Frau steht vor einem Bett und fasst sich in den Schritt.
  1. Was ist Genitalherpes?
  2. Genitalherpes Symptome
  3. Genitalherpes Ursachen und Übertragung
  4. Genitalherpes Diagnose
  5. Genitalherpes Behandlung
  6. Genitalherpes vorbeugen
Frau steht vor einem Bett und fasst sich in den Schritt.

Infektionen mit Herpes-simplex-Virus-2 (HSV-2) erhöhen die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren.

Genitalherpes wird durch Viren übertragen. Er zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, eine Ansteckung mit Genitalherpes geschieht in den meisten Fällen beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Es gibt keine Heilung. Genitalherpes wird symptomatisch mit Virostatika behandelt. Da die Viren ein Leben lang im Körper verbleiben, kann es immer wieder zu erneuten Ausbrüchen kommen.

Auf einen Blick
  • Genitalherpes ist nicht heilbar, die Viren verbleiben lebenslang im Körper.
  • Etwa 3 bis 7 Tagen nach der Übertragung zeigen sich Symptome wie die charakteristische Bläschenbildung im Genitalbereich.
  • Genitalherpes in der Schwangerschaft ist sehr gefährlich für das Ungeborene.

Was ist Genitalherpes?

Genitalherpes gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Er äußert sich typischerweise durch Jucken, Brennen und Bläschenbildung im Genital- und Analbereich. Genitalherpes (Herpes genitalis) wird in der überwiegenden Mehrheit von Herpes-simplex-Viren Typ 2 (HSV-2) ausgelöst. Eine Infektion mit dem Typ 1 (HSV-1) ist hingegen nur in knapp 20 Prozent der Fälle Ursache der Krankheit.

Genitalherpes bei Frauen wird manchmal auch als Vaginalherpes bezeichnet.

Genitalherpes Symptome

Erste Symptome von Genitalherpes zeigen sich 3 bis 7 Tage nach der Übertragung. In Ausnahmen kann die Inkubationszeit etwas länger sein.

Es bilden sich juckende, leicht schmerzhafte und kribbelnde Bläschen auf der Haut im Genitalbereich, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Schon vor der Bläschenbildung bemerken Betroffene ein unangenehmes Jucken und Brennen in der Region und berichten auch von einem unwohlen Gefühl im Genitalbereich.

Die Beschwerden können ebenfalls am After auftreten. Die Haut um die Bläschen herum zeigt sich gerötet. Es bilden sich eitrige und verkrustete Beläge, die nach etwa 2 bis 3 Wochen spontan abheilen.

Ferner leiden PatientInnen unter einem allgemeinen Unwohlsein mit grippeähnlichen Symptomen. So werden Fieber, geschwollene Lymphknoten, Wasseransammlungen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Muskelziehen im Zusammenhang mit einer Herpesinfektion beobachtet.

Typische Symptome von Herpes Genitalis

Ein Rückfall bei Genitalherpes geht in der Regel mit schwächer ausgeprägten Symptomen einher als die Ersterkrankung. Das Virus kann in der Ruhephase durch ein geschwächtes Immunsystem, eine Operation, extremen Stress oder eine HIV-Infektion reaktiviert werden, wodurch es erneut zu einem akuten Ausbruch kommt.

Manchmal sind diese Folgeschübe symptomlos. Dadurch ist das Risiko für eine ungewollte Übertragung der Viren besonders hoch, da Betroffene nicht wissen, dass sie extrem ansteckend sind.

Genitalherpes Ursachen und Übertragung

Die überwiegende Mehrheit der Genitalherpesinfektionen wird von Viren des Typ 2 (HSV-2) ausgelöst. Eine Infektion mit dem Typ 1 (HSV-1) ist hingegen nur in knapp 20 Prozent der Fälle Ursache der Krankheit. HSV-1 löst überwiegend Lippenherpes aus.

Herpes simplex kann durch die Luft (Tröpfcheninfektion) oder Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten (Schmierinfektion) übertragen werden. Der Ansteckungsweg bei Genitalherpes hingegen verläuft in den allermeisten Fällen über ungeschützten Geschlechtsverkehr. Frauen haben ein größeres Risiko, sich bei infizierten SexualpartnerInnen anzustecken als Männer. Auch beim Oralverkehr kann es zu einer Übertragung kommen.

Die Herpesviren gelangen über die Epithelzellen der Schleimhäute im Genital- und Analbereich in den Körper. In diesen Wirtszellen vermehren die Viren sich bis die Wirtszellen regelrecht aufplatzen und so eine hohe Anzahl an Viren freigeben. Die Viren wandern anschließend in die Nervenleitbahnen und verursachen eine Infektion der Nervenknoten.

