Kinderarzt
  1. Diagnose von Scharlach
  2. Wie wird Scharlach behandelt?
  3. Wann sollte bei Scharlach ein Arzt aufgesucht werden?
Kinderarzt

Scharlach ist eine Infektionskrankheit die häufig im Kindesalter auftritt. Ohne adäquate Therapie ist Scharlach über mehrere Wochen hinweg ansteckend und kann schwere Komplikationen sowie Folgeerkrankungen auslösen.

Typische Symptome bei Scharlach
  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Rasch ansteigendes Fieber und Schüttelfrost
  • Geschwollene Lymphknoten am Hals
  • Grau-weißlich belegte "Himbeerzunge"
  • Hautausschlag nach etwa 1 bis 2 Tagen

Diagnose von Scharlach

Scharlach ist eine Blickdiagnose. Das bedeutet, dass die typischen Symptome meist bereits die Diagnose Scharlach erlauben. Neben Fieber muss eines der folgenden Symptome vorliegen:

  • Typisches Gesicht bei Scharlach (Facies scarlatinosa): gerötete Wangen mit blasserer Aussparung um den Mund

  • Enanthem: Ausschlag am weichen Gaumen

  • Himbeerzunge: charakteristisches Aussehen der Zunge

  • Scharlach-Exanthem: initial blassroter Ausschlag mit scharlachroter Verfärbung nach 1 bis 2 Tagen

  • Desquamation: Schuppung der Haut in 2. bis 4. Erkrankungswoche

Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit, die Erreger von Scharlach, Gruppe-A-Streptokokken, nachzuweisen. Dies ist durch einen Rachenabstrich mit Schnelltest oder eine bakterielle Anzüchtung möglich. Letzteres ist meist nicht notwendig.

Wie wird Scharlach behandelt?

Scharlach sollte immer mit einem Antibiotikum behandelt werden. Zum einen verkürzt dies die Dauer der Beschwerden und zum anderen die Dauer der Ansteckungsgefahr. Außerdem sollen Folgeerkrankungen wie z. B. das rheumatische Fieber mit Beteiligung von Herz, Gelenken und Haut, vermieden werden. Zum Einsatz kommt ein Penicillin über 7 Tage, bei Unverträglichkeit gegen Penicilline gibt es andere Wirkstoffe. Eine Ansteckungsgefahr besteht bei Einnahme eines Antibiotikums nach 24 Stunden nicht mehr. Gemeinschaftseinrichtungen wie Kita oder Schule können wieder besucht werden. Ohne antibiotische Behandlung besteht eine längere Ansteckungsgefahr. Ein Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen ist dann erst nach Abklingen der Symptome wieder möglich.

Wichtig bei der antibiotischen Therapie ist, das Medikament über die komplette empfohlene Dauer einzunehmen. Dies beugt Resistenzen vor und soll sicherstellen, dass die Erreger wirklich bekämpft werden.

Neben der antibiotischen Therapie erfolgt eine Behandlung der Symptome. Um die Schmerzen zu lindern und das Fieber bei Scharlach zu senken, können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol zum Einsatz kommen. Dies kann insbesondere dabei helfen, die Halsschmerzen zu behandeln, die viele Kinder vom Trinken und Essen abhalten.

Denn besonders die ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist, neben der körperlichen Schonung, wichtig. Bevorzugt sollten Wasser, verdünnte Säfte oder Kräutertees eingenommen werden. Weiche Nahrung wie Brei oder Suppen können Betroffene mit Schluckbeschwerden besser zu sich nehmen.

Wann sollte bei Scharlach ein Arzt aufgesucht werden?

Scharlach sollte immer antibiotisch therapiert werden. Da Antibiotika verschreibungspflichtig sind, ist bei Verdacht auf eine Erkrankung an Scharlach immer ein ärztlicher Besuch empfohlen. Falls sich die Beschwerden, mit oder ohne antibiotische Therapie, verschlimmern, so ist eine (erneute) ärztliche Konsultation anzustreben.

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