Eine junge Frau steht im Wald und benutzt Asthmaspray.
  1. Symptome von allergischem Asthma
  2. Ursachen von allergischem Asthma
  3. Allergisches Asthma im Alltag
  4. Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Asthma-Anfall
  5. Schweregrade bei allergischem Asthma
Eine junge Frau steht im Wald und benutzt Asthmaspray.

Etwa 30 Prozent aller PatientInnen mit Asthma bronchiale leiden unter allergischem Asthma.

Bei Asthma handelt es sich um die chronische Entzündung der Atemweg. Das Bronchialsystem reagiert auf einen Reiz mit einer überschießenden Reaktion in Form einer Verkrampfung der Muskeln, welche die Bronchien umgeben. Fachsprachlich wird dies als Bronchospasmus bezeichnet. Bei allergischem Asthma tritt die Symptomatik im Zusammenhang mit einer Exposition gegenüber einem Allergen auf.

Auf einen Blick
  • Allergisches Asthma wird durch bestimmte Reizstoffe (Allergene) ausgelöst.
  • Typische Symptome bei allergischem Asthma sind chronischer Husten, Kurzatmigkeit und Asthma-Anfälle.
  • Allergisches Asthma ist nicht heilbar, jedoch durch Medikamente und nicht-medikamentöse Maßnahmen gut kontrollierbar.

Symptome von allergischem Asthma

Besonders charakteristisch ist der Beginn von allergischem Asthma bronchiale im Kindesalter. Ein anfangs einfacher Husten entwickelt sich zu starkem Reizhusten mit immer wiederkehrenden Attacken. Oft kann eine Verbesserung in der Pubertät beobachtet werden, wobei die Symptome im Erwachsenenalter wieder auftreten können. PatientInnen mit allergischem Asthma entwickeln eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Stoffen.

Typische allgemeine Symptome von allergischem Asthma sind:

  • Chronischer Husten

  • Räusperzwang

  • Kurzatmigkeit

Hinzu kommen die durch Allergene ausgelösten charakteristischen Asthma-Anfälle oder Exazerbationen (Verschlimmerung der Symptome):

  • Anfallsartige Luftnot

  • Exspiratorische (beim Ausatmen) Atemgeräusche wie Brummen, Giemen und Pfeifen

  • Erstickungsangst und Brustenge

  • Auftreten insbesondere früh morgens und nachts

Ursachen von allergischem Asthma

Bisher konnte nicht geklärt werden, warum die Bronchien überempfindlich reagieren und Asthma bronchiale hervorrufen. Es wird von einer multifaktoriellen Genese ausgegangen, also einer Kombination mehrerer Ursachen. Dazu zählen genetische, exogene (äußere) und psychosoziale Faktoren.

Atopie bezeichnet die genetische Veranlagung, auf bestimmte Reize gesteigert zu reagieren. Auslöser von allergischem Asthma können saisonaler Natur (z. B. Pollen) oder ganzjähriger Natur (z. B. Hausstaubmilben) sein.

Zudem gibt es zahlreiche Risikofaktoren für die Entstehung von allergischem Asthma, dazu zählen:

  • Tabakrauch (aktiv oder passiv)

  • Übergewicht

  • Ungesunde Ernährung

  • Stress

  • Umgebung (Feuchtigkeit, Schimmel)

Zur Besserung der Symptomatik und der Verhinderung von Exazerbationen steht die Identifizierung und Vermeidung des auslösenden Allergens an erster Stelle. Die Prädisposition (Veranlagung) zu Allergien kann vererbt werden, weshalb im Rahmen einer Diagnose abgeklärt wird, ob Familienmitglieder in der Vergangenheit bereits an Asthma bronchiale erkrankten.

Bei AsthmatikerInnen liegt ein Komplex aus drei Eigenschaften (Asthma-Trias) vor, welcher letztendlich zu den klassischen Symptomen von allergischem Asthma führt.

  1. Erhöhte Entzündungsbereitschaft der Atemwege

  2. Erhöhte muskuläre Verengung der Atemwege (Bronchospasmus)

  3. Erhöhte Schleimproduktion der Schleimhäute in den Atemwegen

Eine geläufige Hypothese zur Erklärung von Asthma ist die “Hygienehypothese”. Diese besagt, dass übertriebene Hygiene nicht förderlich, sondern hinderlich ist. Das Immunsystem, insbesondere bei kleinen Kindern, braucht die Trainingsfunktion, um Erreger abwehren zu können. Diese Hypothese wird dadurch unterstützt, dass eine Exposition von Kindern gegenüber Hausstaub mit einer hohen Anzahl verschiedener Mikroben das Risiko senkt, Asthma zu entwickeln.

