Frau massiert ihr schmerzendes Knie.
  1. Symptome bei Knieschmerzen
  2. Knieschmerzen: Arten und Ursachen
  3. Wann sollte man bei Knieschmerzen zum Arzt gehen?
  4. Was kann man gegen Knieschmerzen tun?
  5. Was sollte man bei Knieschmerzen nicht tun?
  6. Wie können Knieschmerzen behandelt werden?
  7. Häufige Fragen zu Knieschmerzen
Frau massiert ihr schmerzendes Knie.

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und somit auf die enormen Belastungen ausgerichtet, die bei nahezu allen Aktivitäten des täglichen Lebens entstehen.

Knieschmerzen treten bei jungen Menschen häufig nach Fehlbelastungen oder Überbelastungen des Kniegelenkes auf, etwa im Rahmen von sportlichen Aktivitäten. Im Alter überwiegen Verschleißerscheinungen als mögliche Ursachen von Kniegelenksbeschwerden. Knieschmerzen können zu einer nicht unerheblichen Einschränkung im Alltag von Betroffenen führen, die jedoch durch rechtzeitige Behandlung oftmals verhindert werden kann. Nicht alle Knieschmerzen sind gleich – je nach Lage der Schmerzen können unterschiedliche Ursachen zu Grunde liegen.

Auf einen Blick
  • Knieschmerzen gehen oft auf Verletzungen und/oder Verschleißerscheinungen zurück.
  • Bei akutem Schmerzereignis ist Schonung wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
  • Bei der Behandlung steht die Schmerztherapie im Vordergrund, auch weitere Maßnahmen wie Physiotherapie oder chirurgische Eingriffe können zum Einsatz kommen.
  • Beinmuskulatur kräftigende Übungen sowie die Vermeidung von Fehlbelastung können Knieschmerzen langfristig vorbeugen.

Symptome bei Knieschmerzen

Grundsätzlich unterscheidet man den akuten Knieschmerz, welcher meist durch ein vorangegangenes Trauma wie beispielsweise einen Unfall entsteht, von chronischen Schmerzen (bestehen länger als 3 Monate). Charakteristisch für eine traumatische Verletzung, die beispielsweise nach dem Wandern oder beim Sport auftreten kann, sind Schmerzen, die von Betroffenen erst bei mechanischer Beanspruchung oder körperlicher Belastung bemerkt werden.

Treten Schmerzen bei Beginn einer Bewegung auf, wie etwa beim Aufstehen nach längerem Sitzen, so handelt es sich um Anlaufschmerzen, welche typisch für Arthrose (Gelenksabnutzung) sind. Ruheschmerzen können bereits im Liegen oder Sitzen auftreten und können ein Hinweis auf entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, sowie auf das Vorliegen hochgradiger Knorpelschäden sein.

Knieschmerzen: Arten und Ursachen

Knieschmerzen können – nicht zuletzt durch den komplexen Aufbau des Kniegelenks – viele mögliche Ursachen haben. Meist lassen Ort der Schmerzen und vorangegangene Auslöser Rückschlüsse über das Beschwerdebild zu. Das Kniegelenk wird durch zahlreiche Bänder, Muskeln, sowie eine Kapsel aus Bindegewebe stabilisiert, an denen Verschleißerscheinungen auftreten können. An den Gelenkkissen (Menisken), die zusätzlich Last abfedern, können ebenfalls Verletzungen auftreten.

