Fußpilz (Tinea pedis): Nackte Füße stehen auf einem paar Schuhe, die Zehen jucken vom Fußpilz.
  1. Was ist Fußpilz?
  2. Ursachen für Fußpilz
  3. Fußpilz: Symptome
  4. Risikofaktoren bei Fußpilz
  5. Fußpilz: Formen
  6. Wie wird Fußpilz behandelt?
  7. Fußpilz vorbeugen: Was hilft?
  8. Häufige Fragen zu Fußpilz
Fußpilz (Tinea pedis): Nackte Füße stehen auf einem paar Schuhe, die Zehen jucken vom Fußpilz.

ICD-10-Code: B35.- Dermatophytose [Tinea] (Fußpilz)

Auf einen Blick
  • Fußpilz wird meist von einem Fadenpilz (Trichophyton rubrum) ausgelöst
  • Prinzipiell können auch andere Pilzarten eine Infektion verursachen
  • Besonders feuchtes und warmes Milieu wie in Schwimmbädern, Saunen, Hotelzimmern, Socken, Schuhen etc., begünstigt das Wachstum
  • Selbstheilung ist die Ausnahme
  • Die Behandlung erfolgt je nach Ausmaß der Infektion entweder nur lokal oder bei gravierenden Infektionen auch systemisch durch die orale Gabe eines Medikaments
  • Unbehandelt können Folgeinfektionen bis hin zu Superinfektionen auftreten

Was ist Fußpilz?

Fußpilz, fachsprachlich Tinea pedis genannt, gehört zur Gruppe der Pilzinfektionen (sogenannte Dermatophytosen). Dabei handelt es sich um durch spezielle Pilze ausgelöste Hautpilzerkrankungen. Fußpilz ist die häufigste Dermatophytose und eine der häufigsten Infektionskrankheiten in Mitteleuropa.

Ursachen für Fußpilz

Verursacht wird der Fußpilz hauptsächlich von Trichophyton rubrum, einem Fadenpilz, der von Mensch zu Mensch oder über kontaminierte Gegenstände wie Schuhe, Socken oder den Fußboden übertragen werden kann.

In seltenen Fällen kann der Fußpilz auch durch andere Fadenpilze hervorgerufen werden. Meist treten die Erreger über die Zehenzwischenräume, vor allem über den dritten oder vierten, ein. Also die Areale, die meist warm und feucht sind. Von dort können sie sich weiter auf den Fuß oder andere Hautareale ausbreiten.

In der Regel dringen Pilze nicht ohne Weiteres in die Haut ein. Die menschliche Haut verfügt über einen sogenannten Säureschutzmantel und eine Hautflora aus schützenden Bakterien, die den Eintritt von Pilzsporen verhindern.

Jedoch haben es die Pilzsporen besonders bei geschädigter Haut (Eintrittspforten) oder einem geschwächten Immunsystem (verminderte Abwehr) leichter in die Haut einzutreten. Dabei dringen sie mit ihren Zellfäden, auch Hyphen genannt, unter die Haut und verwurzeln sich dort.

Fußpilz: Symptome

Eine Spore allein löst keine Pilzinfektion aus. Allerdings können sie sich wie oben beschrieben gerade im feucht-warmen Milieu besonders gut vermehren, bei gegebener Eintrittspforte und verminderter körpereigener Abwehr eindringen und den klassischen Fußpilz hervorrufen.

Je nach Form des Fußpilzes treten unterschiedliche Symptome auf. Dazu gehören:

  • Juckreiz

  • Rötung

  • Verdickung der betroffenen Hautareale

  • aufgequollene Haut

  • Schuppung

  • evtl. Bläschenbildung

  • schmerzhafte Einrisse

ACHTUNG: Die abfallenden Schuppen sind infektiös, da die Pilzsporen immer noch in ihnen enthalten sind und dadurch auch Tage bis Wochen danach noch übertragen werden und zur Ansteckung führen können. Bei bekanntem Fußpilz sollten Gegenstände mit Kontakt zu den befallenen Füßen wie etwa Handtücher oder Socken nicht geteilt werden.

