
- Es enthält die Hormone Östrogen und Gestagen, die über die Haut in die Blutbahn gelangen und den Eisprung verhindern
- Es wird einmal die Woche für drei Wochen aufgeklebt. Anschließend gibt es eine pflasterfreie Woche, in der die Monatsblutung auftritt. Nach 28 Tagen beginnt der Zyklus erneut
- Das Verhütungspflaster hat wie alle Verhütungsmittel Vor- und Nachteile
- Entscheiden Sie am Besten mit Ihrem Arzt zusammen, welche Methode für Sie am geeignetsten ist
Was ist ein Verhütungspflaster?
Das Verhütungspflaster, auch Hormonpflaster oder Antibaby-Pflaster genannt, ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Es gelangt über die Haut in die Blutbahn, um eine ungewollte Empfängnis zu verhindern. Mit einem Pearl-Index von 0,9 gilt es als sichere Verhütungsmethode, wobei die Wirksamkeit bei übergewichtigen Frauen geringer ist.
Wie wirkt das Verhütungspflaster?
Das Verhütungspflaster ist ein quadratisches, hautfarbenes Pflaster. Mit nur 4,5 cm Länge ist es unscheinbar und kann problemlos unter Pullover oder T-Shirt getragen werden.
Interessant dabei ist, dass im Pflaster die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten sind. Beim Aufkleben auf die Haut werden diese Hormone in den Blutkreislauf übertragen und verhindern im Körper den Eisprung. Weiterhin bedingen die Hormone im Hormonpflaster eine Verdickung des Gebärmutterhalses, sodass kaum noch Spermien durchdringen können. So verhindern die Inhaltsstoffe eine ungewollte Schwangerschaft.
Die Wirkung ähnelt der der Kombinationspille mit dem Unterschied, dass beim Verhütungspflaster keine Einnahme erforderlich ist. Die Hormone dringen in diesem Fall über die Haut in die Blutbahn und werden nicht erst im Magen resorbiert.
Wie wird das Verhütungspflaster angewendet?
Das Verhütungspflaster wird am ersten Tag der Menstruation auf die Haut geklebt. Die Hautstelle muss sauber, fettfrei und frei von Verletzungen sein. Diese Stellen bieten sich an:
Bauch
Gesäß
Außenseite der Oberarme
Gesamter Oberkörper mit Ausnahme der Brust
Dort verbleibt es für die nächsten sieben Tage und wird dann gewechselt. Nach drei Wochen wird eine sieben-tägige Pause eingelegt, in der die Monatsblutung auftritt. Am achten Tag beginnt der Zyklus erneut und ein neues Pflaster wird aufgeklebt.
Wichtig: Auch wenn am achten Tag noch Blutungen vorhanden sind, wird das neue Pflaster aufgeklebt, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Außerdem darf immer nur ein Pflaster aufgeklebt werden.
Risiken & Nebenwirkungen
Wir raten generell vor der Verwendung eines Verhütungsmittels immer zuerst mit Ihrem Gynäkologen zu sprechen, da in manchen Fällen die Verwendung kontraindiziert (d. h. für manche Patientinnen ungeeignet) ist. Ihr Arzt kann Sie dazu am Besten informieren.
Die im Pflaster enthaltenen Hormone bringen den natürlichen Hormonhaushalt der Frau durcheinander. Dies kann sich durch Nebenwirkungen äußern, wie zum Beispiel:
Gewichtszunahme
Kopfschmerzen
Empfindlichkeit der Brust
unregelmäßige Menstruationsblutungen
Nachlassen der Libido
Depressive Verstimmungen
Wichtig: Sollten Sie das Gefühl haben, durch die Einnahme depressive Schwankungen zu haben, empfehlen wir Ihnen sofort zu Ihrem Gynäkologen zu gehen und sich beraten zu lassen. Gegebenenfalls müssen Sie auf ein anderes Verhütungsmittel umsteigen.
Pflaster vergessen - was nun?
Wird der Wechsel nach sieben Tagen vergessen, erlischt der Schutz nicht sofort. Sie können den Wechsel innerhalb der nächsten 48 Stunden nachholen. Sollten Sie den Wechsel allerdings darüber hinaus vergessen haben, ist kein sicherer Schutz mehr gegeben. Um das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft zu mindern, sollten Sie daher bis zur nächsten Blutung zusätzlich auf Barrieremethoden wie Kondome zurückgreifen.
Wann ist die Verwendung kontraindiziert?
Das Verhütungspflaster darf bei bestimmten Allergien und Vorerkrankungen nicht angewendet werde. Raucherinnen über 35 und Frauen mit Bluthochdruck oder Thromboseneigung sowie Lebererkrankungen eignen sich ebenfalls nicht für die Verwendung eines Verhütungspflaster.
Weiterhin dürfen Frauen in der Stillzeit kein Verhütungspflaster verwenden. Das Neugeborenen würde einen Teil der Hormone über die Muttermilch aufnehmen und durch die hohe Östrogenzufuhr kann zudem der Milchfluss ausbleiben.
Bei Frauen mit starkem Übergewicht (>90kg) ist die Einnahme zwar nicht kontraindiziert, aber die Wirksamkeit ist hier nicht mehr gegeben. Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich von Ihrem Gynäkologen beraten zu lassen und gegebenenfalls ein anderes Verhütungsmittel zu verwenden.
Vor- und Nachteile des Verhütungspflasters
Wie viel kostet das Verhütungspflaster?
Die Preise variieren je nach Anbieter. Eine Dreimonatspackung kostet im Durchschnitt 40€.
Quellen
Familienplanung (23.07.2019), Das Verhütungspflaster, unter https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/weitere-hormonelle-methoden/verhuetungspflaster/#c63916 [abgerufen am 24.03.2020]
Öffentliches Gesundheitsportal Österreich (03.05.2019), Das Verhütungspflaster, unter https://www.gesundheit.gv.at/leben/sexualitaet/verhuetung/verhuetungsmittel/hormonelle-verhuetung/verhuetungspflaster [abgerufen am 24.03.2020]
Apotheken Umschau (12.02.2019), Verhütungspflaster, unter https://www.apotheken-umschau.de/Verhuetung/Verhuetungspflaster-52286.html [abgerufen am 24.03.2020]