  • Knochenbruch der Kniescheibe
  • Patelladysplasie (Verformung der Kniescheibe)
  • Gelenkverschleiß hinter der Kniescheibe
  • Verlagerung der Kniescheibe
  • Patellaspitzensyndrom, sogenanntes „Springerknie“ (Reizung der Sehne der Kniescheibe)
  • Verletzung des Innenbands
  • Meniskusschaden oder -riss
  • Knochenbruch des inneren Gelenkfortsatzes am Schienbein
  • O-Bein-Fehlstellung mit übermäßiger Belastung des inneren Gelenkspalts
  • Überbelastung des Knies durch Knick-Senkfuß
  • Verletzung des Außenmeniskus
  • Verletzung des äußeren Seitenbandes
  • Knorpelschaden oder Knochenbruch am äußeren Schienbein
  • X-Bein-Fehlstellung
  • Hüftarthrose: Schmerzen bei Hüftgelenkserkrankungen strahlen sehr häufig an die Außenseite des Knies aus
  • Bandscheibenvorfall: Schmerzen können vom Rücken über die Nervenbahnen bis in das Knie ausstrahlen
  • Ilio-Tibiales Bandsyndrom (ITBS): beim sogenannten „Läuferknie“ handelt es sich um eine Reizung des Faserzuges, welcher seitlich vom Oberschenkel zum Schienbein zieht
  • Bakerzyste: Hohlraum in der Kniekehle, der mit Flüssigkeit gefüllt ist
  • Verletzung am Hinterhorn des Gelenkkissens (Meniskus)
  • Arthrose: Gelenkabnutzung, oftmals verstärkt bei kaltem und nassem Wetter
  • Meniskusriss: schmerzhaft in der Hocke, da der mechanische Druck zunimmt
  • Schleimbeutelentzündung speziell vor der Kniescheibe, meist mit sicht- und tastbarer Schwellung einhergehend
  • Bruch der Kniescheibe
  • Knorpelschaden durch Überlastung: bestimmte Berufsgruppen (z. B. Fliesenleger) sind besonders gefährdet
  • Bursitis (Schleimbeutelentzündung): Schmerzen können sich im gesamten Bereich verspüren lassen, die Entzündung macht sich vor allem anfänglich durch ein reibendes Gefühl bei Bewegung sowie im Verlauf durch Schwellung, Rötung, Überwärmung und Druckschmerzhaftigkeit bemerkbar
  • Kniearthritis: aufgrund einer entzündlich-rheumatischen Grunderkrankung, unfallbedingten Verletzungen, Verschleißerscheinungen oder Infektionen kommt es zur Verletzung des Gelenkknorpels, sodass der Einsatz einer Prothese nötig werden kann

Wann sollte man bei Knieschmerzen zum Arzt gehen?

Wenn Knieschmerzen besonders stark und/oder langanhaltend, sowie rezidivierend (wiederkehrend) sind, oder plötzlich nach einem Unfall auftreten, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Vor allem dann, wenn dadurch Einschränkungen im alltäglichen Leben entstehen.

Treten neben den Schmerzen am Gelenk andere Symptome wie Fieber und Überwärmung, Rötung, Schwellung des Gelenkes sowie andere Begleitsymptome wie Knacksen oder Knirschen auf, sollte ebenfalls eine ärztliche Begutachtung erfolgen.

Was kann man gegen Knieschmerzen tun?

Bei akuten Verletzungen sollte man die PECH-Regel beachten. Sie setzt sich aus den folgenden wichtigen Sofortmaßnahmen zusammen:

P wie Pause

Das Knie sollte vorerst ruhiggestellt werden. Jegliche Belastung sollte unterbrochen werden, da sonst mit eventueller Verschlechterung und Heilungsverzögerung zu rechnen wäre.

E wie Eis

Ein einfaches Hausmittel ist die Kühlung der betroffenen Stelle für 20 bis 30 Minuten mit max. 90-minütiger Unterbrechung (Achtung: Kaltkompresse niemals direkt auf die Haut, sondern stets eingewickelt in einem Tuch auflegen!). Diese dient dazu, Schwellungen und größere Blutergüsse abzumildern.

C wie Compression

Auch ein Kompressionsverband kann fortschreitende Schwellungen und Ansammlung von Blut erfolgreich verhindern.

H wie Hochlegen

Durch das Hochlegen der Beine über Herzhöhe wird der venöse Rückfluss beschleunigt und der Zufluss vom Herzen vermindert. Das Ziel dabei ist es, die Blutmenge an der betroffenen Stelle im Knie zu verringern.

bildliche Darstellung

Um Knieschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, auf richtiges Schuhwerk zu achten, denn hohe Schuhabsätze sowie harte, ungepolsterte Sohlen können die Beschwerden ebenfalls auslösen.

Sanfte Bewegungsformen beim Sport, wie sie beim Radfahren oder Schwimmen (v. a. Kraulschwimmen) vorkommen, können den Knien guttun. Außerdem kann eine einfache Kniebandage aus der Drogerie oder Apotheke das Knie stabilisieren und Schmerzen lindern. Es ist jedoch möglich, dass sich die Schmerzen bei Anwendung verschlimmern, dann sollte von einer weiteren Benutzung des Produktes abgesehen werden.

