Eine Frau gibt Gesichtswasser auf ein Wattepad um ihr Gesicht zu reinigen.
  1. Was ist ein Furunkel?
  2. Furunkel Symptome
  3. Ursachen für Furunkel
  4. Furunkel behandeln
  5. Furunkeln vorbeugen
  6. Häufige Fragen zu Furunkeln
Eine Frau gibt Gesichtswasser auf ein Wattepad um ihr Gesicht zu reinigen.

Furunkel werden meist durch eine Infektion mit Staphylococcus aureus verursacht.

Furunkel sind eitrige Entzündungen des Haarbalgs. Diese werden meist durch Bakterien hervorgerufen, seltener durch Pilze. Bei Karbunkeln handelt es sich um den Zusammenschluss mehrerer Furunkel. Sowohl Furunkel als auch Karbunkel sollte man niemals eigenständig ausdrücken, aufstechen oder aufschneiden. Es besteht die Gefahr einer Ausbreitung der Keime in die Blutbahn und der Entstehung einer seltenen, aber lebensgefährlichen Blutvergiftung.

Auf einen Blick
  • Bei einem Furunkel handelt es sich um eine eitrige Haarbalgentzündung, also einer Entzündung, die ihren Herd an der Haarwurzel hat.
  • Ein Furunkel äußert sich durch typische Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerzen an der betroffenen Stelle.
  • Wichtig: Einen Furunkel oder Karbunkel niemals eigenständig ausdrücken oder aufschneiden.

Was ist ein Furunkel?

Bei einem Furunkel handelt es sich um eine Art Abszess, speziell einer Entzündung der Hauteinstülpung, die die Haarwurzel enthält (Follikel). Der entzündete Follikel füllt sich mit Entzündungssekret (Eiter), was sich durch eine Schwellung unter der Haut und Schmerzen äußert.

Was ist ein Karbunkel?

Ein Karbunkel ist ein Zusammenschluss mehrerer Furunkel. Diese sind unter bzw. In der Haut miteinander verbunden zu einer großen, schmerzhaften, prallen Eiteransammlung.

Furunkel Symptome

Prinzipiell können Furunkel in jeder behaarte Körperregion entstehen. Eine warme und feuchte Umgebung fördert die Vermehrung von Bakterien. Häufig sind:

  • Furunkel im Gesicht

  • Furunkel an der Nase

  • Furunkel am Ohr

  • Furunkel am Po

  • Furunkel im Intimbereich

  • Furunkel in den Achselhöhlen

  • Furunkel im Nacken

  • Furunkel an den Innenseiten der Oberschenkel

Charakteristisch für einen Furunkel oder Karbunkel ist die Pfropfenbildung mit Eiter. Typischerweise erscheinen Furunkel als rote, derbe und schmerzhafte Knoten unter der Haut mit zentralem Eiterpfropf. Da es sich um eine Entzündung handelt, treten dementsprechend typische Entzündungszeichen rund um die Lokalisation des Furunkels auf. Dazu gehören:

  • Schwellung (Tumor)

  • Rötung (Rubor)

  • Temperatur (Calor)

  • Schmerz (Dolor)

Häufig kommt es vor, dass sich Furunkel spontan entleeren, wodurch die Symptome nachlassen und die Entzündung selbstständig abheilt. Verschmelzen allerdings mehrere Furunkel miteinander zu einem Karbunkel bedarf dies medizinischer Behandlung. Das Furunkel heilt in der Regel unter Narbenbildung ab. Treten Furunkel wiederholt auf, spricht man auch von einer Furunkulose.

Ursachen für Furunkel

Häufigster Auslöser eines Furunkels ist das Bakterium Staphylococcus aureus. Es können allerdings auch andere Bakterien (u. a. Streptokokken) oder Pilze zur Furunkelbildung führen.

Bei einer Entzündung wandern die Keime entlang des Haarfollikels in die tieferliegenden Hautschichten und verbreiten so die Entzündung. An der Haarwurzel entsteht ein Entzündungsherd mit Gewebseinschmelzung unter Bildung von Eiter. Treten mehrere Furunkel an derselben Stelle auf, können sie miteinander verschmelzen. Dann spricht man von einem Karbunkel.

Es gibt einige Faktoren, die die Entstehung von Furunkeln begünstigen können. Schlechte Hygieneverhältnisse oder heiß-feuchtes Klima können Furunkel hervorrufen.

Es gibt allerdings auch Grunderkrankungen wie

Treten Furunkel oder sogar Karbunkel gehäuft auf, kann das auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten. Deshalb ist eine Untersuchung auf Krankheiten, die eine Immunschwäche auslösen können, sinnvoll.

Furunkel behandeln

Eine allgemeine Maßnahme bei der Behandlung sowohl eines Furunkels als auch eines Karbunkels ist die Ruhigstellung der betroffenen Stelle durch mechanische Entlastung. Ist der Furunkel beispielsweise im Gesicht lokalisiert wäre in diesem Fall auf weichere Kost zu achten, da übermäßiges Kauen den Druck auf die entzündete Stelle erhöht.