Risikofaktoren bei Fußpilz

Die Übertragung der Erreger geschieht von Mensch zu Mensch über kontaminierte Gegenstände wie Socken, Schuhe oder auch Fußböden. Folglich kann man sich überall dort anstecken, wo Menschen barfuß laufen und infektiöse Hautschüppchen verteilen, die an die Füße gelangen können. Jeder erinnert sich an die Anweisung der Schwimmlehrer in der Schule: “Vergesst eure Badelatschen nicht, sonst bekommt ihr Fußpilz!”. Damit lagen die Lehrer also nicht falsch. Denn je mehr Leute an einem Ort barfuß laufen, desto größer ist die Gefahr einer Infektion.

Es werden dabei mehrere Orte und Oberflächen als risikoreich eingestuft:

Fußpilz: Das sind die Risikofaktoren

Allerdings geht der Kontakt zu einer kontaminierten Hautschuppe nicht unmittelbar mit einer Fußpilzinfektion einher. Es müssen die richtigen Bedingungen vorherrschen, damit die Pilzsporen in die Haut eintreten und sich dort ansiedeln können.

Es lassen sich prinzipiell drei entscheidende Faktoren festlegen, die erfüllt sein müssen, damit es sich vom bloßen Kontakt zu einer Infektion zu entwickelt.

  1. Temperatur

  2. Eintrittsmöglichkeit

  3. Immunsystem

Drei Faktoren einer Pilzinfektion

Fußpilz: Formen

Man unterscheidet klinisch zwischen drei verschiedenen Formen der Fußpilzinfektion.

  1. Interdigitale Form: Interdigital bedeutet “zwischen den Zehen”, wo diese Form auch beginnt, meist zwischen dem dritten und vierten oder vierten und fünften Zeh. Das Krankheitsbild kann von geringer Rötung und Schuppung bis hin zu weißlich-verquollener Haut mit verstärkter Verhornung (Hyperkeratose) und tiefen, schmerzhaften Einrissen reichen. Durch die aufgequollene Haut können Bakterien eintreten.

  2. Squamös-hyperkeratotische Form: Diese Form beginnt an den Fußsohlen und breitet sich langsam auf die Fußkanten und den Fußrücken aus. Zunächst tritt eine trockene Schuppung, welche auch als squamös beschrieben wird, auf. Dann können eine übermäßige Verhornung (Hyperkeratose) und schmerzhafte Einrisse der Haut hinzukommen, besonders an den belasteten Fersen.

  3. Vesikulös-dyshidrotische Form: Diese Form des Fußpilzes macht sich durch das Auftreten von Bläschen, auch als Vesikel bezeichnet, im Bereich des Fußgewölbes und der Fußkanten bemerkbar. Die Bläschen platzen nicht auf, sondern trocknen ein. Spannungsgefühl und Juckreiz können begleitend auftreten.

Formen der Fußpilzinfektionen

Wie wird Fußpilz behandelt?

Zur Diagnose und Feststellung des Erregers wird der Arzt gegebenenfalls vom Rand der schuppenden Areale eine Probe entnehmen.

Fußpilzerkrankungen zeigen keine Tendenz zur Selbstheilung und sollten prinzipiell medikamentös behandelt werden. Wenn ein Fußpilz diagnostiziert wurde, wird die Behandlung nach dem Ausmaß der Infektion ausgerichtet. Dabei kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Meist werden lokale, oberflächliche Medikamente in Form von Gels, Salben oder Cremes angewendet, die die Pilzinfektion von außen behandeln.

Ist die Infektion hingegen schon großflächiger oder reagiert nicht auf die lokale Therapie, kommen oftmals auch Präparate zum Einsatz, die die Infektion von innen bekämpfen sollen. Diese Antimykotika werden oral eingenommen.

Wichtig bei der Einnahme von diesen Medikamenten ist, dass Sie sich genau an die ärztlichen Anweisungen halten und die Präparate auch lange genug einnehmen, damit die antimykotische Wirkung erzielt werden kann.

Wie schnell heilt eine Fusspilzerkrankung ab?

Die durchschnittliche Behandlung dauert drei bis vier Wochen über das Abklingen der Symptome hinaus an. Viele Patienten spüren nach wenigen Tagen bereits eine Verbesserung der Symptome. Lassen Sie sich dennoch nicht davon täuschen. Sie müssen ihr Präparat bis zum Ende der Therapie einnehmen, um auch die ruhenden Pilzsporen durch die natürliche Erneuerung der Hautschichten zu vernichten.

