Die Buchstaben Fe (chemische Abkürzung für Eisen) umgeben von eisenhaltigen Lebensmitteln.
  1. Was versteht man unter Eisenmangel?
  2. Wie kann ein Eisenmangel entstehen?
  3. Welche Symptome treten bei Eisenmangel auf?
  4. Wie wird Eisenmangel diagnostiziert?
  5. Wie kann Eisenmangel behandelt werden?
  6. Wie Sie Eisenmangel vorbeugen können
  7. Häufige Fragen zu Eisenmangel
Die Buchstaben Fe (chemische Abkürzung für Eisen) umgeben von eisenhaltigen Lebensmitteln.

ICD-10-Code: E61.1 Eisenmangel

Auf einen Blick
  • Eisenmangel entsteht durch eine mangelhafte Zufuhr oder Aufnahme im Körper, einen erhöhten Bedarf oder Eisenverluste.
  • Eisenmangel kann zu einer Blutarmut mit Abgeschlagenheit, erhöhtem Puls und weiteren Symptomen führen.
  • Eine Therapie beinhaltet die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache sowie Einnahme von Eisen.

Was versteht man unter Eisenmangel?

Eisen ist ein Spurenelement, das der menschliche Körper für verschiedene Vorgänge und Strukturen benötigt. Ein Eisenmangel liegt vor, wenn das Gesamteisen im menschlichen Körper erniedrigt ist.

Wie kann ein Eisenmangel entstehen?

Ein Eisenmangel kann durch verschiedene Mechanismen entstehen. Allgemein gesagt liegt eine negative Bilanz vor, d. h. der Bedarf übersteigt die Verfügbarkeit:

  • Mangelhafte Zufuhr bei nicht ausreichender Versorgung durch die Nahrung

  • Mangelhafte Resorption (Aufnahme durch den Körper), z. B. bei Zöliakie, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder nach Operationen mit Entfernung von Abschnitten des Magendarmtraktes

  • Erhöhter Bedarf, z. B. in der Schwangerschaft, Stillzeit, bei Sportlern, in der Wachstumsphase

  • Eisenverluste, z. B.:

    • Bei Frauen im Rahmen der Menstruation mit verstärkter oder verlängerter Regelblutung

    • Andere Blutungen, z. B. Hämorrhoiden, bösartige Tumore, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

    • Häufiges Blutspenden

Davon abzugrenzen gibt es auch einen funktionellen Eisenmangel. In diesem Fall liegt Eisen im Körper vor, kann aber nicht verwertet werden bzw. die Resorption von Eisen ist gehemmt. Diese Form des Eisenmangels tritt bei chronischen Entzündungs- und Erkrankungszuständen auf, z. B. bei rheumatoider Arthritis oder chronischer Herzinsuffizienz.

Welche Symptome treten bei Eisenmangel auf?

Eisen ist wichtig für die Herstellung von Hämoglobin. Hämoglobin befindet sich in den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, und ist für den Transport von Sauerstoff zuständig. Bei einem Eisenmangel kann es zu einer Eisenmangelanämie kommen, einer Blutarmut, da ohne Eisen zu wenig Hämoglobin gebildet wird. Der Eisenmangel und die Eisenmangelanämie können sich folgendermaßen äußern:

  • Veränderungen an Haut (Blässe) und Schleimhäuten

  • Einrisse der Haut an den Mundwinkeln

  • Abbau der Mundschleimhaut mit brennender Zunge und Schluckproblemen (Plummer-Vinson-Syndrom)

  • Rillenbildung und Brüchigkeit der Nägel, Hohlnägel

  • Haarausfall

  • Trockene Haut, Juckreiz

  • Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche

  • Ungewöhnliche Essgelüste, z. B. auf Eiswürfel oder Erde

Auch kann sich eine Eisenmangelanämie durch allgemeine Symptome einer Anämie äußern. Dazu zählen unter anderem:

  • Blasse Haut und Schleimhäute

  • Ständige Müdigkeit

  • Verminderte Leistungsfähigkeit

  • Belastungsdyspnoe (Luftnot bei Belastung)

  • Herzrasen (Tachykardie)

Wie wird Eisenmangel diagnostiziert?

Neben dem ärztlichen Gespräch und der körperlichen Untersuchung wird ein Eisenmangel vorrangig im Labor anhand von Blutwerten festgestellt. Ferritin ist ein Parameter für das Speichereisen und Transferrin ein Transportprotein des Eisens. Bei einem Eisenmangel sind sowohl Ferritin (Ausnahme bei chronischer Entzündung) als auch die Transferrin-Sättigung vermindert.

Bei einer Eisenmangelanämie weisen die roten Blutkörperchen zusätzlich weniger Hämoglobin und Volumen auf. Das Hämoglobin ist insgesamt vermindert.

