Bestimmte Teesorten können bei der Behandlung und Vorbeugung von Blasenentzündungen helfen.
  1. Wie kann man Blasenentzündung vorbeugen?
  2. Hausmittel zum Vorbeugen gegen Blasenentzündung
  3. Vorsorge bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen
Bestimmte Teesorten können bei der Behandlung und Vorbeugung von Blasenentzündungen helfen.

Zwischen dem 21. und 50. Lebensjahr erkranken rund 50 Prozent aller Frauen mindestens einmal an einer Blasenentzündung. Bei den gleichaltrigen Männern ist weniger als 1 Prozent betroffen.

Jede zweite Frau hat mindestens einmal im Leben eine Zystitis, besser bekannt als Blasenentzündung. Obwohl auch Männer an einer Blasenentzündung erkranken können, sind Frauen deutlich häufiger betroffen. Grund hierfür ist unter anderem die unterschiedliche Länge der Harnröhre beider Geschlechter. Meist sind Bakterien die Auslöser von Blasenentzündungen, seltener Viren oder Pilze. Da die Bakterien in vielen Fällen über den Darm in die Harnwege gelangen, spielt Hygiene eine besonders große Rolle bei der Vorbeugung der Blasenentzündung.

Auf einen Blick
  • Die richtige Intimhygiene ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme, um Blasenentzündungen zu vermeiden, besonders bei Frauen.
  • Ein einfaches Hausmittel zur Vorbeugung gegen Blasenentzündung ist eine ausreichende Trinkmenge.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Frauen ihre Blase entleeren, um eine Blasenentzündung zu verhindern.

Wie kann man Blasenentzündung vorbeugen?

Regelmäßige Intimpflege ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Blasenentzündungen. Dabei sollten aggressive Seifen oder Intimlotionen vermieden werden, denn diese greifen das empfindliche Mikroklima der Vagina an. Der Fokus liegt auf einer täglichen Reinigung des Intimbereichs mit lauwarmem Wasser.

Zusätzlich sollten Frauen insbesondere nach dem Stuhlgang darauf achten, sich “von vorne nach hinten" abzuwischen. Beim Abwischen in die umgekehrte Richtung besteht das Risiko, dass sich Darmbakterien in der Harnröhre absetzen und ausbreiten.

Weitere vorbeugende Maßnahmenzielen darauf ab, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, bei Harndrang auf die Toilette zu gehen und sich im Winter warm anzuziehen. Der regelmäßige Gang zur Toilette hilft dabei, Bakterien sofort nach Besiedlung wieder aus der Harnröhre zu spülen.

Besonders nach dem Geschlechtsverkehr sollten Frauen ihre Blase entleeren, denn die unter der Vorhaut des Mannes befindlichen Bakterien können in die Blase gelangen und dort Infektionen auslösen.

Tipps zur Flüssigkeitsaufnahme, dem regelmäßigen Gang zur Toilette und warmer Unterwäsche gelten natürlich auch für Männer. In seltenen Fällen können auch sie an einer Harnwegsinfektion erkranken. Da der Blasenentzündung des Mannes oftmals eine anatomische Veränderung (z. B. eine vergrößerte Prostata) zugrunde liegt, sind vorbeugende Maßnahmen bei ihnen aber in der Regel weniger wirkungsvoll.

Hausmittel zum Vorbeugen gegen Blasenentzündung

Hausmittel können nicht nur bei der Behandlung einer bestehenden Zystitis unterstützen, sondern auch bei deren Vorbeugung. Zu den gängigen Hausmitteln bei Blasenentzündungen gehören unter anderem Tees aus Bärentraubenblätter mit Löwenzahnwurzel, Kapuzinerkressekraut und Meerrettich oder auch Apfelessig und Cranberrys. Die Wirkung von Cranberrys ist wissenschaftlich umstritten. Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen – einige Studien können positive Effekte von Cranberry zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten nachweisen, andere Studien kommen nicht zu diesem Ergebnis. Allerdings sind, solange Cranberrys in üblichen Maßen konsumiert werden, keine negativen Effekte auf die Gesundheit zu erwarten. Ferner kann Cranberry-Saft oder -Schorle die tägliche Flüssigkeitszufuhr erhöhen und so wiederum vorbeugend gegen Blasenentzündung wirken.

Auch die Wirkung von Bärentraubenblättern wird kontrovers diskutiert: Zwar scheinen sie einen vorbeugenden Nutzen zu haben, bei langfristiger Verwendung können sie jedoch Leber- und Augenschäden hervorrufen.

Einige Studien haben gezeigt, dass sich der Stoff D-Mannose Blasenentzündungen vorbeugen kann. Ausreichend wissenschaftlich belegt ist jedoch auch die Wirkung dieses Naturheilmittels nicht.

Vorsorge bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen

Eine Prophylaxe mit niedrig dosierten Antibiotika gilt als effektivste Methode zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten und wird bei mehr als drei Infektionen pro Jahr oder zwei Infektionen pro Halbjahr empfohlen. Laut wissenschaftlicher Studien senkt die antibiotische Langzeit-Therapie erfolgreich die Rate an wiederkehrenden Entzündungen, verliert jedoch diesen Effekt nach Absetzen der Therapie.

Impfung gegen Blasenentzündung

Seit wenigen Jahren gibt es zudem Impfstoffe gegen wiederkehrende Blasenentzündungen. Diese sind in zwei Formen verfügbar. Entweder als Injektion, welche inaktivierte Erreger enthält, oder als Kapselimpfung, welche Zellwandbestandteile des Bakteriums E. coli enthält. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Impfungen die Rate der wiederkehrenden Blasenentzündungen deutlich reduzieren. Die Nebenwirkungen werden bisher als gering bewertet.

Quellen

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  • Sihra N, Goodman A, Zakri R, et al.: Nonantibiotic prevention and management of recurrent urinary tract infection. Nat Rev Urol 2018; 15: 750–76.

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