Kind mit Ohrenschmerzen liegt im Bett und bekommt Ohrentropfen verabreicht.
  1. Was sind Ohrenschmerzen?
  2. Begleitsymptome von Ohrenschmerzen
  3. Ursachen von Ohrenschmerzen
  4. Behandlung von Ohrenschmerzen
  5. Ohrenschmerzen vorbeugen
  6. Häufige Fragen zu Ohrenschmerzen
Kind mit Ohrenschmerzen liegt im Bett und bekommt Ohrentropfen verabreicht.

Bei Kindern ist die Verbindung zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum kürzer, sodass Erreger schneller ins Mittelohr gelangen und dort Entzündungen auslösen können.

Ohrenschmerzen treten oft als Begleitsymptome bei Erkältungen oder der Grippe auf. Bei unklarer Ursache sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, da bei einigen Erkrankungen, die mit Ohrenschmerzen einhergehen, schwere Komplikationen auftreten können.

Auf einen Blick
  • Ohrenschmerzen haben zahlreiche Ursachen, die auch außerhalb vom Ohr lokalisiert sein können.
  • Ohrenschmerzen treten häufig im Zusammenhang mit Erkältungen und Grippe auf.
  • Zur Reinigung der Ohren sollten keinesfalls Fremdkörper in den Gehörgang eingeführt werden.

Was sind Ohrenschmerzen?

Ohrenschmerzen sind ein Symptom, keine Krankheit. Es handelt sich um Schmerzen, die am Ohr auftreten, die Ursache muss aber nicht zwangsläufig am oder im Ohr lokalisiert sein. Oft werden leichte Ohrenschmerzen durch Erkältungen oder Grippe ausgelöst.

Begleitsymptome von Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen treten häufig zusammen mit typischen Erkältungssymptomen auf, dazu zählen:

Weitere mögliche Begleitsymptome bei Infektionen oder Verletzungen der Ohren sind Hörminderungen, Ohrgeräusche (Tinnitus) oder Schwindel.

Wann sollte ich mit Ohrenschmerzen zum Arzt?

Treten Ohrenschmerzen im Zusammenhang mit Erkältungen oder Grippe auf, so klingen sie in den allermeisten Fällen von selbst ab. Werden die Schmerzen im Ohr stärker, so kann es sich um eine Mittelohrentzündung handeln, welche von einem Arzt oder einer Ärztin begutachtet und ggf. medikamentös therapiert werden sollte.

Treten Ohrenschmerzen mit Begleiterscheinungen wie plötzlichem oder schleichendem Gehörverlust, unangenehmen Nebengeräuschen oder sogar Schwindelgefühl auf, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Handelt es sich um Ohrenschmerzen bei Kindern, so sollte in jedem Fall ein Kinderarzt bzw. eine Kinderärztin die Ursache abklären und ggf. durch eine medikamentöse Therapie die Schmerzen lindern und ein Abklingen unterstützen.

Ursachen von Ohrenschmerzen

Die Ursachen für Ohrenschmerzen sind sehr variabel. Sie können direkt im Ohr, aber auch an anderen Körperstellen lokalisiert sein. Weiterhin können Ohrenschmerzen einseitig oder beidseitig auftreten. Auslöser sind u. a. Bakterien, Fremdkörper oder auch mechanische Einwirkungen durch Unfälle.

Dieses sind mögliche Ursachen für Ohrenschmerzen:


Akute Mittelohrentzündung

  • Auslöser: Bakterien oder Viren, oftmals ausgelöst durch einen viralen Infekt im Nasen-Rachen-Raum

  • Symptome: starke Ohrenschmerzen, Hörprobleme, Schwindelgefühl, Ohrensausen, evtl. Fieber

  • Behandlung: bei bakteriellen Auslösern können Antibiotika verschrieben werden; bei viralen Auslösern werden Schmerzmittel zur Linderung der Symptome eingesetzt

Wird die Mittelohrentzündung nicht oder nicht ausreichend behandelt, so kann sich eine Mastoiditis entwickeln. Dabei handelt es sich um eine eitrige Entzündung des Schläfenbeins, wodurch starke Schmerzen hinter dem Ohr verursacht werden.


