Eine Brücke führt über einen See. Im Hintergrund befindet sich ein mehrstöckiges Haus.
  1. Worin haben Sie eine besondere Expertise?
  2. Inwiefern eignet sich die Telemedizin für Ihre Fachgebiete?
  3. Mit welchen Beschwerden sollte man in der Proktologie vorstellig werden?
Eine Brücke führt über einen See. Im Hintergrund befindet sich ein mehrstöckiges Haus.

Worin haben Sie eine besondere Expertise?

Dr. med. Sakhavat Jafarov: Besondere Expertise habe ich in den Fachgebieten Allgemeinmedizin, Viszeralchirurgie (Chirurgie der Bauchorgane) und Proktologie (Fachspezialisierung für den Enddarm). Ich bin als Oberarzt an einer Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Endokrine Chirurgie tätig.

Inwiefern eignet sich die Telemedizin für Ihre Fachgebiete?

Dr. med. Sakhavat Jafarov: Natürlich brauchen Sie für viele Beschwerden meiner Fachgebiete eine körperliche Untersuchung vor Ort. Die Erstberatung sowie Erstversorgung kann jedoch oft telemedizinisch erfolgen. In der Proktologie kann man zum Beispiel eine erste Abschätzung abgeben, ob es sich ggf. um Hämorrhoiden oder eine Analfissur handelt. Oft landen PatientInnen erst einmal bei falschen SpezialistInnen. Man muss nicht 3 Monate auf einem Termin in der Gastroenterologie warten, nur um dann zu erfahren, dass man dort für Erkrankungen im Rektalbereich nicht zuständig ist. Eine telemedizinische Besprechung kann PatientInnen viel Zeit einsparen und sie direkt zu den richtigen FachärztInnen schicken. Hier kann man den Weg der PatientInnen etwas abkürzen.

Es ist eine schnelle Möglichkeit mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen, die einem erste Informationen gibt darüber, ob etwas gefährlich ist oder nicht, eine Zukunftsprognose, wohin man sich wenden kann und was man tun kann. Googeln ist dafür nicht geeignet, weil die medizinische Interpretation fehlt.

In der Telemedizin bin ich vor allem in der Allgemeinmedizin tätig, einfach weil der Bedarf für Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Rezepte besonders hoch ist. Als Viszeralchirurg kann ich außerdem eine umfassende Beratung zu sämtlichen Erkrankungen der Schilddrüse, wie Hashimoto sowie eine Unter- oder Überfunktion, geben.

Mit welchen Beschwerden sollte man in der Proktologie vorstellig werden?

Dr. med. Sakhavat Jafarov: Typischerweise ist der Weg zur Proktologie der folgende: Der Hausarzt oder die Hausärztin überweist an die Allgemeinchirurgie, diese überweist an die Proktologie. Manche Beschwerden können jedoch direkt in die Proktologie eingeordnet werden, wie z. B. Juckreiz im Analbereich, Brennen im After, Stuhlschmieren, Schmerzen beim Stuhlgang, Blut im Stuhl oder andere Beimengungen. Es ist durchaus ratsam zur Prävention ab und an einen Blick auf den eigenen Stuhl zu werfen. Insbesondere Frauen nach der Geburt haben häufig wiederkehrende Beschwerden in diesem Bereich und sollten sich für entsprechende Symptome sensibilisieren. In Deutschland gilt, entsprechend der Leitlinien für Kolonkarzinom, dass man ab dem 55. Lebensjahr alle 5 Jahre eine Koloskopie zur Vorsorge durchführen lassen sollte. Ab diesem Alter steigt das Risiko für ein Kolon- sowie Rektalkarzinom. Bei der Koloskopie wird ein biegsames Gerät (Koloskop) über den Analkanal eingeführt und die Schleimhaut begutachtet. Damit kann man nicht nur Krebs, sondern beispielsweise auch chronische entzündliche Darmerkrankungen erkennen. Werden diese frühzeitig entdeckt, können sie besser behandelt werden.

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