Ein Patient hält ein Asthmaspray in der Hand und redet mit einer Ärztin.
  1. Behandlung von Asthma
  2. Medikamente zur Asthma-Therapie
  3. Weitere Maßnahmen zur Therapie von Asthma
Ein Patient hält ein Asthmaspray in der Hand und redet mit einer Ärztin.

Zu Hause, im Beruf und in der Freizeit machen Hustenanfälle, Kurzatmigkeit oder Luftnot Asthma-PatientInnen zu schaffen. Besonders schlimm ist es nachts und in den frühen Morgenstunden, wenn die Symptome den Schlaf verhindern.

Auf einen Blick
  • Asthma ist nicht heilbar, kann aber mit entsprechenden Medikamenten gut kontrolliert werden.
  • Bronchienerweiternde Medikamente können sowohl akut bei Asthma-Anfällen als auch für die Langzeittherapie eingesetzt werden.
  • Der entzündungshemmende Wirkstoff Cortison wird als Langzeitmedikament bei Asthma genutzt.

Behandlung von Asthma

Grundlage einer nachhaltigen Asthma-Therapie ist die Aufklärung. In Schulungen lernen Betroffene, sich selbst und ihre Symptome einzuschätzen. Sie erfahren, dass körperliches Training, eine Reduzierung des Gewichts, aber auch eine Physiotherapie der Atemwege einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Krankheit haben.

Medikamente können Asthma nicht heilen, aber für Linderung sorgen und einer Verschlimmerung entgegenwirken. Bei Asthmasprays wird unterschieden zwischen Controllern, die einen Langzeiteffekt haben und regelmäßig eingenommen werden müssen, und Relievern, die als Bedarfsmedikamente bei akuten Beschwerden zum Einsatz kommen.

Die Präparate halten als antiinflammatorische Medikamente den Entzündungsprozess auf und erweitern als Bronchodilatatoren die Atemwege. Ziel ist es, Spätfolgen zu vermeiden und das Bronchialasthma zu kontrollieren. So kann Betroffenen weitestgehende Beschwerdefreiheit im Alltag trotz Asthma gewährleistet werden. Die bekanntesten Medikamentenformen sind Sprays oder Pulver, die per Inhalator eingeatmet werden.

Ist das Asthma kontrolliert, kann eine Reduktion der Medikamente angestrebt werden. Im besten Fall kann Bronchialasthma allein durch Bedarfsmedikamente behandelt werden. Ist das Asthma hingegen nur teilweise kontrolliert, sollte eine Intensivierung der Therapie erwogen und bei unkontrolliertem Asthma unmittelbar durchgeführt werden. Ab einem bestimmten Schweregrad ist die regelmäßige Einnahme von Präparaten, beispielsweise Cortison, erforderlich. Cortison wirkt vor allem entzündungshemmend und gehört damit zu den Langzeitmedikamenten bei Asthma. Die Dosierung ist niedrig und die Wirkung durch Inhalation lokal begrenzt, sodass das Risiko von Nebenwirkungen gering ist. Cortison in Tablettenform wird nur bei sehr komplizierten Verläufen empfohlen.

Medikamente zur Asthma-Therapie

Eine Asthma-Erkrankung muss immer ärztlich behandelt werden. Der erste Schritt für die Therapie ist die Vermeidung möglicher Auslöser. Dabei kann es sich um Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Schimmel handeln oder weitere Reize wie Kälte oder sportliche Betätigung.

Nach ausführlicher Anamnese und in Abstimmung mit einem Arzt bzw. einer Ärztin erhalten PatientInnen geeignete Medikamente und Informationen zur Handhabung und Dosierung. Die Medikamenteneinnahme richtet sich individuell nach dem Schweregrad des Asthmas und wird anhand eines Stufenplans festgelegt.

Dabei wird unterschieden in eine Akutmedikation (symptomatisch wirkend) und Langzeitmedikation (vorbeugend wirkend). Für beide Gruppen gibt es bronchodilatierende (bronchienerweiternde) und entzündungshemmende Wirkstoffe. Der Unterschied liegt in Wirkungseintritt und -dauer.

Bronchienerweiternde Medikamente

Bronchienerweiternde Medikamente wirken bei einem Asthma-Anfall der Luftnot entgegen, indem sie die verkrampfte Bronchialmuskulatur entspannen und erweitern. Sie können kurzwirksam, oder – in Verbindung mit Cortison – auch als Dauermedikation bei schwerem Asthma eingesetzt werden.

