Ein Medikament gegen Haarausfall wird auf den Kopf aufgetragen.
  1. Medikamente gegen Haarausfall
  2. Wie lässt sich androgenetische Alopezie behandeln?
  3. Was hilft bei kreisrundem Haarausfall?
  4. Wie behandelt man diffusen Haarausfall?
  5. Wie kann man vernarbende Alopezien behandeln?
  6. Prävention – Wie kann man Haarausfall verhindern?
Ein Medikament gegen Haarausfall wird auf den Kopf aufgetragen.

Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall mit unterschiedlichen Ursachen und damit auch Behandlungsmöglichkeiten. Neben der präventiven Maßnahmen und Nahrungsergänzungen, gibt es bestimmte Medikamente, die gegen Haarausfall eingesetzt werden. Medikamente können Haarausfall stoppen und das Haarwachstum fördern, aber keine zerstörten Haarfollikel wiederherstellen. In solchen Fällen hilft in der Regel nur noch eine Haartransplantation.

Medikamente gegen Haarausfall

  • Medikamente mit dem Wirkstoff Finasterid, der die Produktion von Dihydrotestosteron hemmt

  • Medikamente mit dem Wirkstoff Alfatradiol, was ein Stereoisomer eines der weiblichen Sexualhormon ist und ebenfalls die Produktion von Dihydrotestosteron hemmt.

  • Medikamente mit dem Wirkstoff Minoxidil, ein gefäßerweiterndes Mittel das die Haare versorgt und das Wachstum fordert.

  • Medikamente mit den Wirkstoffen Vitamin B1 und Keratin, welche an der Bildung der Aminosäuren teilnehmen und die Matrixzellen des Haars stärken.

  • Hirseextrakt, der mit seinem hohen Anteil an Kieselsäure und Silizium wichtig für den Haaraufbau ist.

Wie lässt sich androgenetische Alopezie behandeln?

Bei der androgenetischen Alopezie handelt ist der Haarausfall durch eine erbliche Veranlagung bedingt. Bei dieser Form des Haarausfalls ist es wichtig, die hormonell bedingte Ursache zu bekämpfen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch beschränkt und können den Prozess nur verlangsamen.

Bei Männern

  • Minoxidil: Blutdrucksenkendes und gefäßerweiterndes Medikament, das in Form von äußerlich anwendbaren Kopfhauttinkturen erhältlich ist

  • Finasterid: Wirkstoff in Medikamenten der das Enzym Steroid-5-alpha-Reduktase hemmt, wodurch weniger Testosteron in DHT umgewandelt wird

  • Chirurgische Maßnahmen: operative Haartransplantation, auch mit Eigenhaar z. B. aus dem Nacken möglich

  • Perücke: als symptomatische Behandlung

Bei Frauen

  • Orale Antiandrogene: blockieren die Bindungsstellen der männlichen Geschlechtshormone

  • Lokale Östrogene: äußerlich anwendbar

  • Perücke oder Einflechten von Haaren als symptomatische Behandlung

  • KEIN Finasterid: dieses Medikament könnte sich auf eine eventuelle Schwangerschaft auswirken

Ein weit verbreitetes Medikament gegen Haarausfall ist Priorin, das zugleich Vitamin B5, Hirseextrakt und L-Cystin enthält. Priorin ist vor allem dann zur Haarausfall-Behandlung geeignet, wenn der Haarverlust hormonell oder erblich bedingt ist. Die Wirkstoffe nähren das Haar, sind Teil der Struktur und fördern das Wachstum.

Was hilft bei kreisrundem Haarausfall?