Die Viruslast ist am größten, wenn die Herpesbläschen sich bereits auf der Haut zeigen oder kurz davor sind. In dieser Phase ist auch die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch.

Genitalherpes ist nicht heilbar. Ist die akute Erkrankung überwunden, bleibt das Virus im Körper und kann unter den entsprechenden Gegebenheiten, wie einem geschwächten Immunsystem oder Stress, jederzeit wieder aktiv werden. Menschen mit ständig wechselnden Sexualkontakten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, sich zu infizieren.

Genitalherpes in der Schwangerschaft

Das Herpesvirus kann während Schwangerschaft und Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Besonders gefährlich ist eine Erstinfektion mit Genitalherpes in der Schwangerschaft. Die Hälfte der betroffenen Frauen erleidet aufgrund der Erkrankung eine Fehlgeburt.

Genitalherpes Diagnose

Bei einer ärztlichen körperlichen Untersuchung kann Genitalherpes anhand der Symptome sehr zuverlässig gegen andere Geschlechtskrankheiten abgegrenzt werden. Dabei wird der gesamte äußere Genitalbereich sowie der After der Betroffenen begutachtet.

Sind die Symptome nicht eindeutig, so können weitere Tests angeordnet werden. Für einen Labortest entnehmen ÄrztInnen einen Abstrich der Flüssigkeit, die sich in den Herpesbläschen befindet. Anhand mikroskopischer Auswertungen kann bestimmt werden, um welchen Erreger (HSV-1 oder HSV-2) es sich handelt. Weiterhin ist es möglich, über einen Bluttest Antikörper nachzuweisen, um die Diagnose zusätzlich zu sichern.

Genitalherpes Behandlung

Eine Therapie der Erstinfektion konzentriert sich darauf, die akuten Beschwerden der PatientInnen zu lindern und die Ausbreitung der Bläschen zu verhindern. Genitalherpes kann nur symptomatisch behandelt werden, eine Heilung ist nicht möglich. Die Viren verbleiben lebenslang im Körper und können reaktiviert werden.

Genitalherpes wird meist mit sogenannten Virostatika (antivirale Medikamente) behandelt. Diese unterbrechen den Vermehrungszyklus von Viren. Zu diesen Wirkstoffen zählen z. B. Aciclovir oder Valaciclovir.

Bei leichten Ausprägungen reicht es aus, den Wirkstoff als Salbe oder Creme direkt auf die betroffene Stelle aufzutragen. Bei schwerwiegenden Formen kann Aciclovir auch systemisch (intravenös oder oral) verabreicht werden. Weiterhin existieren Langzeittherapien, in deren Rahmen rezeptpflichtige Medikamente über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten eingenommen werden.

Einige Betroffene verwenden Zinksalbe gegen Genitalherpes. Zink wirkt nicht gegen die Viren, kann aber durch seine desinfizierende Wirkung weiteren Entzündungen der betroffenen Stellen vorbeugen.

Genitalherpes Dauer

Bei einem erstmaligen Ausbruch kann es bis zu 3 Wochen dauern, bis die Symptome abgeheilt sind. Ein erneuter Genitalherpes-Ausbruch fällt in der Regel schwächer und kürzer aus als die Ersterkrankung. Durch rechtzeitige medikamentöse Behandlung kann die Dauer verkürzt werden.

Genitalherpes vorbeugen

  • Die Ansteckung mit Genitalherpes erfolgt hauptsächlich über Sexualkontakte. Bei häufig wechselnden PartnerInnen sollten daher immer Kondome als Schutz vor der Krankheit verwendet werden. Kondome verhindern nicht in allen Fällen die Übertragung von Genitalherpes, jedoch minimieren sie das Risiko.

  • Während einer akuten Infektion mit Genitalherpes sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

  • Ist es zum Kontakt mit infizierter Haut gekommen, kann es hilfreich sein, die Hände zur Prävention einer Ansteckung gründlich zu waschen und zu desinfizieren.

  • Allgemein hilft es, das Immunsystem zu stärken und für ausreichend Schlaf zu sorgen, um eine Reaktivierung des Virus zu vermeiden.

  • Im Sinne einer gesunden Lebensführung ist Stress zu vermeiden.

  • Wer bereits infiziert ist, sollte ausgedehnte Sonnenbäder und weitere Auslöser meiden, um einer Reaktivierung der Herpesviren vorzubeugen.

Quellen

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