Rosacea ist eine häufige, chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie betrifft meist das Gesicht, dabei v. a. Wangen und Nase. Auch Stirn und Kinn sind häufig betroffen, seltener kann man Hautveränderungen durch Rosacea auch am Hals, Dekolleté und der Kopfhaut sehen.
- Anfänglich wird Rosacea durch verschiedene Triggerfaktoren ausgelöst.
- Leichte bis mittelschwere Rosacea kann topisch mit Cremes und Gelen behandelt werden.
- Therapieresistente oder schwere Rosacea kann auch systemisch, z. B. mit Antibiotika, behandelt werden.
Rosacea tritt vor allem bei Erwachsenen auf. In Deutschland liegt die Prävalenz für Rosacea bei 2,3 Prozent. Der Viertel der Betroffenen sind weiblich. Personen mit einem sehr hellen Hauttyp haben ein wesentlich höheres Risiko für das Entstehen einer Rosacea als solche mit dunkleren Hauttypen.
Anfangs ist der Verlauf bei Rosacea rezidivierend (wiederkehrend). Die Symptome umfassen eine Rötung der Haut mit Flushing und sichtbaren Blutgefäßen. Ausgelöst werden die Symptome in dieser Phase durch Triggerfaktoren, dazu zählen:
UV-Strahlung
Emotionaler Stress
Heißes Wetter, sehr kaltes Wetter
Wind
Körperliche Betätigung
Alkohol
Heißes Bad
Scharfe Speisen
Im weiteren Verlauf äußert sich Rosacea in entzündlichen Hauterscheinungen wie Papeln und Pusteln. Die Ursachen für Rosacea sind noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist jedoch, dass sowohl eine genetische Komponente als auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle spielen.
Medikamentöse Behandlung von Rosacea
Die Therapie bei Rosacea beinhaltet verschiedene Komponenten. Es gibt allgemeine Maßnahmen, welche Betroffene unabhängig von einer medikamentösen Behandlung durchführen können. Weiterhin kann topisch, also direkt auf der Haut, mit Cremes, Lotionen und Gelen behandelt werden. Schlägt diese Behandlung nicht an oder handelt es sich um eine schwere Form der Rosacea, so ist auch eine systemische Behandlung mit Antibiotika möglich.
Allgemeine Maßnahmen
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) hat eine Leitlinie zur Behandlung von Rosacea herausgegeben. Darin wird empfohlen
bekannte Triggerfaktoren zu meiden,
betroffene Hautregionen vor UV-Licht zu schützen und
gefäßerweiternde Lebensmittel (z. B. Alkohol, scharfe Speisen) zu meiden.
Topische Therapie bei Rosacea
Der erste Schritt einer medikamentösen Behandlung von Rosacea besteht darin, Cremes oder Gele mit verschiedenen Wirkstoffen auf die betroffenen Hautareale aufzutragen. Für diesen Zweck sind in Deutschland folgende Wirkstoffe zugelassen:
Metronidazol, 0,75 % (Gel, Creme, Lotion, Mikroemulsion)
Azelainsäure, 15 % (Gel)
Brimonidin, 0,33 % (Gel)
Ivermectin, 1 % (Creme)
Systemische Therapie bei Rosacea
Eine systemische Behandlung wird bei schweren Formen der Rosacea papulopustulosa sowie bei anderen therapieresistenten Formen der Rosacea eingesetzt. Dazu werden hauptsächlich Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline, z. B. Doxycyclin und Minozyclin, verwendet. Bisher ist in Deutschland jedoch nur Doxycyclin für diese Anwendung ausdrücklich zugelassen.
Alternative Therapien bei Rosacea
Die Leitlinie zur Behandlung von Rosacea nennt weiterhin einige nicht-medikamentöse Therapieformen bei Rosacea:
Photodynamische Therapie (PDT)
Laser und intensiv gepulste Lichtquelle
Chirurgische Interventionen
Therapie bei okulärer Rosacea
Rosacea am Auge, fachsprachlich auch als okuläre Rosacea bezeichnet, wird anders therapiert als die klassische Rosacea im Gesicht. Bei Rosacea am Auge spielt die allgemeine Lidrandhygiene eine wichtige Rolle. Weiterhin können Augentrofen, Hautcremes oder Antibiotika in Tablettenform zum Einsatz kommen. Mögliche Wirkstoffe sind:
Ciclosporin
Azithromycin
Ivermectin
Metronidazol
Doxycyclin
Azithromycin
Quellen
Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG): S2k-Leitlinie “Rosazea”. Langfassung. AWMF-Register Nr. 013-065. 2022.