Tuben mit Cremes, Gelen und Lotionen.
  1. Medikamentöse Behandlung von Rosacea
Tuben mit Cremes, Gelen und Lotionen.

Rosacea ist eine häufige, chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie betrifft meist das Gesicht, dabei v. a. Wangen und Nase. Auch Stirn und Kinn sind häufig betroffen, seltener kann man Hautveränderungen durch Rosacea auch am Hals, Dekolleté und der Kopfhaut sehen.

Auf einen Blick
  • Anfänglich wird Rosacea durch verschiedene Triggerfaktoren ausgelöst.
  • Leichte bis mittelschwere Rosacea kann topisch mit Cremes und Gelen behandelt werden.
  • Therapieresistente oder schwere Rosacea kann auch systemisch, z. B. mit Antibiotika, behandelt werden.

Rosacea tritt vor allem bei Erwachsenen auf. In Deutschland liegt die Prävalenz für Rosacea bei 2,3 Prozent. Der Viertel der Betroffenen sind weiblich. Personen mit einem sehr hellen Hauttyp haben ein wesentlich höheres Risiko für das Entstehen einer Rosacea als solche mit dunkleren Hauttypen.

Anfangs ist der Verlauf bei Rosacea rezidivierend (wiederkehrend). Die Symptome umfassen eine Rötung der Haut mit Flushing und sichtbaren Blutgefäßen. Ausgelöst werden die Symptome in dieser Phase durch Triggerfaktoren, dazu zählen:

  • UV-Strahlung

  • Emotionaler Stress

  • Heißes Wetter, sehr kaltes Wetter

  • Wind

  • Körperliche Betätigung

  • Alkohol

  • Heißes Bad

  • Scharfe Speisen

Im weiteren Verlauf äußert sich Rosacea in entzündlichen Hauterscheinungen wie Papeln und Pusteln. Die Ursachen für Rosacea sind noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist jedoch, dass sowohl eine genetische Komponente als auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle spielen.

Typische Symptome einer Rosacea
  • Plötzliches Erröten mit Wärmegefühl (Flushing)
  • Anhaltende Hautrötungen (persistierende Erytheme)
  • Erweiterte, sichtbare Blutgefäße (Teleangiektasien)
  • Papeln und Pusteln
  • Lymphödeme
Körperareale mit Rosacea
  • Sehr häufig: Nase und Wangen
  • Häufig: Kinn und Stirn
  • Selten: Hals, Dekolleté, Kopfhaut

Medikamentöse Behandlung von Rosacea

Die Therapie bei Rosacea beinhaltet verschiedene Komponenten. Es gibt allgemeine Maßnahmen, welche Betroffene unabhängig von einer medikamentösen Behandlung durchführen können. Weiterhin kann topisch, also direkt auf der Haut, mit Cremes, Lotionen und Gelen behandelt werden. Schlägt diese Behandlung nicht an oder handelt es sich um eine schwere Form der Rosacea, so ist auch eine systemische Behandlung mit Antibiotika möglich.

Allgemeine Maßnahmen

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) hat eine Leitlinie zur Behandlung von Rosacea herausgegeben. Darin wird empfohlen

  • bekannte Triggerfaktoren zu meiden,

  • betroffene Hautregionen vor UV-Licht zu schützen und

  • gefäßerweiternde Lebensmittel (z. B. Alkohol, scharfe Speisen) zu meiden.

Topische Therapie bei Rosacea

Der erste Schritt einer medikamentösen Behandlung von Rosacea besteht darin, Cremes oder Gele mit verschiedenen Wirkstoffen auf die betroffenen Hautareale aufzutragen. Für diesen Zweck sind in Deutschland folgende Wirkstoffe zugelassen:

  • Metronidazol, 0,75 % (Gel, Creme, Lotion, Mikroemulsion)

  • Azelainsäure, 15 % (Gel)

  • Brimonidin, 0,33 % (Gel)

  • Ivermectin, 1 % (Creme)

Systemische Therapie bei Rosacea

Eine systemische Behandlung wird bei schweren Formen der Rosacea papulopustulosa sowie bei anderen therapieresistenten Formen der Rosacea eingesetzt. Dazu werden hauptsächlich Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline, z. B. Doxycyclin und Minozyclin, verwendet. Bisher ist in Deutschland jedoch nur Doxycyclin für diese Anwendung ausdrücklich zugelassen.

Alternative Therapien bei Rosacea

Die Leitlinie zur Behandlung von Rosacea nennt weiterhin einige nicht-medikamentöse Therapieformen bei Rosacea:

  • Photodynamische Therapie (PDT)

  • Laser und intensiv gepulste Lichtquelle

  • Chirurgische Interventionen

Therapie bei okulärer Rosacea

Rosacea am Auge, fachsprachlich auch als okuläre Rosacea bezeichnet, wird anders therapiert als die klassische Rosacea im Gesicht. Bei Rosacea am Auge spielt die allgemeine Lidrandhygiene eine wichtige Rolle. Weiterhin können Augentrofen, Hautcremes oder Antibiotika in Tablettenform zum Einsatz kommen. Mögliche Wirkstoffe sind:

  • Ciclosporin

  • Azithromycin

  • Ivermectin

  • Metronidazol

  • Doxycyclin

  • Azithromycin

Quellen

  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG): S2k-Leitlinie “Rosazea”. Langfassung. AWMF-Register Nr. 013-065. 2022.

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