Es sollte auf gute Hygiene geachtet werden, dazu gehört einerseits die Körperhygiene, andererseits auch ein regelmäßiges Wechseln von Kleidung, Handtüchern und Bettwäsche.

Weiterhin kann man mit Salben, antiseptischen Verbänden oder feucht-warmen Umschlägen versuchen, die Reifung des Abszesses im Innern des Furunkels zu beschleunigen, sodass er sich von selbst entleert und abheilen oder ambulant von einem Arzt oder einer Ärztin aufgeschnitten und entsprechend behandelt werden kann. Die Anwendung feucht-warmer Kompressen ist auch nach Eröffnung und Entleerung des Furunkels zu empfehlen.

Furunkel und Karbunkel im Gesicht sollten immer ärztlich behandelt werden. Aufgrund der Nähe zu Augen und Gehirn kann es zu schweren Komplikationen durch die Entzündungen kommen. In der Regel werden Karbunkel oder Furunkel im Gesicht mit Antibiotika behandelt.

Antibiotika bei Furunkeln

In der Regel ist eine Antibiotikagabe nicht notwendig. Allerdings kann es auch zu schwereren Verläufen kommen, die eine Antibiotikatherapie verlangen. Dazu gehören:

  • Furunkel im Gesicht

  • Gleichzeitiges Auftreten mehrerer Furunkel oder Verschmelzung zu einem Karbunkel

  • Entzündungszeichen wie Fieber, hoher Puls, niedriger Blutdruck, schweres Krankheitsgefühl oder Nachweis erhöhter Entzündungsparameter im Blutbild

  • Bekannte Immunschwäche

Furunkel ausdrücken

Ein Furunkel sollte niemals selbst ausgedrückt, aufgeschnitten, aufgestochen oder anderweitig manipuliert werden. Bei all diesen Vorgehensweisen können sich die Keime ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen.

Insbesondere Karbunkel sollten medizinisch behandelt werden, da der Entzündungsherd hier noch größer ist und bei Ausbruch des Eiters ernsthafte Komplikationen entstehen können. Eine besonders empfindliche Stelle ist das Gesicht. Die Betroffenen sollten jeglichen Druck auf die entzündete Stelle vermeiden, um zu verhindern, dass Keime über die Blutbahn ins Gehirn gelangen.

Was tun wenn der Furunkel nicht abheilt?

Sollte sich ein Furunkel nicht innerhalb von 2 Wochen spontan entleeren oder starke Beschwerden hervorrufen, wird ein ambulant ein Schnitt (Inzision) vorgenommen. Dazu wird zunächst die betroffene Stelle betäubt oder vereist. Der Arzt oder die Ärztin schneidet dann mit einem Skalpell die betroffene Stelle auf und leitet die Wundflüssigkeit ab. Hinterher wird die Wunde mit einem Pflaster oder einer Kompresse vor äußeren Einflüssen geschützt und heilt in der Regel selbstständig unter Narbenbildung ab. Weiterhin ist bei der Behandlung wichtig, etwaige Grunderkrankungen, die für das Auftreten von Furunkeln ursächlich sind, auszuschließen bzw. zu behandeln.

Furunkeln vorbeugen

Da der primäre Auslöser in den allermeisten Fällen ein Bakterium ist, kann mit guten hygienischen Maßnahmen präventiv viel erreicht werden. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Haut desinfizieren müssen, aber regelmäßig reinigen sollten. Auch sollten Sie darauf achten, sich möglichst wenig mit den Händen ins Gesicht oder an andere betroffene Körperstellen zu fassen. Weiterhin sollten Sie keine extrem enge oder reibende Kleidung tragen, damit Erregern der Eintritt in die Haut nicht erleichtert wird. Menschen mit Vorerkrankungen, die Furunkel hervorrufen können, sollten neben einer Behandlung der Grunderkrankung besonders darauf achten, diese Risikofaktoren zu minimieren.

Häufige Fragen zu Furunkeln

Häufig kommt es vor, dass sich Furunkel spontan selbst entleeren, wodurch die Symptome nachlassen und die Entzündung selbstständig abheilt. Meist bleiben Narben zurück.

Wichtig: Niemals eigenständig einen Furunkel oder Karbunkel ausdrücken oder aufschneiden. Es besteht die Gefahr einer Ausbreitung der Keime in die Blutbahn und der Entstehung einer seltenen, aber lebensgefährlichen Blutvergiftung.

Generell kann ein Hausarzt oder Hausärztin ein Furunkel behandeln. Bei Furunkeln im Intimbereich können UrologInnen oder GynäkologInnen helfen. Auch DermatologInnen sind die richtige Anlaufstelle bei Furunkeln oder Karbunkeln.

Furunkel können sich innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln und reifen. Sie heilen in der Regel unter Narbenbildung nach wenigen Tagen bis Wochen ab.

Quellen

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