Komplikationen bei Fußpilz

Unbehandelte Pilzinfektionen können sich ausbreiten und zu Komplikationen wie weiteren Pilzbefällen (beispielsweise Nagelpilz) führen. Hinzu kommt, dass die Pilzinfektion die natürliche Schutzfunktion der Haut schädigt, wodurch weitere Keime, wie Bakterien oder Viren, eintreten können.

Verwechslungsgefahr: Nagelpilz

Viele verwechseln sie: Fußpilz oder doch Nagelpilz? Tatsächlich kann ein Fußpilz Ursache für einen Nagelpilz sein. In beiden Fällen sollte schnellstmöglich eine Behandlung eingeleitet werden.

Oftmals kommt es dabei zu sogenannten Sekundärinfektionen. Besonders die interdigitale Form stellt die typische Eintrittspforte für bestimmte Bakterien dar, die dann ein sogenanntes Erysipel am Unterschenkel auslösen können. Dieses äußert sich durch klassische Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Fieber und Schmerzen.

WICHTIG: Die meisten nehmen an, dass Fußpilz aufgrund des Namens nur den Fuß befallen kann. Fußpilz wird von Pilzarten ausgelöst, die sich prinzipiell überall am Körper ansiedeln können. Wenn also ein Fußpilz diagnostiziert wird, sollten Sie darauf achten, die Sporen nicht durch kontaminierte Handtücher, Teppiche, Socken etc. auf andere Hautareale zu verteilen. Manchmal reichen auch einfach nur das Kratzen mit der Hand und der anschließende Griff ins Gesicht, um die Erreger zu verteilen.

Fußpilz vorbeugen: Was hilft?

Da eine Pilzinfektion stets ernst zu nehmen ist, gibt es eine Reihe präventiver Maßnahmen, die Sie befolgen sollten, um eine Infektion zu vermeiden.

Prävention von Pilzinfektionen

Achtung: Diabetiker sind besonders gefährdet und sollten daher besonders auf die Fußpflege und die regelmäßige Kontrolle der Zehenzwischenräume achten.

Häufige Fragen zu Fußpilz

In der Regel wird die Infektion mit lokalen Präparaten behandelt. Ist die Pilzinfektion hingegen großflächiger und fortgeschrittener können auch orale Präparate zur systemischen Bekämpfung verschrieben werden.

Weiterhin können Sie mit einer Reihe präventiver Maßnahmen dem Kontakt mit den Sporen entgegenwirken. Dazu gehören Badelatschen in öffentlichen Räumen wie Schwimmbädern, Sauna, Hotelzimmer etc. Aber auch die regelmäßige Kontrolle und Fußpflege sind wichtig, um eine Infektion schnell zu entdecken. Außerdem sollten Sie auf bequemes, passendes Schuhwerk achten, in dem Ihre Füße gut atmen können.

Das ist stark abhängig vom Ausmaß der Infektion. Wenn die Einnahme/Anwendung der Antimykotika konsequent erfolgt, dauert die Therapie bis drei bis vier Wochen nach Abklingen der Symptome an. Unterbrechen Sie die Therapie vorzeitig, kann die Infektion erneut auftreten und der Prozess der Behandlung beginnt erneut. Deshalb ist auch bei verbesserten Symptomen die konsequente Einnahme/Anwendung essentiell, um die Infektion zu bekämpfen.

Ja, Fußpilz ist behandel- und heilbar. Wichtig ist, dass er frühzeitig erkannt wird und die entsprechende Therapie eingeleitet wird, um Folgeerkrankungen und Komplikationen zu vermeiden.

Quellen

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  • Dr. Kremser, K. (10.12.2015). Apotheken Umschau. Fußpilz: Symptome und Behandlung. Unter https://www.apotheken-umschau.de/Fusspilz#Ursachen [abgerufen am 29.05.2020]

  • Seebacher et al. (2008): S1-Leitlinie Tinea der freien Haut. Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft (DMYKG), unter: http://www.oegstd.at/res/013-002.pdf [abgerufen am 09.06.2020]

  • Peschke F., Hamm H. (2017) Dermatomykosen. In: Goebeler M., Hamm H. (eds) Basiswissen Dermatologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. Online ISBN 978-3-662-52811-2

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