
“Bleiben Sie unbedingt zuhause” und “Meiden Sie soziale Kontakte so gut es geht” heißt es seitens der Medien und der Bundesregierung. In Zeiten des Coronavirus liegt es an uns, unsere Mitmenschen zu schützen und die Zahl der Neuinfektionen zu verringern. Aber wie geht das?
Das Ziel: #FlattenTheCurve
In den Medien ist seit geraumer Zeit die Rede vom sogenannten “Social Distancing”. Das ist notwendig, um die Verbreitung des Coronavirus endlich einzudämmen. Diese Grafik zeigt uns, wozu das gut ist:

Abgebildet werden die Zahlen der Neuinfektionen und die Zeit, die vergeht, seit die erste Infektion bekannt wurde. Kurve 1 verdeutlicht, dass sich, bei einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus, sehr schnell viele Menschen infizieren würden. Das birgt ein großes Risiko, denn die Kapazitäten des Gesundheitssystems sind begrenzt. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind Ärzte und Pfleger vollkommen überlastet und die Krankenhäuser zu voll, um diejenigen zu versorgen, die es nötig haben. Es geht also darum, die Kurve anzupassen und “abzuflachen”, damit die knappen Ressourcen des Gesundheitssystems zur Behandlung der Infizierten ausreichen. Wir können das Coronavirus zwar nicht aufhalten, aber wir können die Verbreitung verlangsamen und somit garantieren, dass die Betroffenen optimal versorgt werden.
Im Zuge dessen wurden deshalb sämtliche öffentliche Orte mit großem Menschenaufkommen geschlossen. Dazu gehören Bars, Clubs, Konzerte, Messen, Kinos, Theater, Schwimmbäder und Pflegeeinrichtungen.
Weiterhin wurde der sogenannte 9-Punkte-Plan veröffentlicht, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dieser beinhaltet:
- Den Kontakt zu anderen Menschen, abgesehen von Personen aus dem eigenen Haushalt, wirklich auf ein Minimum zu reduzieren.
- In der Öffentlichkeit immer mindestens 1,5 m Abstand zueinander halten.
- Wenn Sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten, dann entweder alleine, mit einer weiteren nicht dem eigenen Haushalt angehörenden Person oder mit Personen aus dem eigenen Haushalt.
- Weiterhin gestattet sind: Der Weg zur Arbeit, Notbetreuung, Einkäufe, Arztbesuche, Teilnahme an Sitzungen, Prüfungen oder wichtigen Terminen, sowie Sport und Bewegung an der frischen Luft.
- Treffen in Gruppen, ob in der Öffentlichkeit oder privat sind verboten und werden bei verstößen entsprechend sanktioniert.
- Restaurants und Cafés bleiben geschlossen. Nur Zulieferbetriebe dürfen weiterhin nach Hause liefern.
- Dienstleistungsbetriebe, wie Kosmetikstudios, Tattoo-Studios, Massage-Praxen oder Friseure bleiben geschlossen.
- Sie werden überall angewiesen auf die Hygienevorschriften zu achten und entsprechende Maßnahmen für Mitarbeiter und Besucher zu treffen.
- Diese Maßnahmen sollen mindestens für die nächsten 14 Tage gelten.
Die BVG bleibt weiterhin in Betrieb, allerdings kann man in Bussen nicht mehr vorne einsteigen und keine Tickets mehr beim Busfahrer kaufen. Der Grund: “Eine verstärkte Reinigung wäre irreführend, da das Risiko nach dem ersten Kundenkontakt wieder gegeben ist. Wir setzen deswegen verstärkt auf die Kommunikation der Hygieneregeln, deren Einhaltung für die Ansteckungsgefahr sehr viel entscheidender ist.”, so die BVG.
Vielerorts ist nur noch Kartenzahlung, aufgrund Übertragungsgefahr durch kontaminierte Geldscheine oder -münzen, möglich. Es gibt eine Einreise- und Ausreisesperre, um die Neuinfektionen und die globale Verbreitung aufzuhalten. Dies sind die Maßnahmen, die die Bundesregierung trifft. Es gibt aber auch einige Maßnahmen, die jeder von Ihnen ergreifen kann und sollte.
Wie können Sie die Kurve abflachen?