Meist wird diese Form des Haarausfalls durch autoimmune oder infektiöse Erkrankung ausgelöst. Zur Behandlung ist es daher wichtig die ursächliche Erkrankung zu behandeln. Entsprechend richten sich die Medikamente wie folgt:

  • Äußerlich anwendbare Steroide: vermindern die Immunreaktion

  • Systemische Steroide: mit Nebenwirkungen verbunden

  • Phototherapie: mit UVA-Licht

  • Photochemotherapie: mit PUVA-Creme, die ebenfalls gegen Entzündungen gerichtet ist

  • Topische Immuntherapie: mit Diphenylcyclopropenon oder Quadratsäuredibutylester; vergleichsweise gute Ergebnisse

  • Zink

  • Haarersatz (Perücke) oder Permanent-Make-up (z. B. bei Verlust der Augenbrauen) als symptomatische Behandlung

Erzielen diese Therapien keine Besserung kann eine Behandlung in Form einer Reiztherapie versucht werden. Mit Hilfe von Medikamenten wie Dithranol wird die Haut gereizt um das Haarwachstum angeregt.

Wie behandelt man diffusen Haarausfall?

Diffuser Haarausfall kann mit äußerlich angewendeten hormon-gezielten Tinkturen behandelt werden. Da es sich um einen nicht genetisch bedingten Haarausfall handelt, ist es bei dieser Form besonders wichtig, Mangelerscheinungen über Nahrungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmittel auszuschließen und andere Ursachen zu beheben. Dazu gehören mechanische Reizung, Stress, und oft auch neue Medikament-Regimen oder eine Schwangerschaft.

Wie kann man vernarbende Alopezien behandeln?

Je nach Ursache der Alopezie können Antibiotika und Antimykotika (Anti-Pilz-Medikamente) zur Behandlung von Infektionen, und Glukokortikoide zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Bei dieser Form der Alopezie ist es besonders wichtig, ärztlichen Rat einzuholen. Die Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung ist für die richtige Behandlung unerlässlich, genauso wie der frühe Beginn aufgrund der irreversiblen Natur der Erkrankung. Je früher man mit der Therapie beginnt, desto geringer sind die langfristigen Schäden.

Prävention – Wie kann man Haarausfall verhindern?

Um Haarausfall vorzubeugen ist es immer gut, Risikofaktoren wie Stress oder Rauchen zu vermeiden, da es den Hormonspiegel beeinflusst und somit potenziell auch die Haarwurzeln. Sonne oder regelmäßiges Haarefärben strapaziert die Kopfhaut, und kann ebenfalls den Haarausfall begünstigen. Spezial-Shampoos mit Koffein oder Birken-Extrakt können außerdem die Haare kräftigen.

Förderlich für das Haarwachstum sind in jedem Fall, egal ob angeboren oder nicht, Inhaltsstoffe wie:

  • Vitamin C: regt das Haarwachstum an, weil es für die Bindung von Sauerstoff an die roten Blutkörperchen benötigt wird

  • Eisen: unterstützt viele Wachstumsprozesse, da es Sauerstoff im Körper transportiert

  • Thiamin (Vitamin B1): stärkt die Haarstruktur und aktiviert den Zellstoffwechsel, Talgproduktion wird angeregt, unterstützt Stoffwechselaktivitäten der Haarwurzeln und sorgt für eine gesunde Kopfhaut

  • Biotin (Vitamin B7): ist an der Bildung der Aminosäuren beteiligt und stärkt die Matrixzellen des Haars und den engen Zusammenschluss der Schüppchen am Haarschaft

  • Kalzium

  • Zink: ist an der Bildung der wichtigsten Haarbestandteile Keratin und Kollagen beteiligt

  • L-Cystin: eine Aminosäure die das Haar nährt, Teil der Struktur ist und das Wachstum fördert

  • L-Methionin: schwefelhaltige Aminosäure, Haare und Nägel benötigen Schwefel, um wachsen zu können.

  • Extrakte aus Birkenblättern und Hirse: haben einen hohen Anteil an Kieselsäure oder Silizium, was ein Bestandteil von Keratin ist und somit wichtig für den Haaraufbau, die Elastizität und Festigkeit von Haaren ist

  • Sägepalmenextrakt: blockiert die Bildung von Testosterone

  • MSM (Methylsulfonylmethan): wird gebraucht, um die Proteine Kollagen, Elastin oder Keratin herzustellen; bei Mangel verliert die Haut an Elastizität, sie wird rau, faltig und altert rasch und die werden Haare spröde

Quellen

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