Des Weiteren kann ein zu hohes Körpergewicht zu Knieschmerzen führen, denn jedes Kilo mehr bedeutet eine zusätzliche Belastung des Kniegelenks. Somit kann das Abbauen von Übergewicht Knieschmerzen nachhaltig verringern.

Um die Kniegelenke langfristig zu stabilisieren können Kräftigungsübungen der Beinmuskulatur durchgeführt werden. Dabei ist es besonders wichtig, diese regelmäßig durchzuführen. Um die Übungen selbständig zu Hause durchführen zu können, ist es gerade zu Beginn ratsam, die Übungen unter physiotherapeutischer Anleitung durchzuführen.

Was sollte man bei Knieschmerzen nicht tun?

Grundsätzlich gilt: wenn die Knieschmerzen akut aufgetreten sind, sollte von einer weiteren Beanspruchung abgesehen werden. Treten Knieschmerzen etwa beim Wandern oder Joggen auf, ist es ratsam, nicht weiter zu laufen, da die Gefahr einer Verschlechterung des Schadens am Knie nicht auszuschließen ist. Stoß- und Fehlbelastungen sind zu vermeiden, daher sind Sportarten wie Joggen, Fußball oder Tennis bei Knieschmerzen vorerst tabu.

Des Weiteren sollte kein Alkohol für mindestens 24 Stunden nach der Verletzung konsumiert werden. Der Besuch einer Sauna sowie die Anwendung von Wärmesalben fördert die Durchblutung, was die Schwellung und somit auch den Knieschmerz verstärken kann. Somit sollte zuhause nur mit lauwarmem Wasser gebadet werden.

Ein Jogger fasst sich an das schmerzende Kniegelenk.

Wie können Knieschmerzen behandelt werden?

Je nach Ursache der Knieschmerzen stehen verschiedene Therapiemaßnahmen zur Auswahl.

Anfangs steht die gezielte medikamentöse Schmerzlinderung im Vordergrund, dabei kann die Anwendung des richtigen Schmerzgels zur lokalen Schmerzbehandlung oder der Einsatz von entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen Abhilfe schaffen.

Ein wichtiger Baustein der Behandlung von Knieschmerzen ist die Physiotherapie. Dazu gehören krankengymnastische Übungen, manualtherapeutische Griffe und Ultraschall- oder Reizstromtherapie. Mit Hilfsmitteln wie Bandagen, Gehhilfen oder speziellen Schienen kann das betroffene Knie ruhiggestellt und Schmerzen gelindert werden. Bei Ergüssen im Knie kann eine Punktion erforderlich werden, bei der Flüssigkeit mit einer Hohlnadel abgesaugt wird.

Wenn schwerwiegende Schädigungen vorliegen, können chirurgische Maßnahmen wie eine Operation des Kreuzbandrisses oder der Einsatz eines Kunstgelenkersatzes erforderlich werden.

Häufige Fragen zu Knieschmerzen

Eine Entzündung ist allgemein gekennzeichnet durch bestimmte Entzündungszeichen. Das Knie kann gerötet sein und sich warm anfühlen. Der betroffene Bereich kann schmerzhaft sein und eventuell kann man sogar eine Schwellung tasten. Häufig tun bestimmte Bewegungen weh, wenn das Kniegelenk funktionell eingeschränkt ist. Entzündungen im Knie können durch Bakterien verursacht sein. Des Weiteren können Entzündungen an Sehnen oder den Schleimbeuteln auftreten.

Knieschmerzen an der äußeren Seite des Knies können durch Verletzungen der äußeren Strukturen des Kniegelenks (Seitenband, Meniskus, Knorpel oder Knochen) entstehen. Doch auch Erkrankungen der Hüfte und Wirbelsäule können in das Knie ausstrahlen. Treten Schmerzen nach einer traumatischen Belastung wie einem Unfall auf, sollte das Knie vorerst geschont werden. Weiterhin ist es ratsam, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären und eventuellen Folgeschäden vorzubeugen.

Die sogenannte Bursitis ist eine Entzündung, bei der sich Flüssigkeit im Kniegelenk ansammelt.

Die Schmerzen können sich im gesamten Bereich verspüren lassen, die Entzündung macht sich vor allem anfänglich durch ein reibendes Gefühl bei Bewegung sowie im Verlauf durch Schwellung, Rötung, Überwärmung und Druckschmerzhaftigkeit bemerkbar.

Quellen

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