Oft treten bei PatientInnen mit allergischem Asthma weitere Erkrankungen des atopischen (allergischen) Formenkreises auf, dazu gehören:

Allergisches Asthma im Alltag

Nichtbetroffene verspüren beim Kontakt mit bestimmten Stoffen keine Symptome, allerdings können die gleichen Stoffe bei AsthmatikerInnen heftige allergische Reaktionen hervorrufen. Die Atemmuskulatur verkrampft und verursacht einen starken Husten, der sich bis zur Atemnot ausweiten kann. Daher benötigen AsthmatikerInnen einen Inhalator für akute Asthma-Anfälle, um die Atemwege wieder zu weiten und zu beruhigen.

Bis heute gibt es keine Möglichkeit, allergisches Asthma zu heilen. Man kann nur gegen die Beschwerden vorgehen. Ganz wichtig ist hierbei, die auslösenden Reize so weit wie möglich zu vermeiden. Je früher eine Therapie beginnt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, relativ beschwerdefrei leben zu können.

Weiterhin wichtig ist, die Leistungsfähigkeit der PatientInnen zu erhalten bzw. zu stabilisieren. Eine spezifische Immuntherapie kann je nach Allergen, der Ausprägung des Asthmas und dem Alter der Erkrankten unterstützend eingesetzt werden, um das Immunsystem gegenüber dem auslösenden Allergen toleranter zu machen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Asthma-Anfall

Ein Asthma-Anfall kann jederzeit ohne Ankündigung eintreten. Daher ist es wichtig schon vorher genau zu wissen, was zu tun ist.

  • Inhalator: Das bronchienerweiternde Medikament wird von ÄrztInnen verschrieben und sollte stets mitgeführt werden.

  • Körperhaltung: Bestimmte Körperpositionen erleichtern das Atmen. Das Abstützen der Arme im Sitzen kann helfen, die Atemhilfsmuskulatur zu nutzen und das Atmen zu erleichtern.

  • Auslöser meiden: Bekannte Allergene und weitere Reizstoffe wie Rauch sollten bestmöglich gemieden werden.

  • Atemmanöver Lippenbremse: Dabei wird gegen leicht aufeinander gepresste Lippen ausgeatmet, sodass die Luft nur langsam entweichen kann. Es baut sich ein Druck auf, der den Bronchien hilft, offen zu bleiben.

  • Ruhe bewahren: Soweit möglich sollte man während eines Asthma-Anfalls ruhig bleiben und langsam ein- und ausatmen. So können sich die verkrampften Atemwege entspannen. Autogenes Training und andere Entspannungstechniken können dabei helfen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass der Anfall sich nicht verbessert oder sich sogar verschlimmert, bewahren Sie Ruhe und suchen ärztliche Hilfe auf. Falls Sie lebensbedrohliche Probleme bei der Atmung haben, verständigen Sie den Notruf.

Schweregrade bei allergischem Asthma

Sowohl beim allergischen als auch nicht-allergischen Asthma werden drei verschiedene Grade unterschieden, die bei der ärztlichen Therapie einbezogen werden. Fachleute sprechen vom

  • kontrollierten Asthma,

  • teilweise kontrollierten Asthma oder

  • unkontrollierten Asthma.

Beim kontrollierten Asthma gibt es selten Symptome (bis zu 2-mal pro Woche). Der Alltag ist nicht beeinträchtigt. Nächtliche Störungen durch Husten liegen nicht vor. Die Lungenfunktionen sind weitgehend normal.

Das teilweise kontrollierte Asthma äußert sich darin, dass öfter als 2-mal pro Woche tagsüber Beschwerden auftreten. Weiterhin kommt es zu nächtlichem Erwachen, der Alltag ist durch Asthmabeschwerden beeinträchtigt ist. Die Lungenfunktion ist verringert. Exazerbationen kommen mindestens einmal im Jahr vor.

Bei unkontrolliertem Asthma treten häufiger Exazerbationen auf.

Neben einer medikamentösen Einstellung des allergischen Asthmas ist die Meidung der auslösenden Allergene entscheidend. Da das Bronchialsystem generell hyperreagibel ist, sollten auch nicht-allergische Reizfaktoren wie z. B. Tabakrauch vermieden werden. Die eigene Lebensweise kann die Entwicklung in eine positive oder negative Richtung beeinflussen.

Wer an allergischem Asthma leiden, sollte sich für eine gesunde und aktive Lebensweise entscheiden (Raucherentwöhnung, ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität), die das Fortschreiten der Krankheit positiv beeinflussen kann. So kann man trotz Erkrankung relativ beschwerdefrei leben und den Alltag genießen.

Quellen

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