
"Wie lange dauert diese Migräne noch?" fragen sich viele Betroffene während eines Anfalls. Diese Frage ist durchaus berechtigt, da ein Migräneanfall neben Kopfschmerzen auch mit Symptomen wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit einhergeht und die Betroffenen stark einschränkt. Leider lässt sich die genaue Dauer eines Anfalls nicht vorhersagen. Je nach Schwere benötigen Sie Medikation gegen Migräne um die Symptome zu lindern. Einen Anfall direkt beenden oder komplett vorbeugen können Sie leider nicht.
Das wichtigste im Überblick:
- Ohne Behandlung können Attacken bis zu 72 Stunden dauern
- Die Medikamente sollten griffbereit sein, sobald die Schmerzen auftreten
- Die Migräne tritt meist in 4 Phasen auf: Prodromalphase, Aura-Phase, Kopfschmerzphase und Rückbildungsphase
So lange dauert ein Migräneanfall
Ohne Behandlung oder bei nicht erfolgreicher Behandlung können Attacken bis zu 72 Stunden andauern. Die genaue Dauer lässt sich nicht abschätzen, da die Erkrankung, wie viele andere, individuell ausgeprägt ist. Ziel der Behandlung ist daher, die Symptome zu lindern und die Attacke so schnell wie möglich zu beenden.
Im besten Fall haben Sie bereits Medikamente gegen Migräne zu Hause, denn inmitten einer Schmerzphase werden Sie kaum dazu imstande sein, welche zu besorgen. Ferner kann die frühe Einnahme eines Migräne-Mittels den gesamten Verlauf abkürzen und die Schmerzen lindern.
Medikamente sollten griffbereit sein, sobald Schmerzen auftreten
In der Regel besteht ein Schmerzanfall aus mehreren Phasen und kündigt sich mit bestimmten Symptomen an. Diese werden Prodromi, also Vorboten, genannt und können bis zu zwei Tage vorher auftreten. Sie werden also im Regelfall nicht von den Schmerzen überfallen, sondern bemerken im Vorfeld zum Beispiel bereits eine starke Müdigkeit oder eine plötzliche Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen oder Licht.
Wer öfter unter Migräne leidet, wird die jeweiligen Symptome im Laufe der Zeit erkennen und kann sich dementsprechend darauf vorbereiten. Sagen Sie eventuelle Termine ab und überprüfen Sie Ihren Medizinschrank: Haben Sie Tabletten im Haus oder benötigen Sie schnell ein Rezept? Dann kann der Online-Arzt hilfreich sein, denn spezielle Schmerzmittel sind rezeptpflichtig.
Richten Sie sich ebenfalls darauf ein, dass Sie für mehrere Tage nicht arbeitsfähig sind. Alles in allem kann ein solcher Schmerzanfall von den ersten Vorboten bis zum Schluss bis zu einer Woche andauern.
Vier Phasen der Migräne
Ein Migräneanfall tritt meist in vier Phasen auf, die deutlich voneinander zu unterscheiden sind.
1. Prodromalphase
Die bereits erwähnten Vorboten definieren die erste Phase, die sogenannte Prodromalphase. Zu den häufigsten Vorboten zählen unter anderem vermehrte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, verändertes Essverhalten, Nackensteifigkeit, Verdauungsprobleme und Konzentrationsstörungen. Diese Phase kann dem Migräneanfall einige Stunden bis zu zwei Tagen vorausgehen und betrifft etwa ein Drittel der Menschen mit Migräne. Sollten Sie in dieser Phase keine Medikamente gegen Migräne im Haus haben, bietet es sich an, jetzt schon mit der Online-Behandlung zu beginnen. Denn in den zwei folgenden Phasen, der Aura- und Kopfschmerzphase, sind Sie im schlimmsten Falle völlig außer Gefecht gesetzt.
2. Aura-Phase
Während dieser Phase leiden die Betroffenen an vorübergehenden neurologischen Symptomen. Typische Symptome sind Sehstörungen und das charakteristische Flimmern vor den Augen, gefolgt von einer starken Abneigung gegen Licht und Geräuschen. Betroffene können auch ein Kribbeln in Gliedmaßen und Gesicht oder Beeinträchtigungen des Gleichgewichts verspüren. Diese Symptome bilden sich wieder zurück. Sie finden zeitgleich oder zeitnah (innerhalb einer Stunde) zu den Migräne Kopfschmerzen statt. Diese Aura-Phase kann die Dauer von bis zu einer ganzen Stunde haben und betrifft bis zu einem Drittel der Betroffenen mit Migräne. Wenig Zeit, um sich am Arbeitsplatz abzumelden und nach Hause zu fahren!
3. Kopfschmerzphase
In dieser Phase setzen die Kopfschmerzen ein und nehmen an Intensität zu. Begleitet werden sie durch weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit. Diese Phase kann ohne Behandlung oder bei nicht anschlagender Behandlung zwischen 4 und 72 Stunden anhalten.
4. Rückbildungsphase
Diese Phase folgt der Rückbildung der Kopfschmerzen. Am häufigsten treten Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Nackensteifigkeit auf. Diese Symptome können bis zu 48h vorhanden sein.
Behandlung der Migräne
Die Kopfschmerzphase ist von heftigen Symptomen begleitet. Die einseitigen, schweren Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können bis zu drei Tage andauern. Spätestens jetzt ist Bettruhe angesagt. Das Erbrechen kann die Wirksamkeit herkömmlicher Schmerzmittel stark verringern.
Deshalb benötigen Sie Medikamente mit schneller Wirkung. Bedenken Sie, dass solche Präparate rezeptpflichtig sind. Wenn Sie das Haus nicht verlassen können, kann man einen online-Arzt wegen der Migräne konsultieren, um ein Rezept zu erhalten.

Welche Ursachen haben Migräneanfälle?
Migräne lässt sich oft nur schwer in den Griff bekommen und schränkt die Lebensqualität dadurch enorm ein. Das liegt auch daran, dass die Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Allerdings existieren einige Theorien, die die Behandlung der Krankheit deutlich erleichtern.

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?
Bei Cluster-Kopfschmerzen handel es sich um einseitige Kopfschmerzen die gemeinsam mit anderen Symptomen wie einem tränenden Auge oder Schwitzen auf der gleichen Seite auftreten. In der Regel sind sie die Folge einer Entzündungsreaktion im Bereich des Trigeminusnervs.
Quellen
- American Migraine Foundation (18.01.2018) The Timeline of a Migraine, unter: https://americanmigrainefoundation.org/resource-library/timeline-migraine-attack/ [abgerufen am 04.05.2020]
- Diener, H.-C., Gaul, C., Kropp, P. (2018). Therapie der Migräneattacke und
- Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie, unter:
- www.dgn.org/leitlinien [abgerufen am 04.05.2020]
- Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung - DGKN. Migräne, unter: https://dgkn.de/aktuelles/patienten/krankheitsbilder/migraene/ [angerufen am 04.05.2020]
- Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS) (2018). The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia, 38(1), 1–211, unter: https://doi.org/10.1177/0333102417738202