Auf dem Bild ist ein junger Mann zu sehen, der auf einem grünem Sofa sitzt und einen Salat isst.
  1. Was ist intuitives Essen?
  2. Wie kann man intuitives Essen lernen?
  3. Intuitives Essen & Abnehmen
  4. Intuitives Essen vorher-nachher
  5. Häufige Fragen zu intuitvem Essen
Auf dem Bild ist ein junger Mann zu sehen, der auf einem grünem Sofa sitzt und einen Salat isst.

Ob Kalorien zählen, Weight Watchers, Low Carb, Paleo oder Intervallfasten – verschiedenste Diäten und Ernährungsweisen sollen die Gesundheit fördern oder beim Abnehmen helfen. Die Ansätze für ein gesundes Essverhalten werden immer variantenreicher. Zugleich nimmt die Anzahl der Menschen, die an Adipositas (Übergewicht) leiden, stetig zu. Dahinter steht eine milliardenschwere Diätindustrie. Dagegen stellt sich das Konzept des intuitiven Essens, welches uns zur natürlichen Ernährungsweise zurückführen soll. Möchten Sie sich gern von Diäten verabschieden? Fernarzt erklärt Ihnen, wie intuitives Essen funktioniert und wie Sie es lernen können.

Was ist intuitives Essen?

Unser Essverhalten ist durch zahlreiche äußere Einflüsse wie Erziehung, Kultur und gesellschaftliche Normen wie z. B. Schönheitsideale geprägt. Wir steuern aktiv was, wann, wo, mit wem und wie viel wir essen. Dabei spielen Dinge wie Gewichtskontrolle, Geld, unsere Stimmung oder soziale Aktivitäten oft eine Rolle. Unser Essverhalten ist zu einem komplexen System geworden, das von der reinen Bedürfnisbefriedigung mittlerweile weit entfernt ist. Wir analysieren und bewerten unsere Nahrung. Wir unterteilen in “gutes” und “schlechtes” Essen. Uns wurde beigebracht, drei Mal am Tag zu essen. Wir essen immer zusammen mit der Familie. Wir frühstücken nie, denn dafür ist vor der Arbeit keine Zeit. Wir essen heute lieber nicht so viel, denn wir haben gestern ordentlich zugelangt. All diese Verhaltensmuster und Gedankengänge lenken uns von der eigenen Intuition ab.

Wir hören immer weniger auf unser Hungergefühl. Das Bewusstsein für die eigenen körperlichen Signale haben wir uns durch erlernte Verhaltensweisen abtrainiert.

Die Ernährungswissenschaftlerinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch definieren intuitives Essen als einen Lernprozess, der Psyche, Körper und Essverhalten wieder in Einklang bringt. Dabei soll zur natürlichen Ernährungsweise zurückgefunden werden – weg vom Diätdenken, zu stark kontrolliertem oder emotionalem Essen.

Intuitives Essen bedeutet, das Essverhalten nach den eigenen Körpersignalen und dem Energiebedarf auszurichten. In diesem Zusammenhang wurden auch Begriffe wie bewusstes Essen und achtsames Essen geprägt.

Der Ansatz geht davon aus, dass der evolutionär geprägte Körper selbst signalisiert, welche Nährstoffe er braucht. Wir müssen lediglich auf ihn hören. So braucht es keine Ernährungsregeln mehr, außer eine: Man isst dann, wenn man Hunger hat. Doch wie kann man zur eigenen Intuition zurückfinden?

Wie kann man intuitives Essen lernen?

Ein großes Stichwort ist Achtsamkeit. Man muss lernen, auf das eigene Hungergefühl zu achten, aber auch zu merken, wann Sättigung eintritt. Viele neigen dazu, zu schnell und zu viel zu essen.

Uns wurde beigebracht, dass man den Teller leeren soll, sonst ist man nicht fertig mit dem Essen. Dabei wäre es vielleicht besser einen Rest für später beiseitezulegen. Um zu spüren, wann die Sättigung eintritt, kann es zuallererst helfen, sich Ruhe und Zeit zum Essen zu nehmen.

Zu Beginn müssen Sie sich häufig selbst hinterfragen und ertappen – Warum esse ich gerade? Habe ich wirklich Hunger, Langeweile oder Stress? Oder ist es nur eine Gewohnheit, dass es immer um 18 Uhr Abendessen gibt?

Sie müssen lernen, zwischen Appetit, Hunger und emotionalem Essen zu unterscheiden. Der erste Schritt ist es, Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, bevor wir sie ändern können. Zudem gilt es, sich von dem Gedanken zu lösen, gutes und schlechtes Essen zu unterteilen. Sie sollten kein schlechtes Gewissen beim Essen haben, sondern genießen. Der Genuss spielt eine große Rolle beim intuitiven Essen. Dennoch sollten Sie sich nicht antrainieren, Essen als Belohnung einzusetzen, um beispielsweise schlechte Stimmung zu verbessern.

Beobachten Sie, wie es Ihnen nach dem Essen geht. Fühlen Sie sich erschöpft und würde am liebsten ein Verdauungsschläfchen einlegen? Haben Sie Verdauungsprobleme oder sind Sie voller Energie? So können Sie ein Gefühl dafür bekommen, welches Essen Ihnen guttut.

