsend auf.
Zur Behandlung von Genitalwarzen existieren verschiedene Therapieoptionen, die durch den Betroffenen selbst oder einen Arzt durchgeführt werden können.
Wie entstehen Kondylome?
Auslöser von Feigwarzen ist das humane Papillomvirus (HPV), von dem es über 200 bekannte Typen gibt. Dabei unterscheidet man zwischen Hochrisiko-HPV-Typen (HR-HPV-Typen) und Niedrigrisiko-HPV-Typen (NR-HPV-Typen). Diese Einteilung basiert auf dem Potential der verschiedenen Virus-Typen, bösartige Krebserkrankungen auszulösen. HPV-Typ 6 und 11 weisen ein niedriges Risiko auf und sind zu über 90 Prozent verantwortlich für das Ausbrechen von Genitalwarzen. Andere können über sogenannte intraepitheliale Neoplasien, auf die Haut begrenzte Gewebeneubildungen, zu bösartigen Tumoren der Haut entarten.
Es gibt eine Impfung gegen HPV, die die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfiehlt. Die Impfung schützt wirksam gegen einige Hochrisiko-HPV-Typen des humanen Papillomvirus und damit vor der Entstehung solcher Krebsvorstufen.
Grundsätzlich ist eine bösartige Entartung von Feigwarzen sehr selten. Es kann in wenigen Fällen aber zur Ausbildung von so genannten Riesenkondylomen oder Condylomata gigantea kommen. Hierbei handelt es sich um eine Wucherung, die lokal verdrängend wächst, und ein Karzinom, eine bösartige Entartung der Haut, darstellt. Es ist selten, sollte aber auf jeden Fall ärztlich behandelt werden.
Unter Umständen kann das Riesenkondylom durch Verlegung des Geburtskanals auch zu Komplikationen bei der Geburt führen. Während die Übertragung von HPV häufig durch Sexualkontakte stattfindet, kann es auch von einer infizierten Mutter unter der Geburt an das Neugeborene weitergegeben werden. Beim Neugeborenen kann dies selten zu einer sogenannten Larynxpapillomatose führen. Dabei bilden sich benigne Papillome (gutartige Wucherungen) im Kehlkopf.
Wie häufig kommen Feigwarzen vor?
HPV-Infektionen sind eine der weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Verbreitung der humanen Papillomviren in der gesamten Bevölkerung liegt bei Männern bei 30 Prozent für die HR-HPV-Typen und 39 Prozent für die NR-HPV-Typen. Bei Frauen liegen die Werte darunter mit 14 bis 15 Prozent für HR-HPV-Typen und 18 Prozent für NR-HPV-Typen. Dabei sind jüngere Frauen bis 25 Jahre häufiger betroffen, im Alter nimmt dies wieder ab.
Allerdings sind nur wenige HPV-Typen Auslöser für Feigwarzen. Die meisten aktiven HPV-Infektionen werden nach einem asymptomatischen Verlauf durch das Immunsystem eingedämmt oder eliminiert. Die von den HPV 6 und 11 hervorgerufenen Genitalwarzen treten bei etwa 1 bis 2 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen im Alter von 15 bis 49 Jahren auf. Das Lebenszeitrisiko, also die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an Genitalwarzen zu erkranken, liegt bei 5 bis 10 Prozent.
Üblicherweise ist die Erkrankung bei Personen zu beobachten, die sexuell aktiv sind, weshalb die Impfung gegen HPV vor Aufnahme erster sexueller Kontakte empfohlen wird. Als wichtigste Faktoren für die Ansteckung mit dem humanen Papillomvirus gelten neue sexuelle Kontakte sowie die Anzahl ihrer und der eigenen Geschlechtspartner.
Wie werden Genitalwarzen übertragen?
Die Übertragung von humanen Papillomviren, als Auslöser von Feigwarzen, geschieht von Mensch zu Mensch über Kontakt der Haut oder Schleimhaut. Bei Infektionen im Anogenitalbereich geschieht dies meist über vaginalen oder analen Geschlechtsverkehr. Über orogenitalen Kontakt (Oralverkehr) kann HPV auch in den Mundraum übertragen werden.
Theoretisch kann eine Ansteckung auch als Schmierinfektion über kontaminierte Gegenstände erfolgen, was aber selten vorkommt. Auch eine Übertragung bei der Geburt von der Mutter auf das Kind ist selten möglich.
