Eine Zecke hat sich in der Haut festgesaugt.
  1. Warum sind Zeckenbisse gefährlich?
  2. Zeckenbiss Symptome
  3. Was tun bei Zeckenbiss?
  4. Zeckenbissen vorbeugen
  5. Häufige Fragen zu Zeckenbissen
Eine Zecke hat sich in der Haut festgesaugt.

Etwa 0,3 bis 1,4 Prozent der Zeckenstiche in Deutschland führen zu Krankheitssymptomen.

Zecken können verschiedene Infektionskrankheiten übertragen, darunter Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose. Biologisch betrachtet beißen Zecken nicht, sondern sie stechen. Also handelt es sich um einen Zeckenstich, nicht wie umgangssprachlich meist bezeichnet um einen Zeckenbiss.

Auf einen Blick
  • Ein Zeckenstich kann viele Infektionskrankheiten übertragen.
  • Zecken sollten vorsichtig und schnellstmöglich entfernt werden.
  • In Deutschland werden u. a. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose von Zecken übertragen.

Warum sind Zeckenbisse gefährlich?

Zecken sind Überträger verschiedener Infektionskrankheiten. Zu den bedeutendsten zählen Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Während die Lyme-Borreliose in allen Bundesländern vorkommt, ist die FSME hauptsächlich im süddeutschen Raum verbreitet.

Die Lyme-Borreliose wird durch Bakterien der Gruppe Borrelia burgdorferi sensulato (Borelia-burgdorferi-Komplex) hervorgerufen. Die Krankheit äußert sich meist durch eine lokale Rötung, die sich unbehandelt auf den restlichen Körper ausbreiten kann. Das Herz, die Nerven, die Gelenke und Haut können betroffen sein. Laut Robert Koch-Institut (RKI) werden etwa 3 Prozent der 3- bis 6-Jährigen sowie 7 Prozent der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen.

Bei der FSME handelt es sich um eine Entzündung der Hirnhäute und möglicherweise des Gehirns, die mit grippeähnlichen Symptomen und Nervenausfällen einhergeht. FSME wird durch das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus hervorgerufen. In FSME-Risikogebieten tragen 0,1 bis 5 Prozent der Zecken dieses Virus in sich. Zecken können weitere Erkrankungen auf den Menschen übertragen, dazu zählen

  • die humane granulozytäre Anaplasmose,

  • die Babesiose oder

  • verschiedene Rickettsiosen.

Diese wurden bislang in Deutschland nicht oder nur selten beobachtet.

Zeckenbiss Symptome

Bei den Symptomen eines Zeckenbisses muss man unterscheiden, ob es sich um einen frischen Zeckenbiss handelt oder um durch den Zeckenstich hervorgerufene Symptome. Letztere können auch Wochen nach dem akuten Stich noch auftreten.

Wie sieht ein Zeckenbiss aus?

bildliche Darstellung

Die häufigste Zeckenart ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Holzböcke kommen überall dort vor, wo sich Pflanzen finden. Sie warten auf einer freigelegten Stelle, z. B. einem Grashalm oder einem Busch, bis ein Mensch oder Tier vorbeikommt. Dabei sind sie meist unter einem Meter Höhe angesiedelt. Bei Kontakt werden sie abgestreift und halten sich an Kleidung oder Haaren fest. Der Mechanismus, mit dem sich Zecken vom Menschen Blut entnehmen, entspricht eher einem Stich als einem Biss. Dieser Zeckenstich fällt meist durch die Zecke selbst auf. Da der Saugvorgang des gemeinen Holzbockes mehrere Tage andauert, sticht er nicht sofort zu, sondern sucht sich eine besonders geschützte Stelle, um nicht entdeckt zu werden. Dies erschwert das Bemerken der Zecke.

Bevorzugte Stellen für einen Zeckenstich sind:

  • Kopf (Haaransatz, Ohren)

  • Hals

  • Achseln

  • Ellenbeugen

  • Bauchnabel

  • Genitalbereich

  • Kniekehle

  • Stellen mit enganliegender Kleidung (Hüftbereich unter aufliegender Hose, unter der Armbanduhr)

bildliche Darstellung

Zeckenstiche verlaufen in der Regel schmerzlos, weshalb sie leicht übersehen werden. Mit anhaltender Dauer des Saugaktes nehmen die Zecken jedoch an Größe zu und fallen auf. Dann gilt es, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen.