Chronische Mittelohrentzündung

  • Auslöser: bei häufigen Mittelohrentzündungen und Infekten im Nasen-Rachen-Raum kann die Infektion chronisch werden

  • Symptome: Hörprobleme, Ohrenlaufen (Auslaufen von Sekret aus dem Ohr), bei dieser Form treten keine Schmerzen auf

  • Behandlung:

    • Konservativ: regelmäßige Gehörgangsreinigung und Trockenhalten des Ohres

    • Akut: antibiotische Ohrentropfen

    • Operativ: Tympanoplastik (Trommelfellverschluss zur Verbesserung des Hörvermögens)


Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

  • Auslöser: Keime einer Nasennebenhöhlenentzündung, die über die Verbindung vom Nasen-Rachen-Raum zum Ohr wandern

  • Symptome: Schmerzen, Druck im Ohr und im Gesicht, Schnupfen, eingeschränkter Geruchssinn

  • Behandlung: die Entzündung klingt in der Regel binnen weniger Tage ab


Rachenmandelentzündung

  • Auslöser: Keime wandern über die Verbindung vom Nasen-Rachen-Raum zum Ohr

  • Symptome: starke Halsschmerzen, die auf die Ohren ausstrahlen, Fieber, Abgeschlagenheit, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Mundgeruch

  • Behandlung: bei bakteriellen Auslösern können Antibiotika verschrieben werden; bei viralen Auslösern werden Schmerzmittel zur Linderung der Symptome eingesetzt


Verletzungen (z. B. Trommelfellriss)

  • Auslöser: vielfältig, u. a. direkte mechanische Zerstörung des Trommelfells durch Unfall oder Fremdkörper, oder Einreißen des Trommelfells durch starken Druck (z. B. bei Tauchen oder Explosion)

  • Symptome: starke Schmerzen und/oder plötzliches Stechen im Ohr, eingeschränktes Hörvermögen

  • Behandlung: i. d. R. heilt ein Riss selbstständig und bedarf keiner weiteren Maßnahmen; bei tieferen Rissen kann eine Schienung nötig sein, damit die gerissen Enden wieder zusammenwachsen können

Wegen des Risses besteht die akute Gefahr einer Entzündung durch Eindringen von Bakterien. Deshalb müssen Sie bei einem Verdacht umgehend einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.


Fremdkörper im Ohr

  • Auslöser: vielfältig, z. B. kleines Spielzeug, zu tief eingeführte Ohrstöpsel oder Insekten

  • Symptome: starke Schmerzen im Ohr, ggf. eitrige Sekretion, Rötung des Gehörgangs, Schwellung, Hörminderung

  • Behandlung: Entfernung des Fremdkörpers

Es besteht die Gefahr einer Infektion und Verletzung des Organs, weshalb unverzüglich eine ärztliche Behandlung eingeleitet werden sollte.


Gehörgangsentzündung (Otitis externa)

  • Auslöser: durch falsche Reinigung (z. B. mit Wattestäbchen); dabei entstehen kleine Verletzungen, in denen Bakterien, Pilze etc. eine Infektion verursachen können

  • Symptome: starke Schmerzen im äußeren Gehörgang

  • Behandlung: lokales Antibiotikum (gegen Bakterien), Antimykotika (gegen Pilze)


Zahn-/Kieferprobleme

  • Auslöser: Infektionen, Verletzungen oder Verspannungen im Kiefer- oder Mundbereich

  • Symptome: Schmerzen strahlen in die Ohrgegend aus

  • Behandlung: Schmerzlinderung durch Medikation und Behandlung des eigentlichen Problems im Zahn oder Kiefer


Funktionsstörungen an der Halswirbelsäule

  • Auslöser: Verspannungen der Muskeln am Hinterkopf

  • Symptome: Schmerzen können in die Ohrgegend ausstrahlen

  • Behandlung: Behebung der Funktionsstörung, Wärme, Bewegung, Physiotherapie, ggf. Schmerzlinderung durch Medikation


Tumor

  • Auslöser: Tumor im Nasen-Rachen-Raum, im weiteren Rachenraum oder im Kehlkopf; selten Tumore direkt im Ohr