Hier kommt das “Social Distancing” ins Spiel. Was zunächst einmal wie ein Internet-Trend klingt, ist aktuell die einzige Möglichkeit, die Verbreitung zu reduzieren und die Leben zahlreicher Risikopatienten nicht zu gefährden. Viele vermuten: Nicht mehr rausgehen, keinen Menschen sehen, sich im Prinzip komplett abzuschotten- doch so extrem muss es nicht sein.
Unter “Social Distancing” wird nichts anderes gemeint als die Reduktion der persönlichen (“sozialen”) direkten Kontakte, um das Virus nicht weiterzugeben und somit die Infektionszahlen unter Kontrolle zu bekommen. Warum das wichtig ist, wird an diesem Rechenbeispiel deutlich:
Wer in einem Büro arbeitet, ist im Durchschnitt von einem Team von 15 Menschen umgeben. Jeder dieser Menschen hat privat mindestens 8 Kontakte, die wiederum auch 8 Kontakte haben. Ist im Büro einer infiziert und steckt die anderen 14 an, können insgesamt 960 Menschen infiziert werden (15 x 8 x 8) und so weiter. Die Rechnung ist einfach: Wer Social Distancing betreibt, hilft dabei, Ansteckung zu reduzieren und ggf. Leben zu retten.
Das Robert Koch Institut gibt Hilfestellungen, was genau zu tun ist:

Wer sich daran hält, hilft, die Infektionszahlen einzudämmen. Deshalb beschließen viele Arbeitgeber, das sogenannte Homeoffice einzuführen. Das bedeutet: Arbeitnehmer können von zuhause aus arbeiten. Entweder auf Zeit oder bis sich die aktuelle Lage beruhigt hat.
Wichtig dabei: Mental Health nicht vergessen!
So praktisch die Arbeit von Zuhause auch ist, birgt sie viele Risiken, die nicht ignoriert werden sollten. Wer tagelang Zuhause bleibt, dem fällt schnell mal die Decke auf den Kopf.
Besonders auf sensible Menschen oder Menschen mit psychischen Erkrankungen können COVID-19 und die verschärften Sicherheitsmaßnahmen negative Auswirkungen haben. Es fallen Routinen und viele enge Kontakte weg - der Alltag wird komplett auf den Kopf gestellt. Zusätzlich noch die Informationsüberflut der Medien, und furchtbare Bilder aus anderen Ländern.
Home Office kann zunächst für viele eine Herausforderung sein. Das ist auch in Ordnung, denn man muss sich erst an die neue Situation gewöhnen. Deshalb ist es wichtig, negative Anzeichen frühzeitig zu erkennen und auch als Angehöriger Betroffenen zu helfen.
Die Isolation Zuhause kann das Gefühl der Einsamkeit, des Verlassenseins, der Überwältigung und die Angst oder Panik steigern. Insbesondere Menschen, die vorher noch nie von Zuhause aus gearbeitet haben, solche, die allgemein sehr viel mit Menschen arbeiten, aber vor allem auch die mit Vorerkrankungen, wie Depressionen, Aggressionen oder Angststörungen, können besonders anfällig sein. Die erzwungene Umstellung kann besonders für sie eine Hürde sein, da sie ihre gewohnte Routine verlieren und es sich um völlig neue Umstände handelt. Ihre Welt steht im Prinzip von heute auf morgen Kopf.
Gerade in Bezug auf das Thema Corona macht sich jeder momentan Gedanken und Sorgen. Wenn man diese nicht mit anderen teilen kann, kann sich das Gefühl der Isolation und Angst verstärken und Krankheitsbilder wie Depression etc. verschlimmern. Deshalb gilt es aufmerksam auf sich selbst, aber auch Kollegen, Freunde und Familie zu achten.
Was können Sie machen?

Sie können Ihre Freunde, Kollegen und Familie unter den aktuellen Umständen nicht so häufig sehen, wie Sie gerne würden. Aber es gibt andere Möglichkeiten, auch weiterhin den Kontakt zu halten. Nutzen Sie die Gelegenheit und starten Sie einen Videoanruf, telefonieren oder schreiben Sie E-Mails oder vielleicht sogar einen Brief.