Welche Symptome zeigt man nach einem Zeckenbiss?

Nicht jede Zecke trägt Infektionserreger in sich und nicht jede Infektion mit einem Erreger erzeugt Symptome. Trotzdem sollte man nach einem Zeckenstich auf das Auftreten bestimmter Symptome achten.

Das Frühzeichen einer Lyme-Borreliose ist das sogenannte Erythema migrans, das bei etwa 50 Prozent der Betroffenen auftritt:

  • nach Tagen bis Wochen Ausbildung eines roten Infektionsrings (Erythema migrans, Wanderröte)

  • ausgehend von der Stichstelle

  • ggf. blasser im Zentrum

  • gelegentlich mit Juckreiz, selten schmerzhaft

bildliche Darstellung

Sollte man 7 bis 14 Tage nach einem Zeckenstich und Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet grippeähnliche Symptome entwickeln, kann dies ein Hinweis für eine Erkrankung an FSME sein.

Mögliche Symptome bei FSME nach Zeckenbiss sind:

Was tun bei Zeckenbiss?

Die Zecke sollte so bald wie möglich und vollständig entfernt werden. Dazu kann man eine Pinzette oder ein spezielles Werkzeug zum Entfernen von Zecken nutzen. Wichtig dabei ist, die Zecke nicht am vollgesogenen Körper zu greifen, da man sonst unter Umständen die Zecke quetscht und so die Abgabe möglicher Erreger fördert. Man greift die Zecke nahe der Hautoberfläche, also an den Mundwerkzeugen, und entfernt sie langsam und gerade aus der Haut, möglichst ohne die Zecke zu drehen. Die Zecke sollte nicht mit Öl, Klebstoff oder Ähnlichem beträufelt werden, da es reizen und zu einer möglichen Abgabe von Erregern führen kann.

Eine Borreliose kann, im Gegensatz zu FSME, mit bestimmten Antibiotika behandelt werden.

Zeckenbissen vorbeugen

Da es keine Impfung gegen Borreliose gibt, kommt der Vorbeugung einer Infektion eine umso wichtigere Rolle zu. Zurückliegende Erkrankungen schützen nicht vor einer erneuten Infektion. Um Zeckenstiche zu vermeiden, kann man folgende Maßnahmen beim Aufenthalt in hohem Gras, Gebüsch oder Unterholz ergreifen:

  • Tragen bedeckender Kleidung

  • Tragen heller Kleidung, um das Auffinden zu erleichtern

  • Hosenbeine in die Socken stecken

  • Repellentien auf der Haut und/oder Kleidung (zeitlich begrenzte Wirkung)

  • Absuchen auf Zecken nach Aufenthalt im Freien, insbesondere Kinder

Gegen das FSME-Virus steht eine Impfung zur Verfügung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung den Menschen, die in einem Risikogebiet leben und gegenüber Zecken exponiert sind. In Deutschland sind wesentliche Risikogebiete Baden-Württemberg, Bayern, sowie südliche Teile von Hessen und Thüringen und vereinzelte andere Landkreise.

Häufige Fragen zu Zeckenbissen

Treten Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen nach einem Zeckenstich auf, so sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine generelle Antibiotikatherapie nach einem Zeckenstich ist nicht empfohlen, sondern erst bei einem begründeten Verdacht angezeigt.

Falls eine Rötung nach einem Zeckenbiss auftritt, kann es sich um eine Wanderröte, ein sogenanntes Erythema migrans, handeln. Es ist die sichtbare Reaktion des Immunsystems auf die Borrelien-Erreger und häufig das einzige Symptom einer Lyme-Borreliose. In diesem Fall sollte man einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren. Dabei ist nicht eine unmittelbar nach dem Stich auftretende leichte Rötung gemeint. Das hellrote Erythema migrans tritt Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich auf und breitet sich von der Stichstelle aus kreisförmig aus.

Bemerkt man einen Zeckenstich, so sollte die Zecke schnellstmöglich entfernt werden. Dazu eignen sich Pinzetten, Zeckenhebel oder auch Zeckenkarten. Die Zecke sollte am Mundwerkzeug, nahe der Einstichstelle gegriffen und vorsichtig herausgezogen werden. Treten nach einem Zeckenbiss Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, allgemeine Schmerzen oder die “Wanderröte” auf, so sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin hinzugezogen werden.

Quellen

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