  • Symptome: Schmerzen strahlen ggf. auf die Ohrgegend aus, oder der Tumor drückt von innen auf die empfindlichen Strukturen der Ohren

  • Behandlung: im Vordergrund steht die Behandlung des Tumors, Schmerzen können durch entsprechende Medikation reduziert werden

Behandlung von Ohrenschmerzen

Bei Ohrenschmerzen ist es wichtig, den Auslöser zu finden und dahingehend Abhilfe zu schaffen. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt, bei Pilzinfektionen Antimykotika und bei Viren wird meist symptomatisch behandelt. Symptomatische Linderung von Ohrenschmerzen kann durch Schmerzmittel mit Ibuprofen oder Paracetamol erreicht werden, wobei Ibuprofen aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung zu bevorzugen ist.

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Abhängig von der Ursache und der Ausprägung der Symptome gibt es verschiedene Möglichkeiten, zu Hause Ohrenschmerzen zu behandeln. Bei einer Mittelohrentzündung beispielsweise ist oftmals Ruhe und Schmerzlinderung entscheidend. Wie bei einer Erkältung heilt die Entzündung i. d. R. selbstständig ab und bedarf deshalb keiner Maßnahmen.

Beliebte Hausmittel gegen Ohrenschmerzen
  • Am wichtigsten ist viel Ruhe
  • Ausreichend Trinken (z. B. warmer Tee)
  • Körperliche Anstrengung vermeiden
  • Warme Zwiebelsäckchen auf das Ohr legen
  • Nasentropfen mit Kochsalz
  • Dampfbad mit Kamille
  • Umschläge mit warmen Kartoffeln
  • Bestrahlung mit Rotlicht

Häufige Fragen zu Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen sind ein Symptom, welches bei verschiedenen Erkrankungen auftritt. Deshalb ist es wichtig, die zugrundeliegende Erkrankung zu identifizieren und zu behandeln. Am häufigsten treten Ohrenschmerzen zusammen mit Erkältungen, Grippe oder Mittelohrentzündungen auf. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol helfen. Ist die Ursache der Ohrenschmerzen unbekannt oder sind Kinder betroffen, sollte zügig ärztlicher Rat eingeholt werden.

Ohrenschmerzen, die im Zusammenhang mit Erkältungen oder Grippe auftreten, klingen i. d. R. zusammen mit dem Infekt ab. Bei anhaltenden und/oder starken Ohrenschmerzen sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Auch Begleiterscheinungen wie hohes Fieber, Schwerhörigkeit oder Ausfluss aus dem Ohr sollten medizinisch abgeklärt werden. Bei Kindern mit Ohrenschmerzen sollte immer ein Kinderarzt bzw. eine Kinderärztin hinzugezogen werden.

Einseitige Ohrenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, dazu zählen u. a. Mittelohrentzündungen, Trommelfellverletzungen und Gehörgangsentzündungen. Bei unklarer Ursache sollte immer ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.

Treten Ohrenschmerzen im Rahmen von grippalen Infekten auf, so klingen sie in den allermeisten Fällen von alleine ab. Dauern die Ohrenschmerzen länger an als die weiteren Erkältungssymptome, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Mittelohrentzündungen äußern sich durch starke Schmerzen, die direkt im Ohr lokalisiert sind. Sie können einseitig oder beidseitig auftreten. Weiterhin spürt man ein Druckgefühl auf den Ohren. Bei fortschreitenden Entzündungen kann es zu Fieber, Hörverlust und Ausfluss aus dem Ohr kommen.

Bei Ohrenschmerzen sollte man verhindern, dass Erreger in die Ohren eindringen können. Dazu gehört auch, die Ohren vor Wasser zu schützen. Bei kalten Temperaturen können Mützen, Stirnbänder oder Ohrenschützer ein Auskühlen der Ohren verhindern.

Bei Ohrenschmerzen sollte immer die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. Worum es sich dabei handelt, kann am besten ein Arzt oder eine Ärztin feststellen. Kurzfristig kann man Ohrenschmerzen, wenn sie z. B. im Rahmen von Erkältungen auftreten, mit Schmerzmitteln behandeln.

Quellen

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