Kurzwirksame β₂-Sympathomimetika (SABA) wirken bereits innerhalb von Sekunden bis Minuten, weshalb sie für akute Asthma-Anfälle eingesetzt werden. Ihre Wirkung hält 4 bis 8 Stunden an.

Allerdings dürfen diese Medikamente maximal 3- bis 4-mal täglich eingesetzt werden. Sollten zwei Inhalationen bei einem akuten Anfall nicht ausreichend helfen oder man das Medikament mehr als 4-mal in 24 Stunden in Anspruch nehmen müssen, ist dies ein Signal dafür, dass sich die Krankheit verschlechtert oder die Therapie nicht anschlägt. Eine Therapieintensivierung sollte in Rücksprache mit einem Arzt bzw. einer Ärztin in Erwägung gezogen werden.

Beispiele für kurzwirksame β₂-Sympathomimetika (SABA):

  • Fenoterol
  • Salbutamol
  • Terbutalin

Beispiele für langwirksame β₂-Sympathomimetika (LABA):

  • Formoterol
  • Salmeterol
  • Indacaterol
  • Vilanterol

Langwirksame β₂-Sympathomimetika (LABA) wirken 6 bis 12 Stunden, einige sogar bis zu 24 Stunden. Sie kommen ab einem bestimmten Schweregrad als Dauertherapie oder auch als Bedarfsmedikation zum Einsatz, aber nur in Kombination mit inhalativem Cortison.

Entzündungshemmende Medikamente

Der wichtigste Wirkstoff der entzündungshemmenden Medikamente ist das Cortison. Es wird meist als Aerosol angewendet. Bei einer sehr schwerem Asthma kann Cortison in Tablettenform angewendet werden.

Die Präparate müssen dauerhaft eingenommen werden, da sie der chronischen Entzündung der Bronchien entgegenwirken und die Wirkung erst nach Wochen eintritt. Ziel der Medikation mit Cortison ist es, die Krankheit komplett oder zumindest teilweise unter Kontrolle zu bekommen. Wirklich heilbar ist Asthma allerdings bisher nicht.

Weitere Maßnahmen zur Therapie von Asthma

Mit einem Peak-Flow-Meter können AsthmatikerInnen eigenständig die Ausatmungsgeschwindigkeit messen. Nach Schulung durch medizinisches Fachpersonal können PatientInnen mit diesem Gerät ihr Asthma überwachen. Dies empfiehlt sich besonders, wenn man die Schwere seiner Symptome nur schlecht einschätzen kann. Die Resultate können in einem Asthmatagebuch protokolliert werden.

Ziel des Asthma-Managements ist es, den Verlauf der Krankheit zu kontrollieren, um rechtzeitig auf Verschlechterungen reagieren zu können. Das sogenannte Ampelschema gibt Aufschluss über den Krankheitszustand. FachärztInnen erarbeiten dieses individuell für und gemeinsam mit PatientInnen; dabei legen sie den persönlichen Bestwert fest.

Neben der Vermeidung von Auslösern und der medikamentösen Therapie können diese Maßnahmen AsthmatikerInnen helfen, mit der Krankheit in Beruf und Freizeit souverän umzugehen:

  • Reduktion des Körpergewichts

  • Nikotinentwöhnung

  • Körperliches Training

  • Atem- und Entspannungsübungen

  • Unterstützung durch einen Psychologen bzw. eine Psychologin

Typische Symptome von Asthma

Bei AsthmatikerInnen führen bestimmte Reize zu einer Verengung der Bronchien (Atemwegsobstruktion), welche sich bemerkbar macht durch:

  • Wiederholte, anfallsartige Luftnot
  • Engegefühl in der Brust
  • Kurzatmigkeit und Husten
  • Pfeifende Atemgeräusche (“Giemen”)
  • Oft in der Nacht oder morgens
Mögliche Auslöser von Asthma-Anfällen
  • Pflanzenpollen
  • Kot der Hausstaubmilbe
  • Tierhaare
  • Schimmelpilzsporen
  • Wiederkehrende Atemwegsinfekte
  • Körperliche Anstrengung
  • Kalte Luft

Quellen

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