Es gibt verschiedene Achtsamkeitsübungen, die dabei helfen sollen, die Signale des Körpers besser wahrzunehmen. Fast alle beruhen darauf, das Bewusstsein und die Sinne für Lebensmittel zu schärfen. Betrachten Sie das Essen länger, bevor Sie essen. Lassen Sie Gerüche, Konsistenz, Geschmack, Farben und Formen auf sich wirken. Das hilft dabei, sich Zeit beim Essen Zeit zu nehmen, zu genießen aber auch ein Bewusstsein für die verzehrte Nahrung zu schaffen. Wer bewusst auf sein Essen achtet, kann besser spüren, wann Sättigung eintritt.

Damit der Ansatz des intuitiven Essens Erfolg hat, ist es wichtig, Frieden mit Essen und dem eigenen Körper zu schließen. Stehen Sie dem eigenen Erscheinungsbild und dem Essverhalten weniger kritisch entgegen. Essen ist dazu da, um Ihnen Energie für Ihr Leben und all Ihre Vorhaben zu geben. Ihr Körper leistet täglich Großes. Schätzen Sie ihn dafür!

Auch mit Blick auf Sport sollten Sie auf Ihre Intuition und nicht auf Zahlen bauen. Schauen Sie beim Training nicht auf verbrannte Kalorien, sondern wie sich die Bewegung anfühlt. Macht Ihnen der Sport Spaß? Wie fühlen Sie sich am nächsten Tag? Sind Sie durch das regelmäßige Training fitter oder kommen Sie morgens kaum aus dem Bett? Unsere Bedürfnisse hinsichtlich Sport und Ernährung sind sehr individuell. Finden Sie Ihren eigenen Weg. Damit intuitives Essen funktioniert, müssen eigene Erfahrungen achtsam beobachtet und ausgewertet werden.

Intuitives Essen & Abnehmen

Das intuitive Essen ist nicht grundsätzlich zur Gewichtsreduktion geeignet. Jedoch kann es dabei helfen, das eigene Gewicht zu halten. Bei Diäten handelt es sich oft radikale Ernährungsumstellungen, die nicht langfristig eingehalten werden können. Sie bestehen aus Verboten und Regeln. Der Genuss bleibt meist außen vor, stattdessen wird starker Druck auf das Essverhalten gelegt. So werden negative Emotionen in Zusammenhang mit Essen geprägt.

Meist folgt nach der Diät der sogenannte “Jo-Jo-Effekt”. Sobald der Diät nicht mehr nachgegangen wird, nimmt man wieder zu. Während der Diät wird der Körper in eine Stresssituation versetzt. Er muss mit weniger Energie auskommen, um Prozesse aufrechtzuerhalten. Das führt entweder mittelfristig dazu, dass der Stoffwechsel heruntergefahren wird oder löst häufig Fressattacken und Heißhunger aus.

So bringt man der Körper aus dem Gleichgewicht. Zu strenge Diäten können zu Gewichtszunahme und Übergewicht führen.

Intuitives Essen vorher-nachher

Beim intuitiven Essen liegt der Fokus darauf, zwanghafte Muster abzulegen und ein gesundes Verhältnis zu Essen aufzubauen. Der Körper bekommt, was er braucht und Sie essen, was Ihnen schmeckt. Haben wir uns einmal eingepegelt, gehören Fressattacken und Heißhunger der Vergangenheit an. Dies kann den ein oder anderen beim Abnehmen unterstützen.

Zudem kann das intuitive Essen die mentale Gesundheit unterstützen. Es schafft ein entspannteres Verhältnis zu Essen. Die vielen äußeren Einflüsse, nach denen wir unser Essen auswählen, können durch aus zu Stress führen. Beim intuitiven Essen hören wir vor allem auf uns selbst. Es stärkt die Harmonie zwischen Körper und Geist und mit dieser die Körperakzeptanz sowie den Selbstwert.

Häufige Fragen zu intuitvem Essen

Intuitives Essen bedeutet, auf die Signale des Körpers zu hören und das Essverhalten nach dem Hunger- und Sättigungsgefühl auszurichten. Dabei gibt es keine Verbote mit Blick auf die Lebensmittelauswahl. Es wird eine Harmonie zwischen Psyche, Körper und Essen angestrebt.

Intuitives Essen ist nicht darauf ausgelegt, den Körper in ein Defizit zu bringen, welches zum Abnehmen benötigt wird. Dennoch kann es dabei helfen, den eigenen Körper kennenzulernen und Verhaltensweisen wie Fressattacken abzulegen.

Intuitives Essen ist darauf ausgelegt, ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper und Essen aufzubauen. Das kann die mentale Gesundheit maßgeblich stabilisieren. Zudem ist das Konzept auf Achtsamkeit ausgelegt. Das Bewusstsein für den eigenen Körper wird geschult, sodass erkannt wird, was gut oder was schlecht für uns ist. So können gesündere Entscheidungen getroffen werden.

Grundsätzlich wird beim intuitiven Essen davon ausgegangen, dass der Körper evolutionär bedingt weiß, was er braucht und entsprechend Signale aussendet. Um ein Bewusstsein für die Signale zu schaffen, werden zunächst Achtsamkeitsübungen nahegelegt.

Wir sollten dann essen, wenn der Körper uns signalisiert, dass er Nahrung braucht. Dies äußert sich meist durch Hunger. Aber auch Schwächegefühl, Kreislaufbeschwerden oder Übelkeit können darauf hinweisen, dass dem Körper Energie fehlt.

Quellen

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