Eine Frau klebt sich ein Pflaster zur Empfängnisverhütung auf den Bauch.
  1. Was ist ein Verhütungspflaster?
  2. Wie wirkt das Verhütungspflaster?
  3. Wie wird das Verhütungspflaster angewendet?
  4. Risiken & Nebenwirkungen
  5. Pflaster vergessen – was nun?
  6. Wann ist die Verwendung kontraindiziert?
  7. Vor- und Nachteile des Verhütungspflasters
  8. Wie viel kostet das Verhütungspflaster?
Eine Frau klebt sich ein Pflaster zur Empfängnisverhütung auf den Bauch.
Auf einen Blick
  • Es enthält die Hormone Östrogen und Gestagen, die über die Haut in die Blutbahn gelangen und den Eisprung verhindern.
  • Es wird einmal wöchentlich für drei Wochen aufgeklebt. Anschließend gibt es eine pflasterfreie Woche, in der die Monatsblutung auftritt. Nach 28 Tagen beginnt der Zyklus erneut.
  • Das Verhütungspflaster hat wie alle Verhütungsmittel Vor- und Nachteile.

Was ist ein Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster, auch Hormonpflaster oder Antibaby-Pflaster genannt, ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Es gelangt über die Haut in die Blutbahn, um eine ungewollte Empfängnis zu verhindern. Mit einem Pearl-Index von 0,9 gilt es als sichere Verhütungsmethode, wobei die Wirksamkeit bei übergewichtigen Frauen geringer ist.

Wie wirkt das Verhütungspflaster?

Das Verhütungspflaster ist ein quadratisches, hautfarbenes Pflaster. Mit nur 4,5 cm Länge ist es unscheinbar und kann problemlos unter Pullover oder T-Shirt getragen werden.

Interessant dabei ist, dass im Pflaster die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten sind. Beim Aufkleben auf die Haut werden diese Hormone in den Blutkreislauf übertragen und verhindern im Körper den Eisprung. Weiterhin bedingen die Hormone im Hormonpflaster eine Verdickung des Gebärmutterhalses, sodass kaum noch Spermien durchdringen können. So verhindern die Inhaltsstoffe eine ungewollte Schwangerschaft.

Die Wirkung ähnelt der der Kombinationspille mit dem Unterschied, dass beim Verhütungspflaster keine Einnahme erforderlich ist. Die Hormone dringen in diesem Fall über die Haut in die Blutbahn und werden nicht erst im Magen resorbiert.

Wie wird das Verhütungspflaster angewendet?

Das Verhütungspflaster wird am ersten Tag der Menstruation auf die Haut geklebt. Die Hautstelle muss sauber, fettfrei und frei von Verletzungen sein. Diese Stellen bieten sich an:

  • Bauch

  • Gesäß

  • Außenseite der Oberarme

  • Gesamter Oberkörper mit Ausnahme der Brust

Dort verbleibt es für die nächsten 7 Tage und wird dann gewechselt. Nach 3 Wochen wird eine 7-tägige Pause eingelegt, in der die Monatsblutung auftritt. Am 8. Tag beginnt der Zyklus erneut und ein neues Pflaster wird aufgeklebt.

Wichtig: Auch wenn am 8. Tag noch Blutungen vorhanden sind, wird das neue Pflaster aufgeklebt, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Außerdem darf immer nur ein Pflaster aufgeklebt werden.

Risiken & Nebenwirkungen

Die im Pflaster enthaltenen Hormone bringen den natürlichen Hormonhaushalt der Frau durcheinander. Dies kann sich durch Nebenwirkungen äußern, wie zum Beispiel:

Wichtig: Sollten Sie das Gefühl haben, durch die Einnahme depressive Schwankungen zu haben, sollten Sie sofort einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin aufsuchen und sich beraten lassen. Gegebenenfalls müssen Sie auf ein anderes Verhütungsmittel umsteigen.

Pflaster vergessen – was nun?

Wird der Wechsel nach 7 Tagen vergessen, erlischt der Schutz nicht sofort. Sie können den Wechsel innerhalb der nächsten 48 Stunden nachholen. Sollten Sie den Wechsel allerdings darüber hinaus vergessen haben, ist kein sicherer Schutz mehr gegeben. Um das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft zu mindern, sollten Sie daher bis zur nächsten Blutung zusätzlich auf Barrieremethoden wie Kondome zurückgreifen.

Wann ist die Verwendung kontraindiziert?

Das Verhütungspflaster darf bei bestimmten Allergien und Vorerkrankungen nicht angewendet werde. Raucherinnen über 35 und Frauen mit Bluthochdruck oder Thromboseneigung sowie Lebererkrankungen eignen sich ebenfalls nicht für die Verwendung eines Verhütungspflaster.

Weiterhin dürfen Frauen in der Stillzeit kein Verhütungspflaster verwenden. Das Neugeborenen würde einen Teil der Hormone über die Muttermilch aufnehmen und durch die hohe Östrogenzufuhr kann zudem der Milchfluss ausbleiben.

Bei Frauen mit starkem Übergewicht ist die Einnahme zwar nicht kontraindiziert, aber die Wirksamkeit ist hier nicht mehr gegeben.

Vor- und Nachteile des Verhütungspflasters

Vorteile
  • Bequeme und leichte Anwendung
  • Nur einmal wöchentliche und nicht täglich anzuwenden
  • Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
  • Auch im Schwimmbad oder der Sauna haftet das Pflaster auf der Haut
Nachteile
  • Es ist sichtbar und kann an der Klebestelle zu leichten Hautreizungen führen
  • Es hat mögliche Nebenwirkungen
  • Die Wirksamkeit sinkt bei Frauen mit Übergewicht und Raucherinnen
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich, die die Wirksamkeit verringern können
  • Es kann nicht in der Stillzeit angewendet werden

Wie viel kostet das Verhütungspflaster?

Die Preise variieren je nach Anbieter. Eine Dreimonatspackung kostet im Durchschnitt 40 Euro.

Quellen

  • Familienplanung (23.07.2019), Das Verhütungspflaster, unter https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/weitere-hormonelle-methoden/verhuetungspflaster/#c63916 [abgerufen am 24.03.2020]

  • Öffentliches Gesundheitsportal Österreich (03.05.2019), Das Verhütungspflaster, unter https://www.gesundheit.gv.at/leben/sexualitaet/verhuetung/verhuetungsmittel/hormonelle-verhuetung/verhuetungspflaster [abgerufen am 24.03.2020]

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