In allen deutschen Großstädten und Ballungsräumen liegen die Inzidenzen (jährliche Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) für Geschlechtskrankheiten deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das ist auch in Berlin der Fall. Für HIV ist die Inzidenz im Jahr 2020 in Berlin (6,21) etwa zweimal so hoch wie in Gesamtdeutschland (2,96), für Syphilis etwa 4,5-mal (39,71 zu 8,88) so hoch. Unter den zehn größten deutschen Städten liegt Berlin im Jahr 2020 hinsichtlich der HIV-Inzidenzen im Mittelfeld auf Rang 6. Bei den Syphilis-Inzidenzen im Jahre 2020 liegt Berlin jedoch hinter Köln auf Rang 2.
HIV-Infektionen in Berlin
Im Jahr 2020 kamen über 10 Prozent der deutschlandweit gemeldeten HIV-Infektionen aus Berlin.
Die meisten HIV-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gab es 2020 in Friedrichshain-Kreuzberg (15), Neukölln (11), Charlottenburg-Wilmersdorf und Berlin Mitte (beide 10). Die Anzahlen der HIV-Neuinfektionen in Berlin sind rückläufig: Sie sanken von 2010 zu 2020 um 51 Prozent. Die stärksten Rückgänge waren in Marzahn-Hellersdorf (- 81 Prozent) und Tempelhof-Schöneberg (- 71 Prozent) zu verzeichnen. Einzig in Reinickendorf (+ 5 Prozent) und Lichtenberg (+ 3 Prozent) gab es in diesem Zeitraum einen Anstieg der HIV-Inzidenzen.
Syphilis-Infektionen in Berlin
In Berlin war 2020 die Syphilis-Inzidenz bei Männern 57-mal so hoch wie bei Frauen.
Am höchsten waren 2020 die Syphilis-Inzidenzen in den Stadtteilen Friedrichshain-Kreuzberg (96 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner), Charlottenburg-Wilmersdorf (88) und Berlin Mitte (68). Die Syphilis-Inzidenz hat in Berlin von 2010 zu 2020 um 56 Prozent zugenommen. Den höchsten Anstieg verzeichneten Neukölln (+ 256 Prozent), Reinickendorf (+ 241 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (+ 208 Prozent).
Quellen
SurvStat@RKI 2.0. Robert Koch-Institut. https://survstat.rki.de/ (zugegriffen 11. August 2021)