In Deutschland sind laut einer Studie des Robert Koch-Instituts über 6 Prozent der Erwachsenen von Asthma betroffen, bei Kindern und Jugendlichen sind es etwa 4 Prozent (12-Monats Prävalenz).
Bei Asthma bronchiale, kurz Asthma genannt, handelt es sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Bislang gibt es keine Behandlung, die Bronchialasthma dauerhaft heilt. Allerdings stehen PatientInnen Medikamente zur Verfügung, mit deren nachhaltiger Wirkung sich die Krankheit kontrollieren lässt und die Symptome eingedämmt werden können.
- Asthma-Anfälle mit Luftnot können lebensbedrohlich sein.
- Durch Panik bei Betroffenen können Asthma-Anfälle verschlimmert werden.
- Atembeschwerden bei AsthmatikerInnen treten häufig nachts oder in den frühen Morgenstunden auf.
Allgemeine Informationen zu Asthma
Asthma (griechisch für "Beklemmung") ist eine chronische Entzündung der Atemwege. Die Beschwerden treten anfallsartig auf. Die Atemwege Betroffener reagieren auf bestimmte Reize – z. B. körperliche Anstrengung, Allergene, Infektionen oder Tabakrauch – mit einer Verengung der Bronchien. Auch Stress kann Asthma-Symptome verschlimmern.
Die Ursache liegt in einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen. AsthmatikerInnen klagen typischerweise über Husten, ein Engegefühl in der Brust oder Luftnot. Auch Kurzatmigkeit oder eine pfeifende Atmung sind Anzeichen für Asthma.
Charakteristisch für die Krankheit ist, dass die Beschwerden von selbst oder nach der Verwendung von Medikamenten zurückgehen. Asthma ist nicht heilbar. Nach beschwerdefreien Zeiten haben AsthmatikerInnen immer wieder mit Kurzatmigkeit, Husten oder akuten Asthma-Anfällen zu kämpfen.
- Bronchiale Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität)
- Bronchiale Entzündlichkeit
- Bronchiale Obstruktion, die durch Schleimproduktion und Bronchospasmen bedingt werden
Bleibt ein Asthma-Anfall unbehandelt, kommt es zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff sowie zu Erstickungsängsten, welche die Situation für PatientInnen weiter verschlimmern.
Asthma Bronchiale Symptome
Es gibt eindeutige Symptome, die auf das Vorliegen von Asthma hinweisen. Allgemein kann ein chronischer Husten oder Räusperzwang sowie Kurzatmigkeit vorliegen.
Bei Asthma-Anfällen treten weitere Symptome auf:
Plötzliche Atemnot: Diese tritt anfallsartig auf, vor allem während der Nacht und am frühen Morgen. Jedes Luftholen bedeutet für den Betroffenen eine enorme Anstrengung. Die Anfälle stehen im Wechsel mit völligem Wohlbefinden.
Atembeschwerden: Das Ausatmen bereitet AsthmatikerInnen Probleme und dauert länger als bei Nichtbetroffenen. Entsprechend versuchen Betroffene, schneller wieder einzuatmen, um die Sauerstoffversorgung zu sichern. Es kommt zu Kurzatmigkeit und Husten.
Atemgeräusche: Beim Ein- und Ausatmen sind pfeifende oder tief brummende Geräusche zu hören. Man bezeichnet dies als "Giemen".
Körperliche Beschwerden: Betroffene klagen über ein Enge in der Brust. Diese kann mit einem Beklemmungsgefühl beginnen und in Erstickungs- und Todesängsten enden.
Diese Beschwerden werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Bei allergischem Asthma können dies z. B. Pollen sein. Sonst kommen unter anderem noch Atemwegsinfekte, körperliche Belastung, Medikamente, Tabakrauch und emotionale Belastung als Auslöser in Frage. Bei einem schweren Anfall, der über Stunden anhält und nicht durch bronchodilatierende Medikamente (ß-Sympathomimetika) kontrolliert werden kann, besteht Lebensgefahr.
Lebensbedrohliche Asthma-Anfälle sind gekennzeichnet durch:
Frustrane Atemarbeit (Einsatz der Atemhilfsmuskulatur)
Zyanose (Unterversorgung mit Sauerstoff)
Systemische Reaktionen (Abfall der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Verwirrung, Bewusstseinsverlust)
Anzeichen und Stadien von Asthma
Husten und immer wiederkehrende Luftnot sind die häufigsten Symptome von Asthma. Auch der geringste Verdacht auf Bronchialasthma sollte medizinisch abgeklärt werden, um die Erkrankung möglichst frühzeitig zu behandeln und es nicht erst zu einem Notfall kommen zu lassen. Es werden drei Grade der Asthmakontrolle unterschieden, die bei Therapieentscheidungen und Verlauf wichtig sind.
Gut kontrolliertes Asthma liegt vor, wenn keines der unten genannten Kriterien zutrifft. Dieses Stadium ist anzustreben. Teilweise kontrolliertes Asthma liegt vor, wenn ein bis zwei Kriterien erfüllt sind. Unkontrolliertes Asthma liegt vor, wenn drei bis vier Kriterien erfüllt sind. Anhand des Grades der Asthmakontrolle kann überprüft werden, ob die Therapieziele erreicht sind oder eine Intensivierung bzw. Reduktion vorgenommen werden sollte.
Kriterien zur Einordnung von Schweregraden bei Asthma:
Mindestens zweimal pro Woche tagsüber Symptome
Nächtliches Erwachen durch Asthma
Einsatz der Bedarfsmedikamente mindestens zweimal pro Woche
Aktivitäten durch Asthma eingeschränkt
Die umfassende Diagnostik eines Bronchialasthmas wird bei entsprechender Symptomatik initiiert und umfasst drei Bereiche:
Anamnese und körperliche Untersuchung
Objektive Messungen
Allergiediagnostik
Quellen
Asthma bronchiale. AMBOSS. 2022. https://www.amboss.com/de/wissen/asthma-bronchiale (zugegriffen 25. Januar 2023)
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma. Langfassung, 3. Auflage. AWMF-Register Nr. nvl-002. 2018.
Steppuhn H, Kuhnert R, Scheidt-Nave C: 12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2017; 2:36–45.