Zu beachten ist, dass die Verwendung eines Kondoms beim Geschlechtsverkehr das Risiko einer Infektion deutlich verringert. Deshalb wird es auch dringend empfohlen, aber es kann keinen vollständigen Schutz gewährleisten. Die HPV-assoziierten Läsionen können auch außerhalb des Penis, der Vagina oder des Anus an Stellen im Intimbereich vorkommen, die nicht durch ein Kondom geschützt werden. Der sehr enge Körperkontakt beim Geschlechtsverkehr macht eine Übertragung möglich.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Ansteckungskraft von humanen Papillomviren hoch ist. Deshalb wird eine Behandlung von Feigwarzen auch trotz möglichem spontanen Abklingen empfohlen.
Es gibt einige Risikofaktoren, die die Ansteckung mit HPV und somit Entstehung von Kondylomen begünstigen. Häufig wechselnde Sexualpartner sowie die Anzahl derer Partner stellen das größte Risiko für eine HPV-Infektion dar. Bei Frauen können auch die Verwendung oraler Kontrazeptiva über einen Zeitraum von fünf Jahren und länger oder eine frühere Chlamydieninfektion das Risiko erhöhen.
Oft ist eine mehrfache gegenseitige Infektion von zwei oder mehr Sexualpartnern zu beobachten. Dies wird als Ping-Pong-Effekt bezeichnet, die Erkrankung wird also zwischen den Partnern hin und her gegeben. Ursache dafür sind fehlende Therapie der Betroffenen und ihrer Partner sowie fehlender Schutz beim Geschlechtsverkehr. Verhindert werden kann dies, indem Partner von Betroffenen ebenfalls kontrolliert und Kondome verwendet werden.
Wo können Feigwarzen auftreten und welche Symptome gibt es?
Wie der Name schon sagt, treten Genitalwarzen vorwiegend im Bereich der äußeren Genitalien und des Afters auf. Bei Männern sind vor allem die Vorhaut, Vorhautbändchen und Hodensack betroffen, bei der Frau die Scheide, sowie die großen und kleinen Schamlippen und ihre hintere Verbindungsstelle im Bereich des Dammes. Ein innerer Befall, das heißt in der Harnröhre und dem Analkanal, ist ebenfalls möglich.
Feigwarzen können seltener auch im Mundbereich anzufinden sein. Bei Kindern wird das auslösende HPV unter der Geburt übertragen, bei Erwachsenen durch oralen Geschlechtsverkehr. Das sollte bei Auftreten im Genitalbereich bedacht werden, um eine vollständige Beseitigung zu ermöglichen und eine Übertragung auf andere Personen zu verhindern.
Da Genitalwarzen meist keine Symptome verursachen, bleiben sie oft lange unentdeckt. Sie lösen gelegentlich einen Juckreiz oder Brennen aus. Auch Blutungen sind möglich. Sollten die Feigwarzen in der Nähe oder im Harnleiter liegen, kann dies zu einem Ablenken des Urinstrahls führen. Zu erkennen sind sie an ihrer stecknadelförmigen Größe, der weichen Konsistenz und der rötlich, bräunlichen und weißen Färbung. Anfangs treten sie einzeln auf, vermehren sich aber im Verlauf und bilden sich vereinigende Formationen aus.
Neben dem hohen Übertragungsrisiko ist die eingeschränkte Lebensqualität der Betroffenen ein wichtiger Grund zur Behandlung. So wecken Genitalwarzen oft Angst, Scham und auch depressive Gefühle. Sie beeinflussen das Selbstbild und das Sexualleben. Diese Symptome bilden sich mit der erfolgreichen Behandlung der Genitalwarzen zurück.
Wie werden Feigwarzen diagnostiziert?
Die wichtigste Untersuchung bei einem Verdacht auf eine Infektion mit Feigwarzen sind die Inspektion, also die Blickdiagnose, und die Abtastung. Typisches Aussehen und Lokalisation machen die Identifikation für das geübte Auge meist relativ eindeutig. Dabei ist darauf zu achten, die Suche nach weiteren Läsionen auf andere Körperstellen auszuweiten.
Beispielsweise sollte beim Auftreten im Genitalbereich unbedingt der Analbereich mit untersucht werden, um eine spätere Reaktivierung der Erkrankung durch nicht mitbehandelte Feigwarzen zu verhindern. Wenn die Feigwarzen nicht eindeutig identifiziert werden können, ungewöhnlich aussehen oder an ungewöhnlichen Körperstellen zu finden sind, kann ein Arzt weitere Tests nutzen, um die Diagnose zu sichern:
3- bis 5-prozentige Essigsäure auf die entsprechende Stelle geben und schauen, ob diese sich weißlich färbt. Hierbei ist zu beachten, dass dieser Test relativ unspezifisch ist und einen erfahrenen Untersucher voraussetzt. Es können hiermit jedoch auch subklinische, das heißt mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Läsionen, erkannt werden.
