Eine Frau sitzt auf der Toilette und hält eine Rolle Klopapier in der Hand.
  1. Empfängnisschutz bei Durchfall
  2. Durchfall als Nebenwirkung der Pille
  3. Pille danach & Durchfall
  4. Häufige Fragen zu Durchfall und Pille
Eine Frau sitzt auf der Toilette und hält eine Rolle Klopapier in der Hand.

Wer die Antibabypille nimmt, muss auf einiges achten. So können z. B. Medikamente wie Antibiotika oder natürliche Präparate wie Johanniskraut die Wirksamkeit der Pille einschränken. Auch die möglichen Nebenwirkungen des Kontrazeptivums sind äußerst komplex. Wie verhält es sich mit der Pille und Durchfall? Kann Durchfall die Pille außer Kraft setzen? Kann Durchfall eine Nebenwirkung der Antibabypille sein? Kann es auch bei der Pille danach zu Durchfall kommen? Fernarzt beantwortet alle Fragen rund um das Thema Durchfall und Pille.

Empfängnisschutz bei Durchfall

Die Antibabypille wird oral eingenommen und über die Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes resorbiert. Je nach Pillenart muss das Präparat jeden Tag (Gestagen-Pille) oder in einem 21-Tage-Rhythmus mit anschließender 7-tägiger Pause (Östrogen-Gestagen-Kombipille) zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Nur bei korrekter Einnahme kann der hohe Verhütungsschutz von etwa 98 bis 99 Prozent durch die Pille gewährleistet werden.

Tritt innerhalb von 3 bis 4 Stunden nach der Einnahme der Pille Erbrechen oder schwerer Durchfall auf, wird empfohlen, erneut eine Pille einzunehmen. Pillenpräparate können, wenn die Einnahme vergessen wird oder bei Magen-Darm-Beschwerden, im Rahmen eines definierten Zeitfensters nachgenommen werden. Man spricht in der Regel von einem Zeitraum von 12 Stunden. Die Minipille muss innerhalb von maximal 3 Stunden nachgenommen werden.

Bei Durchfall kommt es zu einer beschleunigten Passage des Nahrungsbreis, der auch Medikamente wie die Pille enthält, durch den Darm. Dies verkürzt die zur Verfügung stehende Zeit für die Resorption wichtiger Nährstoffe und Medikamentenwirkstoffe. Die Inhaltsstoffe werden möglicherweise nicht vollständig aufgenommen. Entsprechend gelangen nicht alle Wirkstoffe ins Blut und der Empfängnisschutz ist ggf. nicht gewährleistet. Bei weichem Stuhl besteht noch keine Gefahr. Tritt jedoch wässriger bis flüssiger Durchfall oder eine erhöhte Stuhlfrequenz (mehr als 3-mal am Tag) auf, kann dies die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen.

Bei anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden, beispielsweise bei einer Infektion mit Noroviren oder einer Lebensmittelvergiftung, ist der Empfängnisschutz nicht zuverlässig gegeben. In der Zeit während der Beschwerden sollte zusätzlich mit Kondom verhütet werden. Erst wenn die Pille an 7 aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen wurde, ohne dass Erbrechen oder Durchfall aufgetreten sind, besteht der Schutz auch wieder ohne weitere Verhütungsmittel.

Je nach Art der Pille gibt es hierbei Unterschiede. Informieren Sie sich auf dem Beipackzettel Ihrer Antibabypille, ggf. kann ein längerer Zeitraum mit zusätzlichen Verhütungsmethoden notwendig sein.

Durchfall als Nebenwirkung der Pille

Die Pille kann Durchfall als Nebenwirkung verursachen. Allerdings tritt Durchfall nach Einnahme der Pille nicht oft auf. Häufigste Ursache für Durchfall durch die Pille ist die Eingewöhnungsphase. Der Durchfall sollte nach kurzer Zeit wieder abklingen. Wenn die Beschwerden weiterhin bestehen und kein möglicher Auslöser außer der Pille für den Durchfall gefunden wird, sollten Betroffene mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen und das Präparat ggf. wechseln.

Pille danach & Durchfall

Die Pille danach ist ein Medikament zur Notfallverhütung, welches nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Unfällen wie einem geplatzten bzw. gerissenem Kondom eingenommen werden kann. Das Präparat enthält entweder den Wirkstoff Levonorgestrel oder Ulipristalacetat. Die Einnahme sollte möglichst zeitnah nach dem entsprechenden Geschlechtsverkehr eingenommen werden, bestenfalls innerhalb von 12 Stunden. Bei Levonorgestrel-Präparaten muss ein Zeitfenster von maximal 72 Stunden nach dem Verkehr eingehalten werden, um eine Wirksamkeit zu gewährleisten. Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist stärker und kann bis zu maximal 120 Stunden später verabreicht werden. Wenn die Pille danach rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen wird, kann sie die Follikelreifung hemmen, so den Eisprung verschieben und eine Schwangerschaft verhindern. Innerhalb der fruchtbaren Tage während und nach dem Eisprung zeigt die Pille danach keine Wirksamkeit.

Häufige Nebenwirkungen, die in Zusammenhang mit der Pille danach auftreten sind:

In den meisten Fällen ist die Pille danach gut verträglich. Es treten zum Teil leichte Nebenwirkungen auf, die jedoch schnell vorübergehen. Kommt es zu Durchfall oder Erbrechen in den unmittelbaren Stunden nach der Einnahme, kann die Wirksamkeit nicht gewährleistet werden. In solchen Fällen kann eine erneute Verabreichung des Medikaments notwendig sein.

Häufige Fragen zu Durchfall und Pille

Bei leichten Beschwerden, wie etwa weichem Stuhl, besteht keine Gefahr für den Empfängnisschutz. Die Wirksamkeit kann eingeschränkt sein, wenn die Pille nicht vollständig resorbiert wird, beispielsweise wenn wässriger, flüssiger Durchfall innerhalb von 4 Stunden nach der Pilleneinnahme auftritt. In diesem Fall sollte eine Pille nachgenommen werden.

Wer sich innerhalb von 4 Stunden nach der Pilleneinnahme übergibt, sollte eine Pille nachnehmen, um den Empfängnisschutz zu gewährleisten. Es empfiehlt sich, innerhalb der folgenden 48 Stunden zusätzliche Verhütungsmittel wie Kondome zu verwenden.

Wurde die Antibabypille 7 aufeinanderfolgende Tage eingenommen, ohne dass Magen-Darm-Beschwerden aufgetreten sind, ist der Empfängnisschutz wieder gegeben. In der Zwischenzeit sollten zusätzliche Verhütungsmittel wie Kondome eingesetzt werden. Je nach Art der Antibabypille kann ein längerer Zeitraum mit zusätzlichen Verhütungsmethoden notwendig sein. Mehr Informationen sind auf dem Beipackzettel der jeweiligen Pille zu finden.

In seltenen Fällen kann die Antibabypille Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Das passiert vor allem in der Anfangsphase der Einnahme des Präparats. Nach einer kurzen Eingewöhnung verschwinden die Beschwerden oft wieder. Falls weiterhin Durchfall oder andere Symptome auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt und ggf. das Präparat gewechselt werden.

Quellen

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