Weiterhin können Sie die Zeit zu Hause nutzen, um zu sich selbst zu finden. Im Alltagsstress geht die Pflege der Seele meist unter. Sie können mit Hintergrundgeräuschen, wie Radio, Fernsehen oder bestimmte Geräusche, wie Regen- oder Waldgeräuschen arbeiten. Sie können Social Distancing auch als Anlass nutzen, um Hobbys, wie backen, Musik, Sport oder Schreiben nachzugehen oder sich weiterzubilden und online eine neue Sprache zu lernen. Die Einschränkungen durch Corona wirken überwältigend, aber Sie können das durchaus positiv nutzen. Und denken Sie daran: Sie dürfen noch raus gehen. Auch ein kleiner Spaziergang um den Block kann Wunder wirken.
Wenn Sie trotz allen Maßnahmen merken, dass Sie sich sichtliche schlechter fühlen, dann sind Sie trotzdem nicht allein. Es gibt einen Krisennotruf (https://www.berliner-krisendienst.de/) und eine Telefonseelsorge (0800 1110111), die Ihnen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Einschränkungen durch das Coronavirus wirken sich auf unser aller Leben aus, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir in dieser Zeit zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen.
Weiterhin kann die Arbeit im Home Office auch zu physischen Problemen führen. Wer keinen richtigen Schreibtisch hat und täglich 8 Stunden auf dem Bett oder der Couch sitzt, kommt in eine falsche Rückenhaltung. Die Folge: starke Rückenschmerzen. Im Home-Office-Modus vergisst man auch ganz schnell mal die Pause. Doch gerade jetzt ist diese umso wichtiger, denn der tägliche Weg zur Arbeit fällt weg, weil Arbeit und Zuhause am gleichen Ort stattfinden. Die fehlende frische Luft kann Kopfschmerzen hervorrufen.
Deshalb haben wir hier eine Liste mit Aktivitäten und Maßnahmen für Sie zusammengestellt, die Sie auch körperlich fit halten.
Das können Sie machen:

Ihre körperliche und geistige Gesundheit liegt uns am Herzen. Deshalb haben wir nachfolgend eine Liste mit Apps für Sie zusammengestellt, die Ihnen im ungewohnten, neuen Alltag weiterhelfen können:
- Entspannungsapps: Selfapy, Calm, Calm Harm, Moodpath, Headspace, Primed Mind, Zen etc.
- Organisationsapps: Routinemeister, Evernote, der eigene Kalender etc.
- Sportapps: Gymondo, Freeletics, 8fit, 7 - Sieben Minuten Training etc.
Während einer Krise ist es leicht, sich in den negativen Medienberichten zu verlieren und die Hoffnung schnell aufzugeben. Aber gerade jetzt ist es entscheidend, in sich zu gehen und über die Dinge nachzudenken, für die wir dankbar sind. Positive Dinge, die Ihnen in letzter Zeit den Alltag erleichtert haben. Das können Kleinigkeiten sein, wie:
- die Unterstützung durch die Familie
- die Unterstützung anderer beispielsweise durch Gassigehen oder die Erledigung von Einkäufen
- melden Sie sich bei Menschen die Ihnen wichtig sind, mit denen Sie lange keinen Kontakt mehr hatten!
Gerade in Situationen, in denen man selbst nicht so recht weiß wohin, kann es helfen anderen zu helfen, weil man dadurch eine Aufgabe hat und trotz dieser schwierigen Situation etwas Sinnvolles beitragen kann.
Beispielsweise können Sie Mitmenschen zur Hand gehen, die älter sind und sich nicht so leicht in der digitalen Welt zurechtfinden können. Haben Sie keine Scham, aktiv auf Menschen zuzugehen. Es mag nach außen vielleicht so erscheinen, dass jeder gerne unter sich bleiben möchte, aber das bedeutet nicht, dass man sich gegenseitig keine Beachtung mehr zu schenken braucht.
Sie sind vielleicht zu Hause isoliert, aber Fernarzt lässt Sie mit Ihren Gedanken und Sorgen nicht allein. Was hatten Sie für positive Erlebnisse bisher? Wofür sind Sie in dieser schwierigen Zeit dankbar? Halten Sie das in Ihrem persönlichen Homeoffice Planner täglich fest.