Innere Untersuchungen des Körpers: Bei Frauen sollte bei Befall der Genitalregion eine gynäkologische Untersuchung eingeschlossen werden. Bei Vorliegen von Genitalwarzen ist das Risiko, mit weiteren HPV-Typen infiziert zu sein, erhöht und die gynäkologische Untersuchung dient dem Ausschluss dieser. Außerdem sollte bei Befall der Analregion eine rektale Untersuchung stattfinden, um einen inneren Befall des Enddarms auszuschließen. Genauso sollte auch bei Befall des Harnröhreneinganges eine innere Untersuchung der Harnröhre erfolgen.
Abstriche und histopathologische Untersuchungen, d. h. Entnahme einer Probe und Betrachtung des Gewebes unter einem Mikroskop sind bei Unsicherheit und untypischen Veränderungen oft hilfreich.
Bei einem positiven Nachweis von Feigwarzen ist die Untersuchung von Sexualpartnern wichtig. Andernfalls kann es bei einem Therapieerfolg, wie oben beschrieben, zu einer Reinfektion kommen.
Zu einer vollständigen Untersuchung gehört auch eine Abklärung auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen wie z. B. Hepatitis, HIV, Syphilis oder Gonorrhoe, da das Risiko bei Vorliegen von Feigwarzen erhöht ist. Dies geschieht je nach individuellem Risiko und Exposition.
Wie können Genitalwarzen behandelt werden?
Sind Kondylome heilbar?
Feigwarzen sind heilbar, jedoch kann die Heilung längere Zeit dauern. Bei der Behandlung werden die sichtbaren Kondylome entfernt, es ist aber nicht möglich das auslösende Virus vollständig aus dem Körper zu entfernen.
- Sichtbare Feigwarzen müssen entfernt werden
- Eine Übertragung auf andere oder eine neue Infektion muss durch geschützten Geschlechtsverkehr verhindert werden
- Unsichtbare Restviren müssen bekämpft werden
Die Behandlung von Feigwarzen hat als Ziel die oberflächlichen Hautläsionen zu entfernen, sowie die Gefahr der Ansteckung zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Das auslösende Virus kann aber im Körper bestehen bleiben.
Zur Entfernung der äußeren Genitalwarzen liegen verschiedene Optionen vor. Dabei kann zwischen medikamentösen Therapien, die von den Betroffenen selbst zu Hause oder vom Arzt angewandt werden können, und chirurgischer Entfernung unterschieden werden. Eine spontane Rückbildung kann in etwa 30 Prozent der Fälle beobachtet werden, besonders nach Beendigung einer Schwangerschaft oder Absetzen von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen. Aufgrund der bestehenden Ansteckungsgefahr und eingeschränkten Lebensqualität sollte eine Behandlung jedoch immer in Erwägung gezogen werden.
Welche Methode angewandt wird, ist abhängig von der Größe, Anzahl und Lokalisation der Feigwarzen, vorherigen Therapieversuchen und vor allem dem Wunsch der Betroffenen. So ist zum Beispiel die Voraussetzung für eine selbständige Behandlung zu Hause eine gewissenhafte Anwendung der Medikamente und eine gute Erreichbarkeit der Genitalwarzen.
Der Vorteil hierbei ist die eigenständige Behandlung durch Betroffene selbst, allerdings kann diese mehrere Wochen dauern. Bei einer chirurgischen Therapie liegt der Vorteil in der sofortigen Entfernung der Genitalwarzen. Die Ergebnisse der medikamentösen und chirurgischen Ansätze sind in etwa vergleichbar.
Behandelt werden sollten sichtbare Läsionen und sowie der direkt umgebende Randsaum.
Medikamentöse Selbsttherapie
Die medikamentöse Therapie mit bestimmten Lösungen und Salben kann von Betroffenen selbst zu Hause durchgeführt werden. Angewandte Wirkstoffe sind Podophyllotoxin, Imiquimod und Sinecachetine.
Podophyllotoxin wird als Lösung oder Creme zweimal täglich an drei aufeinander folgenden Tagen aufgetragen. Nach einer Pause von vier Tagen kann der gleiche Anwendungszyklus erneut erfolgen. Je nach Präparat sollten nicht mehr als vier bis fünf Zyklen durchlaufen werden. Empfohlen ist die Anwendung von Podophyllotoxin bei nicht mehr als zehn, zuvor noch nicht behandelten Feigwarzen. Eine Anwendung darf nicht während der Schwangerschaft erfolgen.
