Junge Frau hat Kopfschmerzen durch Wetterumschwung.
  1. Trigger für Kopfschmerz-Attacken
  2. Wetterbedingte Kopfschmerzen behandeln
  3. Was kann ich bei wetterbedingter Migräne tun?
Junge Frau hat Kopfschmerzen durch Wetterumschwung.

Nach Stress, Hormonschwankungen und unregelmäßigem Essverhalten ist Wetter der vierthäufigste Auslöser für Migräneattacken.

Migräne-PatientInnen werden regelmäßig von intensiven Kopfschmerzen geplagt. Begleitbeschwerden sind unter anderem Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und in manchen Fällen auch eine Aura, bei der das Sichtfeld beeinträchtigt sein kann. Die Ursachen und Auslöser der meist heftigen und drückenden Kopfschmerzen sind wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Hinzu kommt, dass die Erkrankung und ihre Trigger individuell sehr unterschiedlich sein können.

Auf einen Blick
  • Die Auslöser für Migräneattacken sind bei jedem Betroffenen individuell.
  • Viele Migräne-PatientInnen bemerken einen Zusammenhang mit dem Wetter.
  • Studien konnten dies bislang nicht eindeutig nachweisen.

Trigger für Kopfschmerz-Attacken

Zu den möglichen Ursachen von Migräne-Attacken zählen viele verschiedene Aspekte – von psychischem und physischem Stress über körperliche Belastung bis hin zu hormonellen Schwankungen. Auch die Witterung ist ein potenzieller Trigger von entsprechenden Kopfschmerzen. Insbesondere wechselhaftes Wetter spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle.

Selbst Wetterbedingungen wie Wind können Kopfschmerzen auslösen oder verstärken. Ein Föhn, also warmer, trockener Fallwind, der in den Alpen entsteht, kann eine Kopfschmerz-Attacke begünstigen. Auch Tiefdruck- oder Hochdruckgebiete sowie der Wechsel zwischen beiden können Betroffenen zu schaffen machen. Die Luftfeuchtigkeit spielt ebenfalls eine Rolle für Migräne-PatientInnen.

Die Studienlage hat bisher keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Migräne und Wetter bzw. dem Empfinden von Betroffenen, dass Wetter eine Migräne triggert, feststellen können. Während einige Studien einen signifikanten Zusammenhang gefunden haben, konnten andere Studien dies nicht bestätigen.

Dies mag daran liegen, dass sowohl das Wetter als auch die Migräne sehr komplexe Geschehen sind. Das Wetter hat viele Komponenten, die einen Einfluss auf die Migräne haben könnten. Gleichzeitig kommen oft mehrere Trigger zusammen und nicht jeder Trigger löst immer eine Migräne aus.

Des Weiteren ist jeder Mensch individuell. Potentielle Triggerfaktoren können am besten von Migräne-PatientInnen selbst identifiziert werden, da sie sich und ihre Umgebung am besten kennen. Auch wenn ein Zusammenhang in Studien nicht eindeutig gegeben ist, bedeutet dies nicht, dass das Wetter kein Trigger sein kann.

Wetterbedingte Kopfschmerzen behandeln

Auf das Klima haben wir keinen Einfluss, höchstens der Wohnort kann gewechselt werden. Wechselhaftes Wetter ist jedoch nicht zu vermeiden. Auch drückende Sommerhitze oder klirrende Wintertage sind, zumindest in Deutschland, überall möglich – beides kann Migräne begünstigen.

Um die belastenden Kopfschmerzen und Begleitsymptome in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Mittel. Dazu gehören rezeptfreie sowie rezeptpflichtige Medikamente. Letztere müssen von ÄrztInnen verschrieben werden. Vorbeugende Präparate können den Betroffenen helfen, die Anfallshäufigkeit dauerhaft zu mindern.

Kopfschmerz-PatientInnen, die stark unter dem Einfluss des Wetters leiden, können neben einer medikamentösen Begleitung gegen ihre Beschwerden auch selbst etwas tun. So sollte Anstrengung in sehr warmem und schwülem Klima möglichst vermieden werden. Auch sollte prinzipiell darauf geachtet werden, beeinflussbare Trigger zu minimieren. Regelmäßige Mahlzeiten, ein geregelter Schlafrhythmus, leichter Ausdauersport und die Reduktion von Stress verringern das Migränerisiko.

Damit das Gehirn genügend Sauerstoff erhält, sollte auch in Winter regelmäßig gelüftet werden. Dies ist insbesondere bei einem wechselnden Wetter sinnvoll, um Migräne-Beschwerden zu mindern. Viel trinken kann ebenfalls gegen Kopfschmerz-Attacken helfen.

Was kann ich bei wetterbedingter Migräne tun?

Eine medikamentöse Behandlung kann Betroffenen helfen, die Beschwerden besser in den Griff zu bekommen. Welche Faktoren eine Kopfschmerz-Attacke auslösen oder begünstigen, ist für jeden Betroffenen unterschiedlich. Auch das Wetter und klimatische Bedingungen können eine Rolle spielen.

Um den Triggerfaktoren auf den Grund zu gehen, kann man ein Kopfschmerztagebuch in Erwägung ziehen. Darin sollen die Kopfschmerz- und eventuelle Begleitsymptomatik sowie ggf. angewandte Hausmittel oder Medikamente und ihre Wirkung notiert werden. Somit können sich Betroffene einen Überblick darüber verschaffen, wie häufig sie an den Symptomen leiden und was Ihnen hilft.

Es gibt einige Webseiten und sogar Apps, die Vorhersagen bezüglich des Wetters und dessen möglichen Einflusses auf Migräne und Kopfschmerzen treffen. Diese sind unter den Schlagworten Biowetter, Kopfschmerzwetter oder Migränewetter im Internet zu finden.

Quellen

  • Becker W: Weather and migraine: Can so many patients be wrong? Cephalalgia 2011; 31: 387–90.

  • Cioffi I, Farella M, Chiodini P, et al.: Effect of weather on temporal pain patterns in patients with temporomandibular disorders and migraine. J Oral Rehabil 2017; 44: 333–9.

  • Kelman L: The triggers or precipitants of the acute migraine attack. Cephalalgia 2007; 27: 394–402.

  • Weather and Migraine. American Migraine Foundation. 2016. https://americanmigrainefoundation.org/resource-library/weather-and-migraine/ (zugegriffen 9. März 2023)

  • Zebenholzer K, Rudel E, Frantal S, et al.: Migraine and weather: a prospective diary-based analysis. Cephalalgia 2011; 31: 391–400.

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