Sollte ein Eisenmangel vorliegen, so gilt es, die Ursache herauszufinden. Abhängig von den Hinweisen im Gespräch, der körperlichen Untersuchung oder weiteren Laborwerten kann ein Arzt oder eine Ärztin entsprechende weitere Schritte in die Wege leiten.

Wie kann Eisenmangel behandelt werden?

Prinzipiell sollte die zugrunde liegende Erkrankung immer, falls möglich, behandelt werden. Dies wäre bei z. B. bei Blutungsquellen das Auffinden derer und Stoppen der Blutung.

Eisen kann in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen substituiert (ersetzt) werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Laborwerte sollte erfolgen, um den Therapieerfolg zu kontrollieren und die Dauer der Substitution (drei bis sechs Monate nach Normalisierung der Laborwerte, um Speicher aufzufüllen) festzulegen.

Wie Sie Eisenmangel vorbeugen können

Um einem Eisenmangel vorzubeugen, kann man gezielt auf eine eisenreiche Ernährung achten. Der Eisenbedarf liegt bei 10 mg am Tag für Männer und 15 mg am Tag für Frauen, wovon nur 1 bis 2 mg tatsächlich aufgenommen werden. Eisen aus tierischen Produkten wie Fleisch kann vom Körper besser aufgenommen werden als aus pflanzlichen Quellen. Besonders eisenhaltige pflanzliche Lebensmittel sind z. B. rote Beete, Hülsenfrüchte, getrocknetes Obst und Getreideprodukte aus Vollkornmehl. Die Einnahme von Vitamin C, z. B. als Zitronensäure, kann dabei helfen, mehr Eisen aus Lebensmitteln aufzunehmen.

Da in der Schwangerschaft ein erhöhter Bedarf besteht, wird oft vorbeugend Eisen substituiert.

Gleichzeitig sollte keine dauerhafte Versorgung des Körpers mit mehr Eisen erfolgen als notwendig. Dies betrifft vor allem Nahrungsergänzungsmittel und mit Eisen angereicherte Lebensmittel. Eine zu hohe Eisenzufuhr kann sich durch Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen zeigen. Sehr hohe Dosen können sogar tödlich sein, vor allem für Kinder. Eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin eingenommen werden.

Häufige Fragen zu Eisenmangel

Spezifische Symptome eines Eisenmangels sind: Einrisse der Haut an den Mundwinkeln, Abbau der Mundschleimhaut mit brennender Zunge und Schluckproblemen (Plummer-Vinson-Syndrom), Rillenbildung und Brüchigkeit der Nägel, Hohlnägel, Haarausfall, trockene Haut, Juckreiz, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche sowie ungewöhnliche Essgelüste, z. B. auf Eiswürfel oder Erde.

Bei einem Eisenmangel kann es zu einer Blutarmut kommen. Das passiert, weil Eisen fehlt, um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu bilden. Dieser befindet sich in den roten Blutkörperchen und ist für den Transport von Sauerstoff zuständig.

Bei Eisenmangel können Kopfschmerzen sowie Schmerzen beim Schlucken und eine brennende Zunge auftreten. Letzteres wird auch als Plummer-Vinson-Syndrom bezeichnet.

Neben der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache kann Eisen in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen substituiert (ersetzt) werden. Ansonsten kann auch eine Ernährungsberatung helfen, um eine eisenhaltigere Ernährung anzustreben.

Eisenmangel selbst verursacht in der Regel keine Gelenkschmerzen. Er kann aber bei chronischen Erkrankungen auftreten, z. B. bei der rheumatoiden Arthritis, die mit Schmerzen an den Gelenken einhergehen.

Ein Eisenmangel wird durch eine Blutuntersuchung festgestellt. Dies kann bei einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt werden. Alternativ gibt es auch Kits zur Selbsttestung. Dabei kann der Selbsttest entweder vollständig zu Hause durchgeführt werden oder eine Blutprobe ins Labor eingesendet werden.

Die häufigste Ursache für einen Eisenmangel ist die verstärkte Regelblutung bei Frauen. Zu wenig Eisen in der Nahrung, Erkrankungen des Magendarmtraktes, z. B. eine (Teil-)Entfernung des Magens oder Dünndarms, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Blutungen aus dem Verdauungstrakt sowie andere Blutverluste, z. B. bei wiederholten Blutspenden oder Operationen, können auch einen Eisenmangel verursachen. Es gibt noch viele weitere Ursachen. Die Ursache eines Eisenmangels sollte ärztlich abgeklärt werden.

Sollte ein Eisenmangel nicht behandelt werden, kann er sich zu einer Eisenmangelanämie entwickeln. Betroffene Menschen können Schwäche, Abgeschlagenheit, Luftnot bei Belastung sowie einen erhöhten Puls verspüren. Chronischer Eisenmangel kann bei Kindern möglicherweise zu kognitiven Defiziten und Wachstumsstörungen führen. In der Schwangerschaft kann es zu Komplikationen kommen.

Quellen

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