Imiquimod-Creme wird dreimal pro Woche vor dem Schlafen für bis zu 16 Wochen aufgetragen. Dabei ist darauf zu achten, die entsprechende Körperstelle nach 6 bis 10 Stunden gründlich zu reinigen. Auch hier ist die Anwendung bei zuvor nicht behandelten Feigwarzen empfohlen.
Sinecatechine sind Extrakte aus grünem Tee und als Salbe verfügbar. Das Medikament wird dreimal täglich für bis zu 16 Wochen auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Es hat ein sehr gutes Sicherheitsprofil mit mäßigen lokalen Reaktionen und keinen Auswirkungen auf den restlichen Körper. Auch dieser Wirkstoff wird zur erstmaligen Behandlung von Feigwarzen empfohlen.
Nebenwirkungen aller lokal aufgetragenen Medikamente sind Hautreizungen und Schwellungen im Bereich der angewandten Körperstellen. Die Präparate sind alle ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen.
Entscheidend für einen Therapieerfolg ist die korrekte und konsequente Anwendung der Medikamente. Da oft ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung zu beobachten ist, kann in einigen Fällen eine Therapie durch den Arzt indiziert sein. Um eine Übertragung auf den Sexualpartner und eine mögliche Rückübertragung zu verhindern, sollte in der Zeit der medikamentösen Behandlung und bis zu zwei Tage nach Behandlungsende beim Geschlechtsverkehr ein Kondom getragen werden. Je nach Präparat ist darauf zu achten, dass latexfreie Kondome verwendet werden.
Ärztliche Therapien
Für kleinere Befunde eignet sich Trichloressigsäure, welche wöchentlich für mehrere Wochen angewandt wird. Die Behandlung darf aber nur von einem Arzt durchgeführt werden. Dieser trägt hierbei das Medikament mit einem Wattetupfer auf die entsprechende Stelle auf. Vorteil ist eine mögliche Anwendung während der Schwangerschaft. Nebenwirkungen sind sofortige Schmerzen und Brennen an der entsprechenden Stelle.
Kyrotherapie
Hier erfolgt mit Hilfe von Kälte eine Vereisung und Entfernung der Feigwarzen. Dies geschieht durch einen Arzt und wird wöchentlich wiederholt. Das Verfahren benötigt keine Betäubung, kann bei Genitalwarzen in mehreren Lokalisationen angewandt werden und ist für Schwangere geeignet. Oberflächliche Narben können entstehen.
Chirurgische Verfahren
Zur Beseitigung von Feigwarzen stehen verschiedene chirurgische Möglichkeiten zur Auswahl.
Exzision: das klassische Entfernen durch Skalpell oder Schere
Laserablation: Abtöten der Zellen durch Bestrahlung mit einem Laser
Elektrokoagulation: Zerstörung durch Strom
Dadurch ist es durchaus möglich auch größere, erneut auftretende oder auf mehrere Lokalisationen verteilte Warzen zu behandeln.
Zu beachten ist aber, dass hierbei je nach Ausdehnung eine lokale Betäubung oder Narkose nötig ist und nach dem Eingriff Schmerzen auftreten können. Die Behandlung kann einmalig oder mehrfach angewandt werden. Die kosmetischen Ergebnisse hängen vom Behandler ab und können bei vorsichtiger Technik sehr gut sein.
Welche Therapie am besten geeignet ist, hängt von der Mitarbeit des Patienten, der Größe und Verteilung der Genitalwarzen und bei ärztlicher Behandlung von dessen Erfahrung und Ausstattung ab. Insbesondere der Patientenwunsch ist auch zu berücksichtigen. Eine Selbsttherapie ist, in Absprache mit dem Arzt, also durchaus zu empfehlen. Da es in bis zu 70 Prozent der erfolgreich therapierten HPV-assoziierten Läsionen innerhalb von sechs Monaten zu erneuten Läsionen kommt, kann die Möglichkeit zur Selbstbehandlung eine Entlastung darstellen.
Prävention von Genitalwarzen
Um eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus vorzubeugen, sind HPV-Impfungen, die auch gegen HPV 6 und 11 schützen, und das Verwenden von Kondomen die wichtigsten Maßnahmen. Die Impfung wird vor Aufnahme des ersten Sexualkontaktes empfohlen, kann aber auch danach durchaus noch Sinn ergeben, wenn man aktuell nicht mit HPV infiziert ist.
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