Eine Ärztin reicht einer Patientin mit Asthma einen Inhalator.
  1. Wie entsteht Asthma?
  2. Was genau ist Asthma eigentlich?
  3. Was passiert bei einem Asthma-Anfall?
  4. Was kann ich gegen Asthma tun?
Eine Ärztin reicht einer Patientin mit Asthma einen Inhalator.

Im Jahr 2021 waren PatientInnen aufgrund von Asthma bronchiale durchschnittlich knapp 17 Tage krankgeschrieben.

Asthma-Erkrankungen sind nach aktuellem Stand der Medizin nicht heilbar, aber dank stetig verbesserter Therapien gut behandelbar.

Auf einen Blick
  • Asthma bronchiale ist nicht heilbar, aber gut behandelbar.
  • Neben Medikamenten ist auch die nicht-medikamentöse Therapie wichtig für Betroffene.
  • Asthmasprays helfen bei akuten Notfällen und sollten immer mitgeführt werden.

Wie entsteht Asthma?

Asthmabeschwerden können durch ganz unterschiedliche Reize ausgelöst werden, die Symptome sind aber in der Regel ähnlich:

  • Atemnot (häufig anfallsartig)

  • Husten bzw. Reizhusten

  • Pfeifen oder Zischen beim Ausatmen (exspiratorischer Stridor)

  • Brustenge

  • Erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie)

Diese Symptome werden durch eine sich verkrampfende Bronchialmuskulatur, eine übermäßige allergische Reaktion und eine erhöhte Schleimsekretion hervorgerufen. Dadurch gelangt Atemluft nur erschwert aus der Lunge heraus oder in diese hinein. Oft geht dies mit Panik bei den Betroffenen einher, was den Asthma-Anfall noch verschlimmern kann.

Asthmasprays entfalten ihre Wirkung auf unterschiedliche Arten. Manche Asthmasprays entspannen die Muskulatur und weiten somit die Bronchien, was das Atmen erleichtert. Andere Asthmasprays wirken der allergischen Reaktion entgegen. Letztere wirken entweder generell, beispielsweise durch den Wirkstoff Cortison, oder sehr spezifisch mit einer direkten Wirkung auf bestimmte Zellen.

Heilen kann Asthmaspray die Erkrankung nicht. Eine Behandlung zielt bei Asthma grundsätzlich darauf ab, die Symptome zu mildern und das Leben für die Betroffenen zu erleichtern. Eine dauerhafte Therapie sollte neben rezeptpflichtigen Medikamenten auch

  • Atemübungen,

  • Entspannungsübungen,

  • verschiedene Strategien zur Vermeidung von Stresssituationen,

  • eine Identifikation der Reize und

  • eine anschließende Meidung dieser Trigger beinhalten.

Was genau ist Asthma eigentlich?

Als Asthma bezeichnet man eine chronische Entzündung der Atemwege. Diese Entzündung geht mit einer allergischen Überempfindlichkeit und Verengung der Bronchien einher.

Heilbar ist diese Entzündung nicht. Es gibt bislang keine Medikamente, um die Entzündung gezielt und dauerhaft abklingen zu lassen. Bei Menschen, die im Kindesalter unter allergischem Asthma leiden, lässt sich oft eine Verbesserung der Symptomatik während der Pubertät beobachten. Manchmal verschlimmern sich die Symptome im Erwachsenenalter allerdings wieder.

Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen lässt sich eine Asthma-Erkrankung mit der richtigen Therapie und einer regelmäßigen Behandlung der Symptome in den meisten Fällen gut beherrschen. Wichtig ist eine konsequente Einnahme der Medikamente, das Mitführen des Inhalators für Notfälle und eine Identifikation sowie Vermeidung von Auslösern der Asthma-Anfälle. Zur Vorbereitung möglicher Anfälle werden Betroffene in geeigneten Maßnahmen geschult. Dazu gehören Atemmanöver, Inhalator-Nutzung, Ruhe bewahren und eine adäquate Sitzhaltung.

Was passiert bei einem Asthma-Anfall?

Bei einem akuten Asthma-Anfall haben Betroffene das Gefühl, nicht atmen zu können. Die Atmung wird durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt:

  • Bronchospasmus: die Muskeln, die die Bronchien umgeben und deren Weite regulieren, verkrampfen

  • Entzündung: es kommt zu einem Schleimhautödem (Wassereinlagerung) und Einwanderung von Zellen des Immunsystems

  • Hypertrophie (Vergrößerung) der Bronchialmuskulatur: langfristige Veränderung, nicht im akuten Anfall

  • Erhöhte Produktion von zähem Schleim

Bei einem Asthma-Anfall verengen sich die entzündeten und geschwollenen Bronchien (kleine Verzweigungen in der Lunge), durch welche die Atemluft normalerweise in die Lunge gelangt. Dieser Vorgang ist wichtig, um das Blut mit Sauerstoff anzureichern. Zusätzlich sorgt im Rahmen eines Asthma-Anfalls die Immunantwort für vermehrte Schleimsekretion. Dadurch müssen Betroffene gegen einen höheren Widerstand atmen, was während eines akuten Anfalls das Gefühl von Luftnot auslöst und den Körper anstrengt.

Im Asthmaspray sind Wirkstoffe enthalten, die einerseits die verkrampfte Muskulatur lösen und so die Bronchien dilatieren (weiten), oder andererseits der Immunantwort entgegenwirken. Das Spray wirkt normalerweise innerhalb von Sekunden bis Minuten. Die Krämpfe können sich aber auch spontan wieder lösen oder bewusst durch ruhige Atemübungen gelöst werden.

Was kann ich gegen Asthma tun?

Die medikamentöse Therapie bei Asthma sollte durch nicht-medikamentöse Maßnahmen ergänzt werden. Schulungen zum Umgang mit den Medikamenten, Atemphysiotherapie zum Erlernen von Atemtechniken, ggf. Tabakentwöhnung und das Einbinden des sozialen Umfeldes, vor allem bei Kindern, sollten bei Bedarf und Möglichkeit angewandt werden.

Bei allergischem Asthma sollten Allergene gemieden werden. Feuchtes Innenraumklima und Schimmelbefall sollten beseitigt werden. Bestimmte Schadstoffe wie z. B. Feinstaub und Tabakrauch (aktiv und passiv) sollten vermieden werden.

Sollten Asthma und Adipositas gemeinsam vorliegen, so ist zudem eine Gewichtsreduktion anzustreben. Generell hilft eine aktive Lebensführung mit sportlicher Tätigkeit bei Asthma.

Asthma-Anfälle sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn jeder Anfall schädigt das Lungengewebe, wenn auch nur minimal. Das Bronchialgewebe vernarbt mit der Zeit und die Muskulatur der Lunge verdickt. Damit fällt das Atmen immer schwerer und die Symptome treten häufiger auf. Bei adäquater Therapie des Asthmas besteht eine normale Lebenserwartung.

Quellen

  • Asthma bronchiale. AMBOSS. 2022. https://www.amboss.com/de/wissen/Asthma_bronchial (zugegriffen 25. Januar 2023)

  • Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma. Langfassung, 3. Auflage. AWMF-Register Nr. nvl-002. 2018.

  • Grobe T, Bessel S: Gesundheitsreport 2022 Arbeitsunfähigkeiten. Techniker Krankenkasse. S. 64ff.

Zum Anfang